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Verschiedenes

 
Freiburg: Projekt „Kraftwerk Wiehre - Strom und Wärme vor Ort“
Erste Informationsveranstaltung am 21. Februar in der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule

Wiehre soll Modellstadtteil mit einer effizienten dezentralen Energieversorgung werden - Interessierte herzlich willkommen

Am Donnerstag, 21. Februar, findet von 19.00 bis 21.30 Uhr die erste Informationsveranstaltung zu dem neuen Projekt „Kraftwerk Wiehre - Strom und Wärme vor Ort“ in der GertrudLuckner-Gewerbeschule, Kirchstraße 4, statt. Die Stadtverwaltung hat den Stadtteil Wiehre als Modellstadtteil für eine effiziente dezentrale Energieversorgung ausgewählt.

In der Veranstaltung haben Gebäude- und Wohnungseigentümer sowie Mieterinnen und Mieter die Gelegenheit, sich ausführlich über die Möglichkeiten des neuen Projekts zu informieren. In der Wiehre sollen im Projekt „Kraftwerk Wiehre“ vorrangig der Ausbau der Kraft-WärmeKopplung, also Blockheizkraftwerke (BHKW), gefördert werden. „Zu dieser ersten Informationsveranstaltung sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus der Wiehre herzlich willkommen! Vor allem die Gebäudebesitzer, aber auch Mieter, Bürgervereine oder Vertreter von bürgerschaftlichem Engagement können von diesem innovativen, attraktiven und zweijährigen Projekt profitieren. Wir hoffen auf eine rege Teilnahme“, erläutert Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.

Die Wiehre mit ihren vielen, oftmals denkmalgeschützten Gründerzeithäusern und der damit verbundenen Restriktionen bei der energetischen Sanierung, vor allem der Fassaden und dem Fehlen von Fernwärmenetzen, ist wie geschaffen für den Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung.

Der Programmablauf: Nach der Begrüßung von Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik wird Projektleiter Christian Neumann über das neue Projekt „Kraftwerk Wiehre“ informieren. Die Erzeugung von Strom und Wärme mit hocheffizienten BHKWs ist eine ökologisch und ökonomisch günstige Alternative zu vorhandenen Öl- oder Gasheizungen. Wirtschaftlich besonders attraktiv ist das Konzept der Eigenstromerzeugung, bei dem die Nutzergemeinschaft, zu der auch Mieterinnen und Mieter des Gebäudes gehören können, ihren Strom selbst erzeugt und verbraucht.

Den Bürgerinnen und Bürgern wird eine praxisnahe Präsentation von Technik und Wirtschaftlichkeit eines BHKWs präsentiert, ein filmischer Blick in die Keller von drei umgesetzten BHKW-Projekten zeigt anschaulich, was alles mit dieser innovativen Technik möglich ist. Anschließend besteht ausreichend Gelegenheit für individuelle Fragen. Zusätzlich können sich Interessierte für einen kostenlosen Vor-Ort-Check, bei dem die grundsätzliche Objekteignung für den Betrieb eines BHKW durch einen Experten überprüft und dokumentiert wird, anmelden.

Weitere Informationen zu dem Projekt „Kraftwerk Wiehre“ gibt es unter www.freiburg.de/kraftwerkwiehre. Oder bei der Hotline unter der Telefonnummer: 0761/7671644.
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ISS, WAS DU ERHALTEN MÖCHTEST
Die Stiftung Kaiserstühler Garten veranstaltete ein Seminar zur Nutzung alter Getreidesorten

Kürzlich waren vier Experten aus Getreidezüchtung, Landwirtschaft und Bäckerhandwerk zu Gast bei der Stiftung Kaiserstühler Garten in Eichstetten am Kaiserstuhl. In einem Workshop tauschten sie ihre Erfahrungen aus ihren Aktivitäten zur Erhaltung und Vermarktung traditioneller, robuster und geschmacklich vielfältiger Getreidesorten aus. Denn die Stiftung Kaiserstühler Garten möchte im Rahmen eines von PLENUM geförderten Projektes auch in der hiesigen Region die früher übliche Vielfalt der Getreidesorten wieder vergrößern und dadurch einen Nutzen für das ökologische Gefüge und für die Bäcker und Konsumenten aufzeigen.

Die Experten berichteten über ihre positiven Erfahrungen mit eigenen Getreide-Projekten in ihrer Region. Im Elsass hat ein Landwirt eine Weizensorte über Jahrzehnte auf dem eigenen Hof weiter gezüchtet und diese mit Mühlen und Bäckern erfolgreich in die Vermarktung gebracht. Auf der Schwäbischen Alb unterstützt eine Großbäckerei die Erhaltung und Wiedereinführung des früher beliebten Dickkopfweizens. Im Bodenseeraum hat ein kleines Züchtungsinstitut zusammen mit Landwirten eine Erzeugergemeinschaft gegründet, die Mehl von mehreren alten Getreidesorten inzwischen an drei Bäckereien verkauft und dafür einen Aufpreis für die züchterische Arbeit erhält. Interessant waren auch die Schilderungen eines Bäckers aus der Kölner Bucht, der über die handwerkliche Kunst der Verarbeitung alter Getreidesorten berichtete und deren geschmacklichen Qualitäten hervorhob. Davon konnten sich die Teilnehmer des Workshops bei der Verkostung verschiedener Brote überzeugen, die die Referenten aus ihren Regionen und Projekten mitgebracht hatten.

Die Erfahrungen aus diesen erfolgreichen Projekten möchte die Stiftung Kaiserstühler Garten für ihr eigenes Projekt nutzbar machen. Im letzten Jahr wurden im Samengarten 15 verschiedene Getreidesorten angebaut, ihre Eignung für die hiesigen Standortverhältnisse bewertet und mit der Ernte erste Backversuche durchgeführt. Diese Sortenversuche sollen in diesem Jahr fortgesetzt werden. „Hiermit soll die Vielfalt der Getreidesorten erhalten werden, die im Zuge der weltweiten Vereinheitlichung von Saatgut und Hybridzüchtung von Hochleistungssorten verloren geht“, erläutert Jörgen Beckmann, Geschäftsführer der Stiftung. Letztlich müsse man solche alten Sorten wieder in die Vermarktung bringen. So kann der Verbraucher Einfluss auf die Entwicklungen in der Landwirtschaft nehmen, nach dem Motto „iss, was Du erhalten möchtest“.
Weitere Vorzüge sogenannter alter Sorten zeigte der Kulturpflanzenspezialist Dr. Thomas Gladis auf. Die Hochwüchsigkeit und der breitere Halmabstand eröffnen die Möglichkeit, dass sich viele unterschiedliche Ackerunkräuter wieder entwickeln können. Diese dienen den Insekten, Lerchen und Rebhühnern als Nahrung, stören die Getreideernte nicht und bieten somit auch nach dem Abernten noch ein Blüten-, Nektar- und Samenangebot in der ansonsten ausgeräumten Ackerlandschaft.

In der abschließenden Diskussion wurde von allen Seiten betont, dass eine Wiedereinführung alter Getreidesorten sehr davon abhängt, ob sich Bäcker finden, die nicht nur Maschinen bedienen können, sondern wieder handwerkliche Fähigkeiten lernen und weiterentwickeln möchten. Menschen, die den Geschmack dieser Sorten kennen gelernt haben, werden wieder danach fragen. So besteht Hoffnung, dass die Bevölkerung auch bei Backwaren wieder ein Bewusstsein für sortentypischen Geschmack entwickelt, wie es bei Wein, Äpfeln und Kartoffeln bereits ausgeprägt ist.

Zum Foto:
Die Stiftung Kaiserstühler Garten mit Geschäftsführer Dr. Beckmann (vorne) und Leonhard Reindl (rechts) veranstaltete mit Unterstützung von PLENUM (Matthias Hollerbach, 2. von links) einen Workshop mit Getreide-Experten zur Erhaltung alter Getreidesorten
 
 

 
Neues „Grünes Klassenzimmer“ – Programm der Ökostation
MOOSWALD. Die Ökostation Freiburg stellt ihr „Grünes Klassenzimmer“ - Programm 2013 für Schulklassen und Kindergärten vor. Rund um die Themenfelder Naturschutz, Abfallvermeiden und Gesunde Ernährung bietet das Pädagogik-Team Projektvormittage, Exkursionen und Grüne Klassenzimmer an, die von Schulklassen nahezu aller Alterstufen sowie von Kindergartengruppen gebucht werden können. So können Schüler zum Beispiel mit Hilfe von Geo-Caching die Artenvielfalt im Seepark erkunden, Abfallvermeidung üben, regionale Lebensmittel kennenlernen oder einen Bauernhof besuchen. Neu ist ein Angebot für die 3 bis 5 Jährigen. Damit will die Ökostation die kleineren Kinder in ihrer natürlichen Forscherhaltung unterstützen.

Die Angebote, die pro Teilnehmer 2,- bis 4,- Euro kosten, werden von der Stadt Freiburg und von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert. Der Flyer mit dem ausführlichen Programm ist in der Ökostation unter Tel: 0761 892333 erhältlich oder online als pdf www.oekostation.de
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Nächstes Milliardengrab: Die Fehmarnbeltquerung
Miller: Mit den Dänen über Ausstieg verhandeln

Berlin/Fehmarn – Mit Blick auf die finanziell völlig aus dem Ruder gelaufenen Großprojekte Flughafen Berlin-Brandenburg und Stuttgart 21 hat der NABU vor dem nächsten Milliardengrab gewarnt: Mit der Fehmarnbeltquerung zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sowie den jeweiligen Hinterlandanbindungen, ist bereits das nächste finanziell ausufernde Mammut-Projekt in Planung.

„Es ist absehbar, dass sich noch vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens im Sommer 2013 auch bei der deutschen Hinterlandanbindung die Kosten, wie vom Bundesrechnungshof vorhergesagt, fast verdoppeln werden“, warnte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Der NABU habe lange vor der Entscheidung im Deutschen Bundestag 2009 immer wieder darauf hingewiesen, dass allein die ein halbes Jahrhundert alte Fehmarnsundbrücke erneuert werden müsse, weil das Bauwerk zukünftige Mehrbelastungen durch rund 80 zusätzliche Güterzüge pro Tag kaum werde tragen können.

„Man muss kein Prophet sein, um diese Entwicklung vorherzusehen. Großprojekte werden für die politische Zustimmung grundsätzlich kleingerechnet, während die Quittung am Ende immer der Steuerzahler bekommt “, so Miller. Allein die drei großen Vorhaben Berlin Brandenburg, Stuttgart 21 und die Hinterlandanbindung zur Fehmarnbeltquerung produzierten Mehrkosten von mehreren Milliarden Euro.

„Angesichts der Schuldenkrise in Europa mit erheblichen Belastungen der Menschen und dem wirklich fragwürdigen volkswirtschaftlichen Nutzen solcher Prestigeprojekte sind diese gigantischen Summen nicht mehr zu rechtfertigen. Und noch weniger die erheblichen nachhaltigen ökologischen Schäden, die damit einhergehen. Deswegen muss der Bund bei der Fehmarnbeltquerung mit den Dänen über einen vertraglich möglichen Ausstieg verhandeln“, forderte Miller. Der NABU sei nicht grundsätzlich gegen Infrastruktur, sondern für eine kluge, umwelt- und sozialverträgliche Planung sowie eine solide Finanzierung. Dies sei bei der festen Fehmarnbeltquerung nicht zu sehen. Denn bis heute hätten die politisch Verantwortlichen nicht erklären können, wie der Bund angesichts der Schuldenbremse 2015 immer mehr Infrastrukturmaßnahmen ohne neue Schulden finanzieren wolle.
 
 

 
„Wind & Energie“
Kongress mit Ausstellung zur Windenergie und zu Strom-Speichertechnologien

Ein Fachkongress mit Ausstellung zu den Themen Windenergie und Stromspeicherung findet im Februar erstmals in Süddeutschland statt. Unter dem Titel ‚Wind & Energie‘ bietet er vom 20.-21. Februar in der Messe Ulm Firmen aus der Windenergie-Branche und den damit verknüpften Speichertechnologien die Möglichkeit, ihr Angebot im Süden des Landes zu zeigen und ein interessiertes Fachpublikum aus kommunalen Entscheidungsträgern, interessierten Grundstückseigentümern und Fachleuten aus dem Bereich Windkraft anzusprechen.

„Gemeinsam wollen wir die Energiewende in Süddeutschland voranbringen“, betont Richard Mair, Vorsitzender der renergie Allgäu. „Trotz guter Bedingungen bilden Baden-Württemberg und Bayern bislang das Schlusslicht in der bundesweiten Winderzeugung.“ „Das soll sich ändern!“ ergänzt Dr. Walter Witzel, Landesvorstand des BWE Baden-Württemberg. „Deshalb freuen wir uns sehr, mit dem Kongress die Zusammenarbeit mit den Bayerischen Kollegen zu intensivieren.“

Der länderübergreifende Kongress will Informationen vermitteln und neue Kontakte herstellen, um so dem Ausbau der Windenergie neuen Schwung zu verleihen und gleichzeitig die flexible Nutzung und vor allem die Speicherung aller Erneuerbarer Energien voranzutreiben. Hersteller, Planer, Projektierer und Anwender präsentieren dazu in der Fachausstellung ihre neuesten Ideen und Angebote. Gleichzeitig werden Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Praxis im zweitägigen Kongress Antworten geben, Richtungen weisen und Lösungen anbieten. Der Vormittag des zweiten Kongresstages, Donnerstag, 21. Februar 2013, gehört dabei den BWE-Landesverbänden aus Baden-Württemberg und Bayern.
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Eine Dauendecke für den winterlichen Balkon und Garten
Schnee isoliert hervorragend, fast so gut wie eine Daunendecke. Er besteht bis zu 75 % aus Luft. Wo er als dicke Schicht den Untergrund dämmt, kühlt der Boden nicht so schnell und stark aus. Messungen haben ergeben, dass manchmal Temperaturunterschiede von bis zu 10 Grad zwischen freien und beschneiten Stellen vorherrschen. Empfindliche Pflanzenteile, Mikroorganismen etc. (leider allerdings auch Schneckeneier ...) überleben so eher als ungeschützt Winden und tiefem Frost ausgesetzt zu sein.
 
 

 
Umweltschutz im Aufschwung
WWF-Jahresbericht: Einnahmen und Herausforderungen auf Rekordniveau

Berlin - Der WWF Deutschland kann sich über eine stetig wachsende Unterstützung für seine Natur- und Umweltschutzarbeit freuen. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten Jahresbericht hervorgeht, kletterten die Einnahmen der Umweltstiftung im vergangenen Geschäftsjahr auf ein neues Rekordniveau von 56,5 Millionen Euro. Das entspricht einem Zuwachs von rund zehn Prozent. Der Löwenanteil stammte aus Zuwendungen privater Förderer, deren Anzahl sich auf über 438.000 erhöhte. „Der Panda ist auf Wachstumskurs und das ist angesichts der Herausforderungen auch notwendig“, sagt Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland. „Die Bedrohung der biologischen Vielfalt ist heute so groß wie nie. Da ist es wichtig, dass wir unsere Arbeit weiter ausbauen können.“

Neben dem Naturschutz in Deutschland konzentrierte sich die Arbeit des WWF im letzten Geschäftsjahr auf sieben internationale Schlüsselregionen, die für den globalen Artenschutz von herausragender Bedeutung sind. Als große Erfolge erwähnt der Jahresbericht unter anderem die Ernennung des Gorilla-Schutzgebiets Dzanga-Sangha im Kongobecken zum Weltnaturerbe der UNESCO sowie ein Abkommen zum Schutz des Regenwaldes zwischen Ecuador, Kolumbien und Peru. Eine Fläche von 1,6 Millionen Hektar soll hier dauerhaft vor der Abholzung gerettet werden. „Die Zerstörung des Planeten und damit unserer eigenen Lebensgrundlagen ist kein unabwendbares Schicksal. Unsere Erfolge zeigen, dass Mensch und Natur im Einklang miteinander leben können“, so Eberhard Brandes. Dies verdeutliche auch das WWF-Engagement in Deutschland. So habe man zum Beispiel im Naturschutzgroßprojekt „Mittlere Elbe“ in Sachsen-Anhalt mit der Rückverlegung des Elbdeichs begonnen. Der erste 2,4-kilometerlange Bauabschnitt des neuen Deichs, der einmal eine Gesamtlänge von 7,3 Kilometer erreichen wird, konnte im vergangenen Sommer fertiggestellt werden. Die neu entstehende Überflutungsfläche werde einerseits seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten, andererseits auch den Menschen vor Ort als natürlicher Hochwasserschutz dienen.

Für die erfolgreiche Realisierung solcher Projekte sei der Dialog mit den Betroffenen von herausragender Bedeutung. „Die Menschen wollen eingebunden werden und das zu Recht. Deshalb entscheidet der WWF niemals über Köpfe hinweg, sondern versucht stets mit Argumenten zu überzeugen und auf mögliche Sorgen einzugehen“, sagt Brandes. Ob beim Hochwasserschutz vor der eigenen Haustür oder der Abholzung des Regenwaldes auf der anderen Seite der Erde – die Öffentlichkeit müsse für die drängenden Umweltprobleme sensibilisiert werden. Nur so könne sich etwas zum Besseren ändern. Große Hoffnung setze der WWF insbesondere auf ein wachsendes Bewusstsein bei den jungen Menschen, weshalb sich die Umweltstiftung immer stärker in der Jugend- und Bildungsarbeit engagiere. So habe man im vergangenen Jahr den „2 Grad Campus“ ins Leben gerufen, eine Schülerakademie, an der Jugendliche über mehrere Wochen mit renommierten Wissenschaftlern an der Minderung des Klimawandels forschten.

Parallel zu großen Erfolgen habe man aber auch empfindliche Rückschläge einstecken müssen. Das zuvor starke und international als vorbildlich geltende brasilianische Waldgesetz sei empfindlich geschwächt worden. Nach einem von der Agrarlobby forcierten Gesetzentwurf sollten illegal gerodete Flächen im Nachhinein legalisiert werden, zusätzlich drohten weitere Millionen Hektar Regenwald durch die Aufweichung von Schutzvorschriften den Kettensägen zum Opfer zu fallen. Durch eine kurzfristig anberaumte internationale Kampagne habe der WWF immerhin dazu beitragen können, dass Präsidentin Rousseff den Gesetzentwurf in zwölf Punkten mit einem Teil-Veto blockierte. Nun müsse sich das Parlament erneut mit dem Vorhaben auseinandersetzen, wodurch sich weitere Möglichkeiten zum Protest eröffneten.

Für die Zukunft sieht WWF-Vorstand Brandes zahlreichen weitere Herausforderungen auf die Naturschützer zukommen, denn der massiv wachsende Ressourcenverbrauch der Menschheit sei auf einem absoluten Rekordniveau angelangt: „Schon heute verbrauchen wir 1,5-mal so viel natürliche Ressourcen wie sich jährlich erneuern. Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass das nicht lange gutgeht.“ Daher fordert der WWF neben einem besseren Schutz der Ökosysteme eine effizientere und umweltfreundlichere Produktionsweise und veränderte Konsumgewohnheiten. Hierfür setzt die Umweltstiftung auch auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen. Man wolle sich nicht allein mit Kritik begnügen, sondern auch konkret zeigen, wie man es besser machen kann. So berate der WWF beispielsweise die Edeka-Gruppe, um den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens langfristig zu minimieren. „Der WWF steht für einen ganzheitlichen Ansatz im Naturschutz“, fasst Brandes zusammen. „Von den Verbrauchern über die Politik bis zu den Unternehmen – alle müssen ihren Teil beitragen.“
 
 

 
NABU und LBV: „Stunde der Wintervögel“ mit Rekordbeteiligung
Kohlmeise hat den Schnabel vorn, kein weiterer Rückgang der Amseln

Berlin – Zur „Stunde der Wintervögel“ zählten in diesem Jahr so viele Menschen wie noch nie die Vögel in ihrem Garten. Mehr als 90.000 Teilnehmer griffen am Wochenende vom 4. bis 6. Januar zum Fernglas, um Vögel zu zählen und an den NABU und den Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu melden. Mit dieser Rekordbeteiligung ist die bundesweite Zählung erneut Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

Insgesamt wurden am Aktionswochenende mehr als 2,7 Millionen Vögel gemeldet, gut eine Million mehr als im Vorjahr. Die Kohlmeise konnte dabei ihren Spitzenplatz als bundesweit häufigster Wintervogel vom Vorjahressieger Haussperling zurückerobern. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen, wie im Vorjahr, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.

Nach einem besorgniserregenden Rückgang der meisten Arten im Vorjahr wurden zahlreiche Wintervögel 2013 wieder häufiger gesichtet. So legte der Buchfink um 20 Prozent zu, die Kohlmeise um 28 Prozent. Eichelhäher, Gimpel und Tannenmeisen wurden 50 Prozent häufiger gesichtet, der Buntspecht legte sogar um 80 Prozent zu. „Dass wir in diesem Jahr einige Arten besonders häufig sehen konnten, liegt an ihrem Verwandtschaftsbesuch aus dem Norden und Osten. Denn zur Zeit der Zählung herrschte dort besonders strenges Winterwetter“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Auf Vorjahresniveau verharrten hingegen der Haussperling (Rang zwei), die Amsel (Rang fünf) und der Grünfink (Rang sechs). Andererseits kam es zu einem größeren Einflug der nur in manchen Wintern auftretenden Seidenschwänze. Neben Einzelbeobachtungen in nahezu allen Bundesländern ließen sich die exotisch anmutenden nordischen Gäste im Osten von Vorpommern bis nach Bayern flächendeckend sehen.

Mit besonderem Interesse beobachteten die Forscher in diesem Jahr auch die Meldungen zum Bestand der Amseln. Hatte die Amsel seit zwei Jahren entlang des Rheintals große Bestandseinbrüche durch den Usutu-Virus hinnehmen müssen, gibt es laut Forscher nun Grund zur Hoffnung: „Die Daten geben für die betroffenen Gebiete keinen Hinweis auf weitere Bestandseinbrüche. Stattdessen haben sich die Zahlen auf dem niedrigen Vorjahresniveau gehalten“, so Lachmann. Die Vermutung, dass Zugvögel aufgrund der warmen Witterung vermehrt in Deutschland bleiben anstatt in den Süden zu ziehen, konnte für dieses Jahr nicht bestätigt werden.

Vom 9. bis 12. Mai findet die Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ statt, bei der die Brutvögel in Gärten und Parks im Mittelpunkt stehen. Langzeitstudien wie die „Stunde der Wintervögel“ und „Stunde der Gartenvögel“ liefern Vogelschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt.
 
 



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