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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
VAG und ADAC SĂŒdbaden satteln die RĂ€der!
Neu in Freiburg: der LastenEngel und das FREI.MOBIL-LastenVelo

Der ADAC SĂŒdbaden und die Freiburger Verkehrs AG mit FREI.MOBIL by VAG – der Dachmarke fĂŒr den Umweltverbund – radeln ab sofort gemeinsam! Beide bieten in Zusammenarbeit mit LastenVelo Freiburg einen neuen Service an: das Elektro-Lastenrad. Eine Dienstleistung, wie es sie in Freiburg so bislang noch nicht gegeben hat!

„Gerade in den GroßstĂ€dten werden die Menschen in der Zukunft immer mehr aufs Fahrrad umsatteln“, prophezeit Clemens Bieniger. Und diesem Verhalten möchte der Vorsitzende des ADAC SĂŒdbaden schon jetzt Rechnung tragen. „Schließlich wollen wir unsere GeschĂ€ftsstelle und BĂŒrorĂ€ume in Freiburg Am Predigertor zum ‚Haus der MobilitĂ€t‘ umwandeln.“

Und VAG-Vorstand Oliver Benz ergĂ€nzt: „Mit dem LastenVelo schließen ADAC und FREI.MOBIL by VAG eine AngebotslĂŒcke fĂŒr alle jene, die auch grĂ¶ĂŸere GegenstĂ€nde ĂŒber mittlere Distanzen gerne umweltgerecht transportieren wollen.“

Deshalb starten beide Institutionen nun gemeinsam mit dem Elektro-Lastenrad in die Zukunft. Der Service-Gedanke ist ganz einfach: Wer zu viel eingekauft hat, mĂŒde vom Bummeln ist oder auch gezielt ein Transportmittel buchen möchte, der ist beim Lastenrad genau richtig.

„Mit dem LastenEngel und dem FREI.MOBIL-LastenVelo sind uns zwei LastenfahrrĂ€der auf dem neuesten Stand der Technik gelungen“, freut sich Robert Schneider. FĂŒr den GrĂŒnder des LastenVelo Freiburgs bietet die elektrische UnterstĂŒtzung am Fahrrad dabei den entscheidenden Mehrwert! Schneider: „Im Stadtverkehr kommt es zu keinem Zeitverlust verglichen zum konventionellen Rad, jedoch bleibt die körperliche BetĂ€tigung auf dem gleichen Niveau. So werden TĂŒren fĂŒr Projekte aller Art aufgestoßen, bei denen innerstĂ€dtischer Transport eine Rolle spielt.“

Und so einfach funktioniert das kostenlose Leihsystem



 bei der VAG: Um das FREI.MOBIL-LastenVelo auszuleihen, muss man sich zunĂ€chst einmalig bei LastenVelo Freiburg registrieren. Gegen ein Pfand von 10 Euro erhĂ€lt man eine persönliche Chipkarte, mit der das Schloss des gebuchten Lastenfahrrads geöffnet werden kann. Das grĂŒn-pinke dreirĂ€drige gustav-W Cargobike steht auf dem Parkplatz des ehemaligen VAG Betriebshofes in der Urachstraße allen LastenVelo-Mitgliedern zur Ausleihe zur VerfĂŒgung.


 beim ADAC SĂŒdbaden: Analog der VAG. Dazu gibt es den Vorteil fĂŒr ADAC Mitglieder: wĂ€hrend der Öffnungszeiten (Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr; samstags von 9.30 bis 13.30 Uhr) können sie das einspurige gelbe Rad der Marke Bullitt mit einer großen Transportbox zwischen Vorderrad und Lenker in der GeschĂ€ftsstelle Am Predigertor 1 ausleihen oder auch vorab reservieren. Einer Fahrt mit dem LastenEngel samt einer Zuladung von maximal 100 Kilogramm steht nichts mehr im Wege. Dank eines Elektroantriebs im Tretlager kommt auch niemand aus der Puste.

LastenVelo Freiburg betreibt bisher bereits fĂŒnf konventionelle LastenrĂ€der. Die konventionellen LastenrĂ€der können ĂŒberall im Stadtgebiet abgestellt werden. Wo sie ausgeliehen werden können, steht auf der Online-Karte unter www.lastenvelofreiburg.de – dort kann das gewĂŒnschte Rad auch reserviert werden.

Ab sofort gibt es also darĂŒber hinaus noch zwei weitere LastenrĂ€der – sogar mit elektronischer UnterstĂŒtzung, den LastenEngel des ADAC SĂŒdbaden und das FREI.MOBIL-LastenVelo der VAG.
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Auswirkungen des Windparks Butendiek auf streng geschĂŒtzte Vögel
Bundesbehörde verschleiert, Fadenscheinige BegrĂŒndung lĂ€sst brisante Daten vermuten

Der Fall des umstrittenen Offshore-Windparks Butendiek entwickelt sich immer mehr zu einem handfesten Skandal. Nach neuesten Erkenntnissen meiden etwa Stern- und Prachttaucher die Anlage mit bis zu acht Kilometern Abstand, und damit viel weitrĂ€umiger als im Genehmigungsverfahren angenommen. Gleichzeitig hĂ€lt die Genehmigungsbehörde, das Bundesamt fĂŒr Schifffahrt und Hydrographie (BSH), die Daten zu den Auswirkungen der Windkraftanlagen auf die betroffenen Seevogelarten zurĂŒck.

Um die genauen Auswirkungen von Butendiek und den umliegenden Anlagen auf das Vogelschutzgebiet „Östliche Deutsche Bucht“ und die Seevogelarten prĂŒfen zu können, hatte der NABU beim zustĂ€ndigen Bundesamt einen Antrag nach dem Umweltinformationsgesetz auf Übermittlung der Monitoringdaten fĂŒr Seevögel gestellt. Diese Daten mĂŒssen die Betreiber erheben, als eine der Auflagen bei der Genehmigung von Windkraftanlagen. Sie sind entscheidend, um die ökologischen Auswirkungen der Anlagen einschĂ€tzen zu können.

Seine Antwort hat das BSH lange hinausgezögert und verschoben. Erst am letzten Tag der auslaufenden Frist, am 28. Februar, wurde der Antrag des NABU abgelehnt. BegrĂŒndung: Die Daten aus dem Seevogel-Monitoring unterlĂ€gen dem Betriebs- und GeschĂ€ftsgeheimnis. „Diese BegrĂŒndung ist haarstrĂ€ubend. Sie ist ein mehr als durchsichtiger Versuch der Behörde und der Windparkbetreiber, Planungsfehler zu verschleiern und die tatsĂ€chlichen Auswirkungen der Windparks zu verheimlichen“, sagte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Miller. Der NABU hat Widerspruch gegen die Ablehnung eingelegt und wird auch einen einstweiligen Rechtsschutzantrag stellen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen schon jetzt: Der jahrzehntelange Verbreitungsschwerpunkt von Stern- und Prachttauchern hat sich bereits deutlich nach SĂŒdwesten verschoben, die Vögel verlassen das fĂŒr sie eingerichtete Schutzgebiet. Durch die Windpark-Barriere drohen außerdem mehr als 20 Prozent des EU-Vogelschutzgebietes dauerhaft verloren zu gehen. Der FlĂ€chenverlust stellt nach EinschĂ€tzung des NABU einen klareren Verstoß gegen EU-Recht dar.

„Die Situation fĂŒr die Seetaucher in der ‚Östlichen Deutschen Bucht‘ ist dramatisch. Da wird fĂŒr die Tiere extra ein Schutzgebiet eingerichtet, aus dem sie dann durch einen Windpark vertrieben werden. Und das BSH verhindert mit seiner Blockadehaltung jede fachliche Auseinandersetzung. Da liegt der Verdacht nahe, dass sowohl BSH als auch die Windparkbetreiber um die Brisanz der Daten wissen“, so Miller.

Seit April 2014 klagt der NABU gegen die Anlage, mittlerweile in zweiter Instanz am Oberverwaltungsgericht MĂŒnster. Doch die fĂŒr das Verfahren wesentliche Schadensbeurteilung kann ohne die Monitoringdaten nicht erfolgen. Selbst das Bundesamt fĂŒr Naturschutz (BfN), zustĂ€ndig fĂŒr die Einhaltung der Schutzgebietsziele, wartet seit Langem vergeblich auf diese Daten. „Dass nicht einmal die zustĂ€ndige Bundesbehörde die Daten bekommt, ist ein Skandal. Das BfN wird klar in der AusĂŒbung seiner Aufgaben behindert“, so Miller weiter.

Die herausragende Bedeutung des Gebiets „Östliche Deutsche Bucht“ fĂŒr die streng geschĂŒtzten Stern- und Prachttaucher war schon vor dem Bau von Butendiek bekannt. Die Vögel sind extrem störungsempfindlich. In der UmweltvertrĂ€glichkeitsstudie zu Butendiek wurde ihre Fluchtdistanz mit zwei Kilometern viel zu gering angesetzt.

„Deutschland ist nach EU-Recht zum Schutz der Seetaucher verpflichtet. Der durch Butendiek verursachte Schaden im Vogelschutzgebiet muss dringend saniert werden“, so NABU-Meeresschutzexpertin Anne Böhnke-Henrichs. FĂŒr eine solche Sanierung gĂ€be es verschiedene AnsĂ€tze. Dazu zĂ€hlen ein TeilrĂŒckbau des Windparks oder die BeschrĂ€nkung anderer störender Nutzungen, etwa durch den Schiffsverkehr oder die Fischerei. Sollte die Sanierung des bestehenden Schutzgebiets nicht gelingen, könnten auch die Schutzgebietsgrenzen angepasst werden, um zu verhindern, dass die Seetaucher erneut vertrieben werden.
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Freie Bahn fĂŒr Wildtiere
ADAC, Deutscher Jagdverband, Naturschutzbund (NABU) und der WWF Deutschland wollen fĂŒnf Prozent weniger WildunfĂ€lle jĂ€hrlich. Deutschland hat zu wenig „GrĂŒne Infrastruktur“.

Hunderttausende Rehe, Hirsche, FĂŒchse und viele andere Tiere sterben jedes Jahr auf unseren Straßen. WildunfĂ€lle stellen zudem fĂŒr Autofahrer ein erhebliches Risiko dar. Zum anderen gefĂ€hrden die Zerschneidung und Verinselung von LebensrĂ€umen die biologische Vielfalt in Deutschland.

ADAC, Deutscher Jagdverband, Naturschutzbund (NABU) und der WWF Deutschland begrĂŒĂŸen deshalb das heute vom Bundesamt fĂŒr Naturschutz (BfN) in Berlin vorgestellte „Bundeskonzept GrĂŒne Infrastruktur“ als eine dringend notwendige Grundlage. Gleichzeitig kritisieren sie die schleppende Umsetzung des 2012 beschlossenen Bundesprogramms Wiedervernetzung sowie eines bundesweiten Biotopverbunds. Grund dafĂŒr ist neben der unzureichenden Finanzierung auch der bestehende Mangel von bundesweiten Planungsgrundlagen und Umsetzungsstrategien.

In einem gemeinsamen Papier fordern die VerbĂ€nde daher Bund und LĂ€nder auf, ihre Anstrengungen zur Umsetzung von Wiedervernetzung und Biotopverbund deutlich zu verstĂ€rken. Ziel mĂŒsse es sein, die Zahl der VerkehrsunfĂ€lle mit Wildtieren – auch zum Schutz des Menschen – um jĂ€hrlich fĂŒnf Prozent zu verringern. HierfĂŒr brauche es geeignete Maßnahmen wie Querungshilfen, Wildwarnanlagen oder ZĂ€unung.

Außerdem sollte ab sofort mindestens ein Prozent der Investitionen in Bundesfernstraßen fĂŒr Maßnahmen zur Wiedervernetzung von LebensrĂ€umen an bestehenden Bundesauto-bahnen und Bundesfernstraßen verwendet werden. Bis zum Jahr 2027 sollen so die 93 wichtigsten Wiedervernetzungsabschnitte aus dem Bundesprogramm abgearbeitet sein.

FĂŒr den dauerhaften Ausbau und den Erhalt GrĂŒner Infrastruktur sollte ein „Bundesnetzplan Biotopverbund“ eine lĂ€nderĂŒbergreifende Vernetzung von LebensrĂ€umen gewĂ€hrleisten. Als fester Bestandteil der Raumplanung wĂ€ren auf diese Weise wichtige Achsen sowie ĂŒberlebenswichtige KernflĂ€chen des Biotopverbundsystems dauerhaft gesichert. Besonderer Wert ist dabei auf die bestmögliche Einbindung von WildbrĂŒcken und anderen Querungshilfen in das Netz der Natur zu legen.

Eines der grĂ¶ĂŸten Probleme stellt derzeit die intensive Landnutzung und damit die VerfĂŒgbarkeit von FlĂ€che fĂŒr den Naturschutz dar. Hier fordern die VerbĂ€nde von der öffentlichen Hand, den Verkauf wichtiger FlĂ€chen aus ihrem Besitz einzustellen und diese fĂŒr die Umsetzung des lĂ€nderĂŒbergreifenden Biotopverbundes bereitzuhalten. Insbesondere in der Agrarlandschaft mĂŒssten ausreichend Trittstein- und VernetzungslebensrĂ€ume wie z.B. Waldinseln, Feuchtgebiete oder Hecken geschaffen werden. Hier ist auch die Agrarpolitik gefordert.

Die Tagung „Lebensraumkorridore fĂŒr Mensch und Natur“ am 27. MĂ€rz 2017 in der Berliner Landesvertretung von Baden-WĂŒrttemberg befasst sich ebenfalls mit der Thematik der Wiedervernetzung und stellt zahlreiche Praxisbeispiele vor.
 
 

 
NABU: WĂ€lder brauchen mehr Schutz
Änderung der Waldgesetze notwendig

AnlĂ€sslich des Internationalen Tag des Waldes (21.3.) fordert der NABU mehr Schutz fĂŒr WĂ€lder, weltweit und in Deutschland. Vor allem die Umwandlung von WĂ€ldern zu landwirtschaftlichen FlĂ€chen und Siedlungen fĂŒhren weltweit zu einem Verlust von 13 bis 15 Millionen Hektar jĂ€hrlich. Dazu trĂ€gt in besonderem Maße der Konsum von Fleischprodukten bei, denn jedes Jahr werden weitere WeideflĂ€chen benötigt und Futtermittel wie Soja werden auf dem globalisierten Markt in großen Mengen gehandelt.

„WĂ€lder sind weltweit bedeutende LebensrĂ€ume fĂŒr eine immense Artenvielfalt. Wir Menschen profitieren vor allem von ihren kostenlosen Leistungen. Nur wenn wir WĂ€lder schĂŒtzen, können wir weiterhin zum Beispiel von ihrem Nutzen als Kohlenstoffspeicher profitieren“, sagte NABU-PrĂ€sident Olaf Tschimpke.

Auch Deutschland ist seiner Verpflichtung, WĂ€lder effektiv zu schĂŒtzen noch lĂ€ngst nicht nachgekommen. Gerade mal zwei Prozent der WaldflĂ€che Deutschlands sind heute ĂŒber einen rechtlichen Schutz dauerhaft aus der Nutzung genommen. Nur in solchen WĂ€ldern können sich langfristig wieder urwaldĂ€hnliche Strukturen und damit ein Paradies fĂŒr die Artenvielfalt entwickeln.

Die geplante Ausweisung eines dritten Nationalparks in Bayern ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Dabei muss die naturschutzfachliche QualitĂ€t des Waldes bei der Ausweisung im Vordergrund stehen. Mit dem Spessart und dem Steigerwald stehen zwei geeignete Laubwaldgebiete im Eigentum des Freistaates zu VerfĂŒgung. Ein neuer Nationalpark muss auch neue naturschutzfachliche QualitĂ€t in das betroffene Gebiet bringen und darf nicht nur bereits als Naturschutzgebiet ausgewiesene FlĂ€chen beinhalten.

Der Waldnaturschutz in Deutschland geht jedoch deutlich ĂŒber die nicht mehr forstwirtschaftlich genutzten FlĂ€chen hinaus, denn der Großteil des deutschen Waldes wird weiterhin bewirtschaftet werden. „GrundsĂ€tzlich sollte bei WirtschaftswĂ€ldern das Ziel verfolgt werden, dass diese sich bezĂŒglich Struktur (Baumartenzusammensetzung, Waldentwicklungsphasen, Totholzanteil) an heimischen ‚UrwĂ€ldern‘ orientieren. Um dies sicherzustellen bedarf es einer entsprechenden Änderung der Waldgesetze“, fordert Tschimpke.

Im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens, mit dem Ziel den Temperaturanstieg auf deutlich unter 2, besser auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, spielt der Wald eine zentrale Rolle bei der Reduzierung von Kohlenstoff in der AtmosphĂ€re. Um weiterhin als Kohlenstoffsenke fungieren zu können, muss die WaldflĂ€che erhalten und vermehrt werden. „Dabei ist zu beachten: Wald ist nicht gleich Wald. Ein alter Wald, mit hohen HolzvorrĂ€ten und einem intakten Boden speichert wesentlich mehr Kohlenstoff als aufgeforstete Plantagen“, so NABU-Waldexperte Stefan Adler.
 
 

 
NABU: Mit neuem Verpackungsgesetz droht Aus fĂŒr die Mehrwegflasche
Deutschland muss endlich den Abstieg vom Gipfel des Plastik-Bergs einlÀuten

Der NABU kritisiert die aktuellen PlĂ€ne der Bundesregierung fĂŒr ein neues Verpackungsgesetz. In dem jetzt dem Bundestag vorgelegten Entwurf wurden mehrere Umweltvorgaben ohne Not aufgeweicht oder ganz gestrichen. So stĂŒnde im schlimmsten Fall sogar die Mehrwegflasche vor dem Aus. Auch die verbraucherfreundliche Sammlung von Wertstoffen in einer Tonne hat die Bundesregierung gestrichen, ebenso fehlen fortschrittliche Ziele zum Recycling von Kunststoffen.

Der NABU fordert die Abgeordneten des Bundestags daher dazu auf, im Gesetzgebungsverfahren die Umweltvorgaben wieder deutlich zu erhöhen – und damit zu den Zielen zurĂŒckzukehren, die bereits im ersten Entwurf fĂŒr das Gesetz 2015 auf dem Tisch lagen. Diese waren deutlich ambitionierter. „Innerhalb der nĂ€chsten zehn Jahre mĂŒssen wir in Deutschland das Kunststoff-Zeitalter beenden. Doch das, was die Bundesregierung hier vorschlĂ€gt, lĂ€utet keineswegs den Abstieg vom Gipfel des Plastik-Bergs ein“, kritisierte NABU-BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer Leif Miller.

Beispiel GetrĂ€nkeverpackungen: Derzeit sollen vier von fĂŒnf GetrĂ€nken umweltfreundlich verpackt sein. Diese Vorgabe hat die Bundesregierung jetzt ersatzlos gestrichen. Ohne erkennbaren Grund beerdigt Deutschland damit eines seiner wenigen konkret bezifferten Ziele zur Abfallvermeidung. „Die Bundesregierung verspielt die Chance, endlich Sanktionen ergreifen zu können. Das Pfand alleine reicht nicht aus, um ökologisch vorteilhafte Verpackungen zu fördern. Im Gegenteil: Seit Jahren machen Handel und GetrĂ€nkeindustrie hohe Profite aus dem GeschĂ€ft mit dem Einweg-Pfand. Nicht die Pfandpflicht ist das Thema der Stunde, sondern wirkungsvolle Instrumente fĂŒr umweltfreundliche GetrĂ€nkeverpackungen. Wir brauchen dringend eine Steuer auf GetrĂ€nkeverpackungen. Wir mĂŒssen die Mehrwegquote fördern und nicht abschaffen“, so Miller.

Am kommenden Montag sind Abfall-Experten zur Anhörung in den Umweltausschuss des Bundestags eingeladen. Dann wird es auch um die Frage der Wertstofftonne und die Recyclingquote fĂŒr Kunststoffe gehen. Obwohl die meisten Experten in Deutschland eine Recyclingquote von 72 Prozent ab dem Jahr 2019 befĂŒrworten, will die Bundesregierung deutlich laschere Ziele beschließen. Erst ab dem Jahr 2022 soll eine Quote von gerade einmal 63 Prozent erfĂŒllt werden. „Wir erwarten von den Mitgliedern des Bundestags, dass sie diese VerwĂ€sserung nicht durchgehen lassen und stattdessen strengere Ziele beschließen. Andernfalls fehlen fĂŒr die Abfallwirtschaft die nötigen Anreize, in eine bessere Technik zum Sortieren und Recyclen von Kunststoffen zu investieren. Dabei sind diese Investitionen seit Jahren ĂŒberfĂ€llig, uns gehen immer noch Hunderttausende Tonnen an wertvollen Kunststoffen unnötig verloren“, so Miller.

Auch die EinfĂŒhrung der Wertstofftonne ist von der Politik vom Tisch gekehrt worden. UrsprĂŒnglich war vorgesehen, dass kĂŒnftig jeder Haushalt Zugang zu einer MĂŒlltonne haben soll, in der sĂ€mtliche AbfĂ€lle aus Plastik und Metall gemeinsam gesammelt werden. Von dieser Lösung hatte sich die Bundesregierung bereits im vergangenen Jahr verabschiedet. „Deutschland bleibt damit bei seinem zerfaserten System der gelben SĂ€cke, gelben Tonnen und Wertstoffhöfe. Dieses Wirrwarr ist weder aus Umwelt- noch aus Verbrauchersicht sinnvoll“, so Miller.

Der gesamte Gesetzentwurf sei mittlerweile nur noch ein Schatten dessen, was 2015 ursprĂŒnglich als neues Wertstoffgesetz diskutiert wurde. Der NABU forderte die Parlamentarier auf, wieder zu den ursprĂŒnglich geplanten Vorgaben zurĂŒckzukehren. Dort war auch vorgesehen, stoffliche Verwertungsziele automatisch zu steigern, wenn sich diese bewĂ€hren. Davon hat sich die Regierung mittlerweile ebenso verabschiedet.

„Im Gesetz fehlt außerdem eine Vorgabe, die sicherstellt, dass in jedem Bundesland eine Mindestmenge an Verpackungsabfall je Einwohner gesammelt wird. Mit einem solchen Ziel wĂŒrden Kommunen und das duale Systeme dazu angehalten, die Bevölkerung ausreichend, dauerhaft und aktiv zur MĂŒlltrennung und Abfallvermeidung zu beraten“, so Benjamin Bongardt, NABU-Leiter fĂŒr Ressourcenpolitik.

Unklar bleibt auch, ob und wie die dualen Systeme kĂŒnftig den Einsatz von Recyclingkunststoffen in ihrer Preispolitik bei Verpackungen berĂŒcksichtigen werden. Entsprechende Berichte ĂŒber die Bevorteilung von Recyclingmaterial und eine recyclingfreundliche Verpackungsgestaltung sollen nach den PlĂ€nen der Bundesregierung nicht veröffentlichungspflichtig sein. Daher werden die Leistungen des Verpackungssektors fĂŒr die Umwelt sowie seine Preisgestaltung wohl im Wesentlichen ein Geheimnis unter Herstellern bleiben. DarĂŒber hinaus sollen sich Einzelhandel, Industrie und Hersteller kĂŒnftig mit Hilfe einer öffentlich beliehenen Stiftung privaten Rechts selbst kontrollieren. Dabei geht es primĂ€r um die Frage, ob gesetzeskonform fĂŒr die Entsorgung von Verpackungen gezahlt wird. „Das ist ein Konstrukt, das Regionen mit freiwillig eingefĂŒhrten Wertstofftonnen die Motivation zur Zusammenarbeit nimmt. Denn fĂŒr ein Funktionieren des Systems mĂŒssen Kommunen und Hersteller eigentlich vertrauensvoll zusammenarbeiten“, so Bongardt.

Angesichts des enormen Ressourcenverbrauchs in Deutschland fordert der NABU von der kommenden Bundesregierung die EinfĂŒhrung eines Ressourcenschutzgesetzes. „Dieses Gesetz muss endlich die Kreislaufwirtschaft in allen Wirtschafts- und Konsumzweigen Deutschlands voranbringen“, so Bongardt.
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1000 neue Eichen fĂŒr den Opfinger Wald
Pflanzaktion am Samstag, 25. MĂ€rz, fĂŒr NaturschĂŒtzer, BĂŒrger und Forstleute

Am Samstag, 25. MĂ€rz, von 9 bis 12.30 Uhr findet im Opfinger Wald
eine Pflanzaktion statt, die das Waldhaus Freiburg in Kooperation mit
dem BUND, dem NABU und der Schutzgemeinschaft Deutscher
Wald initiiert hat. Dabei pflanzen mehr als 50 Freiwillige 1000 junge
Eichen. Die PflanzflÀche am Waldmösleweg unweit des kleinen
Opfinger Sees wurde im Januar gerodet; hier standen viele Eschen,
die durch das Eschentriebsterben stark geschÀdigt waren und jetzt
genutzt werden mussten. Anschließend hat eine Forstwirtgruppe des
Forstamtes die FlĂ€che von Reisig gerĂ€umt und fĂŒr die Pflanzung
standortgerechter Stieleichen vorbereitet.

Auszubildende des Forstamtes leiten gemeinsam mit dem Personal
vom Waldhaus die Pflanzaktion an. Mit Erdbohrern werden zunÀchst
die Löcher angefertigt. Anschließend werden die jungen BĂ€ume per
Hand oder mit Hilfe von Spaten und Pflanzhauen gepflanzt.
Fachleute achten auf das sorgfÀltige Einbringen der jungen BÀume.


Der Revierförster Markus MĂŒller, Leiter des Waldhauses, informiert
vor Ort ĂŒber das Eschentriebsterben und verrĂ€t, warum gerade die
Eiche die ideale Baumart zur Wiederaufforstung ist.

Die Teilnahme ist frei. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr und
endet um 12.30 Uhr mit einem von BUND und Forstamt gestifteten
Vesper. Treffpunkt ist der Parkplatz am kleinen Opfinger Baggersee
(VAG-Haltestelle KleingĂ€rten). FĂŒr RĂŒckfragen ist Markus MĂŒller
erreichbar unter Tel. 0170/7661933.
 
 

 
Amphibienwanderung
Stadt appelliert an Mountainbiker und SpaziergÀnger, drei Waldwege beim Waldsee zu meiden

Die Amphibien wandern wieder, und der Mensch sollte RĂŒcksicht auf
sie nehmen. Vor allem im Stadtwald zwischen dem Waldsee und der
Franzosenschanze/Canadian Trail sind dieser Tage viele Erdkröten
und Grasfrösche unterwegs. Daher appellieren das Forstamt und das
Umweltschutzamt nun an Mountainbiker und SpaziergÀnger, bis
Ende Mai drei Waldwege in diesem Gebiet zu meiden. Welche Wege
das sind, ist der angehÀngten Karte zu entnehmen.

Die beiden oberen Wege, die in der Karte von der eingezeichneten
HĂŒtte („H“) in sĂŒdöstlicher Richtung (rechts unten) zur WaldseeGaststĂ€tte
fĂŒhren, sind so schmal, dass das Landeswaldgesetz das
Radfahren dort ohnehin verbietet. Um das Zertrampeln der Kröten
und Frösche zu verhindern, bitten die erwĂ€hnten Ämter aber auch
SpaziergÀnger, auf die Nutzung dieses Weges bis Ende Mai zu
verzichten.

Der in der Karte untere, grau markierte Weg heißt Schanzenweg. Er
ist nach dem Landeswaldgesetz fĂŒr Radfahren zugelassen, sollte
aber vorerst von Mountainbikern und allen anderen Waldbesuchern
gemieden werden. Auch der Verein MTB-Freiburg weist auf seiner
Facebook-Seite auf diesen Appell hin.
 
 

 
Der Freiburg-Cup ist gut gestartet
Stadt Freiburg bewertet die EinfĂŒhrung eines Pfandbechers fĂŒr Kaffee als großen Erfolg

Stadtverwaltung und ASF arbeiten an einer weiteren Optimierung des Pfandbechersystems

Der Freiburg-Cup ist angekommen. Vier Monate nach der
Vorstellung des Kaffee-Pfandbechers in Freiburg zieht die
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF)
gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine positive Bilanz.

Das Freiburger Pilotprojekt stieß bundesweit auf große
Resonanz. Seit November 2016 wird der stabile,
spĂŒlmaschinenfeste Freiburg-Cup in CafĂ©s und BĂ€ckereien in
der Innenstadt fĂŒr den Kaffee „To go“ angeboten. Das
Interesse von Kunden und Gastronomen war von Anfang an
groß. Begonnen wurde mit 5.000 Pfandbechern, nach vier
Monaten sind schon etwa 14.000 Becher bereits im Umlauf
und die Aktion expandiert.

14 Cafés und BÀckereifilialen aus der Freiburger Innenstadt
waren am Anfang mit am Start. Vier Wochen spÀter
beteiligten sich schon 44 GeschÀfte an der Aktion, inzwischen
zÀhlen 72 Kaffeebetriebe, BÀckereien oder Eiscafés zu den
Partnern des Freiburg-Cups. Außerhalb des Stadtzentrums ist
der Pfandbecher bereits im StĂŒhlinger, in der Wiehre und in
Cafés in Herdern zu bekommen, seit Mitte Februar vertreibt
auch die Gastronomie des Uni-Klinikums den Freiburg-Cup.
„Durch das breite Medienecho am Anfang der Aktion wurde
der Becher schlagartig zum StadtgesprÀch. Alle wollten ihn
haben - und die Beliebtheit des Freiburg-Cups hat sich
gehalten“, resĂŒmiert Michael Broglin, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der
ASF.

Bei einem Erfahrungsaustausch Ende letzter Woche im
Freiburger Rathaus bestÀtigten Vertreterinnen und Vertreter
der Kaffee-Gastronomie, dass der ökologische Impuls des
Freiburg-Cups viele „To go“-Kunden erreicht habe. Dennoch
sei die weitere gezielte Ansprache der Kaffeetrinker durch das
Thekenpersonal unverzichtbar. UmweltbĂŒrgermeisterin Gerda
Stuchlik sagte zu, „dass ASF und Stadtverwaltung weiter an
der Verbesserung und Optimierung des Pfandbechersystems
arbeiten werden. So soll unter anderem der RĂŒcklauf der
gebrauchten Becher, beispielsweise durch einen ĂŒber das
Smartphone abrufbaren Stadtplan mit allen teilnehmenden
GeschĂ€ften verbessert werden.“

Auch außerhalb Freiburgs findet der Pfandbecher Beachtung.
So sind in mehreren deutschen GroßstĂ€dten gezielte
Aktionen zur Vermeidung von Einweg-Kaffeebechern geplant,
die sich am Freiburger Beispiel orientieren. Dabei ist die ASF
Ansprechpartner fĂŒr die örtlichen UmweltverbĂ€nde und
Stadtverwaltungen. Die ASF hofft, dass sich weitere Akteure
von der Aktion inspirieren lassen, denn nur gemeinsam kann
es den Kommunen gelingen, etwas gegen die
Einwegbecherlawine auszurichten. Allein 12 Millionen leere
Becher fallen in Freiburg jedes Jahr beim Genuss von Kaffee
„To go“ an. Die gebrauchten Einwegbecher lassen sich nicht
recyceln und mĂŒssen als RestmĂŒll entsorgt werden.

Kunden, die ihren Kaffee zum Mitnehmen im Freiburg-Cup
kaufen, zahlen einen Euro Pfand und können den leeren
Becher in allen mitmachenden GeschĂ€ften zurĂŒckgeben.
Anschließend wird der Becher gespĂŒlt, bei jedem Einsatz
spart der robuste Freiburg-Cup einen Wegwerfbecher ein. FĂŒr
die Cafébetriebe fallen keine Kosten an, die Stadt Freiburg
trĂ€gt die Kosten fĂŒr die EinfĂŒhrung des Systems, die
Koordination liegt bei der ASF.
 
 



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