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Verschiedenes

 
ÖKO-TEST-Magazin Februar 2017
Aus dem Inhalt
Test: Langkorn-, Basmati- und Vollkornreis
ÖKO-TEST wollte wissen, wie gut die Qualität von Reis ist und wie Basmati, weißer Langkornreis und Vollkornreis im Vergleich abschneiden. Das Resümee: Die Unterschiede sind überraschend deutlich: Der Basmatireis überzeugt am meisten, Langkornreis ist im Mittelfeld und der als gesund geltende Vollkornreis landet klar auf den hinteren Rängen. Der Grund sind die hohen Gehalte an anorganischem Arsen und Mineralöl, aber auch Pestizide.

Test: Matetees
Beim Wunsch, ein paar Kilos zu verlieren, soll Matetee behilflich sein. Dabei hat das Nationalgetränk vieler südamerikanischer Länder viel größere Probleme, als dass es eventuell falsche Hoffnungen in Sachen Abnehmen macht. Denn gleich zehn Tees sind nicht verkehrsfähig, weil zu viel Anthrachinon enthalten ist. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft diese Substanz als möglicherweise krebserregend für den Menschen ein. Teilweise fand das Labor in den Tees noch weitere Pestizide sowie PAK, von denen einige krebserzeugend sind.

Test: Buntstifte
Nur jeweils eine Marke erhält das Testurteil „sehr gut“ und „gut“. Leider lässt die Qualität von drei Viertel der getesteten Stifte mehr als zu wünschen übrig. Sie fallen mit „ungenügend“ durch. Es trifft Billiganbieter genauso wie Traditionsfirmen und Öko-Marken. Zum Notenabzug führen vor allem krebserregende und krebsverdächtige Farbbestandteile sowie problematische Weichmacher. Die Hälfte der Buntstiftsets überzeugt immerhin im Praxistest. Sie decken etwa ordentlich auf Papier, lassen sich leichtgängig anspitzen und haben weitgehend stabile Farbminen.

Test: Babybodys
Das Labor hat in mehr als der Hälfte der Babybodys optische Aufheller nachgewiesen, auch in zwei zertifizierte Naturtextilien. Ein Body erhält wegen eines krebsverdächtigen Farbstoffbestandteils das Testurteil „ungenügend“. In manchem Aufdruck wurden außerdem Phthalate und andere Weichmacher analysiert.

Test: Körperpeelings
ÖKO-TEST hat deshalb in Körperpeelings analysieren lassen, ob diese Mikroplastik enthalten. Und wurde fündig: Nur ein einziges konventionelles Körperpeeling enthält keine synthetischen Polymere. Eine Apothekenmarke hat sogar einen Anteil der Kunststoffpartikel Polyethylen in Höhe von bis zu 10,3 Prozent. Wer plastikfrei duschen will, sollte zu Naturkosmetik greifen.

Test: graue Wandfarben
Die Innenwandfarben überzeugen im Test mit „gut“ und „sehr gut“. Zu bemängeln gibt’s an der Heimwerkerware nur wenig. So sind alle Produkte mit Isothiazolinonen konserviert, die Allergien auslösen können – die Mengen liegen allerdings unterhalb der Abwertungsgrenze. In zwei Farbeimern waren problematische Glykole nachweisbar, die in die Raumluft verdunsten können und in kritischen Mengen Augen, Haut und Atemwege reizen sowie Kopfschmerzen und Benommenheit auslösen können.

Test: Hausratversicherungen mit Höchstleistungsgarantien
Alle untersuchten Tarife bieten hohe Leistungen. Doch mit ihrem Versprechen, durch die Höchstleistungsgarantie noch besser, nämlich spitze, zu sein, haben sich etliche Versicherer zu weit aus dem Fenster gelehnt. Die Garantie ist teilweise bloße Theorie. Schwächen zeigen einige Tarife etwa beim Schutz vor Elementarschäden wie Überschwemmung oder Erdbeben. Immerhin sind die Angebote vielfach günstig.


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Dieses Mal im Heft: Extra Bauen & Wohnen

Wirtschaftliche Speichernutzung: Mit der Sonne in die Cloud
Solarstrom erzeugen, speichern und im Direktverkehr zwischen privaten Produzenten und Konsumenten vermarkten: Was sich wie der Strommarkt 4.0 anhört, wird Realität – zumindest in Modellversuchen. Und macht Öko-Strom billiger und die Solarinvestitionen rentabler.

Wärmeverteilung: Die Warmmacher
Wenn es in der Wohnung nicht richtig warm wird, ist nicht immer die Heizung schuld, sondern ungeeignete oder falsch platzierte Heizkörper. Doch welcher Typ passt am besten zur vorgesehenen Heizungsanlage?

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Und außerdem:

Artenschutz: Alles oder nichts
Anfangs beschäftigte sich der Artenschutz vor allem mit dem Überleben einzelner Tier- und Pflanzenarten. Doch längst hat man erkannt, dass es um viel mehr geht: um funktionierende Öko-Systeme, die das Leben der Menschen erst möglich machen.

Fermentierte Lebensmittel: Ferment im Trend
Wo man hinguckt, gärt und brodelt es. Ob in Restaurants, Workshops oder in privaten Küchen, überall werden Kimchi, Kraut und Kombucha hergestellt. Fermentierte Lebensmittel schmecken lecker, sind gut bekömmlich und gesund. Wie das funktioniert, erklärt ÖKO-TEST.
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Das große Gewächshausbuch
Das ganze Jahr säen, ernten und genießen

Selbst gezogenes Gemüse und bunte Blütenpracht das ganze Jahr hindurch: Gewächshäuser werden unter Hobbygärtnern und Selbstversorgern immer beliebter. Das große Gewächshausbuch, der neue Ratgeber der Stiftung Warentest, gibt Einsteigern und Fortgeschrittenen viele hilfreiche Tipps.

Das Gewächshaus ist ein Ort, der wärmer als der Garten und heller als das Wohnhaus ist. Man kann so den Zeitraum für den Anbau von Pflanzen verlängern und sogar wärmeliebende Arten erfolgreich überwintern. Aber ein Gewächshaus stellt auch besondere Anforderungen an Erde, Wasser, Nährstoffe und Pflege.

Von der Anschaffung über die Vorkultur von Gemüsepflanzen bis hin zu Beheizung und Beleuchtung: Darum geht es in diesen 19 Kapiteln. Eine stimmungsvolle Inspiration dafür, was man im Lauf der Jahreszeiten im Gewächshaus alles machen kann. Das große Gewächshausbuch ist eine Fundgrube für alle, die bereits ein Gewächshaus haben oder gerade überlegen, sich eines anzuschaffen. Die Spannbreite reicht vom Folientunnel über Frühbeete bis zum Kalt- und Warmgewächshaus.

„Das große Gewächshausbuch“ hat 192 Seiten und ist für 24,90 Euro im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter www.test.de/gewaechshausbuch.
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Naturschönheit und einzigartige Artenvielfalt
Welttag der Feuchtgebiete am Oberrhein

Staatssekretär Andre Baumann und Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Die Flusslandschaft am Oberrhein ist ein einzigartiges Naturparadies, Heimat für unzählige seltene Tiere und Pflanzen, die wir grenzüberschreitend schützen müssen.“


In Breisach am Rhein findet heute (02.02.) die zentrale Veranstaltung Baden-Württembergs und der französischen Région Grand Est (vormals Elsaß) zum Welttag der Feuchtgebiete statt. Das Oberrheingebiet zwischen Basel und Karlsruhe gehört gemäß der sogenannten Ramsar-Konvention zu den weltweit rund 2.250 schützenswerten Feuchtgebieten. Es steht damit auf einer Stufe mit so bekannten Gebieten wie dem brasilianischen Pantanal oder dem Okavango-Delta in Botswana.

„Feuchtgebiete wie unsere Rheinauen sind Schatzkammern für Mensch und Natur“, erklärte dazu Umweltstaatssekretär Andre Baumann. „Die Rheinauen sind sehr reich an unterschiedlichen Lebensräumen und darum sehr artenreich. Sie sind unser Klein-Amazonien. Dazu sind sie ein wichtiges und beliebtes Naherholungsgebiet und schließlich auch ein wirksamer Schutz vor verheerenden Hochwasserschäden, weil Auen dem Rhein bei Hochwassern Raum geben.“

Durch Versiegelung und landwirtschaftliche Nutzung oder durch frühere Flussbegradigung sei die biologische Vielfalt in Feuchtgebieten aber konkret bedroht, sagte Baumann. Der Welttag der Feuchtgebiete erinnere deshalb zurecht an die große Schutzbedürftigkeit solcher gewässernahen Gebiete.

Das Ramsar-Gebiet Oberrhein – Rhin supérieur erstreckt sich zwischen Basel/Ville-Neuf und Weil am Rhein im Süden auf beiden Seiten des Rheins über rund 190 Kilometer bis nach Karlsruhe. Der Oberrhein wurde im August 2008 durch das internationale Ramsar-Sekretariat als weltweit zehntes, grenzüberschreitendes Ramsar-Gebiet anerkannt.

„Naturschutz am Rhein kann nicht national, sondern muss europäisch gedacht und gemacht werden“, erläuterte der Umweltstaatssekretär. „Nur wenn wir auf beiden Seiten des Rheins eng zusammenarbeiten, können wir die biologische Vielfalt in diesem ganz besonderen Lebensraum effektiv schützen.“

Um die Zusammenarbeit im Naturschutz zu verbessern und strategisch aufzustellen sei Anfang des Jahres das INTERREG-Projekt „RAMS’Artenschutz“ ins Leben gerufen worden, ergänzte die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Der Vertrag zu diesem Projekt wird anlässlich des morgigen Welttags der Feuchtgebiete von den Partnern auf beiden Seiten des Rheins unterzeichnet. Es wird mit gut 400.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Bärbel Schäfer: „Mit dem Projekt „RAMS’Artenschutz“ wollen wir eine tragfähige Strategie für die grenzüberschreitende Koordination des Schutzes von bedrohten Arten entwickeln. Es geht um die Entwicklung gemeinsamer Visionen und konkreter Projekte, die wir mit Hilfe des INTERREG-Programms umsetzen wollen. Für Beiträge zum effizienten Schutz der Umwelt und zu einer nachhaltigeren Nutzung der Ressourcen stehen dort bis 2020 fast 43 Millionen Euro zur Verfügung. Vergeben sind bislang nur ein Viertel dieser Mittel, also haben potenzielle Projektträger noch die Riesenchance, innovative Vorschläge für Umweltschutz und eine nachhaltige Raumentwicklung zu platzieren.“
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NABU: Bundeskabinett stellt Weichen für Fluss-Auen-Förderprogramm
Bundesprogramm Blaues Band leistet wichtigen Beitrag zu europarechtlichen Umweltzielen  

Der NABU begrüßt den heutigen Beschluss des Bundeskabinetts für ein Bundesprogramms Blaues Band Deutschland. Ziel des Programmes ist es, die ökologische Entwicklung der großen Flüsse und ihrer Auen in Deutschland zu unterstützen. Ein Biotopverbund von nationaler Bedeutung soll dafür sorgen, dass ein wichtiger Beitrag zu den europarechtlichen Umweltzielen geleistet werden kann.

„Wir setzen uns seit Jahren für eine ökologische Gewässerentwicklung von Bundeswasserstraßen ein. Wegen unklarer Zuständigkeiten und Rechtsgrundlagen ist es bisher aber kaum möglich, ökologische Maßnahmen für diese Gewässer umzusetzen. Mit dem Kabinettsbeschluss werden nun wichtige Weichen gestellt“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zu dem 7300 Kilometer langen Wasserstraßennetz zählen alle großen Flüsse wie Rhein, Elbe, Donau, Weser und Oder und viele ihrer Nebenflüsse.

Dicke Steinpackungen auf den Ufern, ein begradigtes Flussbett und keine Verbindungen mehr zu den Auengewässern und Altarmen – das ist das Schicksal vieler deutscher Flüsse. Was früher eine wichtige Rolle für die Leichtigkeit und Sicherheit des Güterverkehrs spielte, ist an vielen kleineren Bundeswasserstraßen wie Aller, Ilmenau, Fulda und Werra heute jedoch obsolet. „Hier schlummert ein riesiges Potential vor unserer Haustür: gut 2800 Flusskilometer, die nicht mehr für den Güterverkehr gebraucht werden. Wenn man hier Fluss, Ufer und Aue wieder zu einer Einheit verbindet, dann profitiert nicht nur die Natur. Die Programmgelder sind auch eine wichtige Zukunftsinvestition für uns Menschen“, so Tschimpke weiter.

Naturnahe Flüsse und Auen spielen eine wichtige Rolle für den natürlichen Hochwasserrückhalt und für die Reinigung unseres Wassers. Nicht zu vernachlässigen, ihr unschätzbarer Wert als Erholungsraum: Radfahren, Wassersport, Angeln, Baden, Wandern – die meisten Bürgerinnen und Bürger sind sehr gern am und im Fluss und in der Aue unterwegs.

Aus Sicht des NABU ist nun wichtig, dass die offenen Rechtsfragen zügig geklärt sowie die notwendigen Mittel bereitgestellt werden und das Programm möglichst schnell in die operative Umsetzung kommt. „Ganz zentral ist, dass überall in Deutschland fachlich qualifiziertes Personal für diese Aufgabe bereit gestellt wird. Es braucht einen Kümmerer sonst versacken gute Ideen und Pläne leicht in der Schublade“, so Tschimpke. Außerdem hält es der NABU für unerlässlich, die Vergabekriterien so zu gestalten, dass auch Projekte von Dritten wie Verbänden und Kommunen gefördert werden können. „Gute Initiativen müssen unabhängig vom institutionellen Hintergrund unterstützt werden.“

An der Havel zeigt der NABU schon seit Jahren wie es gehen könnte. In enger Zusammenarbeit mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, und gefördert durch Bund und die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt renaturiert er die Untere Havel. Auf 90 Flusskilometern werden Altarme wieder angeschlossen, Uferbefestigungen beseitigt, Flutrinnen aktiviert sowie Ufer- und Auenwald entwickelt.

Hintergrund:
Das Bundesprogramm Blaues Band Deutschland war auf Initiative des NABU 2013 in den Koalitionsvertrag aufgenommen worden. Seit 2014 hat eine interministerielle Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesumwelt- und des Bundesverkehrsministerium und den nachgeordneten Fachbehörden Umweltbundesamt, Bundesamt für Naturschutz, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung und der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Bundesanstalt für Wasserbau an den inhaltlichen Eckpfeilern gearbeitet.
Letztes Jahr hat der NABU ein umfangreiches Rechtsgutachten an die Arbeitsgruppe übergeben, in dem offenen Rechtsfragen v.a. hinsichtlich der ungeklärten Zuständigkeit von Bund und Ländern dargestellt werden.
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999 Kirchtürme sind Wohnzimmer für Dohle, Turmfalke und Co
NABU-Aktion bietet bedrohten Arten neuen Lebensraum

Noch fehlt eine Kirche, dann bieten 1000 in Deutschland ihre Türme bedrohten Vögeln und Fledermäusen als Unterschlupf an. Bislang wurden 999 in den vergangenen 10 Jahren vom NABU als „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet. Spitzenreiter bei der „Wohnraumbeschaffung“ ist Baden-Württemberg mit über 212 ausgezeichneten Kirchen, gefolgt von Thüringen mit 150 und Niedersachsen mit 140 artgerechten Kirchtürmen.

Wie wichtig das Engagement der Kirchgemeinden ist, zeigt das Beispiel des Turmfalken. Den Kulturfolger zieht es verstärkt in die Nähe des Menschen. In alten Gebäuden, Kirchtürmen oder hohen Bäumen findet er passende Unterkünfte. Doch seine angestammten Brutplätze gehen vor allem durch die Sanierung von Kirchen oder den Abriss alter Industrieanlagen immer häufiger verloren. Wo Lebensräume fehlen, können Nistkästen in Kirchtürmen Abhilfe schaffen: Sie geben Turmfalken, aber auch Schleiereulen, Dohlen und Fledermäusen, ein neues Zuhause. Lassen sich die Tiere einmal an einer Kirche nieder, kehren sie jedes Jahr zurück in ihr neues Domizil.

Bei der Frage, wie Kirchen ihre Türme vogelfreundlich gestalten können, unterstützen NABU-Gruppen die Gemeinden vor Ort. Sie beraten bei anstehenden Sanierungen oder helfen, geeignete Nistkästen anzubringen.
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NABU und LBV: Wintervögel in diesem Jahr besonders zugfaul
118.000 Vogelfreunde sorgen für Teilnahmerekord bei "Stunde der Wintervögel"

Viele Menschen treibt in diesem Winter die Frage um: Wo sind die Vögel geblieben? Auffallend wenig Meisen, Finken und andere Vögel ließen sich in den vergangenen Monaten an Futterstellen sowie in Gärten und Parks blicken. Dass diese Beobachtung flächendeckend zutrifft, bestätigte jetzt Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion, die „Stunde der Wintervögel“. Mehr als 118.000 Vogelfreunde zählten Anfang Januar eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten und meldeten die Beobachtungen an den NABU und seinen bayerischen Partner, den Landesbund für Vogelschutz (LBV) – ein absoluter Rekordwert für Deutschland.

„Die Sorge um ausbleibende Vögel hat viele Menschen beschäftigt. Und in der Tat: So wenige Vögel wie in diesem Winter hatten wir schon lange nicht mehr“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Insgesamt beobachteten die Teilnehmer durchschnittlich 17 Prozent weniger Tiere als in den Jahren zuvor.

Vor allem bei den häufigen Wintervögeln und Futterhausbesuchern, darunter allen Meisenarten, aber auch Kleiber und Kernbeißer, wurden die bisher niedrigsten Zahlen seit Beginn der Aktion im Jahr 2011 verzeichnet. Pro Garten ließen sich im Schnitt nur rund 34 Vögel und acht verschiedene Arten sehen – sonst liegt der Schnitt bei rund 41 aus neun Arten.

„Einige Arten hatten dieses Jahr offenbar kaum Wanderlust – was zu den teils deutlichen Rückgängen geführt hat. Das gilt vor allem für jene, die im Winter häufig Besuch von ihren Artgenossen aus dem kälteren Norden und Osten bekommen. Dazu zählen auch die meisten Meisenarten“, so Miller. Auffällig ist, dass die Rückgänge bei Meisen und Co. im Norden und Osten Deutschlands gering ausfallen. Richtung Südwesten hingegen nehmen sie zu. Manche Wintervögel haben wohl aufgrund des – bis zum Beginn des Zählwochenendes – noch extrem milden Winters auf halber Zugstrecke Halt gemacht.

Im Gegensatz dazu sind Arten, die im Winter von Deutschland aus teilweise nach Süden abwandern, in diesem Jahr besonders häufig hier geblieben. Bei Amseln, Rotkehlchen, Ringeltauben, Star und Heckenbraunellen wurden die bislang höchsten oder zweithöchsten Werte seit Beginn der Aktion ermittelt. Die Amselzahlen stiegen pro Garten durchschnittlich um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Star nahm gar um 86 Prozent zu.

Entsprechend deutlich zeigen sich die Verschiebungen auch in der Rangliste der häufigsten Wintervögel: Hinter dem Dauer-Spitzenreiter Haussperling setzte sich die Amsel – etwas überraschend – auf Rang zwei (sonst Platz 5). Die Kohlmeise liegt erstmalig nur auf Rang 3 und der Feldsperling landet zum ersten Mal noch vor der Blaumeise auf Rang 4.

Neben der geringen Zuglust könnten auch weitere Faktoren Einfluss auf die Ergebnisse gehabt haben. Nicht ausgeschlossen ist, dass Meisen und andere Waldvögel im Frühjahr einen schlechten Bruterfolg hatten. Ob diese Vermutung zutrifft, wird die im Mai stattfindende Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ zeigen. Dann sind Deutschlands Vogelfreunde wieder aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel zu zählen. Hier stehen Deutschlands Brutvögel im Fokus.

Die Ergebnisse der Wintervogelzählung zeigen auch, dass das unter Amseln grassierende Usutu-Virus keine Auswirkungen auf den Gesamtbestand der Art hatte. Anhand der Meldungen lassen sich die diesjährigen Ausbruchsgebiete – vor allem am Niederrhein – zwar deutlich erkennen, hier sind die Amselzahlen deutlich niedriger als andernorts. Doch insgesamt gehört die Amsel zu den Gewinnern der diesjährigen Zählung.

Besorgniserregend ist hingegen die anhaltende Talfahrt der Grünfinken. Nach einem erneuten Rückgang um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und über 60 Prozent gegenüber 2011 ist der Grünfink erstmals nicht mehr der sechsthäufigste Wintervogel in Deutschland. Er rangiert nunmehr auf Rang acht. Grund hierfür ist vermutlich das durch einen Parasiten hervorgerufene sogenannte „Grünfinkensterben“ (Trichomoniasis), das seit 2009 vor allem an sommerlichen Futterstellen auftritt.

Aufgrund der Zähl-Ergebnisse hatte sich in der Öffentlichkeit zuletzt eine rege Diskussion um die Gründe für die außergewöhnlich geringe Zahl an Wintervögeln entfacht. Nicht selten vermuteten Beobachter die Ursache bei Katzen, Rabenvögeln oder Greifvögeln. „Diese Thesen können nicht stimmen, da keiner dieser potenziellen Fressfeinde im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen hat. Außerdem muss der Grund einer sein, der speziell in diesem Jahr eine Rolle gespielt hat – und keiner, der immer da ist. Unsere Analyse hat sogar gezeigt: In Gärten mit Katzen oder Elstern werden gleichzeitig mehr andere Vögel beobachtet. Das Auftreten potenzieller Fressfeinde führt also keineswegs zum sofortigen Verschwinden von Vogelarten“, so Miller.

Zur Aktion:

Der NABU und LBV rufen einmal im Jahr zur „Stunde der Wintervögel“ bzw. „Stunde der Gartenvögel“ auf. Es ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion. Die nächste „Stunde der Gartenvögel“ findet über Muttertag vom 12. bis 14. Mai 2017 statt. Je mehr Menschen an der Aktion teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse. Die Meldungen werden auf www.stundederwintervoegel.de bzw. www.stunde-der-wintervogel.de (Bayern) bis auf Bundesland- und Landkreisebene ausgewertet.
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Mit dem Smartphone Gewässerretter werden
Naturschützer und Wassersportler präsentieren innovative App auf der Wassersportmesse boot

Berlin/Duisburg/Hamburg/Oberhausen, 21. Januar - Auf der weltgrößten Wassersportmesse boot in Düsseldorf präsentieren der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Deutsche Kanu-Verband (DKV), der Deutsche Segler-Verband (DSV) und der Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) eine innovative App im Kampf für saubere Meere, Flüsse und Seen. Die Gewässerretter-App ergänzt die Webseite www.gewässerretter.de als Aktions- und Informationsangebot der Verbände und steht ab dem 20.1. im Google Play store (Android) und App Store (ios) kostenlos zur Verfügung.

„Mit der Gewässerretter-App wird unser gemeinsames Engagement noch mobiler und benutzerfreundlicher. Wer die Natur liebt und sich für den Gewässerschutz engagiert, ist viel draußen unterwegs - taucht, segelt, paddelt oder wandert. Wassersportler und Naturliebhaber können Müll im und an Gewässern jetzt „live“ dokumentieren. Mit einem Klick die Position festlegen, Fotos hochladen, wenn möglich den Müll entfernen, und Gewässerretter werden!“, so die Verbände. Die Daten werden in einer interaktiven Karte dargestellt und liefern wichtige Informationen über die Abfallbelastung unserer Gewässer. Außerdem können per App größere Reinigungsaktionen organisiert und über soziale Medien beworben werden. Zudem können mit Hilfe der gesammelten Daten Maßnahmen abgeleitet werden, mit denen die zunehmende Vermüllung unserer Natur gestoppt werden soll. Dazu gibt es auch auf der Webseite viele praktische Tipps zur Müllvermeidung im Alltag und beim Sport.

Jährlich werden mehr als zehn Millionen Tonnen Plastikmüll allein von Land in die Weltmeere eingetragen, Millionen Tiere sterben. Dabei fängt das Problem vor unserer Haustür an. Ein Großteil des Plastikmülls wird über die Flüsse ins Meer gespült, häufig sind es die Reste unserer letzten Grillparty oder achtlos weggeworfene Einwegverpackungen und Zigarettenkippen. „ Wir alle können unseren Beitrag zum Gewässerschutz leisten. Aufräumen ist das eine, genauso wichtig ist aber, den Müll zu vermeiden bevor er entsteht, Ressourcen zu schonen und die richtigen gesellschaftspolitischen Signale zu senden. Hier wollen NABU, DKV, DSV und der VDST gemeinsam als Gewässerretter vorangehen“, so die Partner. Zusammen repräsentieren die vier Verbände fast eine Million Mitglieder und ehrenamtlich Aktive. Gewässerretter soll zu einer gemeinsamen Plattform werden und einen zentralen Beitrag zum Schutz von Meeren, Flüssen und Seen leisten.

Die Umsetzung von www.gewässerretter.de wurde mit finanzieller Unterstützung des Lebensmitteleinzelhändlers REWE durch die Partnerschaft mit dem NABU ermöglicht.




Hintergrund


Partner von Gewässerretter

Naturschutzbund Deutschland
Der NABU setzt sich seit 115 Jahren für Mensch und Natur ein. Mit über 600.000 Mitgliedern und Förderern ist er der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Der NABU startete 2010 das Projekt „Meere ohne Plastik“. Neben Reinigungsaktionen und der Initiative „Fishing for Litter“ entwickelt er mit Küstenkommunen innovative Pilotprojekte zur Abfallvermeidung und nachhaltigen Ressourcennutzung.

Verband Deutscher Sporttaucher
Im Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) sind über 80.000 Unterwassersport-Begeisterte in rund 1.000 Tauchsportvereinen organisiert. Der VDST bietet die besten Möglichkeiten, das Sporttauchen sicher zu erlernen und auszuüben. Schon Mitte der 1990er Jahre entwickelte der VDST „Leitlinien für einen umweltverträglichen Sport“, für eine naturschonende Sportausübung in der freien Natur. Der VDST ist Gründungsmitglied und einziger deutscher Vertreter des ideellen Welttauchsportverbandes Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques (CMAS) und bietet damit eine international anerkannte Brevetierung. Das hohe Qualitätsniveau der Ausbildung ist durch den Europäischen Tauchsportverband (EUF) zertifiziert und durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) lizenziert.

Deutscher Kanu-Verband
Im Deutschen Kanu-Verband e.V. sind rund 118.000 Menschen in 1.300 Kanu-Vereinen und 18 Landesverbänden organisiert. Der DKV fördert die natur- und landschaftsverträgliche Ausübung des Kanusports durch zahlreiche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Durch die Mitarbeit beim Europäischen Paddelpass (EPP) wird zudem die Idee des qualifizierten Kanusports auch international unterstützt. Gewässerreinigungsaktionen werden schon seit den 1980er Jahren durchgeführt. Mit seinen Grundlinien eines natur- und landschaftsverträglichen Kanusports hat der DKV Anregungen des Beirats Umwelt und Sport beim Bundesumweltministerium aufgegriffen.

Deutscher Segler-Verband
Der 1888 gegründete Deutsche Segler-Verband (DSV) ist der Dachverband der deutschen Segel-, Wind- und Kitesurf-Vereine, der Landesseglerverbände und der Klassenvereinigungen. Mit über 1.300 Vereinen und mehr als 180.000 Vereinsmitgliedern gehört er zu den 20 größten Spitzensportverbänden Deutschlands. Der DSV ist dem Umweltschutz verpflichtet und setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den Gewässern ein. Gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring hat der DSV 1985 die „Zehn goldenen Regeln für das Verhalten von Wassersportlern in der Natur“ entwickelt, die integraler Bestandteil der Segel- und Führerscheinausbildung sind.
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ÖKO-TEST Reis
Arsen im Korn

In der aktuellen Februar-Ausgabe wollte ÖKO-TEST wissen, wie gut die Qualität von Reis ist und wie Basmati, weißer Langkornreis und Vollkornreis im Vergleich abschneiden. Das Resümee: Die Unterschiede sind überraschend deutlich. Während Basmatireis die Tester weitgehend überzeugte, landete Langkornreis im Mittelfeld und Vollkornreis auf den hinteren Rängen. Das Verbrauchermagazin kritisiert unter anderem die hohen Gehalte an anorganischem Arsen und Mineralöl, aber auch Pestizide.

ÖKO-TEST hat von Basmati, weißem Langkornreis und Vollkornreis jeweils sieben Marken im Labor analysieren lassen. Am besten schnitt Basmati ab: Zum einen zeigte eine aufwendige DNA-Analyse, dass kein Fremdreis in den Tüten steckt, sondern ausschließlich echter Basmatireis vom Fuße des Himalayagebirges. Zum anderen war auch die Schadstoffbelastung gering.

Ganz anders ist die Situation beim Vollkornreis. Dieser hat einen guten Ruf, weil er sehr viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe enthält, die vor allem in den Randschichten der Körner stecken. Aber in genau diesen Randschichten befinden sich eben auch Giftstoffe wie anorganisches Arsen. Diesen Stoff, der Krebs erregen kann, analysierte das Labor in sechs Marken – sogar in „stark erhöhter“ Menge. Zudem sind einige Vollkornreise mit Mineralöl und Pestiziden, teilweise auch noch mit dem Schwermetall Cadmium belastet.

Etwas besser schneidet der weiße Langkornreis ab. Hier gibt es immerhin zwei „gute“ Marken. Allerdings enthalten manche Produkte anorganisches Arsen und Pestizide.
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