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Verschiedenes

 
Eiseskälte überfällt Deutschland
Was der plötzliche Frost für die Tier- und Pflanzenwelt bedeutet

Berlin – Plötzlich gleicht Deutschland einem riesigen Gefrierschrank. Nicht nur wir Menschen müssen uns mit dem frostigen Temperatursturz arrangieren, auch unsere Tier- und Pflanzenwelt muss mit den tiefen Minustemperaturen zurechtkommen. So fliegen Kraniche, die bei den so lange so milden Temperaturen hier geblieben sind, nun doch noch nach Süden. Und die ersten Weißstörche, die schon zurückgekehrt sind, erleben eine unangenehme Überraschung. Doch nicht die Kälte an sich ist das Problem, sondern der damit verbundene Futtermangel. Denn auch wenn kein Schnee liegt, finden sie durch die Kälte beispielsweise weniger Mäuse. Flugfähige Störche brauchen aber dennoch nicht gefüttert werden, da diese in kurzer Zeit wieder in milde Regionen Südwesteuropas ausweichen können.

„Für unsere Wildtiere, die nicht in wärmere Regionen entfliehen können gibt es mehrere Strategien, diese recht lebensfeindliche Zeit zu überleben. Entweder verschläft man den Winter einfach, oder man trotzt den tiefen Temperaturen mit einer dicken Speckschicht oder emsiger Futtersuche“, erklärt Julian Heiermann, Tier-Experte des NABU. „Unsere heimische Tierwelt ist zwar an diese extremen Witterungsbedingungen angepasst und kommt auch mit zweistelligen Minusgraden zurecht – doch mit einfachen Maßnahmen kann jeder dazu beitragen Wildtiere zusätzlich zu unterstützen, die frostige Zeit gut zu überstehen.“

So ist der Igel ein typischer Winterschläfer, der wie andere Tiere häufig in Laub- und Reisighaufen Zuflucht sucht. Diese sollte man ungestört liegen lassen, um die Tiere nicht zu gefährden. Igel, die durch die vergangene milde Witterung aus dem Schlaf gerissen wurden und nun bei Minustemperaturen umherlaufen, sind meist hilfebedürftig und sollten von Experten untersucht werden, rät der NABU. Bei Spaziergängen im Wald ist es nun besonders wichtig, die Wege nicht zu verlassen, denn durch das Betreten des Waldbodens können Wildtiere, wie Rehe und Wildschweine, aufgeschreckt werden – sie müssen jetzt mit ihren Fettreserven sehr sparsam haushalten und jede Fluchtaktion verbraucht lebenswichtige Energie.

Den Pflanzen, die vielfach schon wieder zu knospen begannen, kann die plötzliche Kälte kurzfristig schaden, wenn empfindliche Triebe absterben. In der Regel verkraften sie diesen Verlust und können im Frühjahr erneut austreiben.

Frische Maulwurfshügel deuten darauf hin, dass der Frost auch in den Boden kriecht und die Maulwürfe tiefere Bodenschichten aufsuchen. Insekten und andere Gliedertiere, wie Spinnen und Asseln, halten es ähnlich wie Winterschläfer. Sie verfallen in eine Kältestarre und ihr körpereigenes Frostschutzmittel verhindert beim Einfrieren die Entstehung von Eiskristallen, die das Körpergewebe sonst zerstören würden

Wer unseren Gartenvögeln was Gutes tun möchte, kann geeignetes Vogelfutter anbieten. „Obwohl unsere Vögel auf diese Futtergabe nicht angewiesen sind, nehmen sie es als ‚Zubrot‘ zur natürlichen Nahrung häufig gerne an“, so Heiermann. Viele Vogelfreunde haben in den letzten Wochen die gewohnt winterliche Ansammlung typischer Gartenvögel vermisst. Dies dürfte sich jetzt mit dem Wetterumschwung ändern, wenn Vogelfütterungen wieder verstärkt aufgesucht werden. In Naturgärten finden Vögel an den Samenständen stehen gelassener Stauden und an vielen heimischen Strauchgehölzen zusätzlich natürliche Nahrung.

Tipps zur Wintervogelfütterung ...
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Ökostromtarife: Nur zwei von drei Ökostromtarifen nützen der Umwelt
Bei einem Test von 19 Ökostromtarifen hat die Stiftung Warentest ermittelt, dass Ökostrom sogar häufig günstiger ist als Normalstrom. Doch nur zwei von drei Angeboten haben auch einen Nutzen für die Umwelt. Der entsteht erst, wenn der Ökostromtarif konventionellen Strom vom Markt verdrängt, der Anbieter also den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringt.

Wer einen Ökostromtarif wählt, der möchte seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten und die Energiewende vorantreiben. Doch nur 13 der 19 Ökostromtarife sorgen dafür, dass die Anbieter z. B. in neue Wind- oder Wasserkraftanlagen investieren. “Sehr stark“ ökologisch engagiert und zusätzlich mit „guten“ Vertragsbedingungen sind die Tarife der unabhängigen Ökostromanbieter EWS Schönau (Tarif Sonnencent 0,5), Lichtblick (Lichtblick-Strom) und Naturstrom (naturstrom). Greenpeace Energy (Privatkundentarif) ist ebenfalls „stark engagiert“, die Tarifbedingungen sind „befriedigend“. Nur bei diesen vier unabhängigen Ökostromanbietern geht das Geld nicht an ein Unternehmen, das auch Atom- und Kohlestrom verkauft. Dennoch gibt es auch bei konventionellen Energieversorgern Tarife, die ein „sehr starkes“ oder „starkes“ ökologisches Engagement des Anbieters erkennen lassen, sieben engagieren sich hingegen nur „schwach“.

Wer noch nie seinen Stromtarif gewechselt hat, steckt in der Grundversorgung, dem meist teuersten Tarif. Im Januar 2012 zahlt eine Familie mit 4.000 Kilowattstunden Verbrauch im Grundversorgungstarif des örtlichen Stromanbieters im Schnitt 1.046 Euro. Für einen Ökotarif mit Gütesiegel dagegen nur 1.010 Euro.

Der ausführliche Test Ökostromtarife ist in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test und online unter www.test.de/strom veröffentlicht.
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JETZT ANMELDEN: Freiwilliges Ökologisches Jahr
Ab 1. September 2012 bietet die LpB wieder 110 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 27 Jahren die Möglichkeit, ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren.

An 84 Stellen können sie sich in der ökologischen Land- und Forstwirtschaft, im Umwelt- und Naturschutz und im technischen Umweltschutz einbringen.

Infos und die Möglichkeit zur Online-Bewerbung gibt es unter www.foej-bw.de
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Einsteigerabend bei "MAhL VEGETARISCH"
Herzlich willkommen sind alle Interessierten zum Einsteigerabend der Initiative MAhL VEGETARISCH am Mittwoch, 08. Februar, ab 18:30 Uhr in der Salzstr. 1, 1. OG (Eingang Dreherstraße). Die Initiative wird sich und ihre Aktionen rund um den Freiburger Veggietag vorstellen. Nach zwei Kurzfilmen werden in lockerer Runde Fragen geklärt und Möglichkeiten zum Mitmachen dargestellt. Mehr zu der Initiative auf www.mahl-vegetarisch.de
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Tarnung für den Kohlepfennig –
... wird die Chance für die Energiewende verpasst?

Bundesrat und Bundestag stehen vor der Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes. Aus Freiburg kommt deutliche Kritik am Entwurf der Bundesregierung, da er den dezentralen Ansprüchen größerer Städte schadet. Gemeinsame Pressemitteilung von Klimabündnis Freiburg, ECOtrinova e.V. und fesa e.V. vom 2. Februar 2012:

Der Entwurf der Bundesregierung für die Novelle des Gesetzes für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) muss dringend fit gemacht werden für mehr Effizienz. Die Bundesländer müssen sich aktiv für eine Verbesserung der Situation kleiner KWK-Anlagen einsetzen, damit die Energiewende auch in größeren Städten möglich wird.

Die anstehende Novelle des KWK-Gesetzes bietet große Chancen, Klimaschutz, Energiewende und Atomausstieg mit einem wirksamen Marktanreiz für kleine Kraftwärmekopplungs-Anlagen (KWK) voranzubringen. Sollte der jetzige Gesetzesentwurf der Bundesregierung vom 14.12.2011 jedoch ohne entscheidende Verbesserungen in Bundesrat und Bundestag durchgewunken werden, wird die einmalige Chance verpasst. Darauf weisen das Klimabündnis Freiburg, ECOtrinova und fesa e.V. hin. Sie fordern den schnellen Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung.

Jörg Lange, Sprecher des Klimabündnis Freiburg, weist darauf hin, dass nicht jede KWKAnlage im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll ist. Per Gesetz werden auch große Kohlekraftwerke gefördert, wenn ihre Abwärme in Form von Fernwärme nutzbar gemacht wird. Diese Wärme wird aber mit der zwei- bis dreifachen Menge an klimaschädlichen Emissionen erkauft wie die Wärme, die aus kleinen erdgasbetriebenen KWK-Anlagen zum Beispiel Wohnblöcke versorgt.

Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den KWK-Anteil an der Stromerzeugung bis 2020 auf 25 Prozent zu verdoppeln. Eine Erfolgsanalyse seit der letzten Gesetzesänderung im Jahr 2009 hat aufgezeigt, dass der Deckel der KWK-Förderung von maximal 750 Millionen Euro pro Jahr jedoch nicht einmal annähernd ausgeschöpft wurde. Daran wird sich auch mit dem jetzigen Novellierungsentwurf nichts ändern, weshalb die Ziele der Bundesregierung in weite Ferne rücken.


Auf dem dezentralen Auge blind

Die wenigen beschlossenen Änderungen nutzen vor allem den Betreibern von Großkraftwerken und ignorieren damit das große Potenzial dezentraler Energieerzeugung:

- Für KWK-Anlagen, die ab 2013 der Emissionshandelspflicht unterliegen, werden die Zuschläge erhöht. Zur Steigerung des KWK-Anteils würden damit vor allem die bereits im Bau oder in der Planung befindlichen, großen, neuen Kohlekraftwerke beitragen, wie Lünen, Karlsruhe RDK 8, Mannheim GKM Block 9, Hamburg Moorburg A, Hamburg Moorburg B, Datteln 4. Denn auch diese Kohlekraftwerke würden über das KWK-Gesetz für ihren KWK-Strom eine Förderung von 1,5 Cent/Kilowattstunde (kWh), ab 2013 zukünftig 1,8 Cent/kWh erhalten! Eine Art „getarnter Kohlepfennig“, so die Freiburger Kritiker der Gesetzesneufassung. Gasbetriebene KWK-Anlagen trügen dagegen einen vielfach höheren Beitrag zur CO2-Vermeidung und zur Energiewende bei.

- Darüber hinaus werden Maßnahmen zur KWK-Nachrüstung von Kondensationskraftwerken förderfähig. Dies sind herkömmliche Kraftwerke, die ihre Abwärme bisher nicht nutzen. Eine Umrüstung macht die Abwärme nutzbar, z.B. für ein Fernwärmenetz. Das verbessert die Gesamt-Energieeffizienz des Kraftwerkes, kann aber die wichtige Stromerzeugung mindern.

- Wärmenetze erhalten 30 statt 20 Prozent Zuschuss und Wärmespeicher erstmalig bis zu 30 Prozent der Investitionskosten.


Marktanreiz per Einspeiseregelung dringend erforderlich für kleine KWK

Insbesondere das riesige ökologische und ökonomische Potential kleiner KWK-Anlagen (Anlagengrößen zwischen 10 und 2000 Kilowatt elektrischer Leistung (kWel)) hat die Bundesregierung entweder noch nicht erkannt oder sie will es nicht, um die großen Versorger zu schützen.

Eine Anreizregulierung vergleichbar dem erfolgreichen Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) mit leistungsabhängiger Einspeisevergütung könnte hier in wenigen Jahren zur Marktdurchdringung führen. Denn durch die bisher geringen Stückzahlen sind die Anschaffungskosten der „Kleinen“ für eine schnelle Marktdurchdringung noch zu hoch. Kleine KWK-Anlagen, auch Blockheizkraftwerke oder BHKWs genannt, bestehen im Wesentlichen aus einem umgebauten Auto-, LKW- oder Schiffsmotor mit einer großen „Lichtmaschine“, dem stromerzeugenden Generator. Insbesondere die Kleinsten sind aber vergleichsweise teuer. Ein Mini-BHKW mit 20 kWel kostet etwa 40.000 Euro. Ein Kleinwagen mit vergleichbarer Motorleistung kostet dem gegenüber nur ca. 10.000 Euro. Der Grund ist, dass Mini-BHKWs bisher nur in kleiner Stückzahl gebaut werden, sozusagen in vorindustrieller Manufaktur. So wurden im Jahr 2010 in Deutschland lediglich 1371 kleine KWK-Anlagen neu gebaut. Demgegenüber stehen in Deutschland 600.000 Heizungserneuerungen pro Jahr an.


Kleiner Aufwand - nachhaltige Wirkung

Um z.B. den Strom aus Kohle bis 2020 mit Strom aus dezentralen Blockheizkraftwerken weitgehend zu verdrängen, würden weniger als fünf Prozent der jährlichen Motorenproduktion (5,5 Mio. PKW 2010) in Deutschland ausreichen - und das ohne den Gasverbrauch wesentlich zu steigern.

Mittelfristig kann das fossile Erdgas zudem durch Wasserstoff oder Methan ersetzt werden, produziert aus überschüssigem Strom aus Wind- und Solaranlagen, gespeichert in den bereits reichlich vorhandenen Gasspeichern. Hunderttausende und mehr BHKWs werden so Kernelemente für eine sichere Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien und damit für die Energiewende.


Wirtschaft ist weitsichtiger

Im Gegensatz zur Bundesregierung haben einige Wirtschaftsunternehmen die Chancen dieses Konzeptes bereits erkannt. Greenpeace Energy und die Windkraftfirma Juwi erarbeiten Konzepte für Versuchsanlagen zur Gewinnung von „Windgas“. Die Lichtblick AG bietet bereits heute zusammen mit VW das Strom und Wärme produzierende „Zuhause-Kraftwerk“ an und selbst RWE macht inzwischen Werbung mit kleinen KWKAnlagen.

Das Gesetz braucht keine Zustimmung durch den Bundesrat. Die Bundesländer sind jedoch zur Stellungnahme aufgerufen. Die 1. Anhörung des Bundesrates ist für den 10.02.2012 geplant.

Für weitere Informationen: www.klimabuendnis-freiburg.de


Klimabündnis Freiburg

Das Klimabündnis Freiburg ist ein Zusammenschluss engagierter Bürgerinnen und Bürger, unterstützt von zahlreichen lokalen und regionalen Initiativen und Fachbüros.

Wir setzen uns ein für:
- 100% Erneuerbare Energien
- eine massive Steigerung der Energieeffizienz
- Ausbau der Ressourceneffizienz
- Reduktion der CO2-Emissionen

info@klimabuendnis-freiburg.de
www.klimabuendnis-freiburg.de


ECOtrinova e.V.

ECOtrinova e.V. ist als gemeinnütziger kooperativer Verein für Umwelt- und Verbraucherschutz, Energiewende und Klimaschutz eine Arbeitsgemeinschaft von in Freiburg i.Br. und der trinationalen Region ansässigen Umweltinstituten, Vereinen, Fach-Büros und BürgerInnen.

Vorsitz: Dr. Georg Löser

ecotrinova@web.de
www.ecotrinova.de

Der fesa e.V.

Der fesa e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1993 erfolgreich für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und für die Energiewende in der Region Freiburg engagiert. Mit seiner Arbeit sensibilisiert er die Menschen für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, schlägt mit innovativen Projekten neue Wege ein und schafft über sein Netzwerk wichtige Kontakte zu Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Verbänden.

Über die Zeitschrift "SolarRegion", Veranstaltungen und Newsletter informiert er aktuell über Themen aus den Bereichen Wind-, Solar- und Bioenergie, Geothermie sowie Energieeffizienz.
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Winterspaziergang durch die Streuobstlandschaft in Wettersbach
Die Streuobstgebiete um Karlsruhe bieten dem Spaziergänger das ganze Jahr über einen abwechslungsreichen Anblick - von der Obstbaumblüte im Frühjahr bis zu den Früchten und dem bunten Blattwerk im Herbst. Selbst im Winter lohnt sich ein Sparziergang dorthin und man kann mit eindrucksvollen Bildern heimkehren. Mit die ausgedehntesten Streuobstbestände in Karlsruhe finden sich in Wettersbach, die sich mit denen von Reichenbach vereinen.
 
Autor: Umwelt- und Arbeitsschutz Karlsruhe

 
Obst und Gemüse: Die Farbe macht's
Eine Forschergruppe um Professor Daan Kromhout (Professor für Public Health Research) untersuchte den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und Gemüse und dem Risiko, innerhalb der darauf folgenden zehn Jahre einen Schlaganfall zu erleiden. Bereits in der Vergangenheit wurde diese Fragestellung mehrfach untersucht und ein Zusammenhang festgestellt.
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Internationaler Artenschutz
NABU International: Seltenste Meeresdelfinart der Welt braucht konsequenten Schutz

Einer der 100 letzten Maui-Delfine vor Neuseelands Küste im Fischernetz getötet

Neuseeland – Gestern wurde bekannt, dass ein weiterer der weltweit letzten 100 Maui-Delfine in einem Fischernetz ums Leben gekommen ist. Die NABU International Naturschutzstiftung mahnt die neuseeländische Regierung anlässlich dieses Zwischenfalls erneut, die Schutzmaßnahmen gegen Fischereibeifang zu erhöhen, um das Aussterben der seltenen Meeresdelfine zu verhindern. Wie ihre engen Verwandten, die Hector-Delfine, gibt es Maui-Delfine nur in Neuseeland. Seit der Einführung der Kiemen- und Schleppnetzfischerei in den Siebzigerjahren wurde ihre Population um mehr als 90 Prozent dezimiert.

„Mit weniger als 25 erwachsenen Weibchen stehen Maui-Delfine am Rande der Ausrottung“, warnt NABU-Artenschutzexpertin Barbara Maas. „Die Tiere verkraften nur einen einzigen Todesfall in fünf bis sieben Jahren, sonst sterben sie aus. In den letzten sechs Monaten gab es jedoch bereits zwei Todesfälle. Der einzige Weg, ihr Aussterben zu verhindern, ist ein absolutes Fangverbot in dem Lebensraum der Delfine“, so Maas.

Der jüngste Tod des Maui-Delfins ereignete sich in der Küstenregion von Taranaki an der Westküste von Neuseelands Nordinsel. Dieser Küstenabschnitt ist bisher ungeschützt, da sich die neuseeländische Regierung trotz wiederholter Mahnungen von Wissenschaftlern und Naturschützern immer wieder dem Druck der einflussreichen Fischereilobby beugt, die behauptet, es gäbe genug Schutzbemühungen und der Todesfall hätte sich ohnehin außerhalb des üblichen Maui-Delfin-Lebensraumes ereignet. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass das Vorkommen der Tiere in diesem Gebiet bereits 2005 bekannt war. Dieser Küstenabschnitt ist zudem besonders wichtig, da er eine genetische Brücke zwischen den letzten lebenden Maui-Delfinen und den zahlreicheren, aber ebenfalls bedrohten Hector-Delfin-Populationen der Südinsel darstellt.

Obwohl viele Neuseeländer eine Affinität zum Ozean und zu Meerestieren haben, wie auch der landesweite Schock über das anhaltende Artensterben nach der Rena-Ölkatastrophe zeigt, werden Maui-Delfine bisher einfach übersehen. „Abgesehen von der Tatsache, dass Maui-Delfine schneller umgebracht werden als sie sich fortpflanzen können, wird die verzweifelte Situation der Tiere einfach totgeschwiegen. Nur wenn es uns gelingt, die Maui-Delfine in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und wir damit genügend Druck auf die neuseeländische Regierung aufbauen können, hat die Art eine Chance zu überleben“, sagt Thomas Tennhart, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
 
 



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