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Verschiedenes

 
Ă–KO-TEST-Magazin Dezember 2017
Die Dezember-Ausgabe des Ă–KO-TEST-Magazins gibt es seit dem 23. November 2017 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.

Aus dem Inhalt
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Test: Weihnachtsgänse
ÖKO-TEST wollte wissen, wie die Gänse gelebt haben, die an Weihnachten auf den feierlich gedeckten Tischen landen, und hat deswegen den Herstellern einen langen Fragebogen geschickt. Diese mussten ihre Angaben belegen – etwa anhand von Stalltagebüchern, Lieferscheinen und tierärztlichen Dokumenten. Das Resümee: Während es die meisten Gänse in Deutschland noch relativ gut haben, werden die Tiere inBelgien, Ungarn, Frankreich, Bulgarien und Spanien gequält. In diesen Ländern ist Stopfmast erlaubt; in Polen ist zumindest Lebendrupf an der Tagesordnung.

Test: WohlfĂĽhltees
Die Testergebnisse lösen kein wohliges Gefühl aus: In drei Vierteln der Tees hat das beauftragte Labor​ Glyphosat nachgewiesen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hält diesen Stoff für „wahrscheinlich krebserregend“. Außerdem wurden bis zu neun Pestizide in den konventionellen Tees analysiert. Zu viele schädliche Beikräuter steckten in drei Tees. Diese gelten als leberschädigend und möglicherweise krebserregend. Außerdem ist es unnötig, dass fünf Hersteller ihrem Tee Aromen zusetzen. Wenigstens überzeugen die meisten Bio-Tees.

Test: Kugelbahnen​
Ganz langsam tut sich beim Thema Spielzeug etwas. Zwar sind immer noch fünf der zehn untersuchten Kugelbahnen „mangelhaft“ oder „ungenügend“, aber die anderen fünf sind „sehr gut“ bzw. „gut“. Grund für die schlechten Ergebnisse sind überwiegend krebserregende oder -verdächtige Farbstoffbestandteile im Lack oder in textilen Bestandteilen am Spielzeug. Überraschenderweise rasselten vor allem Holzbahnen durch den Test, während die Kunststoffprodukte bessere Testergebnisse erzielten. Ein Modell ist nach Ansicht von ÖKO-TEST nicht verkehrsfähig.

Test: Parfüms​
Eine gute Nachricht zuerst: Der manchmal schleichende Prozess von Verbesserungen macht auch vor Klassikern nicht Halt. Für Chanel No. 5, das bei ÖKO-TEST bislang mit „ungenügend“ durchgefallen war, reicht es nun für ein „befriedigend“. Das Thema allergene Duftstoffe ist allerdings noch nicht vom Tisch: Jedes zweite Duftwasser im Test ist betroffen. Wenigstens kann man die meisten Naturkosmetikdüfte ohne Sorge verschenken.

Test: externe Akkus​
Die Powerbanks wurden nicht nur einem Schadstofftest, sondern auch einem umfangreichen Gebrauchstest unterzogen. Das Ergebnis ist weitgehend erfreulich. Es gibt aber auch Kritikpunkte: So liegen die im Labor gemessenen Akkukapazitäten meist leicht unter dem, was die Hersteller versprochen haben. Und bei Kälte wiesen vier Produkte eine um mehr als 20 Prozent geringere Kapazität auf als bei Zimmertemperatur. Außerdem zeigten sich vier Powerbanks als nicht besonders robust: Ihre Gehäuse gingen nach jeweils vier Stürzen aus einem Meter Höhe auf Beton kaputt.

Test: bundesweite Ă–ko-Strom-Tarife
Bei Öko-Strom-Tarifen muss der Verbraucher schon genauer hinschauen. Denn während manche Unternehmen ausschließlich Öko-Strom nach den strengen Qualitätskriterien verkaufen, sind andere mit konventionellen Anbietern verflochten. In ihrem Portfolio sind dann auch Anteile von Atom und Kohle. Das ursprünglich für sauberen Strom gedachte Geld der Verbraucher landet damit bei Anbietern, die schmutzigen Strom produzieren. Außerdem gehen viele Öko-Stromanbieter mit geschönten Angaben auf Kundenfang.


Und auĂźerdem:

Extra Geschenke
Ă–KO-TEST hat eine Vielzahl von Geschenketipps zusammengestellt, darunter schadstoffarme Spielsachen, die Kinder seit Generationen begeistern, Kosmetika wie hochwertige Cremes, Seifen oder Shampoos sowie Geschenkideen fĂĽr feine Nasen, besinnliche Stunden, Geschmacksnerven und den guten Zweck.

Palmöl: Wunder- oder Problemstoff?
Palm- und Palmkernöl sind in die Kritik geraten. Trotzdem verzichten auch Naturkosmetikfirmen nicht oder nur in ganz wenigen Fällen auf diese Rohstoffe. ÖKO-TEST hat nachgefragt, warum das so ist.
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NABU: Kunden wünschen sich umweltfreundliche Getränkeverpackungen
Laut aktueller Umfrage spricht sich Mehrheit für Getränkeverpackungssteuer aus

Berlin – Für 72 Prozent der Verbraucher spielt es eine große Rolle, dass ihre Getränke umweltfreundlich verpackt sind. Mehr als die Hälfte spricht sich für eine Steuer auf Getränkeverpackungen aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des NABU. Welche Verpackung gut für die Umwelt ist und welche nicht, wissen aber bei weitem nicht alle. So hält gut jeder Dritte die Getränkedose für umweltfreundlich, obwohl diese eine schlechte Ökobilanz aufweist. Dagegen halten 58 Prozent den Getränkekarton trotz positiver Ökobilanz nicht für umweltfreundlich.

Was Kunden sich wünschen und was die Händler anbieten, geht aber immer weiter auseinander. In zahlreichen Märkten finden sich keine Mehrwegflaschen mehr. Einwegplastik und Dose dominieren das Bild der Discounterregale. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller sieht dringenden politischen Handlungsbedarf: „Die unverbindliche Mehrwegquote von 70 Prozent des neuen Verpackungsgesetzes ist ein zahnloser Tiger, der nicht einen Hersteller dazu bringen wird, in Zukunft in Mehrwegflaschen abzufüllen. Wir brauchen eine Getränkeverpackungssteuer, wir brauchen strikte Einweg-Mehrweg-Kennzeichnungen auf den Verpackungen und eine Umleitung des Pfandschlupf für die Mehrwegförderung. Das sind die Hausaufgaben für die kommende Bundesregierung“, so Miller. Der Pfandschlupf bezeichnet Einnahmen durch nicht zurückgegebene Pfandflaschen, die bislang in der Getränkewirtschaft verbleiben. Diese Einnahmen summierten sich 2015 auf 180 Millionen Euro.

Der NABU führte eine ähnliche Umfrage bereits im Jahr 2013 durch. Eine Beurteilung hat sich dabei sehr stark geändert. „Während vor vier Jahren 48 Prozent der Befragten Einweg-PET-Flaschen als umweltfreundlich bezeichneten, taten das in der aktuellen Studie nur noch 29 Prozent. Die Umweltprobleme, welche gerade durch kurzlebige Plastik-Anwendungen entstehen, dringen offensichtlich immer stärker zu den Verbrauchern durch und das trotz der Werbekampagnen von Einwegabfüllern und Discountern, welche Einweg-PET als Kreislaufflasche bewerben“, sagt NABU-Ressourcenschutzexperte Sascha Roth.

Hintergrund:
Die Einwegplastik- und Dosenflut in der Getränkewirtschaft steigt kontinuierlich. Während der Marktanteil dieser Getränkeverpackungen 2004 noch bei knapp 29 Prozent lag, waren es zehn Jahre später fast 54 Prozent. Alleine die Herstellung von 17 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verschlingt jährlich ca. 650.000 Tonnen Rohöl und verursacht über eine Million Tonnen CO2. Das sogenannte Dosenpfand war wirksam gegen die Vermüllung der Natur durch PET-Flaschen und Bierdosen, aber nicht gegen den Sinkflug bei Mehrweg. Um umweltfreundliche, weil rohstoffsparsame Mehrwegverpackungen zu fördern, fordert der NABU umfangreichere politische Maßnahmen zusätzlich zum Einweg-Pfand wie eine Getränkeverpackungssteuer, die sich am CO2-Ausstoß der Verpackung orientiert.
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Japan steht im Mittelpunkt der Veranstaltung „Wälder der Welt“
im Waldhaus am Sonntag, 26. November, von 11 bis 17 Uhr

Lichtbildvorträge, Infostände, Kulturprogramm, landestypische Köstlichkeiten, Basteln für Klein und Groß // Eintritt frei

Kurz vor Weihnachten noch ein Ausflug nach Fernost gefällig? Bei Japan denkt man zunächst nicht an Wald, sondern eher an Millionenstädte, Samurai, Pokémon Go, Mangas, Fukushima, HighTech. Dabei ist Japan auch ein Waldland – fast 70 Prozent der Landesfläche ist von Wald bedeckt. Der größte Teil der 127 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen lebt in Städten an der Küste. Das waldbedeckte Bergland ist dagegen sehr dünn besiedelt. Ganz anders als in Deutschland gibt es in Japan eine räumliche Trennung von Wald und Gesellschaft, und die Ressource Holz wird für ein so hochindustrialisiertes Land ungewöhnlich wenig genutzt.

Nun lädt das Waldhaus am Sonntag, 26. November, von 11 bis 17 Uhr dazu ein, im Rahmen seiner Reihe „Wälder der Welt“ Japan näher kennen zu lernen. Dazu gibt es Lichtbildvorträge zu Wald und Kultur, Papiertheater, Infostände und japanische Handarbeiten. In Workshops geht es um Origami, Kalligraphie, Ikebana und Furoshiki (Verpackungskunst mit Tüchern). Von 13 bis 13.45 Uhr sind TaikoTrommeln und ein Frauenchor mit japanischen Liedern zu hören.

In Lichtbildvorträgen stellen Sebastian Hein von der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg die Bedeutung der Forst- und Waldwirtschaft in Japan (11.15 Uhr) und Günter Langenberg, Verwaltungsamtsleiter a. D. der Deutschen Botschaft in Japan, die Kultur und Lebensweise Japans vor (14 Uhr).

FĂĽr kleine und groĂźe Besucher gibt es traditionelles Papiertheater Kamishibai mit Leonie Beck-Canzler (15.30 Uhr). Um 16.30 Uhr folgt eine Korindo-Aikido-VorfĂĽhrung der Gruppe von Hartmut Flieger.

Zur Stärkung zwischendurch können landestypische Speisen und Getränke genossen werden. Dazu zählen neben vegetarischen Sushi vom Sushimeister eines Freiburger Restaurants auch MachaKäsekuchen, traditioneller Chiffon-Seidenkuchen, Grüntee und Wagashi-Süßigkeiten.

Die Veranstaltung wird wie die gesamte Reihe „Wälder der Welt“ von der Stiftung Waldhaus in Zusammenarbeit mit dem Eine-Welt-Forum organisiert, dieses Mal auch in Kooperation mit der DeutschJapanischen Gesellschaft Freiburg-Matsuyama.

Dank einer Förderung durch den Armenfonds der Waisenhausstiftung ist der Eintritt für Erwachsene und Kinder an allen Programmangeboten frei. Spenden sind erwünscht.

Das Waldhaus öffnet dienstags bis freitags 10 bis 16.30 Uhr, sonn- und feiertags 12 bis 17.00 Uhr. Angebote für Schulklassen und Gruppen gibt es nach Absprache auch über die regulären Öffnungszeiten hinaus. Info unter Tel. 0761/89647710 oder im Internet ...
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NABU begrüßt Gerichtsentscheidung zum Abholz-Stopp des Urwalds Białowieża
Miller: GroĂźer Erfolg fĂĽr den Naturschutz in Europa

Berlin – Anlässlich der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes (EuGH), eine Geldstrafe zu verhängen, falls Polen im polnischen Nationalpark und Natura-2000-Gebiet Białowieża weiterhin Bäume abholzt, kommentiert NABU-Geschäftsführer Leif Miller: „Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes ist ein großer Erfolg für den Naturschutz in Europa und die konsequente Durchsetzung von EU-Naturschutzrecht. Der Urwald ist Heimat der letzten Wisente. Alle Wisente, die in den ehemaligen Ostblockstaaten ausgewildert wurden, stammen aus dem Urwald von Białowieża. Zu befürworten ist auch, dass falls Polen die Entscheidung weiter missachtet, der EuGH eine tägliche Strafe von mindestens 100.000 Euro festgesetzt hat. Mit der Entscheidung beendet der EuGH, zumindest vorläufig, ein monatelanges Tauziehen um die im Frühjahr begonnenen Fällarbeiten.“ Einziger Wermutstropfen in der Entscheidung sei, dass der EuGH die Strafe nicht rückwirkend für die bereits seit Juli andauernde Missachtung seiner vorherigen Anordnung verhängt hat. „Das kommt einer Aufforderung gleich, in Zukunft erst auf wiederholte Anordnung des EuGH zu reagieren“, so Miller.

Hintergrund:
Białowieża wurde von Polen nach dessen Beitritt zur Europäischen Union als Natura-2000-Gebiet ausgewiesen und unterliegt daher den Bestimmungen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU. Zudem ist Białowieża grenzüberschreitendes UNESCO-Welterbegebiet und Nationalpark. Frühere polnische Regierungen hatten für das Schutzgebiet nachhaltige Management-Pläne ausgehandelt, unter denen sowohl der Schutz des Urwaldes als auch eine nachhaltige Holznutzung möglich war. Erst 2016 wurden die Beschränkungen für die Holznutzung im großen Umfang aufgehoben, was Anlass des laufenden EU-Verfahrens ist. Die Entscheidung im Hauptverfahren steht weiterhin aus.
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Ă–KO-TEST Spezial: Schwangerschaft und Geburt - Hallo Baby
Das aktuelle ÖKO-TEST SPEZIAL Schwangerschaft und Geburt – Hallo Baby ist seit 16. November 2017 im Handel zum Preis von 5,80 Euro erhältlich.

Das ganz große Glück: Wenn Mütter über ihre Schwangerschaft erzählen, dann sehen sie diese neun Monate beileibe nicht nur durch die rosarote Brille. Nicht immer verläuft alles problemlos, wie es zu wünschen wäre. Aber wenn es dann soweit ist und ein kleiner neuer Erdenbürger das Licht der Welt erblickt, beginnt eine neue, aufregende Zeit. In diesem ÖKO-TEST SPEZIAL Schwangerschaft und Geburt – Hallo Baby finden Sie Antworten auf alle Fragen, die ÖKO-TEST in den vielen Jahren zu Schwangerschaft und Geburt gestellt worden sind.

Aus dem Inhalt

• Wir bekommen ein Kind: Dass sie wirklich Eltern werden, erfuhren Maria und Dimo am Schwarzen Meer. Nach der ersten Aufregung verlief die Schwangerschaft recht entspannt. Die werdende Mutter erzählt über die anfängliche Übelkeit und die schnelle, etwas heikle Geburt.

• Fit und gesund durch die Schwangerschaft: Wer denkt, in der Schwangerschaft unbesorgt für zwei futtern zu können, wird umdenken müssen, da der zusätzliche Bedarf an Kalorien gar nicht so hoch ist, wie viele meinen. Stattdessen braucht die werdende Mutter ein Plus an etlichen Nährstoffen, auf das man selbst mit einer ausgewogenen Ernährung nicht ohne Weiteres kommt. Wie groß der Einfluss der Ernährung auf das Ungeborene ist und ob man seine Ernährung umstellen muss, beantwortet das neue ÖKO-TEST SPEZIAL.

• Pränataldiagnostik: Fast alle Schwangeren nutzen heute vorgeburtliche Checks, die medizinisch unnötig wären. Absolute Gewissheit über die Gesundheit des Ungeborenen gibt es aber trotz immer genaueren Verfahren nicht. ÖKO-TEST klärt auf.

• Vorbereitung auf den großen Tag: In manchen Städten und Regionen sind die Geburtshelferinnen über Monate ausgebucht. Wer sichergehen will, sollte sich so früh wie möglich um die wichtige Betreuung kümmern.

• Die Geburt: Gerade vor der Entbindung des ersten Kindes gehen werdenden Müttern viele Gedanken durch den Kopf. Einerseits können sie das Ereignis kaum erwarten, andererseits macht sich eine gewisse Unruhe breit, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt. ÖKO-TEST beantwortet die wichtigsten Fragen.

• Alltag mit dem Baby: Sind frischgebackenen Eltern mit ihrem kleinen Schatz zu Hause, dreht sich fortan alles um den Winzling. Und es tauchen jede Menge Fragen und Schwierigkeiten auf. Da ist es gut, wenn einem jemand zur Seite steht. Auch wer keine Familie in der Nähe hat, kann sich Hilfe suchen.
 
 

 
Nach Tschernobyl: Wildpilze in Teilen Bayerns weiterhin stark belastet
Auch mehr als drei Jahrzehnte nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl sind einige Wildpilzarten in Bayern stark radioaktiv belastet. Eine Gefahr fĂĽr die Gesundheit besteht allerdings laut dem Bundesamt fĂĽr Strahlenschutz nicht, solange diese Pilze in ĂĽblichen Mengen verzehrt werden ...
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Usutu-Virus verringert Amselpopulation im Ausbruchsgebiet
Hamburg/Berlin/Riems/Speyer, 22. November 2017 – Das für Vögel gefährliche Usutu-Virus zirkuliert seit 2010 in Deutschland, aber wie stark dies die Vogelpopulationen im Ausbruchsgebiet beeinflusst, konnte man bisher kaum abschätzen. Nun haben Forscherinnen und Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNTIM), des NABU (Naturschutzbunds Deutschland), des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. (KABS), des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und der Universität Bayreuth erstmals eine Studie veröffentlicht, die konkrete Aussagen über den Einfluss des Usutu-Virus auf deutsche Brutvögel ermöglicht. Die Daten dazu hatten virologische Untersuchungen von toten Vögeln sowie das Citizen-Science-Projekt „Stunde der Gartenvögel“ geliefert.

„20 Jahre nach dem ersten Auftreten des Usutu-Virus in Europa ist es uns nun gelungen, den Einfluss konkret zu bewerten“, betont Dr. Renke Lühken, der Ökologe vom BNITM, der die statistischen Analysen durchführte: „Obwohl über 30 Vogelarten nachweislich an Usutu-Infektionen sterben können, ist von den 15 häufigsten deutschen Gartenvögeln nur der Bestand der Amseln betroffen. In Gebieten, wo das Usutu-Virus auftrat, gingen die Amselpopulationen von 2011 bis 2016 im Durchschnitt um 16 Prozent stärker zurück als im Rest Deutschlands.“

Das erste Mal, dass Usutu-Viren zu einem Amselsterben führten, war 1996 in der Toskana in Italien, wie man im Nachhinein durch die Analyse von historischen Proben herausgefunden hat. In Deutschland trat das Virus dann erstmals 2010 in Stechmücken auf. Im darauffolgenden Jahr lieferten besorgte deutsche Bürger entscheidende Hinweise für ein Amselsterben, in dem sie der KABS und dem NABU tote und kranke Amseln meldeten und davon berichteten, dass in der nördlichen Oberrheinebene die Amseln verschwunden seien.

„Um diesem Amselsterben auf den Grund zu gehen, wandten wir uns dann an das Bernhard-Nocht-Institut,“ erzählt Lars Lachmann, Vogelexperte vom NABU, „da wir vermuteten, dass die Amseln an einer bisher in Deutschland unbekannten Krankheit litten.“ Forscherinnen und Forscher von BNITM und FLI konnten daraufhin nachweisen, dass es sich um das ursprünglich aus Afrika stammende Usutu-Virus handelte, das von Stechmücken übertragen wird.

Citizen Science liefert Datengrundlage

Um die Auswirkungen des Krankheitserregers auf die Vögel in Deutschland beurteilen zu können, bat der NABU über Pressemitteilungen und die Medien, verdächtige tote Amseln online zu melden und wenn möglich zur Untersuchung einzuschicken. Zwischen 2011 und 2015 wurde dabei für insgesamt 230 Vögel eine Infektion mit dem Usutu-Virus festgestellt.

„Allein mit den Todesfällen lässt sich jedoch noch keine Aussage über die Auswirkungen des Usutu-Virus auf die Vogelpopulationen treffen, sondern man muss wissen, wie sich die Vogelzahlen über die Jahre innerhalb und außerhalb der Ausbruchsgebiete verändern“, erklärt Dr. Renke Lühken. Dies ermöglichen Zahlen aus der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, bei der deutschlandweit Privatleute melden, welche Vogelarten und wie viele davon sie innerhalb einer Stunde am zweiten Wochenende im Mai in ihren Gärten beobachten können. “Unter den jährlich mehr als 30.000 Garten-Stichproben sind Amseln die zweithäufigsten Gartenvögel. Für die Analyse wurden die Zahlen der 15 am häufigsten gemeldeten Vogelarten genutzt“, sagt Lars Lachmann.

Um aus dieser Vielzahl an Daten sinnvolle Schlüsse ziehen zu können, mussten mathematische Modellierungen angewandt werden. „Zuerst haben wir aus den im Labor bestätigten Infektionsfällen und bundesweiten Temperaturdaten eine Usutu-Verbreitungskarte für Deutschland erstellt. Danach haben wir verglichen, wie sich die Vogelzahlen von 2011 – kurz vor dem ersten Ausbruch – bis 2016 in Usutu-betroffenen Regionen im Gegensatz zu Usutu-freien Gebieten entwickelt haben“, beschreibt Dr. Renke Lühken die Methodik.

Kooperation im Sinne von One Health

„Bei diesem Projekt arbeiten wir nach dem One Health Ansatz, bei dem die Gesundheit von Mensch und Tier in der Umwelt gemeinsam betrachtet werden“, sagt Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, DZIF-Wissenschaftler und Leiter der Arbovirologie am BNITM. „Die Analysen zur Verbreitung des Usutu-Virus bei Amseln ermöglichen es uns, gezielt mit den Blutspendediensten zusammenzuarbeiten, um das Risiko einer Übertragung des Usutu-Virus auf den Menschen zu minimieren.“ Das Usutu-Virus kann beim Menschen eine Gehirnentzündung hervorrufen.

„Durch die gute Zusammenarbeit zwischen unseren langjährigen Kooperationspartnern von BNITM, NABU, FLI und KABS war es uns überhaupt möglich, ausreichend Daten für eine solche Risikobewertung zu sammeln“, so Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit weiter: „Auch das aktuelle Amselsterben werden wir analysieren. Seit Juli 2016 haben uns 260 Einsendungen erreicht und für 62 konnten wir das Usutu-Virus bestätigen. Dabei konnte eine deutliche Ausbreitung nach Norden – bis Bremen und Hamburg – festgestellt werden. Ob sich das genauso stark wie im bisherigen Ausbruchsgebiet auf die Amselpopulationen auswirkt und wie anhaltend der Einfluss ist, können wir erst nach den Vogelzählungen in den nächsten Jahren sagen.“
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Karlsruhe: Jetzt anmelden für „Offene Pforte 2018“
Gartenbauamt lädt Garten- und Hofbesitzer zur Teilnahme ein

In die privaten grünen Oasen der Fächerstadt schauen, Eindrücke sammeln und Erfahrungen austauschen - die „Offene Pforte“ hat sich zu einem festen Bestandteil der Gartenkultur in Karlsruhe entwickelt. Nächstes Jahr wird sie zum bereits fünften Mal durchgeführt.

Damit sich wieder ein abwechslungsreiches Programm realisieren lässt, lädt das Gartenbauamt interessierte Bürgerinnen und Bürger schon jetzt ein, ihren Garten oder Hof 2018 an einem Tag ihrer Wahl zu öffnen. Anmeldeschluss ist der 15. Januar. Denn die Broschüre mit allen teilnehmenden Gärten und Höfen soll rechtzeitig zum Frühjahr erscheinen.

Wer mit seinem Garten oder Hof dabei sein möchte, kann sich telefonisch oder schriftlich anmelden bei: Stadt Karlsruhe, Gartenbaumt, 76124 Karlsruhe, E-Mail-Adresse: hof-dach-fassade@gba.karlsruhe.de, Telefonnummer 0721/133-6726 oder -6701.
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