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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Das Karlsruher Leihfahrrad heißt FĂ€cherrad
Vorbereitungen zur EinfĂŒhrung laufen bei Nextbike und Stadt

FĂ€cherrad wird es heißen, das neue Leihrad von Nextbike in Karlsruhe. Das steht seit einigen Tagen fest. Der Name wird die SeitenflĂŒgel des Rades zieren. Vor einigen Wochen konnten alle Karlsruherinnen und Karlsruhe per Internet- Umfrage aus vier vorgeschlagenen Namen - DraisBike, Karlette, karls.rad, draiscycle und FĂ€cherrad - ihren Favoriten auswĂ€hlen. Knapp 1.800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben an der Umfrage mitgemacht, 31 Prozent haben sich fĂŒr das FĂ€cherrad entschieden, rund 26 Prozent waren fĂŒr karls.rad, ein Viertel fĂŒr karlette. Unter allen, die mitgemacht haben, hat die Stadt fĂŒnf Einkaufsgutscheine verlost, einzulösen bei Karlsruher FahrradhĂ€ndlern. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden in den nĂ€chsten Tagen informiert.

„Wir freuen und auf das FĂ€cherrad im Karlsruher Stadtbild“, betonte BĂŒrgermeister Michael Obert. Das Leihfahrrad-System sei ein wichtiger und gut angenommener Baustein im Karlsruher Radförderkonzept und passe ideal zur VerknĂŒpfung der umweltschonenden Verkehrarten.

Bis klar war, dass Karlsruhe kĂŒnftig mit dem FĂ€cherrad radelt, hat es einige Zeit gedauert, denn die PrĂŒfung des Markenrechts war sehr aufwĂ€ndig. Bei aller Vorbereitung benötigt es Vorlaufzeit, ein komplett neues Fahrradverleihsystem mit ĂŒber 300 RĂ€dern zu implementieren. Aktuell arbeiten Nextbike und die Stadt Karlsruhe Hand in Hand an einem Starttermin Ende Mai, spĂ€testens Anfang Juni. Mit einfach nur einer Radlieferung ist es nicht getan. Vor allem muss die Infrastruktur vor Ort aufgebaut werden. Hierzu gehören beim FĂ€cherrad auch feste Standorte, die zusĂ€tzlich zu der Flexzone - im Kerngebiet und Durlach - zunĂ€chst in der Nordweststadt, in Knielingen und in der Waldstadt errichtet werden. Weitere Stadtteile folgen im kommenden Jahr.

Die MietrĂ€der können in der Flexzone an jeder beliebigen Straßenkreuzung abgegeben werden. DarĂŒber hinaus warten FĂ€cherrĂ€der an den festen Standorten auf ihre Nutzerinnen und Nutzer. Auch hier können die RĂ€der natĂŒrlich wieder abgestellt werden.

Wer einmal angemeldet ist, kann in allen Nextbike-StĂ€dten und LĂ€ndern radeln. Der Verleih ist rund um die Uhr automatisch per Anruf, App am Stationsterminal und ĂŒber Bordcomputer direkt am Rad möglich.
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Schreiadler auf dem RĂŒckweg nach Europa
Welcher Adler ist als erster zurĂŒck am Brutplatz?

Die Schreiadler haben sich auf den RĂŒckweg aus ihren Überwinterungsgebieten im sĂŒdlichen Afrika gemacht. Zehn dieser seltenen Greifvögel sind mit kleinen Rucksacksendern unterwegs. Sie verraten so den Experten vom NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel genaue Daten ĂŒber ihren aktuellen Aufenthaltsort. „Durch die Sender gewinnen wir wichtige Erkenntnisse zum Schutz dieser kleinen deutschen Adlerart“, erlĂ€utert Schreiadlerexperte Bernd-Ulrich Meyburg, Vorsitzender der Bundesarbeitsgruppe Greifvogelschutz im NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel. Wir hoffen, dass alle Adler rechtzeitig ihre BrutplĂ€tze im Nordosten Deutschlands erreichen werden.

Auch im Internet hinterlassen die Adler ihre Spuren: Unter www.NABU.de/adlerzug stellt der NABU eine interaktive Karte bereit, auf der der RĂŒckflug der Adler genau verfolgt werden kann. So lĂ€sst sich jeden Tag sehen, wo sich die Adler gerade aufhalten.

Die Sender sind mit einem GPS-Modul ausgestattet, das in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden die aktuelle Position der Vögel ermittelt. Die Daten werden dann ĂŒber Satellit oder bei den modernen Sendern ĂŒber das fast ĂŒberall zur VerfĂŒgung stehende Handynetz an die VogelschĂŒtzer ĂŒbertragen. Die Daten lassen wichtige RĂŒckschlĂŒsse auf die genauen Zugwege und das Verhalten der Tiere zu. Aus diesen Daten kann der NABU dann wichtige Schutzmaßnahmen ableiten, wie zum Beispiel den Erhalt von RastplĂ€tzen fĂŒr die Vögel.

Nur noch knapp 100 Paare des seltenen Schreiadlers brĂŒten noch in Deutschland. Und jedes Jahr werden es weniger. Seit Jahren kĂ€mpft der NABU um die letzten LebensrĂ€ume des scheuen Greifvogels, kauft FlĂ€chen in den Brutrevieren und kĂŒmmert sich um den Schutz seiner Nahrungsgebiete. Dabei konnte der NABU dank der UnterstĂŒtzung von Spendern und Adler-Paten schon vieles fĂŒr den Schutz der Schreiadler erreichen.
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Pestizidstudie des NABU belegt GefĂ€hrdung fĂŒr Vögel und SĂ€ugetiere
Tschimpke: Mindestens zehn Prozent AgrarflÀchen ohne Spritzmittel dringend nötig

Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft rauben Vögeln und SĂ€ugetieren die Nahrungsgrundlage und tragen so zum Artenschwund bei. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des NABU im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Viele Vogelarten, darunter Rebhuhn, Feldlerche und Goldammer, finden durch den Chemikalieneinsatz weniger Nahrung, weil mit den SchĂ€dlingen auch Futtertiere wie Schmetterlingsraupen und andere Insekten getötet werden. Herbizide beseitigen außerdem WildkrĂ€uter auf den Äckern, auf denen Insekten leben und die KleinsĂ€ugern und Jungvögeln Schutz bieten. „Es ist dringend nötig, in der Agrarlandschaft mindestens zehn Prozent VorrangflĂ€chen ohne Spritzmittel einzurichten, wenn die BiodiversitĂ€tsziele der EU fĂŒr 2020 noch erreicht werden sollen“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Betroffen von Pflanzenschutzmitteln sind vor allem die Vögel, die ihre Nahrung auf den Feldern suchen und die sich ĂŒberwiegend von Insekten und anderen Kleintieren ernĂ€hren. Nach dem Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln bleibt diesen Vögeln nicht genĂŒgend Nahrung, um ihre Brut hochziehen zu können, folglich sinken die BestĂ€nde. Diese indirekten GefĂ€hrdungen durch Pflanzenschutzmittel sind bei Rebhuhn, Goldammer, Grauammer und Feldlerche wissenschaftlich belegt. Die Studie zeigt, dass vermutlich zahlreiche weitere Arten betroffen sind. Die Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln sind oft sehr subtil. So ist es erst durch den Einsatz von PilzbekĂ€mpfungsmitteln (Fungiziden) möglich, Getreide so dicht wie heute ĂŒblich zu pflanzen. Die Ackervögel haben weniger Probleme mit den Fungiziden selbst, wohl aber mit den dichten GetreidebestĂ€nden, in denen sie buchstĂ€blich keinen Platz zum Leben mehr finden.

FĂŒr die aktuelle Studie haben Forscher des Michael-Otto-Instituts im NABU und des Instituts fĂŒr Agrarökologie und BiodiversitĂ€t (IFAB) die Ergebnisse zahlreicher wissenschaftlicher Studien zur GefĂ€hrdung von BestĂ€nden ausgewertet, bei insgesamt 27 Vogel- und 22 SĂ€ugetierarten. Sie wollten wissen, welche Ursachen es fĂŒr den an vielen Orten beobachteten ArtenrĂŒckgang gibt und welche Rolle dabei die Pflanzenschutzmittel spielen. Die Studie enthĂ€lt auch zahlreiche VorschlĂ€ge, wie man den SchĂ€digungen durch Pestizide begegnen kann. So werden etwa im Ökolandbau fast keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Aber auch in der konventionellen Landwirtschaft gibt es viele Möglichkeiten, die Artenvielfalt auf Äckern zu schĂŒtzen, wie etwa durch BlĂŒhstreifen, BrachflĂ€chen und dĂŒnnere Aussaaten.

FĂŒr die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln verlangt die EU mittlerweile, die Wirkung der Mittel auf die BiodiversitĂ€t zu berĂŒcksichtigen. „Es wird höchste Zeit, dass dies in Europa und Deutschland in die Praxis umgesetzt wird. Bisher werden bei der Zulassung nur die toxischen Effekte, nicht aber die indirekten Effekte auf die Natur dokumentiert“, sagte NABU-Agrarexperte Florian Schöne.
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NABU reicht Beschwerde in BrĂŒssel wegen Verlust von artenreichem GrĂŒnland ein
Tschimpke: VerstĂ¶ĂŸe gegen Naturschutzvorgaben sind ein klarer Fall von Rechtsbruch

Angesichts des dramatischen, zuletzt auch von der Bundesregierung selbst belegten Verlusts an artenreichen Wiesen und Weiden sowie den davon abhĂ€ngigen Vogelarten hat der NABU heute formell Beschwerde bei der EU-Kommission eingelegt. Die deutschen BundeslĂ€nder verstoßen nach Ansicht des NABU klar gegen die EU-Naturschutzrichtlinien, weil sie zu wenig fĂŒr den Erhalt besonders geschĂŒtzter LebensrĂ€ume und Vogelarten tun. Laut NABU kann man dabei von einem Systemversagen der Verwaltung auf ganzer Linie sprechen. „Ein klarer Fall fĂŒr eine EU-Beschwerde – notfalls muss Deutschland vor den EuropĂ€ischen Gerichtshof, damit sich endlich etwas Ă€ndert“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Vögel wie Kiebitz, Uferschnepfe und Bekassine haben in den vergangenen 25 Jahren drei Viertel ihres Bestandes eingebĂŒĂŸt. Sogar in Schutzgebieten werden laut NABU-Studien in großem Stil geschĂŒtzte GrĂŒnlandflĂ€chen meist ungestraft untergepflĂŒgt und zum Beispiel in MaisĂ€cker umgewandelt. Viele FlĂ€chen werden auch durch DĂŒngung oder EntwĂ€sserung intensiviert und damit ökologisch entwertet. „Gehen EntwicklungslĂ€nder so mit dem Regenwald um, ist die Empörung groß. Wenn aber vor unserer HaustĂŒr ein massenhaftes Artensterben beim ‘Tafelsilber‘ unserer Kulturlandschaft angerichtet wird, werden gerne alle Augen zugedrĂŒckt – von den LandratsĂ€mtern bis zur Bundesregierung“, so Tschimpke.

Der NABU hofft nun auf ein Verfahren der EU-Kommission, um Reformen zu erzwingen. Die von Deutschland mit verabschiedete EU-Vogelschutzrichtlinie verlangt nĂ€mlich von den Regierungen, die BestĂ€nde aller wildlebenden Vogelarten in einem gĂŒnstigen Zustand zu erhalten. Mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) haben sich die Mitgliedstaaten der EU zudem verpflichtet, artenreiche GrĂŒnlandlebensrĂ€ume zu erhalten und Verschlechterungen auszuschließen. Erst vergangene Woche hat die Bundesregierung Daten nach BrĂŒssel gemeldet, die zeigen, dass in Deutschland genau der gegenlĂ€ufige Trend zu beobachten ist. „In unseren Analysen haben wir gravierende VerstĂ¶ĂŸe gegen beide Richtlinien festgestellt, daher reichen wir zwei Beschwerden in BrĂŒssel ein“, so Tschimpke.

Der NABU betont in diesem Zusammenhang, dass ein Gerichtsprozess vor dem EuGH keinesfalls erstrebenswert ist und nur die letzte Wahl fĂŒr den Naturschutz darstellt. Um ein aufwendiges Verfahren zu vermeiden, fordert der NABU von Bund und LĂ€ndern einen verbindlichen Aktionsplan fĂŒr das artenreiche GrĂŒnland. Darin sollte jeglicher GrĂŒnlandumbruch in Schutzgebieten verboten und ein Maßnahmenpaket zur Behebung der Vollzugsdefizite im GrĂŒnlandschutz vereinbart werden. Ferner fordert der NABU einen effektiven nationalen Schutz fĂŒr die Natura-2000-Schutzgebiete nach EU-Recht sowie eine deutlich stĂ€rkere und gezieltere Förderung des artenreichen GrĂŒnlands und der WiesenbrĂŒter ĂŒber die Förderprogramme von Bund und LĂ€ndern.
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NABU: Agrarminister mĂŒssen vollstĂ€ndiges Bleiverbot bei der Jagd umsetzen
Tschimpke: Jedes Gramm Blei ist eines zu viel

AnlĂ€sslich der heute beginnenden Agrarministerkonferenz hat der NABU gemeinsam mit BUND, DNR, ÖJV und Slow Food – die zustĂ€ndigen Minister von Bund und LĂ€ndern erneut aufgefordert, sich fĂŒr ein umfassendes bundesweites Verbot bleihaltiger Jagdmunition einzusetzen.

„Es wĂ€re absurd, wenn Bund und LĂ€nder die umfangreichen Studien zur Tötungswirkung, Lebensmittelhygiene und dem Abprallverhalten von bleifreier und bleihaltiger Munition nicht nutzen wĂŒrden, um endlich ein Verbot dieses toxischen Metalls bei der Jagd umzusetzen. Die Untersuchungen belegen, dass das Fleisch von Rehwild oder anderem Schalenwild, das mit bleihaltiger Munition erlegt wurde, signifikant mehr Blei enthĂ€lt als Wildbret, das mit bleifreier Munition erlegt wurde. Jedes Gramm Blei ist eines zu viel, alternative Materialien stehen zur VerfĂŒgung“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Jedes Jahr sterben zahlreiche Seeadler an einer Bleivergiftung, da sie beispielsweise die Innereien von mit Bleimunition geschossenen Rehen und Wildschweinen fressen. Auch fĂŒr den Menschen ist Blei gesundheitsgefĂ€hrdend, es schĂ€digt das Nervensystem und die Nieren und wird als krebserregend eingestuft. Auch die Intelligenz und die Bewusstseinsentwicklung von Kindern werden nachweislich negativ beeintrĂ€chtigt.

„Es existieren bereits heute bleifreie Geschosse, die im Vergleich mit bleihaltiger Munition eine ebenso sichere Tötungswirkung im Sinne des Tierschutzes erzielen. Daher ist es wichtig, dass sich die Agrarminister fĂŒr ein 100-prozentiges Bleiverbot in der Jagdmunition einsetzen. Eine Bleireduktion, wie z.B. bei so genannten gebondeten Geschossen, die ebenfalls einen Bleikern enthalten, ist nicht ausreichend. Der Grundsatz muss heißen: Blei nein, Innovationen ja“, so NABU-Jagdexperte Stefan Adler.
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NABU-Zahl des Monats
Positive Trendwende fĂŒr zwölf bedrohte Vogelarten in Deutschland

NABU: Naturschutz wirkt – wenn politisch gewollt und finanziert

FĂŒr zwölf bedrohte Vogelarten[1] besteht neue Hoffnung: Die BrutbestĂ€nde von Rohrdommel, Großtrappe, Zippammer und sechs weiteren Arten nehmen zum ersten Mal seit mindestens 25 Jahren wieder zu. Drei weitere, Steinadler, Großer Brachvogel und KnĂ€kente beendeten ihren AbwĂ€rtstrend, wie aus den kĂŒrzlich vorgelegten Berichten der Bundesregierung zur Lage der Natur hervorgeht. Damit wird deutlich, dass Deutschland und die EU wirkungsvolle Instrumente fĂŒr den Schutz der Artenvielfalt besitzen, wenn sie richtig angewendet werden.

Diese zwölf neuen Gewinner des deutschen Naturschutzes gesellen sich zu einer zunehmenden Zahl von Tierarten, die dank konsequenter Schutzmaßnahmen – oft nur auf Druck der EU – schon seit lĂ€ngerem ein „Comeback“ in Europa feiern. Besonders die Ausweisung von europĂ€ischen Vogelschutzgebieten (als Teil von Natura 2000) und die Artenschutzbestimmungen der EU zeigen Wirkung – zumindest dort wo sie konsequent umgesetzt werden.

[1] die zwölf Arten: FlussuferlĂ€ufer, Großer Brachvogel, Großtrappe, KnĂ€kente, Ortolan, Purpurreiher, RaubwĂŒrger, Rohrdommel, Steinadler, Steinrötel, Zippammer, Zwergdommel.
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NABU schafft kugelsichere Westen fĂŒr Wölfe an
Unkonventionelle Schutzmethode soll Fortbestand der Tiere sichern helfen

Nachdem seit der RĂŒckkehr der Wölfe im Jahr 2000 bereits der achte Wolf illegal in Deutschland erschossen wurde, plant der NABU die Anschaffung von kugelsicheren Westen zum Schutz der streng geschĂŒtzten Tiere. Damit sollen die Muttertiere der 26 in Deutschland lebenden Rudel fĂŒr die nun anstehende Welpenaufzucht vor illegalen Tötungen geschĂŒtzt werden.

Wölfe gebĂ€ren im Mai ihre Jungen zunĂ€chst im Schutz einer Erdhöhle. Mit dem Alter von etwa acht Wochen verlassen sie den Bau. Die Mutter geht dann wieder auf JagdzĂŒge, um die lebenswichtige Versorgung der Welpen sicherzustellen. Sollte ein Muttertier sterben, haben Welpen eine geringe Überlebenschance. Hier will der NABU vorbeugen: FĂŒr diese Phase sollen die Weibchen nun mit kugelsicheren Westen ausgestattet werden. Im Sommer, wenn die Welpen vom gesamten Rudel versorgt werden, fallen die Westen mittels einer ausgefeilten Technik selbststĂ€ndig ab.

Markus Bathen, NABU-Wolfsexperte: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Halsbandsendern fĂŒr Wölfe bei der Telemetrierung gemacht. Diese HalsbĂ€nder haben einen automatischen Mechanismus, der sie nach ihrer Laufzeit abschmeißt. Wir haben diese Technik auf kugelsichere Westen fĂŒr Polizei- und MilitĂ€rhunde ĂŒbertragen und erfolgreich getestet. Die Ergebnisse haben uns ĂŒberzeugt.“

Möglicher Kritik an dieser unkonventionellen Schutzmethode will der NABU von Anfang an vorbeugen. Die AufklĂ€rungsrate bei illegalen Wolfstötungen – nur ein einziger TĂ€ter aus allen FĂ€llen – ist beschĂ€mend gering und kann fĂŒr Nachahmer daher nicht abschreckend wirken. Der NABU ist daher davon ĂŒberzeugt, mit dieser Methode den Fortbestand der nach Deutschland zurĂŒckgekehrten Wölfe auf Dauer sichern zu können. Die Ausnahmegenehmigungen fĂŒr die Wolf-Schutzwesten werden vom NABU in KĂŒrze bei den Oberstern Naturschutzbehörden der zustĂ€ndigen BundeslĂ€nder eingereicht.

Auch gegen ein mögliches MĂŒllproblem in der Natur hat der NABU ein Konzept: Die Westen sind mit einem Sender versehen und werden von den zahlreichen ehrenamtlichen NABU-Wolfsbotschaftern wieder eingesammelt, damit sie fĂŒr die kommende Saison erneut einsatzfĂ€hig sind.

Mit seinem Projekt „Willkommen Wolf!“ setzt sich der NABU seit 2005 fĂŒr die RĂŒckkehr der Wölfe nach Deutschland ein. In einem ProjektbĂŒro im Wolfsgebiet Lausitz werden die Erfahrungen mit dem Wolf in unserer Landschaft gesammelt.
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Radfahren – so wichtig wie das tĂ€glich Brot
Zum Start in den FahrradfrĂŒhling gibt es in vielen BĂ€ckereien in der Stadt Freiburg Brötchen, Brezeln und Brote in farbenfrohen TĂŒten mit augenzwinkernden Fahrradbotschaften.

Radfahren ist wie FrĂŒhstĂŒcken: Es ist gesund, macht fit fĂŒr den Tag und niemand sollte darauf verzichten. Die Stadt Freiburg beteiligt sich deshalb an der landesweiten BrötchentĂŒten-Aktion der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-WĂŒrttemberg e. V. (AGFK-BW).

Um zu zeigen, wie gut das tĂ€gliche Radeln sowohl jedem Einzelnen als auch der Umwelt tut, startet die AGFK-BW diese erste Gemeinschaftsaktion aller 38 AGFK-StĂ€dte, -Gemeinden und –Kreise. In der letzten MĂ€rz- und ersten Aprilwoche verteilen 565 BĂ€ckereien insgesamt mehr als 660.000 BrötchentĂŒten. In der Stadt Freiburg verteilen 12 BĂ€ckereien mit insgesamt 25 Verkaufsstellen die BrötchentĂŒten. Wer in der Zeit seine Brötchen, sĂŒĂŸen StĂŒckchen oder Brote in einer der teilnehmenden BĂ€ckereien kauft, dem vermitteln die farbenfrohen PapiertĂŒten im AGFK-Design augenzwinkernd, warum Radfahren fit, gesund und knackig hĂ€lt und weshalb Radfahrinnen und Radfahrer Klimahelden sind.

So spart jeder einzelne Kilometer mit dem Fahrrad 200 Gramm des klimaschĂ€dlichen Treibhausgases CO2 ein. Außerdem leben regelmĂ€ĂŸig Radelnde lĂ€nger. Studien haben ergeben, dass drei Stunden Alltagssport pro Woche das Herzinfarktrisiko um ein Viertel senkt.

Die BrötchentĂŒten-Aktion ist Teil der AGFK-Jahresschwerpunkte „Gesundheit“ (2013) und „Umwelt“ (2014). Dementsprechend haben die AGFK-Kommunen zwei Motive gestalten lassen – eine „Gesundheits“-BrötchentĂŒte in auffĂ€lligem Magenta und eine „Umwelt“-TĂŒte in elegantem Blau.

„Die AGFK-BW setzt sich dafĂŒr ein, dass sich die Menschen im Alltag mehr aufs Fahrrad schwingen, vor allem auf kurzen Strecken“, sagt der Vorsitzende des AGFK-Vorstands und Karlsruher BĂŒrgermeister Michael Obert, „Strecken wie die Fahrt zum BĂ€cker.“

Freiburgs BaubĂŒrgermeister Martin Haag erklĂ€rt: „Mit den BrötchentĂŒten sprechen wir viele verschiedene Menschen direkt an – ob alt oder jung, Unternehmerin, Handwerker oder Student, hier geboren oder zugereist – und das in einer alltĂ€glichen Situation wie beim Gang zum BĂ€cker. Wir finden die BrötchentĂŒtenaktion deshalb ganz besonders gut, weil Fahrradfahren stadtvertrĂ€glich, leise und schadstofffrei ist und mit wenig FlĂ€chenbedarf einhergeht. Die Menschen in Freiburg profitieren daher in vielerlei Hinsicht von dem hier besonders hohen Fahrradanteil im Stadtverkehr." Vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen, ist nicht nur gut fĂŒr die persönliche Fitness und fĂŒr die Umwelt, sondern auch fĂŒr den Geldbeutel. Das eingesparte Benzingeld lĂ€sst sich dann direkt in ein leckeres Extra-Croissant investieren.
 
 



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