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Verschiedenes

 
Freiburg Mehrfachsiegerin beim Papieratlas-Städtewettbewerb
Deutschlands Kommunen erreichen neuen Rekord mit Recyclingpapier


Berlin, 11.10.2016 – Die Stadt Freiburg gehört auch 2016 zu den recyclingpapierfreundlichsten
Städten Deutschlands und ist damit mehrfache Siegerin im jährlichen Städtewettbewerb
Papieratlas. Nun schon zum sechsten Mal in Folge bestätigte die Stadt Freiburg ihre herausragenden
Leistungen. Die weiteren Mehrfachsiegerinnen sind Essen, Bonn, Halle (Saale),
Erlangen und Gütersloh. Die anderen diesjährigen Gewinnerinnen sind Siegen als „Recyclingpapierfreundlichste
Stadt“ sowie Düsseldorf als „Aufsteigerin des Jahres“.

Die IPR veranstaltet den Städtewettbewerb seit 2008 in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium,
dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen
Städte- und Gemeindebund. In diesem Jahr beteiligten sich 91 Kommunen, die ihren Papierverbrauch
und ihre Recyclingpapierquoten offen legten. Mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote
von über 85 Prozent erreichen die deutschen Städte einen neuen Rekord.
Papier mit dem Blauen Engel spart in der Produktion gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60
Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser und verursacht weniger klimaschädliches Kohlendioxid.
Allein die Stadt Freiburg sparte durch die Verwendung von Recyclingpapier im Jahr

2015 über 5,3 Millionen Liter Wasser und mehr als 1,1 Millionen Kilowattstunden Energie.
Erstmals wurde der Papieratlas in diesem Jahr um einen eigenen Hochschulwettbewerb erweitert.
Universitäten und Fachhochschulen mit mehr als 5.000 Studierenden waren eingeladen,
ihren Papierverbrauch und ihre Recyclingpapierquoten transparent zu machen. Als
erste Siegerin wurde die Eberhard Karls Universität Tübingen ausgezeichnet.
 
 

 
NABU und Biosphere Expeditions vergeben kostenlosen Expeditionsplatz in Kirgista
Mitmachen und Schneeleoparden im Tian-Shan-Gebirge erforschen

Die Naturschutzorganisationen NABU und Biosphere Expeditions ermöglichen es Laien seit 2014, aktiv am Schutz des Schneeleoparden im nördlichen Tian-Shan-Gebirge mitzuwirken. Für die Expedition im kommenden Jahr gibt es jetzt auf www.nabu.de/expedition einen Platz im Wert von 3.000 Euro zu gewinnen.

Bei der zweiwöchigen Expedition lernen die Teilnehmer die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Tian-Shan aktiv und hautnah kennen. Gemeinsam mit den NABU-Wildhütern der "Gruppa Bars" (Gruppe Schneeleopard) bauen sie in der Bergregion Fotofallen auf oder prüfen bereits aktive. Sie suchen und identifizieren Spuren von Schneeleoparden und führen Wildzählungen an Wildschafen, Steinböcken, Murmeltieren und Vögeln durch. Um die Akzeptanz des Schneeleoparden in der lokalen Bevölkerung zu verbessern, gehört auch der Austausch mit den örtlichen Hirten und Dorfbewohnern zu den Aufgaben der Teilnehmer. Dabei geht es zu Fuß oder im Geländewagen in Höhen bis zu 3.600 Meter hinauf. "Körperliche Fitness ist daher eine Teilnahmevoraussetzung", erklärte Dr. Matthias Hammer, Gründer und Chef von Biosphere Expeditions. Außerdem sollten die Teilnehmer Englisch sprechen können. "Weitere Vorkenntnisse oder spezielle Fähigkeiten sind nicht erforderlich - was man für die Feldarbeit wissen muss, wird vor Ort im Rahmen einer zweitägigen Ausbildung zum Beginn der Expedition vermittelt", so Hammer weiter.

Dieses Jahr konnten die Expeditionsteilnehmer erstmals die Präsenz von Schneeleoparden im Kyrgyz-Alatoo-Kamm, nahe der Hauptstadt Bischkek, nachweisen. "Diese Information ist wichtig für unsere Schutzarbeit in dem Gebiet. Darauf basierend können wir neue Strategien für einen erfolgreichen Schneeleopardenschutz entwickeln", sagte Tolkunbek Asykulov, Leiter der NABU-Filiale in Bischkek. So tragen die gesammelten Informationen der Expedition dazu bei, die Schutzmaßnahmen passgenau für die einzelnen Regionen zu entwickeln und umzusetzen.

Weitere Informationen zum Wettbewerb und zur Teilnahme unter www.nabu.de/expedition. Einsendeschluss ist der 12. Februar 2017.

Schneeleoparden gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Welt. In Kirgistan gibt es nur noch etwa 300 der seltenen Tiere. Der NABU engagiert sich bereits seit 17 Jahren in der Tian-Shan-Region für deren Schutz. Seit 2014 bietet Biosphere Expeditions zusammen mit dem NABU die Forscherreisen für Jedermann in die Bergregion an. Das lokale Wissen der NABU-Filiale in Kirgistan und die Erfahrung von über 15 Jahren im nachhaltigen Wissenschaftstourismus von Biosphere Expeditions bilden die Grundlage für die Expeditionen.
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NABU startet Naturschutzprojekt mit osteuropäischen religiösen Organisationen
Mehr als 50 Organisationen schließen sich neuer Plattform zum internationalen Austausch an

Zusammen mit osteuropäischen kirchlichen Organisationen hat der NABU ein internationales Naturschutzprojekt gestartet. Ziel ist es, christliche Kirchen sowie moslemische, jüdische und andere religiöse Organisationen für gemeinsame Naturschutzaktivitäten mit NGOs zusammenzuführen und mit ihrer Hilfe die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Zum Projektstart fand vom 7. bis zum 9. Oktober im westukrainischen Ushgorod eine vom NABU initiierte und gemeinsam mit dem Institut für ökologische und religiöse Studien organisierte internationale Konferenz statt. Zahlreiche Vertreter 17 religiöser Organisationen und NGOs aus sechs Ländern verabschiedeten im Anschluss die "Ushgoroder Deklaration", in der es unter anderem um die Gründung des interreligiösen Naturschutzforums in Osteuropa geht - ein Meilenstein in der internationalen Naturschutzarbeit.

Auf der Konferenz mit dem Titel "Zusammenarbeit von ziviler Gesellschaft und Kirche für den Erhalt der Natur in Osteuropa - gemeinsame Bewahrung der Schöpfung" erörterten Vertreter unterschiedlicher Naturschutzverbände, Organisationen und Institutionen, Wissenschaftler sowie hochrangige Würdenträger christlicher Kirchen, ukrainischer Moslems und der jüdischen Gemeinde gemeinsam die Möglichkeiten und Perspektiven einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Naturschutz. Geprägt war diese internationale, interreligiöse Konferenz vom gemeinsamen Bestreben, die Fähigkeiten und Potenzen aller für den Erhalt der Natur und zur Bewahrung der Schöpfung zu bündeln. Damit ist es zum ersten Mal gelungen, die bislang sporadischen Naturschutzaktivitäten christlicher und anderer Kirchen sowie kirchlicher Organisationen mit den NGOs zu koordinieren.

Im Ergebnis verabschiedeten die Teilnehmer einhellig die "Ushgoroder Deklaration", der sich noch vor der offiziellen Veröffentlichung bereits 50 weitere Organisationen angeschlossen. Peter Pavlovic, der Sekretär des in Brüssel ansässigen European Christian Environmental Network (ECEN), wird auch den Vatikan über diese neue NABU-Initiative, ihre Ergebnisse und die weiteren Schritte informieren.

"Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Ausgang der Konferenz. Durch diesen vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstützten Projektstart ist es möglich, das große Potenzial aller Kirchen und religiöser Organisationen mit den NGOs in Osteuropa zu bündeln und bestmöglich im Sinne des Naturschutz zu nutzen", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.

In Deutschland sind die christlichen Kirchen schon seit Jahren in verschiedenen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes aktiv. Ein Beispielprojekt ist die Aktion "Lebensraum Kirchturm", die der NABU zusammen mit Kirchen durchführt. Kirchen, die sich besonders für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten wie Schleiereulen und Fledermäuse einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können.
 
 

 
Karlsruhe: Nachwuchs im Affenhaus
Schneeleopard Assam gestorben

Dass Freude und Trauer manchmal sehr eng beieinander liegen, mussten die Verantwortlichen des Karlsruher Zoos am vergangenen Wochenende erfahren. Zuerst war die Freude über die Geburt einer Rotscheitelmangabe im Affenhaus am Samstag groß. Dann starb Schneeleopard-Kater Assam.

Die Geburt bei Rotscheitelmangaben-Weibchen Kano hatte sich mit ersten Blutungen freitags bereits angekündigt, am Samstag war es dann soweit. Kano, selbst im Jahr 2008 geboren, bekam ihr zweites Jungtier. Die Mutter kümmert sich sehr gut um das Neugeborene. Auch die im vergangenen Jahr zur Welt gekommene Schwester Daya schaut regelmäßig vorbei und sucht die Nähe zur Mutter und zu dem Kleinen. Das Geschlecht des Affenbabys ist noch unbekannt.

Rotscheitelmangaben gelten als gefährdet in ihrem Bestand. Sie gehören zu den Pavianartigen und sind in den tropischen Regenwäldern der westafrikanischen Küste von Nigeria bis Gabun beheimatet. Hier schwindet ihr Lebensraum immer mehr. Die Tiere dringen in Pflanzungen der ansässigen Bauern ein, werden daher als Ernteschädling verfolgt.

"Es ist sehr schön, dass wir im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe diese Art wieder vermehren konnten. Sie wird nicht in vielen Zoos Europas mit weniger als 100 Tieren gehalten, die Zucht gelingt nicht überall", berichtet der stellvertretende Zoodirektor Dr. Clemens Becker. Ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) existiert seit 1994, es wird vom Zoo in Barcelona koordiniert.

Schneeleopard Assam wurde am Sonntag mit blutender Nase in der großen Außenanlage am Lauterberg von Tierpflegern entdeckt. Er wurde in Narkose gelegt, tierärztlich untersucht und versorgt. Assam wachte aus der Narkose wieder auf, starb jedoch in der folgenden Nacht. Nach der ersten pathologischen Untersuchung wird ein Kampf unter den Tieren als Todesursache des 2008 im Zoo Pilsen geborenen Katers angenommen. Er hatte mehrere Bissverletzungen im Gesichtsbereich und zahlreiche Hämatome. "Die Gruppe mit Julika und dem Nachwuchs hat bis zu diesem Zeitpunkt wunderbar harmoniert, da ist es besonders schlimm, Assam so zu verlieren", sagt Becker. Es wird jetzt Gespräche mit dem zuständigen Koordinator des Erhaltungszuchtprogramms für Schneeleoparden geben, der entscheiden muss, wie es mit der Gruppe weitergeht. Der Karlsruher Zoo hoffe, so Becker, "dass wir wieder eine Zuchtgruppe um Julika aufbauen können".
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Waldherbst am Sonntag, 9. Oktober, im Waldhaus
Ein Aktionstag rund um die Holzernte mit Pferden und Maschinen

Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre findet am Sonntag, 9. Oktober, von 11 bis 17 Uhr wieder ein in dieser Form einzigartiger Aktionstag am Waldhaus statt. Im Mittelpunkt steht der Holztransport mit Rückepferden und mit modernen Holzerntemaschinen.

Der traditionelle herbstliche Aktionstag für die ganze Familie findet in diesem Jahr erstmals unter dem Namen „Waldherbst“ statt. Begleitet durch Jagdhornbläser der Freiburger Jägerschaft, begrüßt Gerda Stuchlik, Umweltbürgermeisterin und Vorstandsvorsitzende der Stiftung Waldhaus, die Besucherinnen und Besucher um 11 Uhr.

Vorab betont Bürgermeisterin Stuchlik: „In wenigen Jahren hat sich der Holzrücketag im Waldhaus bereits zu einer Institution entwickelt und – so das Zitat einer Mitwirkenden – „Kultstatus“ erreicht. An diesem Tag wollen wir aber nicht nur eine historische Variante der schonenden Waldarbeit mit Rückepferden zeigen, sondern auch anschaulich vermitteln, wie mit modernen Maschinen auf nachhaltige und schonende Weise im Stadtwald Holz geerntet wird.“

So zeigt das Waldhaus in diesem Jahr erstmals eine moderne Holzerntemaschine im Einsatz. Große und kleine Besucherinnen und Besucher können sich direkt im Wald anschauen, wie dieser sogenannte „Harvester“ arbeitet. Wer Lust und Kraft hat, kann auch ganz wie die Alten selbst Hand anlegen und im Wald mit einer ZweiMann-Schrotsäge Baumscheiben absägen.

Unter der Regie von Jürgen Duddek, Europameister 2012 im einspännigen Holzrücken, zeigen zudem acht Gespanne aus BadenWürttemberg und dem Elsass ihre Teamarbeit im Wald. Die Rückearbeit mit Pferden schont die Böden und Bestände; als historisches Arbeitsfeld war sie gerade im Schwarzwald über Jahrhunderte typisch.

Mit Pilzexkursionen um 12 und 14 Uhr und einer Frischpilzschau liegt in diesem Jahr ein zweiter Schwerpunkt auf dem Thema Pilze. Dazu gibt es auf dem Weiher wieder die Gelegenheit zu Bootsfahrten mit selbstgebauten Weißtannenbooten. In der vom Bullerjahn gemütlich beheizten Holzwerkstatt führt ein Drechsler sein Können vor. Dort kann man außerdem am Schneidesel oder mit dem Schnitzmesser an Grünholzworkshops teilnehmen und sich über weitere Angebote informieren. Im neuen Backofen werden Leckereien gebacken und auf traditionelle Weise „Büschele“ zum Feuermachen gebunden.

Infostände widmen sich auf anschauliche Weise der Themen Jagd, Moore und Gewässer, der Holzkette Schwarzwald und der Arbeit des Naturparks Südschwarzwald. Im Waldmobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald erfahren Besucher Interessantes über den Wald und können selbst experimentieren.

Im Waldhaus führen ein Schindelmacher, ein Holzschnitzer und eine Korbflechterin traditionelle Handwerkstechniken vor. Um 13 und um 15 Uhr hält Hans-Jürgen Pfaff im Waldlabor Vorträge über die heimische Vogelwelt. Im Obergeschoss ist zudem die aktuelle Ausstellung mit farbigen Holzschnitten von Brian Curling zu sehen.

Dank einer Förderung durch den Naturpark Südschwarzwald ist der Eintritt frei. Spenden kommen der Umweltbildung im Waldhaus zugute. Für das leibliche Wohl der Gäste ist mit herzhaften Speisen gesorgt, außerdem bietet das Waldhaus-Café Gelegenheit zum Aufwärmen bei Kaffee und Kuchen.
 
 

 
Klimaschutzpreis „Climate First“ und Naturschutzpreis
Jetzt bewerben!

Ausschreibung steht auf www.freiburg.de/umweltpreise

Im kommenden Jahr vergibt die Stadt Freiburg wieder den Klimaschutzpreis „Climate First“ und den Naturschutzpreis. Beide Preise sind mit insgesamt 16.000 Euro dotiert und werden alle zwei Jahre ausgeschrieben.

Der Klimaschutzpreis ist mit 11.000 Euro dotiert und zeichnet ambitionierte und innovative Projektideen in den Bereichen Klimaschutz, Energiesparen, erneuerbare Energien und Verkehr aus. Wettbewerbsbeiträge können in Freiburg ansässige Firmen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen einreichen, aber auch Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verbände, Schulklassen und -gruppen. Neben neuen Projekten können auch laufende oder abgeschlossene Projekte honoriert werden.

Das Preisgeld beim „Climate First“ wird aufgeteilt. Die eine Hälfte geht an Kinder und Jugendliche oder an Projekte, die sich an sie richten. Die andere Hälfte ist für alle anderen Projekte gedacht. So hat eine kleine Schülergruppe dieselben Preis-Chancen wie die Wettbewerbsidee einer Forschungseinrichtung.

Der Naturschutzpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und würdigt außergewöhnliche Leistungen im Naturschutz. Hier sind vor allem Freiburger Vereine, Verbände, Schulen, Unternehmen und einzelne Personen angesprochen. Bei beiden Preisen können auch Anerkennungen ausgesprochen werden.

Interessierte können sich ab sofort bis zum 2. Dezember 2016 unter www.freiburg.de/umweltpreise bewerben. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine unabhängige Jury unter Leitung von
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik; ihr gehören Mitglieder des Gemeinderats, das Freiburger Agenda 21-Büro und mehrere Umweltschutzverbände an. Verliehen werden die Preise am 17. Februar 2017 im Rahmen der Messe „Gebäude.Energie.Technik“ (GETEC).

Ausschreibungsunterlagen und Richtlinien zu beiden Preisen stehen ab sofort online auf www.freiburg.de/umweltpreise. Die Bewerbungsfrist endet am Freitag, 2. Dezember 2016. Weitere Informationen gibt es im Umweltschutzamt bei Manuela Schillinger Telefon: 201-6110 oder per E-Mail unter manuela.schillinger@stadt.freiburg.de und Melanie Sester, Telefon: 201-6115, per E-Mail unter
melanie.sester@stadt.freiburg.de .
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Zahl des Monats: 100.000 Kraniche rasten in Deutschland
Zugvögel jetzt am Himmel beobachten

Momentan halten sich schon mehr als 100.000 „Vögel des Glücks“ in Deutschland auf und die Rastbestände wachsen weiter kräftig. In der Darß-Zingster Boddenkette und Rügen wurden am Wochenende über 40.000 Kraniche gezählt (Vorwoche 30.000), im Rhin- und Havelluch waren es gestern 61.440 (Vorwoche 47.650), davon alleine 59.170 an den Linumer Teichen.

Die Bestände des Kranichs (Grus grus) in Deutschland haben sich deutlich erholt. Ursachen dafür sind der rechtliche Schutz vor Jagd und Verfolgung und die Unterschutzstellung wichtiger Brut- und Rastplätze im EU-Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Art in Deutschland stark bedroht. Brüteten in Deutschland im Jahr 1960 noch weniger als 1.000 und im Jahr 1991 nur knapp 1.500 Paare, so waren es 2016 bereits etwa 9.000 Paare. Parallel nahm die Zahl der Kraniche, die auf dem Zug in Deutschland rasten, von 40.000 in den 70er Jahren auf heute bis zu 300.000 Vögel zu. Seit 1991 setzen sich die NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Kranichschutz und seit 1970 die GmbH „Kranichschutz Deutschland“ für den „Vogel des Glücks“ ein.

Mitte Oktober erreicht der beeindruckende Zug der Kraniche seinen Höhepunkt, wenn sich mehrere hunderttausend Vögel in Deutschland zum Weiterflug sammeln.
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NABU: Schicksalsstunde für Nashorn und Elefant steht bevor
CITES-Konferenz: Handel mit Wanderfalken bleibt verboten

Johannesburg – Für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schlägt derzeit im südafrikanischen Johannesburg ihre Schicksalsstunde: Delegierte aus 182 Ländern entscheiden bei der CITES-Konferenz (bis 5.10.) über deren internationalen Handel. Zur Halbzeit zieht der NABU, der die Konferenz vor Ort begleitet, eine gemischte Bilanz.

„Es sieht so aus, als ob es einige Arten neu in die Anhänge schaffen werden, vorausgesetzt die Entscheidungen werden nächste Woche im Plenum nicht noch einmal umgestoßen. Das ist ein Grund zur Freude, denn für diese Tier- und Pflanzenarten kann es das Überleben sichern, wenn ihr internationaler Handel verboten oder zumindest reguliert wird. Aktuell sieht es gut aus für alle acht Arten der Schuppentiere, den Berberaffen oder auch den kaukasischen Steinbock“, sagte Heike Finke, NABU-Expertin für internationalen Artenschutz in Johannesburg.

Für zahlreiche weitere Arten stehen in der kommenden Woche wichtige Entscheidungen bevor, darunter die Schwergewichte Elefant, Nashorn und Löwe. Für die Elefanten wird es darum gehen, ob alle Elfenbeinmärkte dauerhaft geschlossen werden – eine der wichtigen Maßnahmen, um ihr Überleben zu sichern. Auch für die Zukunft des Nashorns – etwa 20.000 Tiere leben im CITES-Gastgeberland Südafrika – wird die Konferenz die Weichen stellen: Setzt sich Swasiland mit seiner Forderung durch, seine Lagerbestände und durch Enthornung gewonnenes Rhinozeros-Horn international handeln zu dürfen, würde dies die Nashorn-Wilderei verstärken. Eine neue Studie der NABU International Naturschutzstiftung zeigt: Selbst die weltweite Nashorn-Population von knapp 30.000 Tieren würde nicht annähernd ausreichen, um die enorme Nachfrage an dem wertvollen Horn zu befriedigen.

Eine positive Nachricht gibt es für den Wanderfalken (Falco peregrinus), 1971 erster vom NABU ausgerufener „Vogel des Jahres“. Sein bislang geltendes Handelsverbot bleibt – aller Voraussicht nach – bestehen. Kanada hatte beantragt, den Greifvogel von Anhang I auf Anhang II herabzustufen. Der NABU begrüßt die vorläufige Entscheidung der Delegierten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES). „Wir sind erleichtert, denn eine Herabstufung auf Anhang II bei CITES würde auch zu einer Aufweichung des Schutzes auf nationaler Ebene führen“, so Finke weiter. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei die Intervention der EU, die verhinderte, dass der Antrag im Konsens angenommen werden konnte. Die nachfolgende Wahl ging zugunsten des Wanderfalken aus. Vorerst zumindest, denn der Antrag könnte nächste Woche im Plenum noch einmal eröffnet und verhandelt werden.

Noch in den 1960er waren Wanderfalken international vom Aussterben bedroht. Schuld war neben der massiven Belastung durch das inzwischen verbotene Pestizid DDT und andere Industriechemikalien vor allem die Verfolgung der Falken durch Taubenzüchter und die illegale Entnahme von Eiern und Jungfalken durch Liebhaber der Beizvogeljagd und Falkner.

Die illegale Entnahme und der internationale Schmuggel mit Eiern und Jungvögeln geht nach wie vor weiter: denn Wanderfalken sind heiß begehrt. Vor allem im Mittleren Osten, wo die Falknerei eine wichtige Rolle spielt, werden stattliche Summen für die Greifvögel bezahlt. Bis zu 113.000 US-Dollar kann ein Vogel aus Nachzucht mit seltener Farbvariation auf dem legalen Markt erzielen.

„Der illegale Handel von Wanderfalken ist nach wie vor ein großes Problem. So hat im September diesen Jahres laut unserer Partnerorganisation BirdLife International die kuwaitische Küstenwache ein Schiff aus dem Iran gestoppt – an Bord dutzende Vögel, darunter 16 Wanderfalken. Und das ist nur eines von vielen Beispielen. Wir hoffen, dass die Delegierten auch nächste Woche zu ihrem Wort stehen und dem Wanderfalken den nötigen Schutz zusprechen,“ so Claudia Praxmayer, Artenschutzexpertin.
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