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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Freiburg: BÀume werden gefÀllt
Wegen dem Neubau der Stadtbahn Rotteckring mĂŒssen BĂ€ume im Rotteck- und Friedrichring gefĂ€llt werden

Im kommenden Jahr werden die Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten sowie weitere Leitungsverlegungen im Rotteckring zwischen Platz der Alten Synagoge und Fahnenbergplatz fortgefĂŒhrt. Im Friedrichring werden ab Anfang 2016 ebenfalls umfangreiche Leitungen verlegt. Zuvor mĂŒssen jedoch im Rotteck- und Friedrichring insgesamt 64 BĂ€ume entfernt werden. WĂ€hrend des Neubaus der Stadtbahn werden insgesamt 66 neue BĂ€ume am Rotteck und Friedrichring gepflanzt, weitere Baumpflanzungen und Ausgleichmaßnahmen sind im Möslepark vorgesehen.

Um Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten, werden die BĂ€ume am Sonntag, 25. Oktober, im Friedrichring und am Sonntag, 8. November, im Rotteckring gefĂ€llt. Die Arbeiten beginnen jeweils um 10 Uhr, kurzzeitig mĂŒssen einzelne Fahrspuren gesperrt werden.

Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) und das Garten- und Tiefbauamt (GuT) bitten um VerstĂ€ndnis fĂŒr die mit den Arbeiten verbundenen Behinderungen und BeeintrĂ€chtigungen.

Weitere Informationen ĂŒber aktuelle Baustellen in der Stadt Freiburg erhalten Sie im Internet
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Karlsruhe: Papageienbunte Farbtupfer fĂŒr das Exotenhaus
Loris aus dem Loro Park
Karlsruher Zoo gibt die beiden Hammerköpfe vorĂŒbergehend ab

Die Sonnensittiche im Exotenhaus haben „Konkurrenz“ bekommen: Seit dieser Woche bereichern ebenso farbenfrohe Loris die Tierwelt in der großen Halle im Exotenhaus. Die vier Papageien stammen aus dem Loro Park Teneriffa, der frĂŒheren WirkungsstĂ€tte von Zooleiter Dr. Matthias Reinschmidt. Nach der QuarantĂ€nezeit durften sie seit Montag zunĂ€chst in zwei KĂ€figen die „Luft der großen Halle“ schnuppern. Am Mittwoch stellte das Exotenhaus-Team zufrieden fest, dass sich die beiden mĂ€nnlichen Neukaledonien-Lori problemlos in die Exotenhaus-Lebensgemeinschaft einfĂŒgten. Gestern (Donnerstag, 15. Oktober) öffnete Papageienexperte Reinschmidt dann auch fĂŒr das PĂ€rchen Forsten-Lori den KĂ€fig. Nach kurzem Zögern machte es sich auf den ersten Flug durch die Exotenhaus-Halle. Beobachtet von einem der Neukaledonien-Lori, der sich zugleich zu den Neulingen gesellte. Der Lori-Schwarm wird in nĂ€chster Zeit noch anwachsen: „Wir werden weitere vier Lori in zwei Arten von einem ZĂŒchter bekommen“, informierte Reinschmidt.

FĂŒr die Papageien wurde die FutterkĂŒche des Exotenhauses um spezielles Lori-Futter ergĂ€nzt. Mit ihren langen Zungen angeln sich die Loris aus Schalen das Gemisch aus Nektar und Pollen. Sie fressen aber auch sehr weiche FrĂŒchte und können sich so an vorhandenen Futterstellen bedienen - etwa an den Mangos, die fĂŒr die Mausvögel und Fruchttauben aufgesteckt werden.

Zu viel „bedient“ hat sich das Hammerkopf-Paar bei den Pflanzen im Exotenhaus. FĂŒr ihren Nestbau hatten die beiden großen Wasservögel, die gerne exponiert auf dem kĂŒnstlichen Baum der großen Halle saßen, in den letzten Wochen ausgesprochen fleißig jedes GrĂŒn ausgezupft, das ihnen als Nistmaterial geeignet schien. Der noch jungen Vegetation im Exotenhaus bekam dies nicht gut, das Team des Gartenbauamts musste nachpflanzen. Damit das GrĂŒn sich in nĂ€chster Zeit ungestörter entwickeln kann, wurden die beiden Vögel vor einigen Tagen vorĂŒbergehend an den Vogelpark Linkenheim abgegeben. Dort leben sie nun in einer großen Voliere zusammen mit Flamingos, sollen aber spĂ€ter wieder in den Karlsruher Zoo zurĂŒckkehren. Bewahrheitet sich der Bruteifer der Tiere auch im Vogelpark, darf dieser den Nachwuchs der Karlsruher Leihgabe behalten.

Geweihfarn hat schlechten Stand – Zwergpfeffer bewĂ€hrt sich

Mit dem Lebensraum Exotenhaus sammelt das Gartenbauamt seit Sommer seine Erfahrungen. So haben Pflanzen einen schweren Stand, die sich ausfasern oder leicht entlauben lassen und den Tieren entweder schmecken oder geeignet sind als Nistmaterial. Hierzu zĂ€hlen etwa HĂ€ngekakteen, Geweihfarn oder auch Zwergbambus und Zyperngras. BewĂ€hrt haben sich Zwergpfeffer, Gelbwurz oder auch Pfeilblatt. Gut im Griff hat das Gartenbauamt durch den Einsatz von NĂŒtzlingen die „SchĂ€dlings-Front“.

Die tierischen Bewohner der ersten „Besiedelungsrunden“ haben mittlerweile "ihr" Exotenhaus sehr gut angenommen. Bei rund 2.000 Tieren in fast 100 Arten wird es jedoch immer wieder VerĂ€nderungen geben. Weil nachgesteuert werden muss, wie im Falle der Hammerköpfe, oder auch weitere Tiere integriert werden. Spannend dĂŒrfte es werden, wenn die vierköpfige Sakiaffen-Familie in der großen Halle das Astwerk erobert. Das Elternpaar ist mit seinem Nachwuchs bereits in Karlsruhe angekommen, befindet sich derzeit in der „QuarantĂ€ne-Warteschleife“. Voraussichtlich Mitte bis Ende November öffnen sich fĂŒr die zwei MĂ€nnchen und zwei Weibchen die TĂŒren. Dann wird das Tierpfleger-Team um Revierleiterin Michaela Gaum die Saki erst einmal eine Weile beobachten. Wo sind ihre LieblingsplĂ€tze, wo ruhen sie sich aus? „Wir richten zunĂ€chst keine festen SchlafplĂ€tze ein, es wird sich zeigen, wo sie sich gerne aufhalten“, so Tierpflegerin Andrea Spranger.

Großaquarium mit zwei Lungenfischen/Kinderliebling Degu

Gewichtiger Zuwachs wird fĂŒr die Schildkröten-WG erwartet. Zu den zwei Seychellen-Riesenschildkröten Alfred und Maja, den Pantherschildkröten sowie Strahlenschildkröten gesellen sich zwei weitere Seychellen-Riesenschildkröten. Odyssa und die etwas grĂ¶ĂŸere, rund 75 Kilogramm schwere Schneeflocke kommen aus dem Zoo Heidelberg. WĂ€hrend diese Schildkrötenarten aufgrund ihrer HerkunftslĂ€nder keinen Winterschlaf halten und daher im Tropenhaus gut aufgehoben sind, bereiten ihre im Außengehege wohnenden Verwandten, die Griechischen Landschildkröten, sich bereits auf den Winterschlaf vor und sind nicht mehr auf der Anlage zu sehen.

Mit etwas GlĂŒck kann man jedoch die beiden Australischen Lungenfische beobachten. Seit etwa drei Wochen leben die noch recht jungen und etwas scheuen Tiere in einem der Großaquarien und bevorzugen hĂ€ufig geschĂŒtzte Bereiche. Ganz anders die acht Degu. Die kleinen Nager bringen seit rund drei Wochen bei den Springtamarinen und Azara-Agutis Leben in die Bude. Sie lieben es, durchs Gehege zu flitzen und kommen sehr zur Freude der Kinder auch immer wieder direkt an die Scheibe.
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NABU: Drohender CO2-Freifahrtschein fĂŒr Schiff und Flugzeug beim Klimaabkommen
Tschimpke: Beide Branchen mĂŒssen verpflichtende Reduktionsziele bekommen

Berlin/Paris – Rund eineinhalb Monate vor Beginn der Klimakonferenz in Paris wird das Ausgangspapier der Verhandlungen immer löchriger. So flogen bei den derzeit laufenden Vorverhandlungen gleich zwei große Emissionsverursacher aus dem Entwurfstext: die internationale Schifffahrt und der Flugverkehr. Beide sollen demnach keine verpflichtenden Ziele zur Reduktion der CO2-Emissionen einhalten mĂŒssen. Und das, obwohl beide Branchen seit Jahren extrem wachsen. Nach ExpertenschĂ€tzungen könnten ihre Emissionen bis 2050 sogar um bis zu 250 Prozent steigen.

„FĂŒr das Weltklima und die anstehenden Verhandlungen sind die Streichungen bei Schifffahrt und Flugverkehr ein herber RĂŒckschlag. Damit wird es immer unwahrscheinlicher, dass wir das globale Zwei-Grad-Ziel noch erreichen können“, so NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke. Dabei seien geringere CO2-AusstĂ¶ĂŸe im Verkehrsbereich dringend notwendig. Allein die weltweite Schifffahrt verursacht pro Jahr so hohe Emissionen wie die gesamte Bundesrepublik Deutschland: 949 Millionen Tonnen (2012). Und Deutschland liegt auf Platz sechs der weltweit grĂ¶ĂŸten Emissionsverursacher. Auf das Konto des Flugverkehrs geht ein zusĂ€tzlicher Ausstoß, der in etwa so hoch liegt wie der des Vereinigten Königreichs.

Bis zuletzt hatte sich der scheidende GeneralsekretĂ€r der UN-Schifffahrtorganisation (IMO), Koji Sekimizu, vehement gegen ein CO2-Reduktionsziel gesperrt – mit dem Argument, dass dieses den weltweiten Handel behindere. Bis heute hat sich die IMO daher keine eigenen Grenzen gesetzt. „Nun ist das Sekretariat der Klimarahmenkonvention gefordert, die IMO endlich zu konkreten Zielen zu verpflichten“, forderte der NABU-PrĂ€sident.

Auch die Bundesregierung sei in der Verantwortung, beiden Branchen Reduktionsziele zu verordnen. Denn bereits im Mai torpedierte die deutsche Delegation bei der IMO BemĂŒhungen, ein CO2-Reduktionsziel fĂŒr die Schifffahrt festzulegen und verweigerte einem Vorstoß der Marschallinseln die dringend nötige UnterstĂŒtzung. „Deutschland muss diesen Fehler wieder gut machen und sich mit aller Kraft dafĂŒr einsetzen, dass Schifffahrt und Luftverkehr wieder in den Vertragstext aufgenommen werden“, so Tschimpke.

Dazu haben sich am vergangenen Freitag 16 Umweltschutzorganisationen an die zustĂ€ndigen Minister gewandt. Ihre Forderung: Die Schifffahrt und der Luftverkehr mĂŒssen wieder Teil des Klimaabkommens werden. Der gemeinsame Brief richtet sich sowohl an den zustĂ€ndigen EU-Kommissar fĂŒr Klimaschutz und Energie, Manuel Cañete, als auch die europĂ€ischen Minister, unter ihnen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Ein Ă€hnlich lautender Brief ging zudem an die Verantwortlichen der UNO: an Ban Ki-moon, GeneralsekretĂ€r der Vereinten Nationen, die GeneralsekretĂ€rin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, Christiana Figueres, sowie an Achim Steiner, den Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms.
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Alsace Nature wird 50
... der BUND Regionalverband SĂŒdlicher Oberrhein gratuliert


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde bei Alsace Nature,

es ist uns eine große Freude der elsĂ€ssischen Natur- und Umweltorganisation Alsace Nature zu Ihrem 50-jĂ€hrigen JubilĂ€um zu gratulieren.

Der BUND am SĂŒdlichen Oberrhein und Alsace Nature sind Schwesterorganisationen. Unsere gemeinsamen Wurzeln liegen in den Auseinandersetzungen um die großen Bedrohungen fĂŒr Mensch, Natur und Umwelt am Oberrhein.

Im Jahr 1965 wurde Alsace Nature (damals AFRPN) in Straßburg gegrĂŒndet.
1970 begann der Widerstand gegen Fessenheim, 1974 haben Franzosen und Deutsche erfolgreich den Bauplatz fĂŒr ein Bleichemiewerk in Marckolsheim besetzt. Es folgte der Widerstand gegen das AKW in Wyhl (Baden) und auch in Gerstheim (Elsass) konnte ein AKW durch eine Bauplatzbesetzung verhindert werden. Wir erinnern uns auch gerne an den Erfolg in der Auseinandersetzung um den geplanten GiftmĂŒllofen in Kehl und an die vielen kleinen, mĂŒhsam errungenen Erfolge im Naturschutz auf beiden Seiten des Rheins.

Die große StĂ€rke von Alsace Nature liegt in der Liebe und der Kenntnis der bedrohten Heimat und Natur im Elsass und am Oberrhein. Luchs, Lachs, Eisvogel und Biber bekamen und bekommen durch das Engagement von Alsace Nature eine Stimme.

Bei grenzĂŒberschreitenden Gefahren agieren Alsace Nature, BUND und die Natur- und Umweltbewegung am Oberrhein gemeinsam und zeigen so ein gelebtes StĂŒck Europa.

Die meisten "großen" Auseinandersetzungen um die "klassische" Umweltzerstörung liegen hoffentlich hinter uns, denn grenzĂŒberschreitend haben wir in Sachen Luft- und Wasserreinhaltung viel erreicht.

Dennoch gibt es noch viele Aufgaben fĂŒr Alsace Nature und die Natur- und Umweltbewegung. Manche Konflikte werden an HĂ€rte sogar zunehmen. Denn Mensch und Natur kommen in der Boom- und Transitregion am Oberrhein verstĂ€rkt unter die RĂ€der der europĂ€ischen Verkehrsströme. Entlang von Vogesen und Schwarzwald entstehen zunehmend hĂ€ssliche SiedlungsbĂ€nder. Fessenheim strahlt und EDF und EnBW haben das Ă€lteste AKW Frankreichs immer noch nicht abgestellt. Egoistische Einzelinteressen bedrohen die ökologischen Aspekte des Integrierten Rheinprogramms und die Verbindung von Hochwasserschutz mit Naturschutz.

Die große Zukunftsaufgabe aller Natur- und Umweltorganisationen aber ist die Frage der echten Nachhaltigkeit. In Zeiten wirtschaftlicher Krisen werden ökologische Fragen zurĂŒckgedrĂ€ngt obwohl gerade diese Krisen die Zeichen einer unökologischen, zerstörerischen Raubbauwirtschaft sind.

In diesem Jahr 2015 wird die Welt und wird Europa von einer Vielzahl schwerer Krisen erschĂŒttert. Viele dieser bedrohlichen Krisen haben ihre Wurzeln in nicht nachhaltigem Handeln und nicht zukunftsfĂ€higer Politik. Vor vielen Ursachen dieser Krisen hat die Umweltbewegung jahrzehntelang vergeblich gewarnt. Und wir wissen, dass atomare Katastrophen, Klimawandel und das absehbare Ende der globalen Raubbauwirtschaft uns allen noch grĂ¶ĂŸere Probleme bereiten können. Darum gilt auch fĂŒr den BUND und Alsace Nature in Zukunft wie in der Vergangenheit: Global denken - regional handeln.

Gut leben, in einer intakten Natur und einem menschlichen, sozialen Umfeld. Mit einem geringen Rohstoff- und Energieverbrauch LebensqualitĂ€t erhalten und, wo nötig, neu schaffen. Die Umwelt- und Innenweltzerstörung zurĂŒckdrĂ€ngen und nachhaltige Zukunftsmodelle aufzeigen und realisieren. Das sind die großen Zukunftsaufgaben der Natur- und Umweltbewegung nicht nur am Oberrhein.

Der BUND dankt fĂŒr die gute grenzĂŒberschreitende Zusammenarbeit der letzten Jahrzehnte, die wir auch in Zukunft in alter neuer Freundschaft fortsetzen wollen.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen,

Axel Mayer
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NABU: Leitfaden Pferd und Wolf vorgelegt
Arbeitskreis aus NaturschĂŒtzern, Tierhaltern und Wissenschaftlern zeigt Wege zum Umgang mit dem Wolf auf

Berlin – Mensch und Wolf teilen sich seit dem Jahr 2000 wieder einen gemeinsamen Lebensraum in Deutschland. Die RĂŒckkehr der Wölfe stellt vor allem Tierhalter vor neue Herausforderungen. Im „Pferdeland“ Niedersachsen sehen sich insbesondere Pferdehalter in einer neuen Situation. WĂ€hrend es klare Regelungen zum Schutz von Schafen gibt, sucht man Informationen zum VerhĂ€ltnis von Pferd und Wolf vergeblich. Im Arbeitskreis „Pferd und Wolf“ haben sich daher Experten vom NABU, der Pferdeland Niedersachsen GmbH, der Arbeitsgemeinschaft Herdenschutzhunde e.V. und dem Trakehner Verband mit unabhĂ€ngigen Biologen und Wissenschaftlern der UniversitĂ€t Hildesheim zusammengetan, um gemeinsam einen Beitrag fĂŒr ein konfliktarmes Miteinander von Pferd und Wolf zu leisten. Ihre Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind jetzt in dem Handlungsleitfaden „Pferd und Wolf - Wege zur Koexistenz“ veröffentlicht worden. Der 21 Seiten umfassende Leitfaden enthĂ€lt eine Reihe von speziellen Handlungsempfehlungen fĂŒr Reiter im Fall einer Begegnung mit einem oder mehreren Wölfen.

Bislang ist noch kein Wolfsangriff von Wölfen auf Pferde in Deutschland bestĂ€tigt worden. Die internationale Recherche hat jedoch ergeben, dass Pferde grundsĂ€tzlich eine potenzielle Beute fĂŒr Wölfe darstellen können. In LĂ€ndern wie Spanien oder der Mongolei z.B. sind Pferde zum Teil ein fester Bestandteil des Nahrungsspektrums der dortigen Wölfe. Die Pferdehaltung in Deutschland ist mit der Haltungspraxis im Ausland jedoch nur eingeschrĂ€nkt vergleichbar. So werden Pferde hierzulande oft durch ZĂ€une geschĂŒtzt, ebenso stehen sie im Gegensatz zu ihren freilebenden Artgenossen in Spanien oder der Mongolei unter menschlicher Aufsicht und werden, wenn nötig, medizinisch versorgt. Außerdem ist die Dichte an wilder Beute in Form von Huftieren in Deutschland als deutlich höher einzuschĂ€tzen, als dies im mediterranen Raum der Fall ist. Alle diese Faktoren vermindern das Risiko, dass Pferde in Deutschland zu Beutetieren fĂŒr Wölfe werden. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafĂŒr als Ă€ußerst gering einzuschĂ€tzen ist, kann nach Ansicht des Arbeitskreises ein Wolfsangriff, speziell auf Fohlen und Jungtiere, nicht gĂ€nzlich ausgeschlossen werden.

In einer Umfrage der UniversitĂ€t Hildesheim unter Pferdehaltern und Reitern wurden die Ängste und Bedenken zur RĂŒckkehr des Wolfes nach Niedersachsen erfragt. Die Mehrheit akzeptiert die RĂŒckkehr des Wolfes, sieht jedoch auch ein mögliches Konfliktpotenzial bezĂŒglich der Tierhaltung und befĂŒrchtet zukĂŒnftige VorfĂ€lle. Andere bezweifeln die Vereinbarkeit der heute dicht besiedelten Kulturlandschaft mit den LebensraumansprĂŒchen der Wölfe. Eine Minderheit lehnte die Anwesenheit der Wölfe kategorisch ab.

Der Arbeitskreis Pferd und Wolf hat sich zum Ziel gesetzt, die aktuelle Entwicklung der Wolfsausbreitung zu beobachten und Perspektiven insbesondere fĂŒr Pferdehalter und Reiter zu erarbeiten. Dabei will der Arbeitskreis Pferdehaltern helfen, sich mit der Situation, dass der Wolf wieder Bestandteil der natĂŒrlichen Umgebung ist, zu arrangieren und absehbare Konflikte zu vermeiden.

Der Leitfaden „Pferd und Wolf“ ist kostenlos erhĂ€ltlich im NABU- Shop: www.NABU.de/shop, E-Mail: info@NABU-Natur-Shop.de, Tel. +49 (0)511.898138-0. Versandkosten werden in Rechnung gestellt.
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NABU begrĂŒĂŸt Urteil des EuropĂ€ischen Gerichtshofes
Tschimpke: Richter stĂ€rken Verbandsbeteiligung – deutsche PrĂ€klusionsregelungen europarechtswidrig

Luxemburg – Der NABU begrĂŒĂŸt das Urteil des EuropĂ€ischen Gerichtshofes (EuGH) zur Verbandsbeteiligung. Mit der Entscheidung der Richter am heutigen Donnerstag (Rechtssache C-137/14) sieht der NABU seine Position bestĂ€tigt, dass eine weitreichende Verbandsbeteiligung zum Schutz von Natur und Umwelt erforderlich ist.

Dazu erklĂ€rt NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke: „Der EuGH stellt erneut fest, dass Deutschland nicht genug tut, um UmweltverbĂ€nden wie dem NABU einen effektiven Zugang zu Gericht zu ermöglichen. In der Vergangenheit ist der Rechtschutz oftmals daran gescheitert, dass berechtigte RĂŒgen gerichtlich nicht geltend gemacht werden konnten, weil sie aus Sicht der Gerichte nicht oder nicht detailliert genug im Verwaltungsverfahren erhoben worden waren. Es ist erfreulich, dass die europĂ€ischen Richter diese BeschrĂ€nkung aufgehoben haben.“

Anlass der Entscheidung des EuGH war ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission gegen Deutschland. In diesem hatte die EU-Kommission Deutschland vorgeworfen, bestimmte Vorgaben des Unionsrechts unzureichend umzusetzen, welche den Zugang zu einer gerichtlichen ÜberprĂŒfung behördlicher Verfahren gewĂ€hrleisten sollen. Das heutige Urteil reiht sich ein in eine Kaskade bereits erfolgter Urteile, mit denen der EuGH Deutschland attestierte, die auf die Aarhus Konvention zurĂŒckgehenden Beteiligungsrechte zu missachten. Das Urteil hat weitreichende Bedeutung, denn die deutschen PrĂ€klusionsregelungen sind von heute an auch in bereits laufenden Verfahren nicht mehr anwendbar.

Eine weitreichende Verbandsbeteiligung ist wichtig, denn sie ermöglicht UmweltverbĂ€nden, ihren Sachverstand einzubringen und sich als Anwalt der Natur fĂŒr Gemeinwohlbelange einzusetzen, die ansonsten keine Stimme haben. Diese Funktion wird vom NABU verantwortungsvoll wahrgenommen.
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Massive Sicherheitsprobleme im Schweizer AKW Beznau
BUND-BefĂŒrchtungen bestĂ€tigt

Beznau / Flamanville: Reaktorstahlprobleme beim Àltesten und neuesten AKW der Welt

Der ReaktordruckbehĂ€lter ist bei jedem AKW der sicherheitstechnisch wichtigste Bereich. In ihm findet unter hohem Druck die Kernspaltung statt und er ist die wichtigste Barriere, die das Austreten radioaktiver Stoffe verhindern soll. In jedem AKW wird in einem Betriebsjahr pro Megawatt elektrischer Leistung die RadioaktivitĂ€t einer Hiroshima-Bombe erzeugt. Ein Bersten des DruckbehĂ€lters fĂŒhrt unweigerlich zum unbeherrschbaren Supergau mit allen Folgen wie wir sie in Tschernobyl und Fukushima erlebt haben.

Die Atomindustrie und die von einem möglichen Unfall betroffene Bevölkerung haben jetzt ein zusÀtzliches Problem. In zwei belgischen AKW sind bei Untersuchungen viele tausend Risse im ReaktordruckbehÀlter gefunden worden. Aufgrund dieser massiven Sicherheitsprobleme empfahl der Leiter der belgischen Atomaufsichtsbehörde eine genaue Untersuchung aller Atomreaktoren weltweit.

Der Oberrhein ist jetzt betroffen von Reaktorstahlproblemen beim weltweit Àltesten AKW (Beznau-CH) und beim neuesten Atomkraftwerk (Flamanville-F).

AKW Beznau:
In der Schweiz, einem der reichsten LĂ€nder der Welt, betreiben die Atomkonzerne im grenznahen Beznau das weltweit Ă€lteste Atomkraftwerk und wĂŒrden diese Gefahrenquelle gerne verantwortungslos 60 Jahre lang strahlen lassen. Doch aktuell ist das „Technikmuseum“ abgeschaltet. Wegen Materialfehlern am ReaktordruckbehĂ€lter fĂŒhrt die AKW-Betreiberin Axpo Untersuchungen durch. Bei der Jahresrevision waren „alte UnregelmĂ€ĂŸigkeiten“ im Material des ReaktordruckbehĂ€lters entdeckt worden, sicherheitstechnische Verunreinigungen im Stahl und Stellen, an denen das Material eine andere Dichte aufweist. Bei einem alten, spröden ReaktordruckgefĂ€ĂŸ das jahrzehntelang einer hohen Neutronenstrahlung, starken Temperaturschwankungen und einem hohen Druck ausgesetzt war, bedeutet dies ein massives Sicherheitsrisiko.

EPR Flamanville:
In Flamanville, an der französischen AtlantikkĂŒste, wird gerade ein neues AKW gebaut, das schon 2012 in Betrieb gehen sollte. Der EPR (European Pressurized Water Reactor), Das nach Ansicht der Betreiber „sicherste “ AKW der Welt, hatte schon in der bisherigen Bauphase massive technische Probleme und darum sind die Kosten von 3,3 Milliarden Euro auf jetzt 10,5 Milliarden Euro gestiegen. Strom aus WindrĂ€dern und Photovoltaik ist zum Entsetzen der französischen Atomlobby wesentlich gĂŒnstiger als der Atomstrom. Und kurz vor der geplanten Inbetriebnahme gibt es jetzt erneut ein massives Sicherheitsproblem, diesmal mit dem verwendeten Reaktorstahl.

Im FrĂŒhjahr 2015 berichtete die französische Atomsicherheitsbehörde ASN ĂŒber „Anomalien“ im Stahl des schon eingebauten neuen ReaktordruckbehĂ€lters. Laut Pierre-Franck Chevet, dem Vorsitzenden der ASN, sind die gefundenen Anomalien „sehr ernst“ und könnten zu Rissbildungen fĂŒhren. Das bedeutet, dass ein extrem teurer Austausch des DruckbehĂ€lters und mehrere Jahre Verzögerung von EDF und AREVA eingeplant werden mĂŒssen. Der Neubau eines AKW in Europa war ein "Sieg" fĂŒr die Atomlobby. Jetzt wird immer deutlicher, dass sie sich gerade auch ökonomisch zu Tode siegt.
Da die Abschaltung des Àltesten französischen AKW in Fessenheim von der französischen Umweltministerin an die Inbetriebnahme von Flamanville gekoppelt und so das Abschaltversprechen von StaatsprÀsident Hollande gebrochen wird, ist die Region am Oberrhein von diesen Entwicklungen am Atlantik mitbetroffen.


Reaktorstahlprobleme, also im sicherheitstechnisch wichtigsten Bereich beim Àltesten AKW der Welt in Beznau und im neuesten AKW der Welt in Flamanville zeigen das Versagen der Hochrisikotechnologie Atomkraft wie in einem Brennspiegel.

Aus GrĂŒnden des Menschenschutzes darf das Technikmuseum Beznau nicht mehr ans Netz und Flamanville darf nie angeschaltet werden. Alles andere wĂ€re ein unverantwortliches Spiel mit Leben und Gesundheit der Menschen. Und in Sachen Fessenheim erinnern wir Herrn Hollande noch einmal ein sein Versprechen, die beiden Alt-Reaktoren 2016 definitiv zu schließen.
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Autor: Axel Mayer, BUND-GeschĂ€ftsfĂŒhrer

 
Stieglitz ist Vogel des Jahres 2016
Botschafter fĂŒr mehr Artenvielfalt in AgrarrĂ€umen und Siedlungsbereichen

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund fĂŒr Vogelschutz (LBV), haben den Stieglitz (Carduelis carduelis) zum „Vogel des Jahres 2016“ gewĂ€hlt. Auf den Habicht, Vogel des Jahres 2015, folgt damit ein Singvogel, der zu den farbenfrohesten Vögeln Deutschlands zĂ€hlt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht fĂŒr vielfĂ€ltige und farbenfrohe Landschaften, denn er ernĂ€hrt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener BlĂŒtenpflanzen, GrĂ€ser und BĂ€ume. Bunte Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger, daher ist der Bestand des Stieglitzes in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zurĂŒckgegangen.

„Allein in der Agrarlandschaft sind seit 1994 fast 90 Prozent aller BrachflĂ€chen mit ihrer heimischen Artenvielfalt verloren gegangen. Auch Randstreifen mit Blumen und WildkrĂ€utern an Feldern und Wegen werden immer weniger und artenĂ€rmer. Im Siedlungsraum verschwinden wildblumenreiche BrachflĂ€chen, öffentliches und privates GrĂŒn wird zu intensiv gepflegt, Wildkrautvielfalt gar weggespritzt. FĂŒr unseren Jahresvogel wird es in Deutschland inzwischen eng“, sagte NABU-VizeprĂ€sident Helmut Opitz. Es gebe viele Möglichkeiten, den Lebensraum des farbenfrohen Finken zu erhalten. Schon kleine unbelassene Ecken in GĂ€rten, an Sport- und SpielplĂ€tzen, Schulen, AckerflĂ€chen oder StraßenrĂ€ndern trĂŒgen dazu bei.

„Überregional kann nur eine Reform der bestehenden EU-Agrarverordnungen und -Förderinstrumente den Verlust landwirtschaftlicher BrachflĂ€chen stoppen. Aber auch in StĂ€dten und Gemeinden werden Konzepte benötigt, damit es mehr Wildnis am Straßenrand und auf grĂŒnen FlĂ€chen gibt“, sagte der LBV-Vorsitzende Norbert SchĂ€ffer. Auch private GĂ€rtner können sich fĂŒr den Erhalt von LebensrĂ€umen des Stieglitzes einsetzen. Das Anlegen von BlĂŒhflĂ€chen mit heimischen WildkrĂ€utern sowie ObstbĂ€umen und der Verzicht auf Pestizide helfen dem zierlichen Finken.

Der Bestand des Stieglitzes hat in Deutschland laut den Daten des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Offizielle SchÀtzungen gehen derzeit von 305.000 bis 520.000 Brutpaaren in Deutschland aus. Stieglitze leben sowohl auf dem Land als auch in Siedlungen, solange es einen geeigneten Brutplatz und genug Nahrung gibt. Diese findet er an Acker- und Wegrainen, auf Brachen oder in Parks und GÀrten. Knapp 60 Prozent des bundesweiten Bestandes leben im Siedlungsraum, die restlichen 40 Prozent in der Agrarlandschaft.

Wie alle Vertreter der Gattung Carduelis haben auch Stieglitze eine schlanke Gestalt mit einer KörperlĂ€nge von zwölf bis 13 Zentimetern. Unverwechselbar leuchtet ihre rote Gesichtsmaske auf dem ansonsten weiß und schwarz gefĂ€rbten Kopf. RĂŒcken und Brust sind hellbraun, Bauch und BĂŒrzel weiß gefĂ€rbt. Markant ist auch die gelbe FlĂŒgelbinde an den ansonsten schwarzen FlĂŒgeln. Ihr typischer Ruf brachte ihnen auch ihren deutschen Namen ein. Am hĂ€ufigsten ertönt ein helles, zwei- bis dreisilbiges „didelit“ oder „didlilit“ oder eben „stiglit“. Vor allem im SpĂ€tsommer und Herbst ist der Stieglitz oft auf Disteln, Kletten und Karden anzutreffen, aus denen er geschickt die Samen herauspickt. Dieser Vorliebe verdankt er auch den Zweitnamen Distelfink. Zudem sind Stieglitze ĂŒberaus gesellig. Sie fliegen im Schwarm auf Nahrungssuche und leben selbst zur Brutzeit in lockeren „Wohngemeinschaften“ mit anderen Paaren.

Gleichzeitig mit der VerkĂŒndung des „Vogel des Jahres“ starten der NABU und der LBV die Aktion „Bunte Meter fĂŒr Deutschland“. Ziel ist es, möglichst viele Meter wildkrautreicher GrĂŒnflĂ€chen als neue LebensrĂ€ume fĂŒr den Stieglitz und andere Singvögel zu schaffen. Ob dabei FlĂ€chen mit Wildblumen neu eingesĂ€t werden, BrachflĂ€chen gerettet, Ackerrandstreifen angelegt werden oder ob Kommunen bei der Pflege von StraßenrĂ€ndern auf Gift und stĂ€ndiges MĂ€hen verzichten – auf einer Deutschlandkarte sollen diese Entwicklungen und Projekte dokumentiert werden.
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