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Verschiedenes

 
Zoo Leipzig: Schneeleoparden entwickeln sich gut
Namensvorschläge können eingereicht werden

Termin beim Tierarzt absolviert: Die drei im Zoo Leipzig geborenen Schneeleoparden entwickeln sich gut. Schneeleopardin Laura hatte am 29. Juni Nachwuchs zur Welt gebracht und kümmert sich vorbildlich um das männliche und die beiden weiblichen Jungtiere. Die Tiere haben in den ersten drei Wochen ihr Gewicht etwa verdoppelt und wiegen nun jeweils rund 1,1 kg. „Die Tiere machen einen gesunden Eindruck und die Gewichtszunahme spricht für eine gute Entwicklung. Dennoch sind die Jungtiere mit drei Wochen noch nicht aus der kritischen Phase heraus“, schätzt Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard.

Zoodirektor Dr. Jörg Junhold sieht die Entwicklung bezüglich einer stabilen ZooPopulation der Schneeleoparden in Europa positiv: „Mit dem neuerlichen Wurf und der bislang guten Aufzucht der drei Jungtiere leisten wir als Zoo Leipzig einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Schneeleoparden. Auch national und international läuft die Zucht wieder besser als noch vor einigen Jahren.“ Laut des Zoo-Informationssystems ZIMS kamen in den vergangenen zwölf Monaten europaweit elf Schneeleoparden zur Welt. Im zentralasiatischen Hoch- und Bergland, wo Schneeleoparden ursprünglich beheimatet sind, leben jedoch nur noch schätzungsweise 4.000 bis 6.000 Exemplare – mit abnehmender Tendenz.

Bis sich die Jungtiere im Gehege zeigen, wird noch etwas dauern. Allerdings können Besucher und Zoofreunde die verbleibende Zeit mit der Namenssuche füllen. Die kleinen Schneeleoparden sollen im August getauft werden. Bis zum 03. August können Vorschläge per E-Mail an taufe@zoo-leipzig.de oder per Postkarte an Zoo Leipzig, Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig gesendet werden. Im Anschluss wird in einer Online-Abstimmung über die Siegernamen entschieden.
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Deutsche Städte werden vegetarisch ...
... über 20 haben jetzt den „Veggietag“ eingeführt

Die Kampagne „Donnerstag ist Veggietag“ ruft erfolgreich zu einem fleisch- und fischfreien Wochentag in Deutschland auf. Jetzt ist die zwanziger Marke geknackt: Mit Leer ist die 21. Stadt dazu gekommen. Iserlohn und Bamberg folgen als nächstes.

Berlin.19.07.2012. Vegetarisch kommt an und ganze Städte ziehen mit. Die belgische Stadt Gent hat es 2009 vorgemacht, Weltstädte wie São Paulo, Kapstadt, Washington und San Francisco folgten und Bremen setzte in Deutschland den Startschuss. Jetzt haben 21 Städte in Deutschland den „Veggietag“ eingeführt. Die Kampagne stößt weltweit auf positive Resonanz und zeigt, wie man mit nur wenig Aufwand und einem einzigen fleischfreien Wochentag zum Schutz von Klima, Umwelt und Tieren beitragen kann. Vom Vegetarierbund Deutschland (VEBU) wird die Kampagne bundesweit unterstützt.
Der Karlsruher Bürgermeister Klaus Stapf begrüßt die Freiwilligkeit, die mit dem „Veggietag“ verbunden ist: „Die Kampagne kommt ganz ohne den erhobenen Zeigefinger aus. Sie schafft Angebote, überlässt die Wahl aber jedem einzelnen.“ Auch Reinhard Buchhorn, Oberbürgermeister von Leverkusen, sieht in der Aktion einen klaren Vorteil: „Immer mal wieder auf Fleisch zu verzichten, ist aktiver Klimaschutz.“
Städte, die den „Veggietag“ bereits umsetzen, sind Bremen, Magdeburg, Schweinfurt, Wiesbaden, Deggendorf, Landkreis Rotenburg, Klimainsel Juist, Bad Hersfeld, Freiburg, Hannover, Dinslaken, Düren, Köln, Münster, Straubing, Ingolstadt, Rottal-Inn, Paderborn, Leverkusen und Leer. In diesen Tagen wird in Iserlohn (21.07.) und Bamberg (28.07.), als 23. Stadt, der „Veggietag“ eingeführt.

Aber nicht nur Städte, auch immer mehr Unternehmen machen sich für den fleischfreien Donnerstag stark, wie beispielsweise Puma, Siemens, die Versicherungskammer Bayern sowie eine wachsende Zahl an Schulen und Universitäten in Köln, Hamburg, Berlin, Dresden, Leipzig, Tübingen u. v. m.. „Ein Veggietag in der Woche ist für jeden machbar, das zeigen die Städte und Unternehmen, die einen vegetarischen Wochentag erfolgreich in die Praxis umsetzen“, sagt VEBU-Geschäftsführer Sebastian Zösch.: „Wenn alle Bundesbürger nur einen einzigen fleischfreien Tag in der Woche einlegen, werden pro Jahr 140 Millionen Tiere weniger gegessen und die Treibhausgase von sechs Millionen Autos eingespart.“

Die „Donnerstag ist Veggietag“-Kamapgne ist ein Rundumprogramm. Der VEBU bietet ein Aktionsvideo, ein „Veggietag“-Kochbuch, Kochschulungen, Informationsmaterial u.v.m. Alle Infos finden Sie auf der Aktionsseite www.donnerstag-veggietag.de.

Die Kampagne wird neben dem Vegetarierbund Deutschland (VEBU) auch von der Albert Schweitzer Stiftung (ASS), Plant for the Planet, Global Marshall Plan, SIFE, Institut für Theologische Zoologie, Vier Pfoten, sneep – Studentisches Hilfswerk für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Peta und Oxfam Deutschland betrieben.
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Freiburg: Mathe mit der Sonne lernen
Vom 03. bis 07. September findet in der Ökostation Freiburg die Sommerschule 2012 statt. Das einwöchige Bildungsangebot des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg will Schülerinnen und Schüler nach Klasse 7 den Start ins neue Schuljahr erleichtern. Anmeldungen sind noch möglich.

Schüler, die in die 8. Klasse der Haupt- oder Werkrealschule versetzt wurden und Unterstützung in Deutsch, Mathematik oder Englisch brauchen, können ihre Defizite jetzt ausgleichen. Die Sommerschule in der Ökostation bietet dazu in den Ferien eine Erlebnis orientierte Bildungs- und Betreuungswoche an, bei der Spaß und Abenteuer nicht zu kurz kommen. Schulische Lerninhalte werden dabei fast „nebenbei“ gelernt. So lernen die Schüler beispielsweise Mathematik bei Experimenten mit Solarenergie und bei Sichttiefenmessungen mit dem Tretboot am Flückiger See. Englisch wird sportlich gelernt: Auf dem Energiefahrrad muss ein CD-Player mit englischsprachigen Liedern durch Treten in Gang gesetzt werden. Deutsch lernen die Teilnehmer, indem sie Interviewfragen erarbeiten und anschließend Profi-Nachwuchsfußballern des Sportclubs Freiburg befragen.

Eine Besonderheit der Freiburger Sommerschule ist die Verknüpfung von schulischem Curriculum mit den Themenbereichen „Natur, Umwelt und nachhaltige Entwicklung“. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich während der Woche projektartig und fächerübergreifend mit Themen wie Gewässerökologie, Solarenergie oder nachhaltigem Konsum. Die Themen werden dabei in den Bildungsplan Deutsch, Mathematik und Englisch integriert. Darüber hinaus soll die Bildungswoche den Jugendlichen soziale, persönliche und methodische Kompetenzen vermitteln. Die Freude am gemeinsamen Lernen steht dabei im Vordergrund. Geocaching und eine Grillparty runden das Programm ab.

Die Sommerschule, die seit 2010 angeboten wird, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt Freiburg und mit dem Projekt LEIF – Lernen erleben in Freiburg entwickelt. Weitere außerschulische Kooperationspartner sind die mobile Solarwerkstatt famos, der Verein Kaufrausch und die Expedition N der Landesstiftung Baden-Württemberg. Interessenten aus der Region Freiburg mit abgeschlossenem 7. Schuljahr können sich in der Ökostation noch bis 15.8. anmelden.

Anmeldung:
Ökostation Freiburg, Ralf Hufnagel für die , Tel.: 0761-892333, E-Mail: info@oekostation.de

Zwei Videoclips zum Sommerschule stehen hier http://www.youtube.com/user/Oekostation
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Europas brennende Probleme
WWF: Brandbekämpfung ist mehr als das Löschen von Feuer

Berlin - Der Süden Europas wird auch in diesem Sommer von heftigen Feuersbrünsten heimgesucht. Von Portugal bis Griechenland: überall lodern tausende Wald- und Buschbrände. „Das Inferno ist meist durch Fahrlässigkeit und Brandstiftung in Kombination mit lang anhaltender Trockenheit ausgelöst worden“, betont Aurel Heidelberg, Waldreferent beim WWF Deutschland. Der WWF führt 80 bis 90 Prozent der Brände auf menschliche Ursachen zurück. Feuerteufel, weggeworfene Zigarettenkippen und außer Kontrolle geratene Lagerfeuer richten jedes Jahr Milliardenschäden an.

Allein in den Mittelmeerländern lodern im Schnitt jedes Jahr rund 50.000 Feuer, denen Jahr für Jahr etwa 800.000 Hektar Wald- und Buschland zum Opfer fallen. Das entspricht etwa der Fläche Korsikas. Statistiken belegen, dass die Intensität der Waldbrände in den vergangenen hundert Jahren deutlich gestiegen ist. „Die Wälder in Südeuropa brennen wie Zunder“, erläutert Aurel Heidelberg und führt dies auf die zusätzlichen Stressfaktoren zurück, denen die Wälder ausgesetzt sind. Dazu zählen im Mittelmeerraum vor allem Wetterextreme, wie lang anhaltende Trockenperioden mit hohen Temperaturen und starken Winden, die in Folge des Klimawandels vermehrt auftreten.

Als Nebeneffekt der Finanzkrise klagen griechische Feuerwehren über mangelhafte Ausrüstung. Für den WWF ist das aber nur ein Nebeneffekt. „Natürlich kann man die Brandbekämpfung verbessern, indem man die Feuerwehren besser ausrüstet. Dabei darf es aber nicht bleiben, sonst werden die Menschen nur in einer trügerischen Sicherheit gewiegt“, mahnt WWF-Waldexperte Aurel Heidelberg. „Wer die Brände bekämpfen will, muss gegen kriminelle Energien und fahrlässige Arroganz vorgehen. Brandbekämpfung beginnt in den Köpfen.“ Angesichts der Kosten der Brandbekämpfung und der Behebung der immensen Schäden solcher Feuerkatastrophen fordert der WWF, dass die zuständigen Behörden verstärkt in umfassende Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen investieren.

Auch eine klare Umsetzung der bestehenden Gesetze sei dringend notwendig. In Griechenland bestehe z. B. die Pflicht zur Wiederaufforstung - allerdings nur auf dem Papier. Seit den 70er Jahren brannten fast eine Million Hektar Wald ab. Wiederaufgeforstet habe man hingegen nur einen Bruchteil dieser Fläche. Entscheidend sei zudem, dass die Verursacher der Brände zur Verantwortung gezogen werden. Insbesondere Bodenspekulanten würden fast überall im Mittelmeerraum viel zu selten vor Gericht gestellt.

Wichtig sei auch eine vernünftige, naturnahe Waldbewirtschaftung. Heimische Baumarten z.B. Korkeichen im Mittelmeerraum sind den klimatischen Bedingungen gut angepasst und können einem Brand viel besser widerstehen als z.B. eingeführte Eukalyptusarten. Aus ökologischer Sicht ist außerdem zu beklagen, dass derzeit zum Beispiel auf Madeira selten gewordene Lorbeerwälder in Flammen stehen.
 
 

 
NABU: Auenzerstörung gefährdet Natur und Gesundheit
Gute Wasserqualität nur mit naturnahen Flüssen

Berlin – Mit Blick auf aktuelle Verunreinigungen von Trinkwasser und Fließgewässern infolge von Starkregen fordert der NABU mehr Einsatz für naturnahe Bäche und Flüsse. „Bei starkem Regen hält unser Abwassersystem den Belastungen oft nicht Stand. Deshalb ist es umso wichtiger, naturnahe Gewässer und Auen zu erhalten. Sie schützen nicht nur vor Hochwasser, sondern filtern auch jene Schadstoffe, die für den Menschen gefährlich werden können“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

In vielen Gemeinden wird das Regenwasser zusammen mit Haushalts- und Industrieabwässern in die Kläranlagen geleitet. Bei wolkenbruchartigen Niederschlägen halten die Anlagen den einströmenden Wassermengen nicht Stand, sodass Teile des überschüssigen Wassers ungeklärt in Flüsse und Kanäle geleitet werden müssen. Dadurch entstehende Verunreinigungen, etwa durch gesundheitsgefährdende Fäkalkeime, führen nicht nur zu einer schlechteren Badewasserqualität in Fließgewässern, sondern auch zu einer schlechten Grundlage für das Trinkwasser. Flussauen hingegen filtern einen Großteil dieser Stoffe, die bei Menschen zu gesundheitlichen Schäden führen können.

„Mit dieser natürlichen Reinigungsfunktion, die wie eine Niere in unserem Wassersystem wirkt, entlasten Flussauen Steuerzahler und Kommunen jährlich um mehrere Millionen Euro. Doch statt diese wertvollen Auen zu erhalten, wird Raubbau an ihnen betrieben. Flüsse werden begradigt und begrenzt und die Auen weichen Industriegebieten, der Landwirtschaft oder Wohnungen“, so Miller.

In Deutschland dient derzeit nur noch rund jede dritte der ursprünglichen Auenflächen als Überflutungsfläche, nur jede zehnte ist überhaupt noch als naturnah einzustufen. „Unsere Flüsse und Bäche sind in einem alarmierenden Zustand. Projekte zur Renaturierung, wie sie der NABU an Rhein, Elbe und Havel durchführt, zeigen jedoch, dass sich die Gewässer und Auen erholen können und ihre wichtigen Schutzfunktionen zurückgewinnen“, so Till Hopf, NABU-Experte für Naturschutz.

Insbesondere in Städten und hochversiegelten Regionen, in denen kaum Niederschlag in den Boden eindringen kann, führt der Starkregen häufig zu Problemen. Wirksame Gegenmittel, so Hopf, können begrünte Dächer und Flächen sein oder Parkplätze, die statt auf Asphalt auf natürlichem Untergrund angelegt sind. Niederschläge können so in den Erdschichten eindringen und entlasten die Abwassersysteme.

Auf www.stadtklimawandel.de bietet der NABU hilfreiche und kostengünstige Tipps zur Entlastung der Abwassersysteme in Städten, etwa durch das Begrünen von Dächern oder die Umgestaltung von Parkplätzen. Die Broschüre „Praxis an Flüssen und Seen“ zeigt zudem Ansätze, um Bäche und Flüsse naturnah zu gestalten und so zum Schutz vor Verunreinigung und Hochwasser beizutragen. Die Broschüre gibt es ab dem 23. Juli zum Download unter http://www.nabu.de/themen/biologischevielfalt/vielfaltvorort/.
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Insekt des Jahres: der Hirschkäfer
Begegnungen vor allem an warmen Sommerabenden
im Freiburger Mooswald in alten Eichenwäldern möglich

Jeder kennt (und bewundert) ihn, doch nur wenigen ist sein recht
exklusives Fress- und Paarungsverhalten bekannt: Der Hirschkäfer
ist Insekt des Jahres 2012. Damit wurde eine Art gewählt, die in
Deutschland sehr selten geworden ist. Sie wird bis zu neun
Zentimeter groß und stellt damit die größten Käfer in Mitteleuropa.
Nur die Männchen haben die gewaltigen „Geweihe“, die etwas
kleineren Weibchen sind aufgrund ihrer Größe (sechs Zentimeter)
aber trotzdem sofort als Hirschkäfer (Lucanus cervus) erkennen.

Mit den „Geweihen“, den rund drei Zentimetern langen Oberkiefern,
nehmen die Männchen keine Nahrung auf. Nur bei Rivalenkämpfen
und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung werden sie
gebraucht. Die Hirschkäfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli
an lauen Abenden mit lautem Brummen in Laubwäldern herum. Im
Freiburger Mooswald sind sie dank der alten Eichenbestände noch
gut verbreitet. Die naturnahe Waldbewirtschaftung des Stadtwaldes
nach FSC-Standard erhält diesen wichtigen Lebensraum nachhaltig.

Die beeindruckenden Käfer lieben besonders alte Eichen. Männchen
und Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft,
der bestimmte Pilze enthält. Den finden sie an Wundstellen eines
Baumes, der durch Frostrisse, Windbruch oder Blitzschlag verletzt
worden ist. Der Saft aus solchen Baumwunden fließt häufig mehrere
Jahre. Das Weibchen ist auch in der Lage, Wunden mit ihren kleinen,
aber kräftigen Oberkiefern aufzubeißen. Für die Aufnahme von
Säften sind Unterkiefer und Unterlippe des Hirschkäfers besonders
ausgebildet: Sie sehen aus wie ein gefiedertes und gegabeltes
Pinselchen, das gelb ist.

Zur Paarungszeit kommt es häufig zu Kämpfen zwischen zwei
Männchen, die sehr imposant sind. Einer der Käfer wird vom Ast
gestoßen. Der Sieger sucht danach das Weibchen an der Leckstelle
auf. Er stellt sich über das Weibchen, wobei die Köpfe in die gleiche
Richtung zeigen, und verhindert mit seinem Oberkiefer, dass das
Weibchen wegläuft. Männchen und Weibchen bleiben in dieser
Stellung unter Umständen mehrere Tage über der Leckstelle stehen
und nehmen immer wieder Nahrung auf, bis es zur Paarung kommt.

Das Weibchen gräbt sich nach der Begattung 30 bis 50 Zentimeter
tief in die Erde ein, um binnen zwei Wochen 50 bis 100 weißlich
gelbe Eier außen an morsche Wurzelstöcke, vor allem von Eichen,
zu legen. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die Larven. Sie häuten sich
zweimal und werden schließlich zehn bis zwölf Zentimeter lang, sie
sind also größer als die fertigen Käfer. Indem sie die Mittel- und
Hinterbeine aneinander reiben, erzeugen die Larven knarrende
Geräusche – zu welchem Zweck, ist noch nicht geklärt.

Die Larven ernähren sich von morschem, feuchtem und verpilztem
Holz, das sie mit der Zeit zu Mulm abbauen. Deshalb ist es so
wichtig, dass das Forstamt darauf achtet, dass immer genügend
Totholz im Wald verbleibt: Nur so können sich die Larven entwickeln.
Daher hat das Freiburger Forstamt bereits 1996 ein Konzept
entwickelt, dass immer ausreichend Totholz garantiert.

Nach fünf, manchmal auch erst nach sechs oder acht Jahren bauen
sich die Larven in 15 bis 20 Zentimeter Tiefe eine Puppenwiege aus
Erde und Mulm. Dieser Kokon ist oval und etwa faustgroß. Seine
zwei Zentimeter dicken Wände sind innen mit Nahrungsbrei und
Sekreten geglättet, die Pilze und Bakterien abtöten können. Der
Kokon der männlichen Larven ist wesentlich größer als der des
Weibchens; für Oberkiefer und Geweih braucht das Männchen Platz.
Bei den Puppen sind die Oberkiefer noch an den Bauch angelegt.
Sechs Wochen nach der Verpuppung schlüpfen die Käfer, bleiben
aber den Winter über im Boden. Erst im Frühjahr graben sie sich
nach oben durch und leben dort nur wenige Wochen. Die meiste Zeit
seines Lebens verbringt der Hirschkäfer also unter der Erde.

Wer den Freiburger Mooswald besucht, kann den Käfern an warmen
Sommerabenden in alten Eichenbeständen begegnen. Oft liegen am
Fuß der Eichenstämme auf dem Waldboden auch noch die Geweihe
der Käfer, die Fledermäuse und Vögel übriggelassen haben.

Das „Insekt des Jahres“ wird von einem Kuratorium für Deutschland,
Österreich und die Schweiz gewählt. Der NABU ist im Kuratorium
durch seinen Bundesfachausschuss Entomologie vertreten.
 
 

 
Grundschleppnetze bald verboten?
WWF begrüßt neuen Vorschlag der EU-Kommission zur Regelung der Tiefseefischerei

Hamburg - Jahrhundertealte Korallenriffe werden in wenigen Minuten zerschlagen und abrasiert, wenn auf der Jagd nach Rot- und Granatbarsch riesige Grundschleppnetze über einen Seeberg der Tiefsee gezogen wird. Damit wird auch der Lebensraum für bedrohte Tiefseehaie und hunderte wirbelloser Tierarten regelrecht planiert. Die Zerstörung der Meeresumwelt durch umweltschädliche Fischereimethoden wie Grundschleppnetze und Stellnetze könnte im Nordostatlantik bald per Gesetz beendet werden. Die EU Kommission hat gestern einen Vorschlag zur Neuregelung der Tiefseefischerei vorgelegt. Danach soll der Einsatz von Grundschleppnetzen und Stellnetzen ab 1000 Meter Wassertiefe in sämtlichen EU-Gewässern und der Hohen See des Nordost-Atlantik untersagt werden. Für bestimmte Fischereien soll das Verbot bereits ab 500 Meter Tiefe gelten. Der Kommissionsvorschlag bezieht sich auf 50 kommerziell genutzte Fischarten und sieht eine Übergangsfrist von zwei Jahren vor.

„Der Kommissionsvorschlag kann die Fischerei revolutionieren, indem er die destruktivste aller Fischereimethoden in der sensiblen Tiefsee abschafft. Das wäre ein echter Durchbruch für den Schutz der Meeresumwelt und ein Vorbild für die weltweite Fischerei“, freut sich Stephan Lutter Meeresschutzexperte des WWF. Die Umweltschützer fordern von EU Parlament und Ministerrat den mutigen Vorstoß voll zu unterstützen und damit endlich entsprechende Resolutionen der Vollversammlung der Vereinten Nationen umzusetzen.

Viele Tiefseefische sind besonders anfällig für Überfischung, da sie langsam wachsen und sich erst im hohen Alter fortpflanzen. Unter den bisherigen EU- Regeln für Tiefseefischerei konnten sich die Bestände nicht vom stetigen Fischereidruck erholen. Nur in mühsamer Kleinarbeit wurden bestimmte Flächen per Verordnung für die Flotten der großen Bodentrawler gesperrt. Ein Großteil der umweltschädigenden Fischereien wird auf den Kontinentalsockeln der EU-Mitgliedsländer in Tiefen zwischen 200 und 1000 Metern betrieben. Gerade hier finden sich ökologisch wertvolle Kaltwasserkorallenriffe und -gärten und andere empfindliche Lebensräume wie Formationen von Tiefseeschwämmen. „Diese Zone muss ebenfalls vor Grundschleppnetzen geschützt und der Entwurf entsprechend nachgebessert werden“, fordert Meeresschutzexperte Lutter.
 
 

 
UGB-Forum spezial "Unverträglichkeiten und Allergien meistern"
Etwa jeder Fünfte leidet hierzulande an einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker und fast jeder Dritte hat Probleme mit der Verdauung von Fruchtzucker. Auch die Zahl der Allergiker steigt ständig. Werden diese Erkrankungen nur besser und schneller diagnostiziert oder wächst die Zahl der Betroffenen tatsächlich? Die Werbung für Enzympräparate, lactosefreie Milch oder glutenfreie Backwaren schürt jedenfalls die Angst, selbst an einer Unverträglichkeit oder Allergie zu leiden. Tatsächlich können Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall aber auch an einem Infekt, einem Reizdarm und anderem mehr liegen. Oft erfordert es mühsame Detektivarbeit und ein akribisches Ernährungstagebuch, um die richtige Ursache herauszufinden. Vorsorglich auf verdächtige Lebensmittel zu verzichten, ist keine gute Lösung. Denn dadurch beschränken viele ihren Speiseplan oft unnötigerweise und erschweren überdies die eindeutige Diagnose.

Wertvolle Hintergrundinformationen zu Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien liefert Ihnen dieses UGB-FORUM spezial. Wie sich Allergien bereits im Kindesalter vorbeugen lassen beleuchten Experten in diesem Heft ebenso wie die Wirksamkeit von alternativen Therapiemethoden. Lesen Sie, warum Laktoseintoleranz nichts mit einer Milchallergie zu tun hat, warum der IgG-Test zum Nachweis bei Allergien überflüssig ist und wie genussvolles Essen auch ohne Gluten, Milch oder Ei gelingt.

Aus dem Inhalt:

Fruktosemalabsorption: Wenn Fruchtzucker für Unruhe sorgt
Milch unter Verdacht
Histaminintoleranz: Unverträglichkeit mit Fragezeichen
Allergien: Diagnostik und Therapie im Wandel
Lebensmittelallergien: Den Auslösern auf der Spur
Zöliakie: Krankheit mit vielen Gesichtern
Lebensmittelunverträglichkeiten: So gelingt die Praxis
Allergieprävention im 1. Lebensjahr
Alternativmethoden bei Allergien: Sanfte Therapie oder Humbug?
Allergisch auf Düfte
Lebensmittelallergene besser kennzeichnen

Der Bezug des Heftes ist ausschließlich direkt beim UGB-Verlag (www.ugb-verlag.de) möglich. Preis EUR 8,90 zzgl. Versandkosten.
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