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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Sonnenkraft in Bürgerhand
Freiburger Solar-Bürger-Genossenschaft startklar für die städtische Energiewende

Als eine der ersten von Privatpersonen gegründeten Bürger-Energiegenossenschaften startete 2006 die Solar-Bürger-Genossenschaft eG. Sie ist die erste Energiegenossenschaft mit Sitz in Freiburg und hat inzwischen über 130 Mitglieder, davon mehr als 50 in der Freiburger Region.

Gemeinsam mit dem fesa e.V., dem Freiburger Verein für die regionale Energiewende, strebt die solargeno auch eine Wende in der Energiewirtschaft an. Energieerzeugung soll in Zukunft nicht nur verbrauchsnah erzeugt, ökologisch nachhaltig und technologisch vielseitig sein, sondern auch wirtschaftlich gerecht verteilt.

Weil diejenigen, die Energie nutzen und die, die sie erzeugen in einer Genossenschaft am selben Strang ziehen, können mit Bürger-Energiegenossenschaften die effizientesten Lösungen vorangebracht werden.

Die solargeno erzeugt derzeit den Strombedarf für etwa 130 Familien mit Solaranlagen. Ihre erste in Südbaden errichtete sie im Frühjahr 2012 bei der Bioland-Gärtnerei Hoch-Reinhard in Fischingen.

Jetzt steht das erste Solarkraftwerk in Freiburg an. Es wird auf der neuen Kletterhalle des Deutschen Alpenvereins Sektion Freiburg-Breisgau e.V. errichtet. Mit über 23 MWh/a wird sie die Strommenge für 4 Familen erzeugen. Ein Teil davon wird direkt in der Kletterhalle genutzt werden können.

Der genossenschaftliche Plan für die großstädtische Energiewende ist ebenfalls startklar. Da es in Großstädten wie Freiburg besonders viele große Wohnblöcke und Eigentümergemeinschaften gibt, bietet die Genossenschaft eine Lösung speziell für deren Energieversorgung an. Ein Schwerpunkt ist dabei die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung. Damit wird gleichzeitig mit der Wärmeversorgung des Gebäudes auch Strom erzeugt. Die extrem ineffiziente und umweltschädliche große Kohlekraft, die bisher als erforderliche Grundlast im Zuge der Energiewende angegeben wird, wird damit überflüssig.

Freiburg kann einen Großteil seines Stroms selbst erzeugen, wenn sich große Wohngebäude für ein Blockheizkraftwerk im Keller und eine Solarstromanlage auf dem Dach entscheiden. Die solargeno will diese Entscheidung erleichtern, indem sie Investition, Bau und Betrieb der Anlagen übernimmt und die Gebäudeeigentümer so bei
Risiko und Aufwand entlastet. Die Kraftwerke werden zu einem Anteil von mindestens 20% von den Mitgliedern der Genossenschaft finanziert, die so am Ertrag aus der Stromerzeugung teilhaben können. Einen Genossenschaftsanteil kann man bereits für 100 Euro erwerben. 5 bis 10 Anteile sind ein üblicher Einstieg. Es können beliebig viele Anteile erworben werden.

Einen weiteren wichtigen Beitrag für die Energiewende bietet die Energiegenossenschaft Projektgruppen an entlegenen Orten oder für eine einzelne Anlage. Sie können ihre Idee unter dem Dach der solargeno realisieren, ohne extra eine eigene Gesellschaft zu gründen. Eine solche Regionalgruppe gibt es bereits in Landau, hier wurde die bisher größte Solaranlage der Genossenschaft gebaut (Bild).
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Der Jugend eine Stimme geben
Internationales Netzwerk GYBN setzt auf Jugendpartizipation im Kampf gegen das Artensterben

Berlin, 28.8. - Im Kampf gegen das Artensterben meldet sich die junge Generation zu Wort. In Berlin ist mit der Verabschiedung der Berliner Deklaration das internationale Jungendnetzwerk GYBN ins Leben gerufen worden. Ziel ist der Schutz der biologischen Vielfalt und der Kampf gegen das Artensterben.

35 junge Naturschützer von fünf Kontinenten haben in Berlin das internationale Jugendnetzwerk Global Youth Biodiversity Network (GYBN) ins Leben gerufen. Sieben Tage wurde diskutiert, formuliert und geschrieben, jetzt ist die Berliner Deklaration offizielles Gründungsdokument. Ziel des jungen Netzwerks ist der globale Schutz der Artenvielfalt und eine stärkere Interessenvertretung junger Menschen in wichtigen Umweltfragen. Ein erster Schritt ist die Entsendung einer Jugenddelegation zur Weltnaturschutzkonferenz der Vereinten Nationen im Oktober nach Indien.

„Die kommenden Generationen tragen die Lasten der Fehler von heute. Trotzdem haben sie keine gemeinsame Stimme, mit der sie sich wehren können. Das wird sich mit GYBN ändern", sagt Christian Schwarzer von der Naturschutzjugend (NAJU), die die Konferenz organisiert hat.

Zum Abschluss zeichnen die Teilnehmer eine düstere Zukunft ohne Artenvielfalt. „Was waren nochmal Bäume?" und „Hab schon ewig keine Blume mehr gesehen!" war auf Plakaten zu lesen. Demonstriert wurde am Brandenburger Tor in Berlin, wo zahlreiche Schaulustige sich dem Protest spontan anschlossen. Die Teilnehmer sind jetzt auf dem Weg in ihre Heimat und können viel mitnehmen: das Gefühl, mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Natur nicht alleine zu stehen und das Wissen, jetzt Teil eines Netzwerks zu sein, mit dem sie viel erreichen werden.

Junge Naturschützer aus aller Welt können sich online bei GYBN engagieren und ihre Stimme für die Artenvielfalt geben:
www.GYBN.org.

Die GYBN kick-off conference wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU).
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NABU-Naturparadies Grünhaus wird UN-Dekade-Projekt
Auszeichnung für den Erhalt der biologischen Vielfalt

Herzberg – Das Naturparadies Grünhaus der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Damit wird das Engagement der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe um die biologische Vielfalt in der Bergbaufolgelandschaft Südbrandenburgs gewürdigt. Am heutigen Montag wurde die von Bundesumweltminister Peter Altmaier unterzeichnete Urkunde an Projektleiter Stefan Röhrscheid übergeben. Das Naturparadies Grünhaus ist das erste Projekt in Brandenburg, das diese Auszeichnung erhält.

„Wir freuen uns sehr über die Ehrung unseres Engagements in Grünhaus“, so Stiftungsvorsitzender Christian Unselt. „So wie in Grünhaus setzen wir uns durch Flächenkauf und Schutzgebietsentwicklung in ganz Deutschland ein, um sichere Rückzugsräume für unsere Artenvielfalt zu schaffen. Gerade ungenutzte Naturentwicklungsräume fehlen uns in Deutschland. Mit unseren NABU-Naturparadiesen wollen wir wieder ein Stückchen heimatliche Wildnis zulassen.“

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat rund 2.000 Hektar Flächen in den ehemaligen Tagebauen zwischen Finsterwalde und Lauchhammer erworben, um das Tagebaugelände ausschließlich als wertvollen Lebensraum für bedrohte Arten zu entwickeln. Eine Nutzung ist nur dort vorgesehen, wo dies für den Erhalt der Artenvielfalt wichtig ist. Die Seen, die offenen Sandflächen, jungen Wälder und Sukzessionsbereiche können sich nach Ende der Tagebausanierung ohne weitere Eingriffe frei entwickeln. Regelmäßige Beobachtungen einheimischer Naturbeobachter zeigen, dass schon heute eine beeindruckende Anzahl an zurückgekehrten Arten in Grünhaus lebt. Damit ist das Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft – in Zukunft werden weitere Arten Grünhaus als sichere Heimat entdecken.

Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten.
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Sterbende Flüsse, hungernde Menschen
WWF-Studie: 60 Millionen Menschen am Mekong droht Nahrungskrise durch Staudämme

Berlin/Stockholm - Anlässlich der in Stockholm begonnenen Weltwasserwoche warnt der WWF vor den Gefahren großer Staudammprojekte für die Umwelt und die Nahrungsversorgung von Millionen Menschen. „Der grundsätzlich richtige Ansatz, Energie durch Wasserkraft zu gewinnen, droht zum Bumerang zu werden“, sagt Süßwasser-Experte Stefan Ziegler vom WWF. „Vielerorts werden zahlreiche Fischarten verschwinden, verbunden mit einem Kollaps der heimischen Fischerei, da die natürlichen Wanderwege der Tiere versperrt werden.“ In der Folge seien die Lebensgrundlagen von vielen Millionen Menschen bedroht.

In einer aktuellen Studie beleuchtet der WWF beispielhaft die Situation im unteren Mekong-Becken in Südostasien. Die Regierungen von Laos, Thailand, Vietnam und Kambodscha planen hier den Bau von elf Wasserkraftanlagen im Hauptstrom des Mekong, weitere 77 sind für die Nebenflüsse vorgesehen. Sollten die Pläne realisiert werden, rechnet die Umweltstiftung mit einem enormen Rückgang der Fischbestände. Für die 60 Millionen Bewohner im Einzugsgebiet des Flusses hätte das dramatische Folgen. „Die Erträge aus dem Fischfang würden um nahezu 40 Prozent zurückgehen. Das ist eine ernsthafte Bedrohung, da die meisten Haushalte vom Fisch als Grundnahrungsmittel abhängig sind“, so Stefan Ziegler.

Auf allein 476 Millionen US-Dollar jährlich schätzt die Umweltorganisation die wirtschaftlichen Schäden, sollten nur die elf Staudämme im Mekong-Hauptstrom gebaut werden. Für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung könnte sich die Lage noch dramatischer darstellen: Um die Einbußen an Fisch zu kompensieren und den Proteinbedarf der Bevölkerung zu decken, müsste nach Angaben des WWF deutlich mehr Fleisch produziert werden. Zusätzliche Flächen würden zur Viehhaltung und den Anbau von Futtermitteln in der Region notwendig. Der Druck auf wichtige Naturschutzgebiete würde weiter zunehmen. In Thailand befürchtet der WWF den Verlust der letzten Waldgebiete im Osten des Landes. „Die wenigen Auenwälder des Mekong beherbergen zahlreiche gefährdete Arten. Da ist jeder Verlust an Lebensraum ein untragbares Risiko“, warnt WWF-Experte Ziegler. Mancherorts sei die landwirtschaftliche Expansion hingegen gar nicht möglich. Im Mekongdelta in Vietnam drohe die Umsiedlung von Tausenden von Menschen, da Flächen fehlen, um die Bevölkerung anderweitig zu versorgen.

Um diese negativen Konsequenzen abzuwenden, fordert der WWF ein zehnjähriges Moratorium, um eine umwelt- und sozialverträgliche Planung von Wasserkraft in der Mekong-Region zu ermöglichen. Bislang habe es an einer gewissenhaften Prüfung aller Faktoren gemangelt. „Das Ziel, mit Wasserkraftwerken von fossilen Energieträgern loszukommen, ist richtig“, sagt Ziegler. „Doch wenn durch fehlerhafte Planung die Flüsse absterben und Menschen ihrer Nahrungsquelle beraubt werden, ist das nicht nachhaltig.“
 
 

 
Panik an der Steckdose
WWF fordert Versachlichung der Strompreisdebatte

Angesichts der aktuellen Debatte um die Ausgestaltung der Energiewende und steigende Strompreise fordert der WWF eine Versachlichung der Gespräche. Die Strompreisdiskussion werde stark getrieben von denjenigen, die die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien nie wollten. Es werde ein Klima der Angst geschürt, dass die Energiewende unbezahlbar sei. Faktisch sei es bis heute jedoch so, dass absolut der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den kleineren Teil der Strompreissteigerung verantwortlich sei.

„Nur 14 Prozent des Strompreises macht die EEG-Umlage aus. Diese 14 Prozent sind bisher sehr ungleich verteilt. Dies muss der Gesetzgeber schnell verändern.“, erklärt Regine Günther, Leiterin des Fachbereichs Klima und Energie beim WWF Deutschland. Große Stromverbraucher sind nach dem Gießkannenprinzip fast vollständig von der Umlage befreit. Es sei aber zwingend notwendig, dass die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien so weit wie möglich auch von möglichst allen Energieverbrauchern geschultert würden. Nur diejenigen, die klar ausweisen könnten, dass die EEG-Umlage ihre Wettbewerbsfähigkeit international massiv mindere, sollten für eine Freistellung in Frage kommen. „Die Bundesregierung muss jetzt die Reißleine ziehen und unberechtigte Privilegien abschaffen“, so Günther.

Für das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) sieht der WWF Anpassungsbedarf. „Das EEG ist das zentrale Instrument, um den dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien sicherzustellen. Dies muss es auch zukünftig leisten. Perspektivisch müssen jedoch verstärkt auch Marktimpulse darin integriert werden.“
 
 

 
Karlsruhe: Przewalski-Pferd und Wisent brauchen täglich bis zu 23 Liter Wasser
Wassertröge in den Gehegen des Tierparks Oberwald werden täglich neu befüllt

Viel trinken - so lautet angesichts der heißen Tage ein Tipp. Auch Tiere lechzen bei Hitze nach mehr Wasser. Was ihre Schützlinge im Tierpark Oberwald brauchen, wissen die Tierpfleger ganz genau. Weshalb sie auf Fragen interessierter Besucherinnen und Besucher, ob die im Oberwald gehaltenen Tiere bei den derzeit hohen Temperaturen auch ausreichend mit Wasser versorgt werden, auch sehr genau Auskunft geben können. Denn der Zoo kann nicht nur auf Bedarfszahlen und -daten aus der Nutztierhaltung zurückgreifen, er profitiert auch von den Erfahrungen, die er mit der Wildtierhaltung in der 1965 eingerichteten Zoo-Dependance gemacht hat.

Klettert das Thermometer über 20 Grad Celsius oder erreicht gar 35 Grad Celsius, säuft beispielsweise ein Wisent täglich bis zu 23 Liter. Normalerweise reichen ihm rund 18 Liter. Auch ein Przewalski-Pferd braucht an besonders heißen Tagen bis zu 23 Liter Wasser und damit zwei bis drei Liter mehr als sonst üblich. Da die Zootiere im Oberwald überwiegend in Gehegen mit Grünbewuchs leben oder mit frischem Grün gefüttert werden, nehmen sie allein durch die Nahrung einiges zusätzlich an Flüssigkeit auf. Ein Przewalski-Pferd, welches mit neun Kilogramm Gras und fünf Kilogramm Heu gefüttert wird, erhöht seine Flüssigkeitszufuhr durch die Nahrung um acht Liter. Zwar haben Wildpferde und Sportpferde einen ähnlichen Grundbedarf. Der individuelle Bedarf eines Sportpferdes kann jedoch bei hoher Aktivität an heißen Tagen auf bis zu 85 Liter ansteigen. Und auch ein Milchvieh mit einer Milchleistung von bis zu 40 Litern muss für einen stabilen Wasserhaushalt natürlich deutlich mehr saufen als ein Wisent im Oberwald.

Wie bei einer ländlichen Weidebewirtschaftung befüllen die Tierpfleger jeden Tag mit einem fahrbaren Wassertank die 200 oder 100 Liter fassenden Wasserbehälter mit Frischwasser. Die Menge richtet sich nach der Jahreszeit, der Anzahl der im Gehege gehaltenen Tiere und dem spezifischen Grundbedarf von Vietnam-Sikahirsch, Elch, Antilope oder auch Gämse, Przewalski-Pferd und Wisent. Und damit das wichtige Nass für die Oberwaldtiere nicht zur Falle für die kleinen Tiere wird, sorgt ein Stock in jedem Wassertrog dafür, dass die neugierige oder durstige Maus wieder ins Trockene klettern kann.

Fragen zu seinen Zootieren beantwortet der Zoo immer montags und donnerstags während der zoologischen Sprechstunde unter der Telefonnummer 0721/133-6802.
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NABU-Umfrage: Verbraucher wollen umweltfreundliche Getränkeverpackungen
Miller: Ökologische Verpackungen schwer zu erkennen – Händler in der Pflicht

Berlin – Drei Viertel der Deutschen möchten umweltfreundliche Getränkeverpackungen kaufen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die der NABU beim Meinungsforschungsinstitut Emnid in Auftrag gegeben hat. Doch die Umfrage zeigt auch: Fast die Hälfte der Verbraucher weiß nicht, welche Verpackungen tatsächlich ökologisch vorteilhaft sind und greift aus diesem Grund häufig zu den Falschen.

Am besten bewertet und richtig eingeschätzt werden Mehrwegflaschen aus Glas. Knapp 90 Prozent der Befragten stufen sie korrekt als umweltfreundlich ein. Bei den ebenso umweltfreundlichen Mehrwegflaschen aus Plastik jedoch verschätzen sich die Verbraucher: Die Plastikvariante schneidet bei den Befragten um ein Viertel schlechter ab, obwohl Plastik-Mehrwegflaschen in der Umweltbilanz sogar besser sind als solche aus Glas. Die vom Umweltbundesamt ebenfalls als ökologisch vorteilhaft bewerteten Getränkekartons werden vom Verbraucher gänzlich falsch beurteilt: Sie werden schlechter eingeschätzt als die umweltschädlichen Einwegflaschen aus Glas oder Plastik. Insgesamt hat der NABU die sieben gängigen Verpackungsarten für Getränke abgefragt: Glas-Mehrweg und -einweg, Plastik-Mehrweg und -einweg, Getränkekartons sowie Dosen.

Ein Grund für die häufigen Fehleinschätzungen ist das für Verbraucher undurchsichtige Pfandsystem. Mehr als 40 Prozent der Befragten geben an, nicht auf den ersten Blick erkennen zu können, ob eine Flasche Mehrweg oder Einweg ist. „Das führt zu umweltschädigenden Kaufentscheidungen, obwohl die Verbraucher eigentlich umweltfreundliche Verpackungen bevorzugen. Hier ist der Handel in der Pflicht, Verbraucher ordentlich zu informieren“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU zeichnet daher Händler mit dem Umweltpreis „Grüner Einkaufskorb“ aus, die sich besonders dafür einsetzen, dass ihre Kunden umweltfreundliche Alternativen im Regal vorfinden und diese auch erkennen.

„Der Lebensmittelhandel versorgt tagtäglich 80 Millionen Menschen in Deutschland. Mit der Auswahl und Präsentation der Produkte leistet er einen entscheidenden Beitrag dazu, ob Kunden auf umweltfreundliche Produkte aufmerksam werden und sie in den Einkaufskorb legen“, so NABU-Umweltexpertin Indra Enterlein.
 
 

 
Wo die Energiewende weg von Atomenergie begann
Der Widerstand der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen gegen Atomkraft in Wyhl am Kaiserstuhl und anderswo begann schon Anfang der 1970er Jahre am südlichen Oberrhein und dauert an – er hatte und hat weit reichende Folgen in der Region bis weit über Deutschland hinaus - auch für die Volksbewegung und Forschung für erneuerbare Energien. Ein neues Buch liegt vor zu den ersten Jahren des Widerstands von Bürgerinitiativen gegen Atomkraft in Deutschland - aus dem Blick von Aktiven gegen die Atomkraftwerke Breisach, Wyhl und Fessenheim am Rhein, bei Brokdorf/Elbe und Grohnde/Weser, gegen den „schnellen Brüter“ bei Kalkar/Niederhein und die Atommüll-Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf/Bayern. Zwei DVDs mit vier berühmten Dokumentarfilmen bereichern das Buch.

Es waren keineswegs allein die Atomreaktorkatastrophen von Fukushima 2011 und Tschernobyl 1986, die den Atomenergieausstieg Deutschlands voranbrachten. Vielmehr begannen die breite ablehnende Haltung und das verbreitete kritische Wissen gegen Atomkraft in Deutschland schon Anfang der 1970er Jahre mit dem aktiven Widerstand Hunderttausender Bürgerinnen und Bürger gegen zahlreiche geplante und gebaute Atomkraftanlagen. Hierzu bietet das kürzlich beim Laika-Verlag erschienene Buch „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv I. Die AKW-Protestbewegung von Wyhl bis Brokdorf“ als Band 18 der Reihe Bibliothek des Widerstands acht Darstellungen der Kämpfe gegen die Atomkraftwerke Breisach/Rhein, Wyhl am Kaiserstuhl, Fessenheim/Elsass sowie Brokdorf/Elbe und Grohnde/Weser, gegen den „schnellen Brüter“ bei Kalkar/Niederrhein und die Atommüllwiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf/Bayern.

Sechs Autoren aus der Antiatomkraft-Bewegung schildern teils als zutiefst vor Ort im Widerstand Engagierte, teils als auch analysierende Zeitzeugen mit historischem Rückblick das Erlebte und ziehen wie Reimar Paul, Göttingen, eine Bilanz der Antiatombewegung von Wyhl bis Tschernobyl und danach. Der Hauptbeitrag zu den Badisch-Elsässischen Bürgerinitiativen, von Dr. Georg Löser, Freiburg/Gundelfingen, reicht von 1970 bis 2011 und spürt neben den auch heutigen Aktivitäten dortiger Bürgerinitiativen zahlreichen Details ihrer bedeutenden Folgewirkungen in der Region, in Deutschland und darüber hinaus nach. Mit dem Widerstand gegen die durch „Bürgerkraft“ verhinderten Atomkraftwerke Breisach und Wyhl ab 1971/72 bzw. ab 1973/74 als Vorbild blühte nicht nur die Antiatombewegung in Deutschland auf mit weltweiter Ausstrahlung sowie mit wichtigen Ursprüngen und Hochburgen die moderne grüne parlamentarische Bewegung. Es entstand in der Region ab 1976 auch eine Volksbewegung für Alternativenergien und Solarenergie-Messen, die zugleich Umweltschutzverbände und Institute entstehen und erstarken ließ wie den Bund für Umwelt und Naturschutz, das Öko-Institut und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme und die Freiburg im Breisgau zur mehrfachen Öko- und Solarhauptstadt machte. Dies wiederum strahlt weiterhin weit über die Region nach Europa und weltweit hinaus.

Zwei DVDs mit vier berühmten Dokumentarfilmen zum Antiatom-Widerstand von 1972-1987 bereichern das Buch außerordentlich: „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“ und „S’Weschpennäscht – die Chronik von Wyhl 1971 bis 1982“ gegen Atomkraftwerke bei Breisach und Wyhl am Rhein, „Im Norden, da gibt es ein schönes Land“ bei Brokdorf/Elbe und „Spaltprozesse“ zur AtommüllWiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf/Bayern.

Buch „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv I. Die AKW-Protestbewegung von Wyhl bis Brokdorf“.

Reihe Bibliothek des Widerstands Band 18. Mit Beiträgen von Georg Löser, Axel Mayer, Jens Renner, Uli Borchers, Henry Langer und Reimar Paul sowie den Filmen „Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv“, „S’Weschpennäscht– die Chronik von Wyhl 1972-1982“, „Im Norden, da gibt es ein schönes Land“ und „Spaltprozesse“ auf 2 DVDs, 227 S., zahlreiche Fotos, erschienen Ende 2011 im Laika Verlag, 29,90 Euro
 
 



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