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Verschiedenes

 
Schmutziges Palmöl made in Kamerun
WWF kritisiert geplante Plantage in Zentralafrika des Unternehmens Herakles

Berlin - Der US-amerikanische Palmölproduzent Herakles und seine Tochterfirma Sustainable Oil Cameroon sind aus dem RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) ausgetreten. Der Austritt der Unternehmensgruppe ist eine Reaktion auf Beschwerden des WWF Kamerun und acht weiterer NGOs und internationaler Experten gegen eine geplante Ölpalmplantage in Kamerun. Dort sollen rund 70.000 Hektar Wald inmitten von vier Schutzgebieten den Kettensägen zum Opfer fallen. Durch die Beschwerde hatte der RSPO Herakles vorerst weitere Aktivitäten wie Rodungen untersagt. „Offenbar will das Unternehmen die Plantage jetzt ohne Rücksicht auf ökologische und soziale Verluste vorantreiben“, so die Einschätzung von Ilka Petersen, Referentin für Agrarrohstoffe beim WWF Deutschland. „Herakles ist zwar damit gescheitert, den RSPO als Deckmantel für seine Aktivitäten zu nutzen, aber leider ist damit die Gefahr für den Regenwald nicht gebannt.“

Das von der Plantage betroffene Gebiet gehört zu den ökologisch wertvollsten Gebieten der Erde. Hier leben bedrohte Tiere wie Schimpansen, Waldelefanten, Wildkatzen und Stummelaffen. Der WWF hat mit Hilfe von Satellitenaufnahmen mindestens die Hälfte der Konzession als weitestgehend intakten Wald identifiziert, der als wichtige ökologische Pufferzone und Korridor für die umgebenden Schutzgebiete sowie als Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung dient. Johannes Kirchgatter, Afrikareferent beim WWF Deutschland kündigt an, mit den Gemeinden vor Ort und anderen Organisationen weiter massiv gegen die Errichtung der Plantage in diesem artenreichen Wald zu kämpfen. „Wir hoffen, dass die Regierung in Kamerun Herakles nicht erlaubt, ohne die Zustimmung der lokalen Bevölkerung und die Bewertung der biologischen Risiken mit dem Projekt fortzufahren.“

Sollte dies nicht der Fall sein, wird der WWF auch Klagen vor kamerunischen Gerichten unterstützen. Die Wälder Afrikas stehen unter enormen Druck. Nachdem in Indonesien und Malaysia bereits auf einer Fläche von mehr als zehn Millionen Hektar Ölpalmen wachsen, suchen die Produzenten jetzt nach Flächen in Afrika, um ihre Produktion auszuweiten.

Der WWF wird weiter nach alternativen, umweltfreundlicheren Nutzungen für das Gebiet suchen und warnt potenzielle Investoren, darunter auch mögliche Geldgeber aus Deutschland, davor, einen ungezügelten Palmölboom in Afrika finanziell zu unterstützen. „Investitionen in Projekte, die nicht einmal die Regeln des RSPO als Mindeststandards erfüllen, müssen tabu sein“, so die WWF-Forderung.
 
 

 
Erneuter Störfall in Fessenheim
Der „Störfall“ von heutigen Mittwoch Nachmittag im AKW Fessenheim zeigt, dass auch vom abgeschalteten AKW Gefahren ausgehen. Französische Medien berichten von einem Chemieunfall. Der Energiekonzern EDF erklärte, Wasserstoffperoxid habe durch einen menschlichen Fehler mit Wasser reagiert, dabei sei es zu einer Dampfexplosion gekommen. L`Essentiell aus Luxemburg meldet, das zwei Mitarbeiter Verbrühungen an den Händen erlitten haben. Andere Medien berichten von mehr Verletzten. 50 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Die Auswertung und Bewertung solcher Störfälle liegt zuerst immer beim Betreiber EDF. Das natürliche Interesse der EDF an einer „objektiven Bewertung“ solcher Unfälle kennen wir und wir haben auch immer erlebt, wie versucht wurde, Unfälle herunter zu spielen.

Ein „kleiner“ Unfall (wie ihn die Medien aktuell melden) wäre isoliert betrachtet kein großes Problem. Das Problem im ältesten AKW Frankreichs in Fessenheim ist nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer die Häufung extrem vieler „kleiner und großer“ Vorfälle und Unregelmäßigkeiten. Dies spricht für eine schlechte Sicherheitskultur im Atomkraftwerk und eine schlechte Sicherheitskultur ist immer auch eine Gefahr für die Menschen.

Echte Sicherheit gibt es erst, wenn der französische Präsident François Hollande sein Versprechen umsetzt und das altersschwache AKW Fessenheim abstellt.
 
Autor: BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein

 
Fortbildung zum „Energiewender“
Fortbildung „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ geht in die zweite Runde

Freiburg, 05.09.2012: Die Energiewende ist ins Stocken geraten – dies ist zwar der Fall auf der Ebene der Bundespolitik. In der Region Südlicher und Mittlerer Oberrhein jedoch wird mit viel neuem Elan, konkreten Aktivitäten und badischer Gründlichkeit fleißig an der Umsetzung von Klimaschutzzielen und dem Ausbau von Erneuerbaren Energien gearbeitet. In den letzten zwei Jahren wurden Klimaschutzkonzepte für Teilregionen und Ober- und Mittelzentren in der Region erstellt, diese müssen nun fachgerecht in den Gemeinden der Region umgesetzt werden. Im Oktober 2012 beginnt die einzige in Südbaden angebotene Fortbildung im Bereich „Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement“ in Freiburg. In dieser zukunfts-weisenden Weiterbildung können Akteure in der Region die zur Gestaltung und Umsetzung der Energiewende auf kommunaler Ebene notwendigen Kompetenzen und Qualifikation erwerben.

„Sowohl die Kommunen und Unternehmen in der Region als auch ehrenamtlich Aktive tragen immer wieder an uns heran, dass mehr Wissen und Kompetenz für die Durch-führung von Klimaschutzprojekten in Städten und Gemeinden nötig sind“, erklärt Nico Storz, Geschäftsführer des fesa e.V. Eine Beobachtung, die – so ein Expertenkreis von 25 VertreterInnen nationaler Verbände und Organisationen, darunter auch Freiburgs Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik - für ganz Deutschland zutrifft. Die vom Experten-kreis bereits 2010 herausgegebende Studie „Förderung von Klimaschutz und Nachhaltiger Energiepolitik für die Kommune der Zukunft“ fordert bundesweit mehr und bessere Quali-fizierungsangebote im Bereich „Kommunaler Klimaschutz“, um den in vielen Kommunen, Beratungsbüros und Stadtwerken existierenden Mangel an qualifiziertem Personal zur Umsetzung von kommunalen Energie- und Klimaschutzkonzepten begegnen zu können.

Bereits seit 2011 unterstützt der Fesa e.v. in Kooperation mit ifpro, dem Institut für Fortbildung und Projektmanagement, die Kommunen auf ihrem Weg in Richtung Energie-wende durch ein innovatives und wegweisendes Fortbildungsangebot ‚Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement‘. Der Kurs findet vom 12. Oktober 2012 bis zum 23. März 2013 statt und umfasst 15 Wochenendseminare mit insgesamt 180 Unterrichtseinheiten. Die berufsbegleitende Fortbildung richtet sich an kommunale Angestellte und Gemeindevertreter, Unternehmen im Bereich Klimaschutz und Energie, Energie- und Umweltberater, Hochschulabsolventen zur beruflichen Spezialisierung sowie Personen aus lokalen Energie- und Umweltschutzgruppen. Im März 2012 konnten 11 TeilnehmerInnen den ersten Kurs erfolgreich abschließen und sind nun dabei die erworbenenen Kenntnisse beruflich und praktisch anzuwenden.

Einige Beispiele: Andreas Meyer hat als Beauftragter für Energiemanagement der Schwarzwaldgemeinde Niedereschach die Fortbildung besucht, um vor Ort das neu entwickelte Energiekonzept umsetzen zu können. „Die Fortbildung des fesa e.V. ist ein wichtiger Baustein zum Erreichen einer glaubwürdigen und nachhaltigen Klimaschutz-politik einer Kommune“, bilanziert er den Kurs. „Mit den vermittelten Inhalten ist meine Gemeinde in der Lage, neue Handlungsfelder zur nachhaltigen Reduzierung von Treib-hausgasen für sich zu erschließen und somit ihrer Vorbildfunktion gegenüber ihren Bürgerinnen und Bürgern gerecht zu werden. Die aufgezeigten Potenziale und Handlungsfelder tragen im erheblichen Ausmaß zur Umsetzung der kommunalen Klimaschutzziele bei und decken Einsparmöglichkeiten im kommunalen Haushalt auf. Auch die Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Gremien der Kommune profitiert spürbar von der Fortbildung. So können Fragen schneller beantwortet und auf eine externe, kostenpflichtige Beratung im Klimaschutzfragen oft verzichtet werden.“

Teilnehmerin Marlies Billich gehört mit zu der Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger, die im Frühjahr dieses Jahres einen „Arbeitskreis Energie & Klimaschutz“ in Efringen-Kirchen gegründet hat. Sie kann so ihr Wissen zum Nutzen der Gemeinde in ehrenamtlicher Arbeit einbringen. Derzeit ist sie eine der maßgeblichen treibenden Kräfte zur Gründung einer Dorfenergiegenossenschaft in Efringen-Kirchen. „Die Inhalte wurden sehr praxisbezogen und gut vermittelt“, so Marlies Billich. „Ich habe viele Anregungen erhalten für die Arbeit in meiner Gemeinde und weiß wie das Erlernte praktisch vor-Ort in konkrete Aktivitäten umgesetzt werden kann. So kann ich mich direkt bei der Gestaltung der Energiewende in meiner Gemeinden beteiligen.“

Auch Mattias Rausch, der die Fortbildung im Anschluss an sein Geographiestudium besucht hat, ist zufrieden: „Die Fortbildung hat mir einen umfassenden Einstieg in die Themen der kommunalen Energiewende gegeben.“ Noch während der Fortbildung wurde er von einem Arbeitgeber rekrutiert. „Besonders wertvoll für mich und meinen neuen Arbeitgeber sind vor allem die zahlreichen Praxiserfahrungen, welche die Dozenten uns Teilnehmern mit auf den Weg gaben. Die Fortbildung ist daher genau richtig für alle, die sich nachher beruflich in diesem Bereich engagieren möchten." Bei endura kommunal in Freiburg entwickelt er jetzt Klimaschutzkonzepte und Nahwärmenetze. Ein anderer Universtätsabgänger, Pascal Zimmer, hat nach Abschluss der Fortbildung sofort eine Anstellung beim Windkraftentwickler wpd gefunden. „Was mir die Fortbildung gebracht hat, ist zum einen die Vertiefung von Fachwissen über Erneuerbare Energien und die diversen Nachhaltigkeitsaspekte“, meint Pascal Zimmer. „Immens vorteilhaft war der Kontakt zu Experten aus der Praxis und der Einblick in deren alltägliche Arbeit“.

Ausgehend vom Kontext lokaler Klimaschutz und regionale Wertschöpfung vermittelt die Fortbildung den Teilnehmern umfangreiche Kenntnisse über die Instrumente und praktische Arbeit im kommunalen Klimaschutz. Frei nach dem Motto von Mahatma Gandhi „Ein Pfund Praxis ist mehr wert als 10 Pfund Theorie“ legen die Veranstalter viel Wert darauf, dass ein Großteil der Inhalte von Experten aus der Praxis vermittelt wird. Einen anschaulichen Einblick in die praktische Umsetzung von Projekten und Konzepten vor Ort bekommen die Teilnehmer durch eine Vielfalt von Referenten, die ganz konkret aus ihren Kommunen und Institutionen berichten. Eine intensive Einführung in das Projektmanagement, verbunden mit praktischen Übungen und der Umsetzung eines im Rahmen des Kurses durchgeführten, eigenen Projektes runden das Programm für die Klimaschutzmanager von morgen ab. „Unsere Dozentinnen und Dozenten sind aus-gewiesene Fachkräfte, die über eine sehr große praktische Erfahrung verfügen“, ergänzt Dr. Wulf Westermann, Projektleiter bei ifpro. „Zudem zeichnet sie eine langjährige Lehrerfahrung aus.“

Die Fortbildung ist Teil der Kampagne „Energieautonome Kommunen“, mit der der fesa e.V. die Kommunen auf dem Weg in die Energiewende unterstützt. „Die Kommunen sind prädestiniert, die Vorreiterrolle einzunehmen“, so Nico Storz vom fesa e.V. „Wir können unsere energie- und klimapolitischen Ziele nur erreichen, wenn die erheblichen Potenziale zur Energieeinsparung und zum Klimaschutz in den Kommunen ausgeschöpft werden.“
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Themenpaket Sparlampen: Alle Tests und Kauftipps
Die EU macht Glühbirnen zum Auslaufmodell und der Abschied fällt manchem schwer. Doch die Tests der Stiftung Warentest zeigen: Es gibt viel bessere Alternativen, vor allem LED-Lampen. Die Qualitäts- und Preisunterschiede sind allerdings enorm. Die Tester fanden in ihren Tests teure Produkte, die nichts taugen, und billige, die auf Dauer teuer sind.

Das Onlineportal test.de bietet nun ein Themenpaket Sparlampen an, das die bisherigen Tests der Stiftung Warentest bündelt. Es enthält die Testergebnisse von 60 LED-, Kompaktleuchtstoff- und Halogenglühlampen mit unterschiedlichen Sockeln (E14, E27, GU10, GU5.3.) und Formen (Birne, Kerze und Spot). Zudem beantwortet es die häufigsten Fragen rund und den Lampenkauf und gibt hilfreiche Tipps.

Das Themenpaket Sparlampen hat 29 Seiten, kostet 3 Euro und ist als PDF-Datei unter www.test.de/thema/energiesparlampen erhältlich.
 
 

 
100-Prozent-Region Freiburg
Die Region Freiburg kann sich in Zukunft zu 100 Prozent mit regenerativen Energien versorgen

Energieverbrauch muss dazu um 50 Prozent gesenkt werden

Milliardeninvestitionen in die Region können in Zukunft hohe Energierechnungen verhindern

Die Region Freiburg, also die Stadt Freiburg und die beiden umliegenden Landkreise Emmendingen und BreisgauHochschwarzwald, könnten ihren Strom- und Wärmeenergiebedarf durch eigene, regenerative Erzeugung decken. Voraussetzung ist allerdings die Halbierung des Energieverbrauchs.

Dies ist das Ergebnis einer Studie des Clusters Green City Freiburg und der drei Gebietskörperschaften Stadt Freiburg, Landkreis Emmendingen und Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die von der Energieagentur Regio Freiburg erarbeitet wurde. Untersucht wurde die technische Machbarkeit einer 100-Prozent-Region, also die Frage, ob sich Haushalte, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Industrie in der Region Freiburg durch eine Kombination aus Energieeinsparung und gleichzeitigem Ausbau der erneuerbaren Energien zu 100 Prozent regenerativ versorgen könnten. Der Sektor Verkehr war nicht Gegenstand der Untersuchung.

Finanziert wurde die Studie maßgeblich durch das Cluster Green City Freiburg mit Unterstützung der FWTM, der Stadt Freiburg sowie der Wirtschaftsförderung Region Freiburg e.V. Ziel der Studie ist es, die Diskussion über den regionalen Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen und die Steigerung der Energieeffizienz zu unterstützen. Oberbürgermeister Dieter Salomon: „Das ehrgeizige Ziel, die Green City Freiburg gemeinsam mit den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen langfristig zur 100-Prozent-Region zu entwickeln, spornt uns an. Freiburg will auch in Zukunft weltweites Vorbild in Sachen Klimaschutz bleiben.“ Salomon dankte dem Cluster Green City für die Initiative, durch die es zum ersten Mal gelungen sei, eine Energiestudie für die Gesamtregion zu erstellen.

Die Studie untersucht den Energiebedarf der drei Kreise nach Sektoren und den heutigen Stand der Energieversorgung und vergleicht diesen mit den Potentialen für regenerative Energien. Die größten Potentiale werden für die Stromerzeugung in den Bereichen Photovoltaik und Windenenergie ausgemacht, für die Wärmerzeugung in den Bereichen Solarthermie und Biomasse. Die Potentiale bei Photovoltaik und Wind sind mit mehr als 80 Prozent so groß, dass in der Jahresbilanz erhebliche Überschüsse produziert werden könnten. Allerdings ist zu beachten, dass es sich bei beiden Technologien um stark schwankende Energiemengen handelt. Christian Neumann, Projektleiter der Energieagentur Regio Freiburg hierzu: „Allein mit dem Ausbau der Erneuerbaren und Energieeinsparung ist es nicht getan. Das zukünftige Energiesystem wird von einem hohen Regelbedarf zum Abgleich von Energieproduktion und -verbrauch charakterisiert sein. Technologien wie Energiespeicher und dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung werden so Schlüsseltechnologien der Energiewende ohne die eine Zielerreichung unmöglich ist. Auch die Region wird sich mit diesen Fragestellungen auseinandersetzen müssen.“

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien innerhalb der Region ist insbesondere die Nutzung von Einsparpotentialen zur Erreichung des 100-Prozent-Ziels von Bedeutung: Im Vergleich zu heute muss der Energieverbrauch, vor allem bei Wärme, um 50 Prozent gesenkt werden. Das Haupteinsparpotenzial liegt hier in der Sanierung des Gebäudebestands. Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik: „Die Aktivierung dieses Potentials ist gleichzeitig auch die größte Herausforderung der Energiewende.“

Im Gegensatz zu den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, die das 100-Prozent-Ziel jeweils individuell erreichen können, ist die Stadt Freiburg auf den Energieimport aus den umliegenden Landkreisen angewiesen. Auf ihrer eigenen Gemarkung kann die Stadt den notwendigen Energiebedarf regenerativ selbst nicht vollständig erzeugen. Das gilt sowohl für den Bereich Wärme als auch für den Bereich Strom. Aus eigener Kraft könnte die Stadt Freiburg etwa 70 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Ressourcen decken. In den beiden Landkreisen kann dagegen - vor allem beim Strom - mehr regenerative Energie erzeugt werden, als verbraucht wird.

Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sieht man in der Studie eine sehr gute Grundlage um ressourcenschonenden Energieverbrauch und Energieeffizienz in der Region weiter zu entwickeln. In einem Schreiben an den FWTM-Geschäftsführer Dr. Bernd Dallmann bezeichnet Landrätin Dorothea Störr-Ritter es als „große Herausforderung, aus den Ergebnissen der Energiebilanzstudie ein Handlungsprogramm zu entwickeln, das auf die kommunalen Zuständigkeiten und auf die finanziellen Möglichkeiten abgestimmt werden muss“. Die Studie werde in den nächsten Gremiensitzungen des Kreistages vorgestellt und diskutiert. Anschließend würden die Ergebnisse dann wieder in die weiteren Beratungen in der Region Freiburg einfließen.

Der Landkreis Emmendingen hat kürzlich in einer eigenen Studie die Möglichkeit untersuchen lassen, den Landkreis unabhängig von fossilen Energieträgern zu versorgen. Landrat Hanno Hurth: ".Der Landkreis Emmendingen hat das regional wichtige Thema bereits aufgegriffen und in einem Klimaschutzkonzept bereits die Möglichkeit untersuchen lassen, den Landkreis unabhängig von fossilen Energieträgern zu versorgen. Neben Energiesparmaßnahmen sollen die großen Potenziale bei Solarenergie, Windkraft und Biomasse, insbesondere Holz, ausgebaut werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine gewaltige und wichtige Aufgabe für alle."

Die 100-Prozent-Region hat erhebliche ökonomische Auswirkungen. Zur vollständigen Erschließung aller Potenziale der Erzeugung erneuerbarer Energien wären Investitionen in Höhe von rund drei Milliarden Euro nötig. Hinzu kommen rund zwölf Milliarden Euro für die Gebäudesanierung der Wohngebäude. Dies kann nur gelingen, wenn eine Vielzahl von Akteuren zugleich handelt. Gleichzeitig trägt die Energiewende maßgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Heute werden in der Region jährlich ca. 900 Millionen Euro für Energie ausgegeben. Da es sich hierbei weitgehend um fossile Energieträger handelt, die von außerhalb der Region importiert werden, fließt ein Großteil dieser Summe aus der Region ab. Der Sprecher des Clusters Green City Freiburg und FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann: „Durch Investitionen in erneuerbare Energien verbleibt der größte Teil dieser Summe in der Region, anstelle des Abflusses von Hunderten von Millionen jährlich nach außen. Regionale Umweltunternehmen, das Handwerk und die Arbeitnehmer werden in großem Maße von der Entwicklung profitieren. Damit wirkt das ökologische Ziel wie ein gigantisches regionales Konjunkturprogramm – eine Win-Win-Situation für Ökologie und Ökonomie.“

Das Ziel einer 100-Prozent-Region kann nur erreicht werden, wenn eine Vielzahl von Akteuren handelt und investiert. Aus Sicht der Auftraggeber ist es deshalb notwendig, die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Produktion erneuerbarer Energien und Einsparinvestitionen zu gestalten und regional abzustimmen.

Als nächstes steht nun eine Vorstellung der Ergebnisse und Diskussion des weiteren Vorgehens in den Gremien der Region Freiburg an. Innerhalb dieser Diskussion muss auch über ein gemeinsames energie- und klimapolitisches Ziel der Region und die Vorbereitung einer gemeinsamen Umsetzung gesprochen werden.

Der Cluster Green City Freiburg vernetzt über 140 Unternehmen aus dem Bereich der Umwelttechnologie und der Erneuerbaren Energien in der Region Freiburg. In einer Steuerungsgruppe werden regelmäßig umweltpolitische Themen diskutiert und Projektideen für die Green City und deren weltweite Spitzenstellung in Sachen Ökologie entwickelt. Der Cluster wird koordiniert von der FWTM und durch den Strukturfond der Europäische Union (EFRE) und das Land Baden-Württemberg
gefördert.
 
 

 
Freiburg: Holz für alle ...
... unerschöpfliches Massenprodukt oder intelligent zu nutzender Wertstoff?

Podiumsdiskussion im Waldhaus am 11. September

Anlässlich der Ausstellung „Papierwende – zukunftsfähig mit
Papier“ findet am Dienstag, 11. September, 19 Uhr, im Waldhaus
auf Initiative der Freiburger Kreisgruppe der Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald eine Podiumsdiskussion statt. Bürgerinnen und
Bürger sind eingeladen, mit Experten diskutieren, ob der Rohstoff
Holz als „unerschöpfliches Massenprodukt“ das Wundermittel
gegen die Ressourcenknappheit ist oder ob (und inwiefern) auch
die Versorgung mit diesem nachwachsenden Wertstoff Grenzen
hat und nach einem intelligenten, nachhaltigen Umgang verlangt.

Wo kann Holz andere Rohstoffe ersetzen? Wie entstehen, etwa
durch die Energiewende, neue Interessenkonflikte zwischen
Land- und Forstwirtschaft, Nahrungsmittel- und Energieholz-
Produktion, energetischer und stofflicher Nutzung von Holz?
Welche Lösungen gibt es für Dilemmas, in denen die Erhaltung
der Artenvielfalt der Energieholzproduktion gegenüber steht?

Auf dem Podium sitzen Forstpräsident Meinrad Joos, Gerhard
Bronner, Vizevorsitzender des Landesnaturschutzverbandes, und
Helmut Schellinger, Pellethersteller aus Weingarten. Moderiert
wird die Veranstaltung von Ulrich Schraml vom Institut für Forst-
und Umweltpolitik der Universität Freiburg. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen erhalten Sie im WaldHaus unter Tel. 0761-
896477-10 oder unter www.waldhaus-freiburg.de.
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Freiburg: Müllfrei in die Pause
Mit Brotboxen für 2000 Erstklässler fördern Stadt Freiburg
und ASF Abfallvermeidung in der Schule

Der „Ernst des Lebens“ hat keinen festen Ort, wohl aber (wenn man
Oma, Tante, Papa & Co. glauben darf) einen festen Termin: Es ist
der Tag der Einschulung, der Tag, an dem aus dem Einfach-so-Kind
ein Schul-Kind wird! Dieses Jahr beginnt der Ernst des Lebens am
12. September – jedenfalls für 2000 kleine Freiburgerinnen und
Freiburger.

Gleich zum ersten Schultag wartet auf sie schon eine wichtige
Lektion: „Kein Abfall ist der beste Abfall“. Dieses Motto will die Stadt
Freiburg gemeinsam mit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung
Freiburg (ASF) auch den Erstklässlern im Schuljahr 2012/13
vermitteln. Als Träger dieser Botschaft dient eine kompakte Brotbox,
die alle 2000 Freiburger Schulanfänger am Tag ihrer Einschulung
kostenlos erhalten. Wer damit täglich müllfrei in die Pause geht,
spart Verpackungsabfall und verhält sich umweltbewusst.

Die Brotboxen sind mit dem Motto der Aktion bedruckt und werden
von der Freiburger Abfallwirtschaft an die Schüler verschenkt. Stadt
und ASF wollen erreichen, dass die Kinder umweltgerechtes
Verhalten schon von früh auf üben. Und der bewusste Umgang mit
Verpackungen gehört selbstverständlich dazu. Zudem erhält jede
Brotbox ein Informationsblatt für die Eltern, in dem die
Verkaufsstellen für Schulhefte aus Recyclingpapier stehen. Diese
Hefte bilden einen weiteren Umweltschwerpunkt im Schulalltag.
 
 

 
ÖKO-TEST-Magazin September 2012
Die September-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins gibt es seit dem 31. August im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro. Wieder mit dabei: Das Elternmagazin Kinder Kinder mit vielen hilfreichen Tipps und Tests.

Aus dem Inhalt:

TEST: Äpfel
In der Mehrzahl der Proben fanden sich nur Spuren von Pflanzenschutzmitteln. Gespritzt wird also weiterhin, aber offenbar weniger als früher. Auffällig waren jedoch die südamerikanischen Früchte: In einem Apfel aus Brasilien fand das Labor sechs verschiedene Pestizide, vier davon in erhöhter Menge. Zudem wird wieder einmal mit der Bezeichnung „regional“ geschummelt: Denn bei einem Produkt zieren die Verpackung zwar Schriftzüge wie „Unsere Heimat“ und „beste Qualität aus Ihrer Region“, doch die Ware wird auch mehr als 200 Kilometer entfernt vom Anbauort verkauft.

TEST: Glyphosat in Getreideprodukten
Rückstände von Glyphosat, auch bekannt unter dem Namen Roundup, sind häufiger in Getreideprodukten nachweisbar als bislang bekannt. Von 20 Proben Weizenmehl, Haferflocken und Brötchen, die im Labor untersucht wurden, waren fast drei Viertel belastet. Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel und weltweit das meist verkaufte Pflanzengift. Lange Zeit galt es als unbedenklich, doch eine neue Studie zeigt, dass es bereits in geringen Mengen die menschliche Zellkultur schädigen kann.

TEST: Kinderzahnbürsten
Mehr als die Hälfte taugt nicht für Kinderzähne. Sie haben etwa scharfkantige Borsten, die das Zahnfleisch verletzen können. Kindgerechte Zahnbürsten sollten zudem einen kleinen abgerundeten Kopf, mit dem auch die hinteren Backenzähne erreicht werden können, und einen etwas dickeren Griff haben, der nicht aus der Hand rutscht. Das ist nicht bei jedem getesteten Produkt der Fall. Vier Modelle enthalten polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (kurz PAK) in erhöhten oder stark erhöhten Dosen. Hauptsächlich handelt es sich um die krebsverdächtige Substanz Naphthalin.

TEST: Babymenüs mit Fleisch
Bei den Babybreien sind zwar Schadstoffe so gut wie kein Thema, doch es ist zu wenig Fleisch im Glas: Die Produkte enthalten gerade mal zwischen fünf und 10,5 Prozent Fleisch. Empfohlen wird von Ernährungsexperten in der Regel ein Fleischanteil von etwa zwölf Prozent. Im Test sind zwei Breie mit Eisensalzen angereichert. Isoliertes Eisen kann jedoch das umfassende Nährstoffspektrum von Fleisch nicht ersetzen und wird zudem deutlich schlechter aufgenommen als Eisen aus Fleisch. Cadmium fand das Labor in den meisten Produkten nur in Spuren. In einem Brei steckte jedoch mehr von diesem Schwermetall, das als krebserregend gilt und in hohen Dosen zu Nierenschäden führen kann.

TEST: Apothekenkosmetik
Das Image von Apothekenkosmetik ist häufig besser als der Inhalt. Denn in einigen Produkten stecken problematische oder bedenkliche Inhaltsstoffe. Dazu zählen polyzyklische Moschus-Verbindungen, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern, Formaldehyd/-abspalter sowie PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Ärgerlich sind auch dreiste Versprechungen der Kosmetikhersteller wie etwa der Claim „Nicht komedogen“, den La Roche-Posay bei dem Physiologischen Reinigungsgel angebracht hat. Doch das Produkt enthält die komedogene Substanz Isopropyl Myristate. Komedogene Substanzen sind Stoffe, die Akne fördern können.

TEST: Rindenmulche
In vier von 17 Mulchen wurden Cadmiumgehalte, die über dem aktuellen gesetzlichen Grenzwert liegen, gemessen. Acht weitere enthalten niedrigere Gehalte. Das Schwermetall ist nicht fest gebunden und wird von Pflanzen leicht aufgenommen. Es führt zu Nierenschäden, wenn es über längere Zeit in größeren Mengen aufgenommen wird, und ist als krebserregend für den Menschen eingestuft. ÖKO-TEST hat unter anderem noch untersuchen lassen, ob die deklarierte Körnung eingehalten wird. Das ist deshalb relevant, weil feine Bestandteile schneller verrotten und der Mulch dann öfter nachgelegt werden muss.

TEST: Wanderstiefel
Draußen hui, innen pfui: Wanderstiefel stecken voll mit Schadstoffen, die Krebs erregen oder Allergien auslösen können. Wenigstens sind die meisten sehr robust, denn sie trotzen gemäß Praxisprüfung eine gewisse Zeit lang der Feuchtigkeit, haben feste Sohlen, die nicht gleich durch einen spitzen Stein eingerissen werden, und besitzen ein scheuerbeständiges Fersenfutter.

TEST: Riester-Renten
ÖKO-TEST hat 89 Angebote für klassische Riester-Rentenversicherungen und 79 Angebote für fondgebundene Riester-Rentenversicherungen durchgecheckt. Das Resümee: Die Tarife werden von Jahr zu Jahr schlechter. In einigen Musterfällen springen 2012 für den gleichen Beitrag wie im Vorjahr im Schnitt bis zu 420 Euro weniger Garantierente pro Jahr heraus. Zudem steigt für die Versicherten das Anlagerisiko. Die Anbieter versuchen derzeit, Kunden auf Fondpolicen zu drängen. Das hat seinen Grund: Denn hier müssen sie keine garantierte Verzinsung bieten, sondern nur zu Rentenbeginn alle Einlagen und Zulagen sicherstellen. Diese Kapitalerhaltungsgarantie gilt aber nicht für Kunden, die ihren Vertrag vorzeitig kündigen oder den Anbieter wechseln.
 
 



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