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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Traktoren Demo mit Radfahrern durch die Stadt Freiburg
Anlässlich der Freiburger Aktionstage Nachhaltigkeit 2017 sowie der Europäischen Nachhaltigkeitswoche protestieren wir gegen den absolut nicht nachhaltigen Flächenverbrauch beim geplanten großen Neubau-Stadtteil Freiburg-Dietenbach auf 169 ha landwirtschaftlichem Boden, Wiesen und Wald.

Am Samstag, 20. Mai 2017, von 13 bis ca. 15 Uhr fahren Landwirte aus Freiburg und Umgebung, die als Eigentümer oder Pächter im Gewann Dietenbach und als Folge in anderen Gebieten Freiburgs und im Umland betroffen sind vom geplanten großen Neubau-Stadtteil Dietenbach, die 2. Traktoren Demo durch die Freiburger Innenstadt.

Für Radfahrerinnen und Radfahrer gibt es diesmal die Möglichkeit am Begleit-Korso teilzunehmen mit Start und Anschluss hinter den Traktoren gegen 13.30 Uhr am Platz vor dem Konzerthaus Freiburg. Um ca. 13.45 Uhr folgt am Fahnenbergplatz/ Friedrichstrasse ein Stopp mit einer knapp halbstündigen Kundgebung.

Veranstalter ist die Bürgerinitiative (BI) Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio, www.prolandwirtschaft.de, facebook. Unterstützer sind 12 Vereinigungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sowie Kleingärten.
Die Teilnahme erfolgt ausdrücklich auf eigene Gefahr und Haftung.

Zeitlicher Ablauf:
Abfahrt der Traktoren: 13 Uhr am Friedhof Freiburg St. Georgen
Treff mit den Radfahrern: ca. 13.30 Konzerthaus
Weiter bis zur Friedrichstrasse/ Fahnenbergplatz zur Kundgebung: ca. 13.45
Weiter die Stadtrunde mit Traktoren und Radfahrern bis Konzerthaus
Weiterfahrt der Traktoren bis zum Dietenbach/ Mundenhof, dort Abschluss.

Streckenverlauf:
Parkplatz Friedhof St. Georgen, Basler Landstr., Heinrich v. Stephanstr., Schnewlinstr., Bismarckallee, Friedrichstr., Leopoldring, Schlossbergring, Wallstr., Holzmarkt, Rempartstr., Belfortstr., Wilhelmstr., Bismarckallee, Breisacher Str., Berliner Allee, Binzengrün, Opfinger Str., Bettina-von-Armin-Str., Rieselfeld, Mundenhof.

Hintergrundinfos:
Warum die 2. Demo?
Anlässlich der Freiburger Aktionstage Nachhaltigkeit 2017 und der Europäischen Nachhaltigkeitswoche kritisieren wir die tatsächliche Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Freiburg in punkto Flächenverbrauch. Die Bundesregierung hat im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr auf 30 Hektar (derzeit 69 ha) pro Tag zu verringern. Wir fragen: wo bleiben die Bemühungen in dieser Richtung bei der Freiburger Stadtpolitik?

In Freiburg Dietenbach plant die Stadt die Bebauung von ca. 169 Hektar Äckern, Wald und Wiesen mit Häusern, Straßen usw. – dies im krassen Gegensatz zur Nachhaltigkeitsstrategie. Die BI fordert, den Verbrauch von Flächen der Landwirtschaft, von Wald und Kleingärten in Freiburg und Region zu stoppen.

Die BI Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio setzt sich mit ihren zahlreichen Unterstützer-Vereinigungen (s. Flyer) ein für die durchaus vorhandenen Alternativen (Aufstockungen, Dachausbauten, Umbauten für mehr Wohnraum, grundsätzlich mehr Genehmigungen für höhere Bauwerke, Leerstandsregister und Leerstandsmanagement, , mehr Wohnungen statt Büros (Bahnhofsmeile!), Rücknahme illegaler Ferienwohnungen, Überbauung vieler großer Parkplatzflächen, Bebauung von noch ausstehenden unumstrittenen Flächen des aktuellen Flächennutzungplans 2020, mehr Wohnen für Hilfe, bessere Nutzung von Wohnraumreserven in Mischgebieten, und insbesondere die soziale und ökologische Entwicklung einer ganzen Reihe Freiburger Stadtteile und Stadtquartiere für mehr Wohnen von Zähringen-Nord/Längeloh über den alten Güterbahnhof und Teile von Herdern und Neuburg bis hin u.a. nach Haslach-Schildacker und Haid.

Die regionale Landwirtschaft wird zwar von der Politik immer wieder öffentlich gewünscht, aber in Wirklichkeit durch Ausweisung ständig weiterer Bauflächen im Außenbereich in der Existenz bedroht und letztlich unwiederbringlich zerstört. Dabei wird die Ernährung der Menschen in Freiburg laut Untersuchung i.A. der Stadt nur noch zu 20% aus der Region Südbaden bedient.

Die BI möchte das Thema Flächen-Versiegelung und die negativen Konsequenzen für Wasser, Luft, Klima und die Artenvielfalt zu den Bürgern tragen: Es ist ein sehr wichtiges Umweltthema, welches uns in den nächsten Jahrzehnten zunehmend beschäftigen wird. Wir möchten mit unseren Unterstützern den Böden, den Wiesen und dem Wald eine Stimme geben. Flächenschutz ist auch Menschenschutz!
Nach wie vor gibt es für die Landwirte keine ausreichenden Ersatzflächen, nur etwa 29 ha. Es wird auch kaum mehr werden, weil Freiburg und Umland einfach nicht mehr genug Flächen zur Verfügung stehen. Schon jetzt werden auch anderen Landwirten in Freiburg außerhalb vom Gewann Dietenbach und außerhalb Freiburgs stadteigene Pachtflächen gekündigt, die später den Dietenbacher Landwirten zur Verfügung gestellt werden sollen. D.h. aber, dass auch diesen Landwirten in Folge Flächen weggenommen werden und auch dort durch den Flächenverlust die Wirtschaftlichkeit und teilweise auch Existenz der Betriebe bedroht sind. Auch bei diesen Landwirten „in zweiter Reihe“ entsteht ist schon Unruhe.

Hier ein Auszug von Problemen, die den Bau von günstigem Wohnraum im Gewann Dietenbach sehr unrealistisch erscheinen lassen:
Die von der Stadtverwaltung „zurechtgebastelte“ Finanzierung für den neuen Stadtteil mit 98 Mio. Euro aus dem Haushalt, weitere Finanzlöcher, die vielen nicht im Eigentum der Stadt vorhandenen Grundstücke, die Vertreibung von Landwirten bzw. deren Existenzgefährdung, das nur mit sehr hohen Kosten zu umgehende Verbot im Überschwemmungsgebiet Dietenbach, vorgeschriebene teure Lärmschutzwälle, hohes Grundwasser, die Verlegung von Sendemast und Hochspannungsleitungen, mühsame Ausgleichsflächensuchen für Naturverluste, nicht zufriedenstellende geplante ÖVNP-Verbindung, Verlust von Dietenbach für die Naherholung für die Bevölkerung von Weingarten und Rieselfeld, kein Schwimmbad, kein Bürgerzentrum à la Glashaus Rieselfeld, von vorneherein zu kleine Schule, Verlust von Flächen für die Ernährung von bis zu 2.000 Menschen.…
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NABU: Sind die Gartenvögel doch noch da?
NABU, NAJU und LBV rufen vom 12. bis 14. Mai zur dreizehnten „Stunde der Gartenvögel“ auf

Sind die Gartenvögel doch noch da? Vom 12. bis 14. Mai veranstalten NABU, NAJU und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) die dreizehnte bundesweite „Stunde der Gartenvögel“. Naturfreunde in ganz Deutschland sind aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zählen und für eine gemeinsame Auswertung zu melden. Fast 45.000 Vogelfreunde hatten im vergangenen Jahr mitgemacht und aus knapp 30.000 Gärten insgesamt 1,1 Millionen Vögel gemeldet. Damit handelt es sich – gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ – um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

Die letzte große Vogelzählung bei der „Stunde der Wintervögel“ (6. bis 8. Januar) hatte bei vielen häufigen Arten einen mysteriösen Vogelschwund ergeben. Insbesondere bei allen heimischen Meisenarten, aber auch bei Kleiber oder Buntspecht wurde ein Drittel oder sogar um die Hälfte weniger Vögel festgestellt als in den Vorjahren. Die Vogelexperten des NABU vermuten eine aufgrund des milden Winters besonders geringe Zugneigung vieler Arten und damit fehlenden Zuzug von Artgenossen aus dem Norden und Osten als Hauptursache der extrem niedrigen Zahlen. Eine andere Erklärung ist ein besonders schlechter Bruterfolg vieler Arten im vergangenen Jahr. „In diesem Fall müssten nun auch bei der kommenden ‚Stunde der Gartenvögel‘ niedrige Zahlen festgestellt werden. Das wäre sehr besorgniserregend, insbesondere wenn sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen würde“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Nach über zwölf Jahren können die Forscher des NABU erste deutliche Bestandstrends für den Siedlungsraum aus den gesammelten Daten ablesen. Die Gesamtzahl der Gartenvögel in einem durchschnittlichen Garten blieb mit etwa 35 Individuen von zwölf verschiedenen Vogelarten über die Jahre konstant. Damit geht es den Vögeln unserer Gärten und Parks wesentlich besser als den Vögeln unserer Agrarlandschaft, wo die meisten Arten abnehmen, manche Bestände sogar regelrecht zusammenbrechen.

Unter 57 bewerteten Vogelarten gab es 20 mit Bestandszunahmen, 13 mit Abnahmen und 24 mit stabilen Beständen. Unter den Gewinnern sind vor allem eigentliche Waldvogelarten wie Ringeltaube, Eichelhäher, Kleiber, Buntspecht, Gimpel und Kernbeißer. Sie profitieren vom wachsenden Alter der Baumbestände in unseren Dörfern und Städten. Auf der Verliererseite stehen dagegen vor allem typische Siedlungsarten wie Mehlschwalbe, Mauersegler, Hausrotschwanz oder Girlitz. Ihnen fehlen zunehmend Nistmöglichkeiten an Gebäuden aufgrund unbedachter Hausmodernisierungen sowie die wildkraut- und insektenreichen Strukturen bäuerlicher Dörfer.

Die beiden Flugkünstler Mauersegler und Mehlschwalbe leiden auch unter dem allgemeinen starken Rückgang an Fluginsekten. „Seit Beginn der Aktion haben sie kontinuierlich abgenommen. Die durchschnittlich pro Garten gemeldeten Zahlen waren im vergangenen Jahr um über 40 Prozent niedriger als noch 2006“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. Die intensive und flächendeckende Verwendung von Insektengiften in der Landwirtschaft macht sich hier sogar bei typischen Siedlungsvögeln bemerkbar. Teilweise kommt Gift auch immer noch in Gärten und öffentlichem Grün zum Einsatz. Vor diesem Hintergrund fordert der NABU eine echte ökologische Agrarreform und weniger Gift in der Landschaft sowie einen Verzicht auf Gift im Garten.

Für kleine Vogelexperten hat die NAJU die „Schulstunde der Gartenvögel“ (8. bis 12. Mai) ins Leben gerufen. Ein großes NAJU-Aktionspaket versorgt Gruppen und Klassen mit Zählkarten, mit dem NAJU-Klassiker „Vogelbüchlein für die Hosentasche“, einem Poster mit zehn häufigen Gartenvogelarten und ihren Besonderheiten sowie einem Begleitheft. Darin finden Gruppenleiter, Lehrer und Erzieher die Anleitung für eine Gartenvogel-Rallye mit spannenden Wissens- und Spielstationen, die mit wenig Aufwand überall im Freien durchgeführt werden können.
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NABU: "Fitness Check" der Agrarpolitik zeigt: Reform ist überfällig
Studie stellt Förderpolitik der EU auf den Prüfstand

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) ist nicht zeitgemäß und hochgradig ineffizient. Das geht aus einer wissenschaftlichen Überprüfung der GAP hervor, die der NABU und seine europäischen Partnerverbände BirdLife und EEB in Auftrag gegeben haben. Erste Ergebnisse stellten die Autoren am heutigen Donnerstag in Brüssel vor.

Im Mittelpunkt steht dabei das enorme Missverhältnis von Aufwand und Wirkung der Agrarpolitik. Mit jährlich fast 60 Milliarden Euro Subventionen wird neben der Sicherstellung einer guten Lebensmittelversorgung der Bevölkerung seit Jahrzehnten versucht, landwirtschaftlichen Betrieben ein angemessenes Einkommen zu ermöglichen und gleichzeitig Artenvielfalt und Kulturlandschaften zu erhalten. Doch die Realität sieht anders aus, davon zeugen die vielen Hofaufgaben, zum Beispiel während der jüngsten Milchkrise. Hinzu kommen massive schädliche Auswirkungen auf die Umwelt durch den zu hohen Einsatz von Pestiziden. Die Belastung des Grundwassers mit Nitrat, das Insektensterben und der drastische Rückgang der Feldvögel zeigen: Die teure Politik wirkt nicht ausreichend, teilweise ist sie sogar kontraproduktiv.

Die Autoren machen auch deutlich, dass die EU mit der gegenwärtigen Politik keine Chance hat, die von den Vereinten Nationen beschlossenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, die einen Bezug zur Biodiversität aufweisen. „In Zeiten von knappen Kassen und vielen neuen Herausforderungen für Europa können wir es uns nicht mehr leisten, Milliarden an Steuergeldern mit der Gießkanne über landwirtschaftliche Betriebe zu verteilen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dies betreffe vor allem die pauschalen Direktzahlungen, die pro Hektar ausgegeben werden und drei Viertel des Budgets ausmachen. Sie führen zwar zu immer mehr Produktion – oft auf Kosten der Umwelt – verhindern aber Investitionen in Ressourceneffizienz und den Schutz der Artenvielfalt. Noch dazu wird ein bedeutender Teil über Pachtpreise gleich an Grundeigentümer weitergereicht. Auf der anderen Seite erhalten effektive Instrumente – wie der Vertragsnaturschutz – viel zu wenig Förderung und lohnen sich für viele Landwirte nicht.

Für die Studie hat ein Team von Wissenschaftlern um Guy Pe’er und Sebastian Lakner fast 600 relevante Fachpublikationen identifiziert und 275 von ihnen detailliert ausgewertet, um Wirksamkeit, Kosteneffizienz, Relevanz, Kohärenz und den EU-Mehrwert der GAP zu beurteilen. An diesen fünf Kriterien orientiert sich die Europäische Kommission in ihrer Gesetzgebung – bislang aber nicht bei der Agrarpolitik.

„Während Umweltgesetze auf Herz und Nieren überprüft werden, weigert sich die EU-Kommission systematisch eine Politik zu überprüfen, die mit fast 60 Milliarden Euro im Jahr 40 Prozent des EU-Haushalts erhält. Dass auch die Bundesregierung als größter EU-Nettozahler einen ‚Fitness Check‘ der Agrarpolitik abgelehnt hat, ist noch unverständlicher angesichts der Umweltbelastungen, die die bisherige Subventionspraxis in der EU befördert hat“, so Konstantin Kreiser, NABU-Leiter EU-Naturschutzpolitik.

Die Umweltverbände haben sich daher entschieden, einen eigenen „Fitness Check“ durchzuführen. Eine Studie von Umweltverbänden kann jedoch nicht eine offizielle Überprüfung der EU ersetzen. Der NABU versteht diese daher als Beitrag und Anregung für eine größere Untersuchung, zu der auch eine umfassende Einbeziehung von Experten und allen Interessengruppen gehören muss.

Zu Beginn der am heutigen Donnerstag in Brüssel stattfindenden Konferenz „Who will fix the broken CAP? Recipe for a Living Land“ übergaben die europäischen Umweltnetzwerke BirdLife, EEB und WWF symbolisch 260.000 Unterschriften und die Logos von über 600 Unternehmen und Organisationen aus ganz Europa an EU-Agrarkommissar Phil Hogan. In den vergangenen Wochen haben sich diese, mit wesentlicher Beteiligung des NABU, unter dem Motto „LivingLand“ an einer Bürgerbefragung des Agrarkommissars beteiligt und dabei eine grundsätzlich andere Agrarpolitik gefordert.
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"Kein Klima für Fische!"
Fish Dependance Day am 29. April mit Blick auf den Klimawandel

Nicht nur an Land, auch in den Meeren und Ozeanen ist der Klimawandel drastisch zu spüren. Der Meeresspiegel steigt, der Ozean wird sauer. Diese klimabedingten Störungen werden die ohnehin ausgebeuteten Fischbestände weiter reduzieren. Bis zum 29. April sind die Fänge deutscher Fischer in Nord- und Ostsee aufgebraucht. Slow Food Deutschland, Brot für die Welt und die Initiative Fair Oceans rufen am Fish Dependance Day Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf, Überfischung zu stoppen und die Meere vor den negativen Folgen des Klimawandels zu schützen.

Jeder Bissen Fisch, der ab 29. April 2017 in Deutschland verzehrt wird, ist rechnerisch nur noch mit Hilfe von Importen möglich. Ermittelt wird dieser Stichtag jährlich von der britischen New Economics Foundation. "Am Fish Dependance Day rufen wir zur Schonung der überfischten Bestände auf", sagt Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. "Im Hinblick auf die UN-Klimakonferenz im November in Bonn sollten wir uns klar machen, welche zentrale Bedeutung das Klima für die Fischwirtschaft und damit auf die weltweite Ernährungssicherheit hat. Die marinen Ökosysteme sind nicht nur durch ausbeuterische Fangtechniken bedroht, sondern auch durch die Umweltverschmutzung. Fischereiwirtschaft und Aquakultur leiden unter steigenden Wassertemperaturen, Sauerstoffmangel in Küstengewässern und der vermehrten Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre."

Fischarten wandern in kältere Gewässer ab, die Ozeanversauerung vermindert den Fortpflanzungserfolg der Meereslebewesen. Kai Kaschinski von Fair Oceans befürchtet eine tiefgreifende Veränderung der marinen Ökosysteme: "Nicht nur übermäßige Befischung belastet die Bestände und führt letztlich zur Überfischung. Plastikmüll, Nährstoffeinträge, Offshore-Bauten, Pestizide und Schwermetalle haben ebenfalls negative Auswirkungen auf die Fischerei und der Klimawandel wird dabei eine immer stärkere Rolle spielen."

Francisco Marí, Referent für Agrarhandel und Fischerei bei Brot für die Welt, weist darauf hin, dass ein weiterer Rückgang der Fangmengen die EU-Abhängigkeit vom Weltmarkt für Fisch und Meeresfrüchte verstärken würde. "Die Konkurrenz um die letzten Fischbestände hat negative Folgen für die Ernährung der Menschen in Entwicklungsländern. Die Bundesregierung muss ihren Einsatz für die globalen Klimaziele verstärken, damit Seefisch weiter auf dem Speiseplan der Armen bleibt", warnt der Experte.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischerei werden am Fish Dependance Day bei einem Fachgespräch im Überseemuseum in Bremen diskutiert, an dem unter anderem Ursula Hudson und Kai Kaschinski teilnehmen. Nicht nur Politik und Wirtschaft sind gefragt, auch Verbraucher können ihren Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Fischbeständen leisten, indem sie ihr Konsumverhalten überdenken.



Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.

Unter dem Motto "25 Jahre Slow Food Deutschland - Weil uns die Zukunft des Essens und unserer Lebensmittelerzeuger wichtig ist" feiert Slow Food Deutschland 2017 das 25-jähriges Vereinsjubiläum. 25 Veranstaltungen bundesweit laden Verbraucher zum Mitmachen ein und rücken Erzeuger und Produkte in den Fokus, die schon heute im Zeichen ökologischer Nachhaltigkeit stehen. Die thematische Bandbreite der Veranstaltungen reicht von regionaler Esskultur über Lebensmittelverschwendung bis hin zur Ganztierverarbeitung und guter Schulverpflegung.

Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Als Slow-Food-Mitglied ist man Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de

Brot für die Welt: Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt unterstützt Menschen in mehr als 90 Ländern dabei, aus eigener Kraft ihre von Hunger, Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung geprägte Lebenssituation zu verbessern. Ein Schwerpunkt ist die Ernährungssicherung. In Zeiten des Klimawandels und knapper werdender Ressourcen wird der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung immer wichtiger. www.brot-fuer-die-welt.de

Fair Oceans hat sich zum Ziel gesetzt die entwicklungspolitische Dimension der Meere zum Thema zu machen. Als Arbeitsschwerpunkt des "Vereins für Internationalismus und Kommunikation e.V." diskutiert Fair Oceans deshalb seit 2009 die Konsequenzen der vielfältigen Entwicklungen auf den Weltmeeren für das Nord-Süd-Verhältnis und will dazu anregen, Ansätze für eine solidarische Politik auf See zu suchen.

Fischerei, Seerecht, Meeresverschmutzung, Flucht über See, die Arbeitsbedingungen an Bord oder die Vorhaben zum Tiefseebergbau alle diese aktuellen meerespolitischen Themenfelder und ihre sozialen und ökologischen Aspekte sind Bestandteil der Projekte. Von Bremen aus arbeitet Fair Oceans mit verschiedenen regionalen, überregionalen und auch internationalen Partnern zusammen, die ebenfalls versuchen die Meere für die Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Küsten zu erhalten, ihre natürliche Vielfalt zu schützen und sie als gemeinsames Erbe der Menschheit gemeinsam zu verwalten.

In Deutschland und Europa eine verantwortliche Meerespolitik umzusetzen ist global von Bedeutung. Menschen für das zu sensibilisieren, was draußen auf See geschieht und wie sehr Land und Meer mitein­ander verbunden sind, und ihnen zugleich Handlungsperspektiven aufzuzeigen und sie einzubeziehen sind für Fair Oceans die Grundlagen des eigenen Engagements. www.fair-oceans.info
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„Dein Dach kann mehr“
Stadt startet neue PhotovoltaikKampagne

PV-Anlagen auf Freiburgs Dächer lohnen sich


Wäre es nicht toll, wenn Ihr Dach Ihnen Ihren eigenen Strom
liefern könnte? Würde es Ihnen gefallen, unabhängig von
schwankenden Strompreisen zu sein? Mit einer PhotovoltaikAnlage
auf dem Dach ist es ein Leichtes, eigenen Strom zu
produzieren und dabei auch noch etwas für unser Klima zu
tun. Die Stadt startet ab sofort eine Photovoltaik-Kampagne
mit dem Ziel, dass Bürgerinnen und Bürger wieder mehr PVAnlagen
auf ihren Dächern in Freiburg installieren.

„Der Zuwachs an PV-Anlagen muss um ein Vielfaches
steigen, damit wir unser ehrgeiziges Klimaschutzziel bis 2050
eine klimaneutrale Stadt zu werden, erreichen können.
Deshalb brauchen wir die Unterstützung der Freiburger
Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer“, so
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik bei der Vorstellung der
neuen Photovoltaik-Kampagne.

Nachdem Bürgerinnen und Bürger jahrelang viele neue PVAnlagen
auf den Dächern installierten, sind die Zahlen seit
2012 gesunken. So wurden 2012 neue Anlagen mit
insgesamt 7,8 Megawatt installiert, 2014 waren es nur noch
2,1 Megawatt und zuletzt im Jahre 2015 nur noch 1,1
Megawatt. Insgesamt gab es 2015 in Freiburg PV-Anlagen
mit einer Leistung von 37,2 Megawatt, die ungefähr drei
Prozent des in Freiburg verbrauchten Stromes produzieren.

Die Stadt beauftragte daraufhin ein Ingenieurbüro mit einer
Studie zur Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen. Die Fachleute
sollten untersuchen, ob der Einbruch an Neuinstallationen auf
eine mangelnde Wirtschaftlichkeit von PV zurückzuführen ist,
könnte ein Vertrauensverlust in PV-Anlagen vorliegen, der auf
eine falsche Wahrnehmung der Rentabilität von PV-Anlagen
zurückgeht? Oder stellt die zunehmende Komplexität des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes eine Hürde? Im Ergebnis
kommt die Studie zu dem Schluss, dass PV-Anlagen auf
Dächern von Ein- und Mehrfamilienhäusern wirtschaftlich
sind, und zwar sowohl bei vollständiger Einspeisung als auch
bei Eigennutzung des erzeugten Stromes.

Damit wir dieses ungenutzte Potenzial der Sonne
ausschöpfen und wieder mehr PV-Anlagen installiert werden,
will die neue Kampagne gezielt Freiburgerinnen und
Freiburger, die ein Ein- oder Mehrfamilienhaus besitzen,
erreichen. Sie sollen umfangreich informiert und auf dem Weg
zu einer eigenen PV-Anlage unterstützt werden. Für eine
neue PV-Anlage sprechen mehrere Gründe: Sie bietet eine
sichere Rendite, sie leistet einen wichtigen Beitrag zum
Klimaschutz und sie bietet die Möglichkeit einer teilweise
unabhängigeren Stromversorgung.

Die Photovoltaik-Kampagne ist zunächst für ein Jahr
angesetzt. In den kommenden Wochen und im Herbst wird
das Umweltschutzamt eine Reihe von Veranstaltungen im
gesamten Stadtgebiet anbieten, die verbreitete Vorurteile
über Photovoltaik, etwa sie sei zu teuer oder ineffizient,
ausräumen und die die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu
einer Photovoltaik-Anlage darstellen. Auch werden Führungen
angeboten, bei denen sich interessierte Freiburgerinnen und
Freiburger einen Eindruck verschaffen können, wie die
Nachbarn ihre Photovoltaik-Anlage realisiert haben.
Abgerundet wird das Angebot durch Workshops, in denen
Interessierte die PV-Anlage für ihr eigenes Dach selbst
planen können.

Darüber hinaus werden individuelle, kostenlose Beratungen
ab Ende Mai das ganze Jahr hindurch im Beratungszentrum
Bauen und Energie (BZBE) im Technischen Rathaus
angeboten. Dort liegt der Schwerpunkt der Beratung vor allem
auf der Finanzierung. Zusätzlich werden auch Vor-OrtBeratungen
stattfinden, bei denen die Technik im
Vordergrund steht.

Flyer, Handtuchplakate in den Straßenbahnen, Plakate an
den Litfaßsäulen sowie Pressemitteilungen werden die neue
PV-Kampagne mit ihren vielen unterschiedlichen
Informationen das ganze Jahr begleiten.

Die Energieagentur Regio Freiburg und der Fesa unterstützen
die Stadtverwaltung bei der neuen Kampagne.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unter
www.freiburg.de/pv über die gesamte Photovoltaik-Kampagne
informieren oder sich zu den einzelnen Veranstaltungen
anmelden.
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NABU: für faire und nachhaltige Landwirtschaft
258.708 Stimmen und über 600 Logos

Starke Beteiligung an EU-weiter Mobilisierung der Umweltverbände für eine Reform der Agrarpolitik


258.708 Bürgerinnen und Bürger haben sich über eine Online-Aktion des NABU und anderer Umweltverbände aus ganz Europa an der Befragung der EU-Kommission zur Zukunft der EU-Agrarpolitik beteiligt und damit eine grundlegende Reform verlangt. Sie haben ein klares Statement für eine verantwortungsbewusste, faire, nachhaltige und gesunde Landwirtschaft an die EU-Kommission in Brüssel gesandt. Für die beteiligten deutschen Umweltverbände BUND, DNR, NABU und WWF ist die außergewöhnlich hohe Bürgerbeteiligung ein Erfolg. Innerhalb von nur vier Wochen sei es gelungen, EU-weit 258.708 Menschen in den öffentlichen Befragungsprozess der EU-Kommission einzubinden und diese für die Belange von Bäuerinnen und Bauern, Umwelt und Verbraucherinnen und Verbrauchern zu interessieren und zu mobilisieren. Zudem gelang es, ein breites Bündnis aus insgesamt über 600 Unternehmen und Verbänden hinter ihrer Vision für eine bessere Agrarpolitik zu vereinen. Am 11. Mai werden die Logos dieser Unternehmen und Verbände und das Ergebnis der Online-Aktion an EU-Agrarkommissar Phil Hogan überreicht.

„Die EU-Agrarpolitik geht uns alle an. Es geht um Nahrung, Umwelt, Kulturlandschaft, Bauernhöfe und nicht zuletzt um Verteilungsgerechtigkeit sowie Zukunftssicherung. Es kann nicht sein, dass dieser Bereich nur innerhalb des Agrarsektors ausdiskutiert wird“, so die einhellige Forderung der Verbände.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „EU-Haushaltskommissar Günter Oettinger und sein Kollege Phil Hogan müssen jetzt auf die Stimmen aus der Gesellschaft hören und nicht nur auf die Besitzstandwahrer der Agrarindustrie. Mit einer mutigen Reform können sie nicht nur unsere ländlichen Räume retten, sondern auch das Vertrauen von Millionen Menschen in die EU stärken. Von einer giftfreieren und damit lebenswerteren Umwelt profitieren alle: Bienen und andere Insekten, Rebhuhn, Feldhamster und viele weitere Arten der Agrarlandschaft. Und nicht zuletzt profitieren auch alle Verbraucherinnen und Verbraucher, denen etwas an guten und fair produzierten Lebensmitteln liegt.“

Die 258.708 Teilnehmer der Online-Aktion fordern von EU-Agrarkommissar Phil Hogan einen drastischen Kurswechsel bei den milliardenschweren Agrarsubventionen, die immerhin 38 Prozent des EU-Haushalts ausmachen. Kritisiert wird, dass der Großteil der Fördergelder in pauschale, flächenbezogene Agrarsubventionen fließt und damit intensivere Produktionsmethoden besser gestellt werden – zum Schaden von naturverträglich wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten und der Umwelt. Eine neue Agrarpolitik ab 2020 müsse fair zu Bäuerinnen und Bauern sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern sein. Sie sei ökologisch nachhaltig und global verantwortungsvoll auszurichten, daher brauche es eine gezielte Förderung von Leistungen, zum Beispiel im Naturschutz. Auch eine verbesserte Tierhaltung müsse unterstützt und aktiv vorangetrieben werden. Außerdem soll der Pestizid- und Düngemitteleinsatz verringert werden.

Im Februar startete die EU-Kommission eine öffentliche Befragung zur Agrarpolitik, die am 02. Mai offiziell beendet wurde.

Unter dem Motto „Aktion #LivingLand – Gib Dein JA für eine bessere Landwirtschaft“ hatte der NABU mit aufrüttelnden Motiven vor dem dramatischen „Ausverkauf“ der Landschaft, der Artenvielfalt und unserer Ernährungsgrundlagen gewarnt. Der Einsatz von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft ist mitverantwortlich für das alarmierende Insektensterben. Rückstände von Pestiziden landen zudem über Lebensmittel auf unseren Tellern. Ein Apfel wird im konventionellen Obstanbau beispielsweise durchschnittlich 32 Mal pro Jahr mit Pestiziden bespritzt. Der Mangel an Nahrung und Lebensraum in der Agrarlandschaft ist für viele Arten bedrohlich. Besonders dramatisch ist diese Situation für das Rebhuhn. Seine Bestände sind in den letzten 25 Jahren um 94 Prozent zurück gegangen. Heute ist der ehemals typische Agrarvogel nahezu ausgerottet.
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Zahl des Monats:
Deutsche Kohlekraftwerke erzeugen 40 Prozent Strom und stoßen 80 Prozent der Treibhausgase aus

Schlechte Klimabilanz - NABU fordert Kohleausstieg bis spätestens 2035


Die deutschen Kohlekraftwerke produzieren 40 Prozent des Stroms – sind aber für 80 Prozent der Treibhausgasemissionen in diesem Sektor verantwortlich. Der NABU fordert einen Ausstieg aus der Kohle bis spätestens 2035, um die deutschen Klimaziele zu erreichen und den Pfad zur Einhaltung der Klimaschutzvereinbarungen von Paris offen zu halten. Der Großteil der Kohlekraftwerke muss jedoch schon deutlich früher stillgelegt werden. Dass politisch nicht an der Umsetzung eines beschleunigten Kohleausstiegs gearbeitet wird, ist fatal für das Klima und die betroffenen Regionen.

Der NABU fordert eine Kombination aus einem Dialogverfahren zum Kohlekonsens, das an die von der Bundesregierung geplante Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Regionalentwicklung“ angedockt werden kann und einen gesetzlich geregelten Kohleausstiegsplan für alle 106 aktiven Kohleblöcke in Deutschland. Um die betroffenen Regionen bestmöglich auf den Kohleausstieg vorzubereiten, wird die neue Bundesregierung schnell maßgebliche Entscheidungen über den Kohleausstieg treffen müssen.
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Warnung vor hoher Abgasbelastung an Deck von Kreuzfahrtschiffen
Luftschadstoffmessungen des ZDF-Magazins „WISO“ an Bord der AIDA Sol sind alarmierend

Nachdem verdeckte Abgasmessungen des ARD Magazins „Plusminus“ erst vor wenigen Wochen das Kreuzfahrtschiff AIDA Prima als Dreckschleuder entlarvt haben, dokumentierte nun das ZDF Magazin „WISO“ während einer Kanarenkreuzfahrt alarmierende Konzentration besonders gesundheitsgefährdender ultrafeiner Partikel an Bord der AIDA Sol.

Bis zu 475.000 Partikel je Kubikzentimeter Umgebungsluft zeigte das Messgerät bei verschiedenen Messungen auf dem Sonnendeck des Rostocker Kreuzfahrtanbieters an. Eigentlich wären bei sauberer Seeluft Werte von gerade einmal 1000 Partikeln je Kubikzentimeter erwartbar.

„Die nunmehr dritte verdeckte Abgasmessung von verschiedenen Fernseh-Teams auf Kreuzfahrtschiffen verschiedener Anbieter in unterschiedlichen Regionen zeigen, dass die Kreuzfahrtindustrie seinen Passagieren und der Umwelt ein gewaltiges Abgasproblem zumutet. Unabhängig davon, ob jemand eine Seereise auf Nord- und Ostsee, im Mittelmeer oder im Atlantik plant, ist davon auszugehen, dass man erhebliche Feinstaubmengen an Deck der Schiffe einatmen muss. Nur der Umstieg auf höherwertigen Kraftstoff und der Einsatz von Systemen zur Abgasreinigung können hier effektiv Abhilfe schaffen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

AIDA Cruises hatte das Problem der Abgasbelastung bereits 2012 erkannt und versprochen, die gesamte eigene Schiffsflotte bis Ende 2016 mit Rußpartikelfiltern auszustatten. Bis heute sei jedoch kein einziges Schiff nachgerüstet, kritisiert der NABU. Bereits im vergangenen Jahr konnten die Umweltschützer zudem aufdecken, dass das vollmundig angepriesene Filtersystem der AIDA Prima nicht in Betrieb war, was das Unternehmen darauf hin auch eingestand.

Auch Dr. Michael Barczok, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Pneumologen, bewertet die neuerlichen Messungen an Bord der AIDA Sol als höchst gesundheitsgefährdend: „Die Abgaswerte auf der AIDA Sol sind extrem hoch. Crew und Passagiere an Bord werden einer Konzentration von Luftschadstoffen ausgesetzt, die weit über dem Niveau stark befahrender Straßen liegen. Ich kann keinem Passagier empfehlen, sich lange an Deck eines Kreuzfahrtschiffes aufzuhalten.“

Leider lehnen die Reeder nach wie vor das Angebot ab, mit dem NABU und unabhängigen Gutachtern offizielle Messungen auf ihren Schiffen durchzuführen und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Die Branche weiß um das Problem, weigert sich aber aus Kostengründen, auf das giftige Schweröl zu verzichten und die nötigen Filter einzusetzen. „Die neuerlichen Messungen offenbaren den Handlungsdruck für die Kreuzfahrtbranche. Wir fordern AIDA und andere Reeder im Interesse der Umwelt und der Gesundheit der Passagiere auf, ihre Schiffsflotte bis 2020 komplett mit Rußpartikelfilter und Stickoxidkatalysatoren nachzurüsten“, sagt NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger.
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