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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Tierschutzbund unterstützt Kampagne #EndPigPain
Abgeschnittenes Schwänzchen, abgeschliffene Zähne, betäubungslos kastriert: Helfen Sie uns mit Ihrer Stimme das Leid der Schweine zu beenden! Zusammen mit verschiedenen europäischen Tierschutzorganisationen und der Dachorganisation Eurogroup for Animals machen wir mit der Kampagne #EndPigPain auf das tägliche Leiden von Schweinen in der Landwirtschaft aufmerksam.
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EWS-Beteiligung an Oxygen Technologies
Digitalisierung als Chance für die dezentrale Bürgerenergiewende

Die EWS Elektrizitätswerke Schönau eG beteiligt sich an dem Freiburger Startup Oxygen Technologies. Die Unternehmen werden gemeinsam die Chancen der Digitalisierung für die Bürgerenergiewende nutzen. Im Fokus stehen intelligente Lösungen für die Eigenverbrauchsoptimierung, das Pooling von Energieerzeugungsanlagen und die Vermarktung von kleinen Strommengen auf digitalen Handelsplattformen.

Die Digitalisierung der Energiebranche nimmt Fahrt auf und ermöglicht neue Perspektiven für die Bürgerenergiewende. Vor diesem Hintergrund sind die EWS und die EGT aus Triberg eine Beteiligung mit Oxygen Technologies eingegangen. Das Freiburger Startup-Unternehmen gründete sich aus dem Fraunhofer ISE und der Universität Freiburg, Lehrstuhl für Informatik. Es bietet sowohl für die Eigenverbrauchsoptimierung als auch für die komplexen energiewirtschaftlichen und technischen Prozesse bei der Vermarktung von Strom aus dezentralen Kleinanlagen Lösungen in Form von Steuerungssoftware und digitalen Handelsplattformen.

EWS-Vorstandsmitglied Sebastian Sladek: «Mit der Beteiligung an Oxygen Technologies machen die EWS einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung. Wichtig ist uns, am Ende mehr Klimaschutz umzusetzen und zugleich die Teilhabe von möglichst vielen Bürgerinnen und Bürger zu erreichen. Gleichzeitig sind eine sichere Versorgung und ein sensibler Umgang mit den erhobenen Daten für uns von besonderer Bedeutung.»

Hintergrund
42 Prozent der installierten Leistung zur Stromerzeugung aus regenerativen Erzeugungsanlagen waren 2016 in Besitz von Privatpersonen und Landwirten – mehr als anderthalb Millionen kleine Bürgerkraftwerke produzieren Ökostrom und speisen diesen ins Netz ein. Vergütet werden diese Anlagen zumeist nach dem EEG. Ab 2021 fallen nach 20 Jahren die ersten Anlagen aus der EEG-Förderung – mit der Folge, dass auch Kleinanlagenbesitzer diesen Strom in Zukunft selbst vermarkten müssen oder ihn selbst speichern und verbrauchen.

Dafür werden Lösungen benötigt, die die EWS gemeinsam mit der EGT und Oxygen entwickeln werden. Damit wird es für die Kunden möglich, einerseits ihre Erzeugungsanlagen auch nach Auslaufen der Förderung durch das EEG sinnvoll weiter zu betreiben und sich andererseits in Zukunft noch stärker als Akteure im Rahmen der Energieversorgung einzubringen. «Wir sollten im Anwendungsfeld Energie den Mut haben, die komplexen energiewirtschaftlichen und technischen Prozesse genau zu beleuchten und dort die Informatik zum Einsatz kommen lassen, wo sie Nutzen stiftet», so Gregor Rohbogner, Geschäftsführer der Oxygen Technologies.

Bereits jetzt arbeiten EWS, EGT und Oxygen Technologies in einem gemeinsamen Modellprojekt für intelligente Bürgerenergiesysteme in Schönau zusammen. In einem Feldtest werden ökologische Erzeugungsanlagen und umweltfreundliche Batteriespeicher über eine Steuerungshardware geregelt und die so bereitgestellten Strommengen über die digitale Peer-to-Peer Plattform von Oxygen Technologies gehandelt.

Die Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein für den Aufbau einer vollständigen, effizienten sowie dezentralen Energieversorgung auf Basis der Erneuerbaren Energien. Die EWS nutzen ihre Chancen und Möglichkeiten, um gemeinsam mit ihren Kunden und Partnern die Bürgerenergiewende voran zu treiben.

zum Bild oben:
Gruppenfoto der Partner Rolf Wetzel, Jens Buchholz, Manuel Maas, Niklas Kreifels, Florian Kaiser, Gregor Rohbogner / Copyright Elektrizitätswerke Schönau (EWS)
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Tierschutzbund startet Kampagne #RespektTaube
Tauben werden oft als "Ratten der Lüfte" bezeichnet. Viele Menschen mögen sie nicht und fürchten sich vor Infektionen. Auch sind die Tiere in Städten meist nicht erwünscht, da sie Gebäude und Plätze verunreinigen. Tauben haben ihr schlechtes Image aber nicht verdient: Sie sind sehr liebenswerte und intelligente Tiere, stehen für Liebe und Frieden und sind ein Leben lang treu. Um zu zeigen, dass Mensch und Taube friedlich zusammenleben können, haben wir unsere Imagekampagne für Stadttauben gestartet: #RespektTaube
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ÖKO-TEST-Magazin April 2018
Erscheint am 29. März 2018

Aus dem Inhalt:

Test: Orangensaft
ÖKO-TEST hat Inhaltsstoffe und den Geschmack prüfen lassen und die Verpackungen beurteilt. Auch die Arbeits- und Herstellungsbedingungen kamen unter die Lupe. Drei Produkte überzeugten.

Test: Kindershampoos
Viele Verpackungen bedienen rosa Rollenklischees. Trotz Prinzessinnenwahns: Der Inhalt kann sich sehen lassen. Einige bekommen jedoch einen Notenabzug, weil in ihnen PEG/PEG-Derivate stecken.

Test: Deos
Viermal lautet das Gesamturteil „sehr gut“, fünf Produkte schneiden „ungenügend“ ab, sechs sind „mangelhaft“. Häufigster Abwertungsgrund sind Aluminiumsalze. Kritisch sieht ÖKO-TEST zudem bedenkliche Inhaltsstoffe wie Silikone oder die Duftstoffe Lilial und Cashmeran.

Test: Fahrradhelme
Allein der Preis entscheidet nicht über einen guten Kopfschutz: Einer der günstigsten Helme im Test schneidet als einziger mit „sehr gut“ ab. Teilweise bieten Helme keinen guten Schutz oder sie lassen sich nicht auf den Kopfumfang anpassen.

Test: Saugroboter
Fast alle von ÖKO-TEST ins Labor gesendete Geräte sind auffallend laut und zeigen eine erhöte Feinstaubemission. Schwächen zeigen alle auf Kurzflorteppich. Nur ein Saugroboter erzielte das Ergbnis „gut“.

Test: Trekkingstöcke
Die meisten Modelle weisen eine hohe Qualität auf. Nur drei Gehhilfen fielen in puncto Sicherheit durch. In einigen Griffen wurden unerwünschte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) festgestellt. PAK kann beim Menschen Krebs verursachen.

Test: ökologische Geldanlagen
ÖKO-TEST hat 19 der sog. ESG- oder SRI-Label unter die Lupe genommen. Das Fazit lautet aufgrund der schon oft bemägelten Intransparenz: Nichts als Nebel!

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Dieses Mal im Heft: Extra Rad, Outdoor und Reisen

Daypacks
Der beste Tagesrucksack ist der, den man beim Tragen vergisst, weil man ihn nicht spürt. Wer einen solchen Wanderbegleiter finden will, sollte sich für die Auswahl Zeit nehmen.

Ultraleichte Ausrüstung
Eine Isomatte, die man in einer Konservendose verstauen könnte, ein Zelt so leicht wie fünf Tomaten. „Immer leichter, immer kleiner!“ lautete die Parole der Outdoorausrüster lange Zeit. Doch die ersten Unternehmen setzten inzwischen lieber andere Akzente.

Radreisen mit Kindern
Groß und Klein sind den ganzen Tag unterwegs und am Abend wartet das Gepäck schon in der Herberge. Besser geht es nicht! Flache Strecken und abwechslungsreiche Etappen sind für die Familientour die beste Wahl.

Ideen für den Radverkehr
Wie fahrradfreundlich Deutschland ist hängt davon ab, wo man lebt. Die Urteile diesbezüglich fallen sehr unterschiedlich aus.

Minitools
Handliche Multifunktionswerkzeuge sind unverzichtbare Begleiter, falls bei der nächsten Radtour eine Schraube locker sein sollte. Wie viele Tools solch ein kleiner Nothelfer am besten haben sollte, hängt auch von der gefahrenen Strecke ab.

Barfußschuhe und Barfußgehen
Machen spezielle Barfußschuhe, die vor Schmutz und Verletzungen schützen, Sinn? Ja, aber vorsicht. Nicht für jeden sind sie geeignet.

Zecken
Nicht nur, wer durch die Wälder streift, kann sie sich einfangen. Zecken warten auch auf Wiesen oder im heimischen Stadtpark auf ihre menschlichen Opfer. Beim Blutsaugen können die Parasiten Krankheiten übertragen – und das macht sie gefährlicher.

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Und außerdem:

Fleisch
Um die hohe Nachfrage in der Welt nach preiswertem Fleisch decken zu können, hat sich die Viehwirtschaft rund um den Globus zu einem hocheffizienten Industriezweig wandeln müssen. Und ein Ende der quälenden Massentierhaltung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil.
 
 

 
NABU kündigt Widerspruch gegen dritte Genehmigung für Nord Stream 2 an
Umstrittene Ostseepipeline gefährdet Klima- und Umweltziele

Berlin – Nach dem Bergamt Stralsund hat auch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Genehmigung für den Bau der Ostseepipeline in den Gewässern der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) erteilt. Der Bau der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 ist nun im gesamten Abschnitt der deutschen Ostsee genehmigt worden. Der NABU hatte am 2. Februar per Eilantrag Klage gegen die Baugenehmigung des Bergamts Stralsund für die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns eingelegt. Zur Genehmigung des BSH erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

„Die Entscheidung kommt nicht überraschend. Wir werden uns die Begründung des BSH sorgfältig anschauen und auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen. Unsere grundsätzliche Kritik an dem Projekt Nord Stream 2 ist bekannt und behält ihre Gültigkeit. Auch in der AWZ führt die Trasse durch Schutzgebiete, auch hier befürchten wir erhebliche Auswirkungen auf streng geschützte Arten und Lebensräume, die sich mit dem Bedarf einer weiteren Pipeline oder zu erreichenden Klimaschutzzielen nicht hinreichend rechtfertigen lassen.“

Mit den drei deutschen Teilgenehmigungen könnte Nord Stream 2 ab Mai 2018 mit dem Bau des 80 Kilometer langen Abschnitts in der deutschen Ostsee beginnen. Gleichzeitig fehlen entsprechende Genehmigungen aus Russland, Finnland, Schweden und Dänemark. Auch ist das Beteiligungsverfahren für die landseitige Verbindungspipeline EUGAL, welche das Nord Stream 2-Gas weiter nach Tschechien transportieren soll, gerade erst gestartet.

Miller: „Wir fordern weiter, dass alle Genehmigungen des Projektes vorliegen müssen, bevor in der deutschen Ostsee Tatsachen geschaffen und Schutzgebiete zerstört werden. Das Oberverwaltungsgericht ist daher aufgefordert, bis Mai über unseren Eilantrag und einen Baustopp zu entscheiden.“
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Marodes AKW Beznau wieder am Netz
Höhere Grenzwerte für Radioaktivität in der Schweiz?

Einer der beiden gefährlichen Reaktoren im ältesten AKW der Welt in Beznau ist laut Medienberichten nach jahrelangem Stillstand wieder ans Netz gegangen.
Die Axpo schreibt, Untersuchungen hätten gezeigt, dass das AKW alle sicherheitstechnischen Anforderungen für den Langzeitbetrieb von 60 Jahren erfülle. Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer ist das ein nicht verantwortbares Experiment, auf Kosten der Sicherheit der Bevölkerung. Für die Wiederinbetriebnahme des ältesten AKW der Welt spricht eigentlich nur Verantwortungslosigkeit und Gier. Die Schweizer Atomlobby hat aus den Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl nichts gelernt.

Risikovermehrung Beznau: BUND und TRAS gegen höhere Grenzwerte für Radioaktivität

In der Schweiz geschehen gerade auch andere seltsame Dinge. Während in Europa zurecht über ein Glyphosat-Verbot diskutiert wird, soll in der Schweiz der Glyphosat-Grenzwert um das 3600-fache erhöht werden...

Die Schweizer Regierung will auch den zulässigen Dosisgrenzwert für Radioaktivität um den Faktor 100 erhöhen und die Abschaltkriterien für Atomkraftwerke in der Schweiz stark reduzieren. Dies hätte zur Folge, dass die Aufsichtsbehörde ENSI, selbst bei einer Gefährdung wie in Fukushima, eine Abschaltung und Nachrüstung nicht mehr durchsetzen könnte. Eine solche Revision der maßgeblichen Verordnungen sollte unbedingt verhindert werden. Zu dieser skandalösen Grenzwerterhöhung lauft bis zum 17.4.2018 ein Vernehmlassungsverfahren. Der Trinationale Atomschutzverband TRAS hat dazu einen Mustereinspruch formuliert. https://atomschutzverband.ch/

Um die Grenzwerterhöhung und damit auch die Gefahrzeitverlängerung für das AKW Beznau zu vermeiden, sollten auch nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer noch rechtzeitig Stellungnahmen eingereicht werden. Die Frist zur Einreichung der Stellungnahme ist der 17.04.2018.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer, Vizepräsident TRAS
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NABU: Biodiversitätsbericht ist ein Weckruf an die Weltgemeinschaft
Miller: Bundesregierung muss den Erhalt der biologischen Vielfalt als besonders dringliche Aufgabe erkennen

Medellín/Berlin, 23-3-18. Der heute bei der sechsten Vollversammlung des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) in Kolumbien verabschiedete Biodiversitätsbericht zu Europa und Zentralasien zeigt, dass die biologische Vielfalt und damit die Grundlage menschlichen Wohlergehens stark gefährdet sind. „Der Bericht ist ein Weckruf der Wissenschaft an die Weltgemeinschaft, dass der aktuelle westliche Lebensstil unvereinbar ist mit dem Erhalt unserer natürlichen Ressourcen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller, „Die fortschreitende Zerstörung der Natur und die massive Gefährdung unserer Lebensgrundlagen sollten uns allen die Augen öffnen. Die neue Bundesregierung muss sich insbesondere für eine andere EU-Agrarpolitik einsetzen.“ Anders gebe es keine Chance, dass Insekten- und Vogelsterben aufzuhalten.

Laut Bericht ist der Biodiversitätsverlust maßgeblich auf die intensivierte Land- und Forstwirtschaft zur Versorgung mit Nahrungsmitteln und biobasierten Brennstoffen zurückzuführen. Als wichtige Treiber dieser Entwicklung wird vor allem eine fehlgeleitete Subventionspolitik genannt. Westeuropa schneidet besonders schlecht ab, etwa beim ökologischen Fußabdruck, der die Fläche widergibt, die zur dauerhaften Aufrechterhaltung des Lebensstils erforderlich ist. Dem Bericht zufolge beansprucht jeder Deutsche pro Jahr rund 5 Hektar – ein Flächenbedarf, der weltweit einer der höchsten und nur durch die Inanspruchnahme von Flächen im Ausland zu stillen ist. So verwundert es nicht, dass die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union für etwa zehn Prozent der jährlichen weltweiten Entwaldungsrate verantwortlich gemacht werden.

„Einmal mehr verdeutlichen die Ergebnisse des Berichts, dass insbesondere westliche Gesellschaften im Rahmen globalisierter Handelsströme über Landesgrenzen hinweg die Zerstörung der biologischen Vielfalt exportieren“, so Miller. „Biodiversitätsschutz ist eine globale Aufgabe, die bei jedem vor der eigenen Haustür anfängt. Die Bundesregierung sollte sich ihrer Verantwortung zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele bewusst sein und ihren Beitrag dazu leisten, wirtschaftliches Wachstum von der Naturzerstörung zu entkoppeln.“
 
 

 
Umweltverbände fordern sofortiges Verbot insektenschädigender Neonikotinoide
Blühstreifenvorschläge von Ministerin Klöckner sind nur Ablenkungsmanöver

Berlin/Brüssel, 22.3.2018 – Anlässlich der heutigen Beratungen im Fachausschuss der EU-Kommission über ein Verbot besonders insektenschädigender Pestizide aus der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide fordern die Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, sich bedingungslos für ein EU-weites Verbot einzusetzen.

„Die neue Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, die Lebensbedingungen für Insekten in der laufenden Legislaturperiode deutlich zu verbessern. Sie steht nun in der Pflicht, ihren Versprechen Taten folgen zu lassen“, sagt DNR-Generalsekretär Florian Schöne. Zudem gelte nach wie vor die Zusage des früheren Bundesagrarministers Schmidt, dass Deutschland einem EU-weiten Verbot zustimmen werde, wenn die Risikobewertung der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA diese Notwendigkeit bestätigt.

Diese Bestätigung liegt seit einem Monat vor. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass das seit 2015 bestehende Teilverbot nicht ausreicht und ein vollständiges Anwendungsverbot im Interesse des Arten- und Biodiversitätsschutzes unumgänglich ist. „Die Ergebnisse der EFSA zeigen, dass sich die Wirkstoffe über vielerlei Wege verbreiten, über lange Zeit im Boden bleiben und mehrere Insektenarten schädigen. Wer das von der Hand weist, ignoriert wissenschaftliche Tatsachen“, so Till-David Schade, Biodiversitätsexperte des NABU.

Trotz Teilverbot sind die Einsatzmengen für Neonikotinoide in den letzten Jahren nicht zurückgegangen. Zugleich bestätigen immer mehr Studien, in welchem Maß die Wirkstoffgruppe zum Insektensterben beiträgt. Ein Verbot besonders gefährlicher Insektizide ist daher eine Frage der politischen Glaubwürdigkeit der neuen Bundesregierung. „Die Bienen liegen uns am Herzen – das ist im Koalitionsvertrag zu lesen. Glaubwürdig ist das nur, wenn die Bundesregierung jetzt zügig Maßnahmen zum Bienenschutz ergreift. Ein erster und wichtiger Schritt wäre das Verbot der Neonikotinoide, denn diese Insektenvernichter schädigen nachweislich Orientierung, Fruchtbarkeit und das Immunsystem von Honigbienen und Wildbienen,“ sagt Corinna Hölzel, Pestizidexpertin vom BUND.

Von einem „vorschnellen Verbot“, so die Aussage der neuen Ministerin Klöckner, das gründlich zu prüfen sei, kann daher keine Rede sein. Blühstreifenprogramme sind durchaus sinnvolle Maßnahmen, können ein Verbot aber keinesfalls ersetzen. Im Gegenteil: Da Neonikotinoide auch über den Boden ausgewaschen werden, könnten auf benachbarten Flächen wachsende Wildkräuter ebenfalls kontaminiert und die Stoffe über den Pollen und Nektar von Insekten aufgenommen werden. Die Folge wäre eine regelrechte ökologische Falle.

Die Verbände erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie auf europäischer Ebene das geplante Verbot bedingungslos unterstützt und sich darüber hinaus für ein Verbot der gesamten Wirkstoffgruppe einsetzt. Denn vom derzeit diskutierten Verbot wären lediglich drei Neonikotinoide betroffen, zugelassen sind jedoch viele weitere.
 
 



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