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Verschiedenes

 
Zahl des Monats: Über 50.000 Unterschriften gegen Flächenfraß
NABU fordert §13b aus dem Baugesetzbuch zu streichen

Berlin, 3.3.21 - Schluss mit dem Bauen auf der grünen Wiese: Schon über 50.000 Menschen haben die Flächenfraß-Petition des NABU unterschrieben und fordern damit die Streichung des sogenannten Betonparagrafen aus dem Baugesetzbuch.

§13b BauGB war ursprünglich eingeführt worden, um schneller bezahlbaren Wohnraum in Ballungsgebieten zu schaffen. Er führt aber dazu, dass fast ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser an Dorfrändern, im gesetzlich geschützten "Außenbereich", gebaut und somit neue Flächen versiegelt werden - trotz zahlreicher leerstehender Häuser und Wohnungen.

Mit der Novelle des Baugesetzbuchs, die aktuell im Bundestag debattiert wird, soll der Paragraf befristet verlängert werden. Das steht im krassen Widerspruch zum Vorrang der Innenentwicklung, der Bodenschutzklausel und zerschneidet Grün- und Freiflächen. §13b BauGB ist mitverantwortlich für den Neuverbrauch von knapp 60 Hektar pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsflächen - doppelt so viel, wie das Flächensparziel der Bundesregierung vorgibt.
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Flächenverbrauch: Eine Rede
(c) mitwelt.org
 
Flächenverbrauch: Eine Rede
In Gundelfingen bei Freiburg sollen 44.000 Quadratmetern beim Areal Nägelesee-Nord neu bebaut werden. Eine örtliche Bürgerinitiative organisiert am 14. März 2021 (Landtagswahl) einen Bürgerentscheid. Die örtliche BI wird unter anderem unterstützt von Fridays for Future, BUND, NABU und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband.

Bei einer Informationsveranstaltung gegen diese Politik am 27. Februar waren als Redner vorgesehen:
Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Wissenschaftler Universität Freiburg, Öko-Institut Freiburg,
Martin Linser, Winzer, stellv. Vorsitzender im Bauernverband BLHV in Freiburg und
Axel Mayer,Kreisrat und (Alt-) BUND-Geschäftsführer - seinen Redebeitrag folgt hier:

Flächenverbrauch ist ein Scheiß-Thema

Es gibt die Wohnung-Habenden
Es gibt die Nicht Wohnung-Habenden
Und es gibt die Gewinnerregionen und die Verliererregionen
Und es gibt diejenigen die die Einen gegen die Anderen ausspielen

Ich kann zur Situation in Gundelfingen wenig sagen
aber Gundelfingen ist ĂĽberall, nicht nur in SĂĽdbaden

Das neue Gundelfinger Baugebiet wird vom Bürgermeister und den Gemeinderäten liebevoll und zwischenzeitlich auch ziemlich ökologisch geplant
In Endingen, wo ich herkomme, werden die Baugebiete auch liebevoll und zwischenzeitlich ziemlich ökologisch geplant
Auch in den Gundelfinger und den Endinger Nachbargemeinden werden die Baugebiete liebevoll geplant

Doch wenn diese liebevoll geplanten Baugebiete zusammen wachsen, dann ist das hässlicher Siedlungsbrei, Bandstadt, Suburbia, Lärm, Stau & Verkehrsprobleme

Fahren Sie einmal auf der B3 von Buggingen, Freiburg, Gundelfingen nach Offenburg
Hier wächst ein Siedlungsband, eine "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe zusammen
Hier wuchert, gegen jede Idee vernünftiger Regionalplanung, ein hässliches, zugebautes, scheußliches Siedlungsband zusammen

Zwischen Freiburg und Offenburg liegt eine Strecke von 68 km
Zwischen Freiburg und Offenburg liegen 50 km zugebaute Siedlungsflächen und nur noch 18 km Freiraum mit massiv abnehmender Tendenz
Ein Betonring wächst langsam auch um den Kaiserstuhl und wuchert in die Seitentäler des Schwarzwaldes

Fahren Sie die Strecke einmal mit offenen Augen und offenen Herzen ab
Das Problem ist nicht nur, dass gebaut wird
Das Problem ist auch wie gebaut wird

Liebevoll gedachte Baugebiete wie in Gundelfingen wachsen zu hässlich wuchernden, breiartige Siedlungsstrukturen zusammen
Wir schreien nach kluger, weitsichtiger, ĂĽberregionaler Planung und Raumordnung!

Das Problem ist auch wie gebaut wird
Neonschrille Ortseinfahrten, trostlose Gewerbesteppen, Wegwerfarchitektur, architektonische Monotonie und die Billigbauten der Hypermarche-Kultur

Seit Jahrzehnten wird uns ein Ende des Flächenverbrauchs versprochen
Doch täglich werden in Deutschland rund 56 Hektar als Siedlungsflächen und Verkehrsflächen neu ausgewiesen.
Dies entspricht einer Fläche von circa 79 Fußballfeldern

Es gibt die Idee der "blauen Banane"
Haben Sie schon einmal etwas von der Vision der "blauen Banane" gehört?

"Die "blauen Banane" ist ein zentraleuropäischer Verdichtungsraum mit rund 111 Millionen Einwohnern, ein bandförmiger europäischer Großraum zwischen Irischer See und Mittelmeer, deren Urbanisierung eine Kette von Ballungsräumen bildet, was man auch als Megalopolis oder Megaregion bezeichnet" (Wikipedia)


Freiburg und Gundelfingen liegen im Herzen der blauen Banane
Freiburg, Gundelfingen und der Oberrhein liegen im Herzen des zusammenwachsenden zentraleuropäischen Verdichtungsraumes

Wenn Dietenbach zugebaut ist, ist Freiburg "voll"
Dann wird "Breiburg im Breigau" noch stärker ins Umland explodieren

Wann endet endlich der vorsintflutliche Kantönlisgeist der Stadt und der beiden Landkreise?
Freiburg und die beiden Nachbarkreise sind keine drei isolierten Inseln
Freiburg und die beiden Nachbarkreise mĂĽssen endlich endlich im Zusammenhang gesehen werden

Das neue Gundelfinger Baugebiet ist ein Puzzlestein
Warum legen unsere Politiker, warum legen unsere Medien diese Puzzlesteine so selten zu möglichen Zukunfts-Bildern zusammen?

Welches Bild ergibt sich, wenn die vielen Puzzlesteine zu einem Bild zusammengefĂĽgt werden?
Ein zumeist scheuĂźliches Siedlungsband von Basel nach Karlsruhe
Ein Leben in der blauen Banane im zentraleuropäischen Verdichtungsraum das nach dem Prinzip der Salami-Taktik durchgesetzt wird

Was macht das mit der Restlandwirtschaft?
Was macht das mit der Restnatur in Zeiten globaler und regionaler Artenausrottung?
Was macht das mit den Menschen?
Was macht das mit uns?

Es ist dieses alte Wissen, das in der Politik nie angekommen ist:
Unbegrenztes Wachstum und Gier zerstören begrenzte Systeme und Heimat
Unbegrenztes Wachstum und Gier sind die Ursachen für Klimakatastrophe, Artenausrottung und Flächenverbrauch
Unbegrenztes Wachstum zerstört die Green City und den Oberrhein und Gundelfingen

Was tun?
Ich habe da so eine absolut verrĂĽckte Idee
Was fehlt, ist kluge, weitschauende Planung und menschengerechte Raumordnung
Wir bräuchten so etwas wie Regionalplanung, ein politisches Gremium das Bauen überregional plant und Verbreiung verhindert
Wir könnten es zum Beispiel "Regionalverband" nennen
Klug, nachhaltig und bürgermeisterfern könnte es raumordnerische Fehlentwicklungen verhindern
Zugegeben: So eine neue, nie gedachte Institution ist angesichts unserer BĂĽrgermeister-Macht-Strukturen natĂĽrlich eine verrĂĽckte Idee

Was tun?
Es gibt tatsächlich ein Wohnraumproblem am Oberrhein und explodierende Mieten
Aber es gibt auch fast 2 Millionen leerstehende Wohnungen in Deutschland
Es gibt die Gewinnerregionen und die Verliererregionen auch in Baden-WĂĽrttemberg
Der Staat versagt, wenn er es nicht schafft überall in diesem Land vergleichbare Lebensverhältnisse zu schaffen
Der Staat versagt, wenn er es nicht schafft, die Landflucht zu bremsen

Die Stadt Freiburg wird ihrer Stadtfunktion im Neubaugebiet Dietenbach nicht gerecht
Die "wir erlauben immer alles Parteien" versagen beim Thema Wohnraumspekulation, Mietenexplosion und sozialer Wohnungsbau

Was nicht tun?
Wir können natürlich auf die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels in der Hitzeregion am Oberrhein setzen
Wenn aus der wärmsten Region Deutschlands das heißeste Problemgebiet wird, wird der Zuzug stoppen

Wir können natürlich auch "die Kräfte des Marktes" walten lassen
Wir können natürlich auch die "jeder kann machen was er will Parteien" walten lassen
Das fĂĽhrt dazu, dass jeder wo er will und wie er will bauen kann und darf
FrĂĽher hat dieses Prinzip schon einmal zur Katastrophe der menschenfeindlichen "autogerechten Stadt" gefĂĽhrt

Wenn wir die "die Kräfte des Marktes uneingeschränkt walten lassen" wird einfach so lange zugebaut,
bis Südbaden, eine der schönsten Regionen Deutschlands so zugebaut-hässlich ist, dass niemand mehr herzieht

Ich wurde von Menschen angesprochen, die aus dem Moloch Mittlerer Neckarraum nach SĂĽdbaden geflohen sind
Sie sagen, dass sich die dortigen Zersiedelungsprozesse hier eins zu eins wiederholen
Sie werden der "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe wieder entfliehen und wegziehen

Ich wĂĽrde gerne hier bleiben

Wir dĂĽrfen nicht zulassen, dass die Wohnung-Habenden gezielt gegen die Nichtwohnung-Habenden ausgespielt werden

Das neue Baugebiet in Gundelfingen ist eben auch ein Puzzlestein in einem Bild der Zerstörung
Unser heutiger Protest und der BĂĽrgerentscheid wenden sich auch gegen einen Totalausfall von Raumordnung
Unser heutiger Protest ist Sand im Getriebe der "Nichteinmalrichtigstadt" Basel-Freiburg-Karlsruhe, der europäischen Megapole am Oberrhein
Ein Entscheid der BĂĽrgerinnen und BĂĽrger gegen das Baugebiet
Euer Entscheid gegen das Baugebiet würde globale Zerstörungsprozesse regional verlangsamen

Die Grenzen des Wachstums, Klimakatastrophe, Artenausrottung und Flächenverbrauch müssen endlich endlich in Zusammenhang gesehen werden
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Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Mundenhof Storchennest (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof
Feuerwehr entfernt einsturzgefährdetes tonnenschweres Nest

Freiburg, 25. Februar. Erst vor einer Woche hatte der Mundenhof unter dem Stichwort „Tiergehege wird zum Kindergarten“ reichlich Nachwuchs gemeldet. Heute herrschte schon wieder Storchenalarm auf dem Mundenhof. Diesmal waren aber nicht die vielen Tierbabies dafür verantwortlich sondern ein Fall von ignoranter Missachtung örtlicher Bauvorschriften. Und zwar durch Baumeister, die es eigentlich besser wissen müssten.

Störche haben einen Sinn für schöne Nistplätze. Auf dem Mundenhof jedenfalls nisten sie gerne auf den markantesten Punkten. Hoch hinaus muss es auf jeden Fall gehen. Die traditionsreichsten Storchennester fanden sich in den vergangenen Jahrzehnten an zwei Standorten: auf dem Silo, dessen Dach die Störche durch übergewichtiges Bauen derart belasteten, dass es bei einem Sturm im vergangenen Sommer einstürzte – und auf einem 30 Meter hohen Kamin. Dieser Kamin war ein Relikt einer Getreidetrocknungsanlage aus den 1960er Jahren, später hatte er einen Brand überdauert und galt in Storchenkreisen als Platz mit dem besten Überblick über das gesamte Mundenhof-Gelände.

Entsprechend begehrt war der Nistplatz auf dem Kamin. Jahr für Jahr wurde dieses Nest von neuen Storchenpaaren aus-, an- und umgebaut. Keiner wollte den Müll vom Vorjahr entfernen. So wurde aus dem Flach-Nest nach und nach ein Hoch-Nest, dem irgendwann auch die flüchtigste Betrachterin nicht einen gewissen Hang zur Absturzgefahr absprechen konnte. Nun erreichen abstürzende Storchennester mühelos die zerstörerische Kraft eines aus großer Höhe abstürzenden Kleinwagen; das Storchennest auf dem Mundenhof-Kamin wog mittlerweile 1100 Kilo.

Wegen dieser Absturzgefahr hat sich der Mundenhof kurzerhand entschlossen zu handeln bevor es zu spät ist. Seit ein paar Tagen trudeln wieder die Störche aus dem Süden ein, und Storchenkenner wie Kalenderleserinnen wissen, dass sie bald „ihre“ Nester belegen wollen. Also beschloss die Mundenhof-Leitung in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium, in einer gemeinsamen Großaktion mit der Freiburger Berufsfeuerwehr und dem Verein Weissstorch das Nest auf dem Kamin zurückzubauen. Die Aktion in 30 Metern Höhe dauerte heute Morgen zwei Stunden lang. An technischem Gerät waren involviert: der Feuerwehr-Kran, die Gelenkbühne und die Drehleiter. Mit deren Hilfe wurde das gesamte Nest abgebaut, ohne dass Tiere, Menschen oder Gerätschaften zu Schaden kamen.

Seit jeher genießt der Mundenhof unter Südbadens Storchen einen exzellenten Ruf. Von den 26 bekannten Storchennestern in Freiburg befinden sich 15 auf dem Mundenhof. Im Jahr 2020 sind hier 33 Jungstörche geschlüpft, d. h. im Durchschnitt 2,2 Kinder pro Brutpaar. Die Störche kommen in der Regel im Januar und Februar zurück von ihrer Reise in wärmere Gefilde, brüten im Frühjahr und ziehen ihre Jungen im Mai, Juni und Juli groß, um im August wieder auf große Reise zu gehen.
 
 

Tiergehege wird zum Kindergarten
Mundenhof-Neuzugangs Willi (c) Stadt Freiburg/Mundenhof
 
Tiergehege wird zum Kindergarten
Dem Mundenhof hat das neue Jahr schon reichlich Nachwuchs beschert

Gerade mal sieben Wochen alt ist das neue Jahr, doch die Natur auf dem Mundenhof kann sich kaum mehr zurĂĽckhalten. Fast an jedem Tag im Januar kamen frische Tierbabies auf die Welt: am 10. Januar waren es zwei Walliserziegen, am 13. eine Walliserziege, am 15. ein Kamerunschaf, am 16. wieder eine Walliserziege, am 24. zwei Kaschmirziegen, am 25. ein Kamerunschaf, am 26. zwei und am 27. drei weitere Kaschmirziegen. Der muntere Nachwuchs-Segen setzte sich im Februar fort: am 1. Februar kamen zwei Kaschmirziegen zur Welt und am 2., 4. und 12. insgesamt nochmals sieben Zwergziegen.

Bei zwischendurch beißender Kälte waren die Tierpfleger ganz schön gefordert, die neuen Meckerlinge ins Warme zu bringen und zeitweise auch zu schoppen. Und wie das so ist bei Neugeborenen, muss das auch nachts sein. Inzwischen sind alle Kleinen wohlauf – und ihre Pflegekräfte erledigt.

Die ersten Störche sind bereits aus wärmeren Gefilden zurück gekehrt und haben sich trotz Kälte und Schnee auf dem Mundenhof eingefunden. Auf schneebedeckten Wiesen lebt ihr Futterangebot (umgangssprachlich: Mäuse) noch unter Tage. Doch mit dem Wärmeeinbruch dieser Woche deckt sich auch der Mittagstisch für Meister Adebar wieder von selbst.

Ein Neuzugang wird auch bei den Schwarzwälder Pferden erwartet. „Willi“ steht schon bereit, um bald die bislang aus drei Wallachen bestehende Gruppe zu verstärken. Wie in seinem Pferdepass steht, ist Willi ein „Dunkelfuchs mit hellem Langhaar“ – ein wunderschönes Tier und mit seinen sechs Jahren im besten Alter, um im Nachmittagsprogramm der pädagogischen Einrichtung KonTiKi (Kontakt Tier und Kind) eine aktive Rolle zu übernehmen. Solch ein kräftiges, schönes Tier hat natürlich seinen Preis: 4.500 Euro soll der Kerl kosten. Bei dieser Anschaffung braucht der Förderverein Mundenhof noch Unterstützung und freut sich über Spenden:
Volksbank Freiburg IBAN DE54 6809 0000 0009 3676 08,
Sparkasse Freiburg IBAN: DE26 6805 0101 0002 0000 08.
Bei Spenden ĂĽber 200 Euro gibt es eine Spendenbescheinigung.

Öffnung des Mundenhofs hängt von Landesverordnung ab

Noch ist es weiterhin nicht gestattet, den Mundenhof zu besuchen. Sobald die Landesverordnung eine Öffnung der Freizeiteinrichtungen wieder zulässt, wird auch der Mundenhof wieder gerne Besucher und Besucherinnen empfangen. Dann wird man wieder Tickets über einen Parkplatzdienst oder bei Reservix buchen können. Der Mundenhof blickt der Zeit, in der er wieder zum Tummelplatz von kleinen und großen Zweibeinern wird, erwartungsvoll entgegen.
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Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus Natur-Refugien: Wildbienengarten Opfingen (c) Waldhaus Freiburg
 
Freiburg: „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“
Waldhaus-Projekt erhält Auszeichnung der UN-Dekade

Das Projekt „NaturRefugien schaffen – Vielfalt fördern“ des Waldhaus Freiburg hat die Jury im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ überzeugt und wurde als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Das Waldhaus-Projekt wendet sich gezielt an Schulen mit Vorbereitungsklassen für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten im Alter von 12 bis 25 Jahren. Es bietet einen innovativen Ansatz, um diese junge Menschen zu stärken und insbesondere anhand der Themenfelder rund um den Wald und seiner Produkte an die Themen Natur und Artenvielfalt heranzuführen.

„Dies ist ein innovatives Projekt, das eine neue Zielgruppe anspricht. Es verbindet Lernen im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem gemeinsamen Erleben der Umwelt und führt zu einem besseren Verständnis von Natur und Artenvielfalt. Daher freue ich mich sehr über die Auszeichnung“, betont Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Den Schwerpunkt des Angebots bilden Projektwochen zur Förderung der biologischen Vielfalt. An fünf Tagen übernehmen die Schülerinnen und Schüler Naturschutzaufgaben und werden selbst zu Handelnden und. Bisher haben unter Leitung des WaldhausMitarbeiters Fynn Zimmermann 21 Projektwochen mit 103 Projekttagen stattgefunden. Insgesamt haben acht Schulen und zwei private Bildungseinrichtungen mit insgesamt 389 Schülern und Schülerinnen sowie 92 Begleitpersonen (Lehrkräfte, Schulsozialarbeit, Praktikanten) teilgenommen.

Mit Kooperationspartnern wie dem NABU, drei städtischen Ämtern (Umweltschutzamt, Forstamt, Garten- und Tiefbauamt) und dem Kinderabenteuerhof wurden an verschiedenen Orten in Freiburg bereits viele Vorhaben im Wald und mit Produkten aus dem Wald verwirklicht. Dazu zählen beispielsweise der Bau von Hochbeeten, Kräuterspiralen und Totholzhecken, die Pflege junger Eichenbestände,das Pflanzen von Sträuchern und Obstgehölzen oder der Bau von Nisthilfen aus Holz für Vögel, Insekten und Fledermäuse.

In diesem und dem kommenden Jahr werden weitere 14 Projektwochen von der Heidehof-Stiftung und dem Biosphärengebiet Schwarzwald gefördert. Das Projekt „NaturRefugien“ hatte 2017 mit einer Förderung der Stiftung Naturschutzfond Baden-Württemberg begonnen. Seine Arbeit wurde mit einer Broschüre, die im Waldhaus kostenlos erhältlich ist, ausführlich beschrieben und ausgewertet.

Das Waldhaus Freiburg ist derzeit fĂĽr Publikum geschlossen. Es ist ĂĽber E-mail (info@Waldhaus-freiburg.de) und telefonisch (0761/8964 7710; dienstags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr) erreichbar.
 
 

 
Online-Umfrage als Datengrundlage fĂĽr den kommenden Bildungsbericht
600 junge Menschen werden zu Klimawandel, sozialer Gerechtigkeit und Mitbestimmung befragt

Der nächste Bildungsbericht der Stadt Freiburg soll anders aussehen, als die, die es zuvor gab. Statt Daten über Kitas, Schulen, Hochschulen und Weiterbildung zu veröffentlichen, soll es im fünften Bildungsbericht allein um ein Thema gehen: der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Für den Sonderbericht wird von der Stabsstelle Freiburger Bildungsmanagement derzeit eine Datengrundlage erhoben, um verschiedene Blickpunkte und Perspektiven darzustellen. Besonders wichtig ist dabei die Beteiligung der Menschen in Freiburg. Bereits seit dem 8. Februar läuft eine Umfrage unter 6000 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern. Jetzt sollen darüber hinaus mehr als 600 junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahre befragt werden.

Das Besondere ist, dass dafür eine Form der Beteiligung gewählt wurde, bei der die ebenfalls zufällig ausgewählten Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Vorschläge der anderen reagieren können. Dafür wurde eine digitale Plattform angelegt, auf der in sogenannten Padlets geantwortet werden kann. Das ist eine Homepage, auf der mehrere Menschen gleichzeitig arbeiten können. Zunächst erhalten 108 junge Menschen einen Brief mit Zugangsdaten zu den Padlets. Sie können dann zu Verschiedenen Themenbereichen Vorschläge machen. Dabei geht es etwa darum, wie Freiburg auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune vorankommen kann, wie Bildungschancen für alle erhöht werden können oder wie mehr Beteiligung ermöglicht werden sollte.

Nach fünf Tagen werden dann weitere 108 Einladungen an junge Menschen verschickt. Sie haben dann die Möglichkeit, die bestehenden Antworten zu ergänzen, neue Aspekte hinzuzufügen oder eigene Ideen einzubringen. Insgesamt gibt es sechs solcher Einladungsrunden.

„Für die nachhaltige Entwicklung der Stadt Freiburg sind die Stimmen der Menschen, die auch in Zukunft in der Stadt leben, besonders wichtig. Mit diesem innovativen, kreativen Format hoffen wir viele junge Freiburgerinnen und Freiburger anzusprechen und neue und frische Ideen zu erhalten, so Bildungsbürgermeisterin Gerda Stuchlik.“

Teilnehmer, die für die Umfrage ausgewählt werden, bekommen einen Brief mit QR-Code beziehungsweise Link und Passwort, mit denen ein Padlet geöffnet werden kann. Dort kann ein kostenloses Nutzkonto erstellt werden, um die Fragen zu beantworten. Die Angaben unterliegen strengen Datenschutzanforderungen. Sie werden ohne Namensangabe gespeichert und sind ausschließlich für eine systematische Auswertung bestimmt.

Unter den ersten 36 Einträgen im Padlet werden sechs Gutscheine für faire, nachhaltige und regionale Produkte im Wert von jeweils 30 Euro verlost. Die Teilnahmebedingungen werden in den Anschreiben erläutert.
 
 

 
Sesam: Riskante Körnchen
Rückstände des krebserregenden Gases Ethylenoxid in Sesam machen seit Monaten Schlagzeilen. Die Stiftung Warentest hat Saaten, Sesammus, -öl und -riegel untersucht – und ist fündig geworden. Vier Sesamsaaten übersteigen die gesetzlich zulässigen Höchstgehalte für Ethylenoxid-Rückstände von 0,05 Milligramm pro Kilogramm Sesam um ein Vielfaches. Die Tester prüften stichprobenartig 44 Sesamsaaten und -lebensmittel, darunter 19 Bio-Produkte. 40 Produkte waren hinsichtlich Ethylenoxid-Rückständen unauffällig.

Am stärksten ist die Sesamsaat von Heera belastet. Nur 34 Körnchen täglich – nicht mal ein halber Teelöffel voll – schon ist die Menge erreicht, die gerade noch als wenig bedenklich gilt. Die Sesamsaat von Anatolia, Bamboo Garden Japan und TRS Asia’s Findest Foods übersteigen ebenfalls den Höchstgehalt um ein Vielfaches. Die Tester entdeckten Ethylenoxid-Rückstände nur in purem Sesam.

Nahrungsmittel werden mit Ethylenoxid begast, um Keime abzutöten. In der EU ist das verboten, in Ländern wie etwa Indien aber durchaus noch Praxis. Mehr als 450 Funde meldete seit September das EU-Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel – fast nur in Sesam aus Indien. Die unbelasteten Produkte im Test sind in puncto Ethylenoxid-Rückstände unbedenklich. Steht auf anderer Ware aber Indien als Herkunftsland auf der Packung, lieber Finger weg. Ebenso bei unklarer Herkunft.

Die detaillierten Ergebnisse sind unter www.test.de/sesam abrufbar. Dort findet sich auch eine Liste mit zurückgerufenen Produkten, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird.
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Neues Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“
Biodiversität soll auch auf Privatflächen gestärkt werden
Programm richtet sich an BĂĽrgerinnen und BĂĽrger, Firmen und Institutionen

Das ungebremste Artensterben ist eine der großen Krisen der Gegenwart. Im Rahmen des Aktionsplan Biodiversität wird in Freiburg jetzt ein Programm ins Leben gerufen, um die biologische Vielfalt auf privaten Flächen in der Stadt zu fördern. Denn auch in Städten gibt es ein großes Potential. um Lebensräume zu schaffen und Freiflächen und Gebäude naturnah zu gestalten. Viele Flächen können schon mit kleineren Maßnahmen so aufgewertet werden, dass sie Insekten oder Vögeln eine bessere Lebensgrundlage bieten. „Das neue Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“ soll Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen motivieren, beraten und finanziell unterstützen, den Artenschutz auf privaten Flächen im Stadtgebiet voranzubringen. So können Vorgärten blütenreicher werden, Wiesen auf Firmengeländen entstehen oder Vögel neue Nistmöglichkeiten an Gebäuden erhalten“, so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. Über das Programm wird der Gemeinderat im März entscheiden.

Die Stadt Freiburg engagiert sich schon lange für den Erhalt der biologischen Vielfalt. In den vergangenen Jahrzehnten wurden zahlreiche Maßnahmen für den Artenschutz, die Artenvielfalt und den Biotopverbund auf öffentlichen Flächen umgesetzt. Angesichts neuer Erkenntnisse zum Rückgang der Insekten- und Vogelbestände hat der Gemeinderat in 2018 neue Ziele zur Förderung der Biodiversität und in 2019 den Aktionsplan Biodiversität beschlossen, aus dem seither zusätzliche kommunale Naturschutz-Maßnahmen umgesetzt werden.

Mit dem Förderprogramm „Artenschutz in der Stadt“ sollen neue Nistmöglichkeiten und Nahrungsflächen in der Stadt insbesondere für Insekten und Vögel, aber auch für Fledermäuse, Eidechsen und Kleinsäuger geschaffen werden. Denn es braucht oft nicht viel Platz, um Insekten und anderen Tierarten Nahrungsquellen und Rückzugsräume im Stadtgebiet zu bieten. Artenarme Grün- und Freiflächen, wie etwa Rasenflächen, können mit Hilfe des Förderprogramms in artenreiche Naturgärten und Biotope für Tiere und Pflanzen verwandelt werden.

Das Förderprogramm bietet eine Beratung und finanzielle Unterstützung zu folgenden Maßnahmen an:

 Anlage von artenreichen Wiesen und Säumen mit heimischem Saatgut,
 Pflanzung von heimischen Gehölzen,
 Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Wildbienen,
ď‚· Anlage von Steinhaufen, Trockenmauern und Sandlinsen
 Anlage von Kleingewässern und Feuchtbiotopen.

Mit dem Programm können auch kleinere Vorhaben unterstützt werden, die Mindestfördersumme liegt bei 200 Euro, die Obergrenze bei 5000 Euro pro Antragsteller pro Jahr. Jährlich sind im Rahmen des Aktionsplans Biodiversität 15.000 Euro für die Finanzierung des Förderprogramms vorgesehen. Ab März können Anträge beim Umweltschutzamt der Stadt gestellt werden.
 
 



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