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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Teilnehmer für Kirgistan-Expedition gesucht
Laienforscherreise hilft Schneeleoparden im Tian-Shan-Gebirge

Die Naturschutzorganisationen NABU und Biosphere Expeditions suchen noch Teilnehmer für die diesjährige Schneeleoparden-Expedition nach Kirgistan. Die Forscherreise ermöglicht es Laien, aktiv am Schutz des Schneeleoparden und seiner Beutetiere im nördlichen Tian-Shan-Gebirge mitzuwirken. Die Termine für die Expeditionen sind 11.-23. Juli, 1.-13. August und 15.-27. August. Anmeldungen werden unter www.biosphere-expeditions.org/tienshan angenommen. „Der NABU freut sich über die Zusammenarbeit mit Biosphere Expeditions und über die zusätzlichen Kapazitäten, die diese für den Schneeleopardenschutz mit sich bringt“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.

Die Expeditionsteilnehmer bauen zusammen mit den NABU-Wildhütern der „Gruppa Bars“ (Gruppe Schneeleopard) Fotofallen auf oder prüfen bereits aktive. Sie suchen und identifizieren Spuren von Schneeleoparden und führen Wildzählungen an Wildschafen, Steinböcken, Murmeltieren und Vögeln durch. Um die Akzeptanz des Schneeleoparden in der lokalen Bevölkerung zu verbessern, gehört auch der Austausch mit den örtlichen Hirten und Dorfbewohnern zu den Aufgaben der Teilnehmer. Dabei geht es zu Fuß oder im Geländewagen in Höhen bis zu 3.600 Meter hinauf. „Körperliche Fitness ist daher eine Teilnahmevoraussetzung“, erklärte Dr. Matthias Hammer, Gründer und Chef von Biosphere Expeditions. Eine weitere seien zumindest rudimentäre Englischkenntnisse. „Weitere Vorkenntnisse oder spezielle Fähigkeiten sind nicht erforderlich – was man für die Feldarbeit wissen muss, wird vor Ort im Rahmen einer zweitägigen Ausbildung zum Beginn der Expedition vermittelt“, so Dr. Hammer weiter.

Schneeleoparden gehören zu den am meisten bedrohten Großkatzen der Welt. In Kirgistan gibt es nur noch etwa 300 der seltenen Tiere. Der NABU engagiert sich bereits seit über 15 Jahren in der Tian-Shan-Region für deren Schutz. Seit 2014 bietet Biosphere Expeditions zusammen mit dem NABU die Forscherreisen für Jedermann in den Tian Shan an. Das lokale Wissen der NABU-Filiale in Kirgistan und die Erfahrung von über fünfzehn Jahren im nachhaltigen Wissenschaftstourismus von Biosphere Expeditions bilden die Grundlage für die Expeditionen.
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Illegal getöteter Wolf
NABU setzt 5.000 Euro Belohnung für Hinweise auf Täter aus

Konsequente Strafverfolgung bei illegalen Wolfstötungen

Im Fall einer Ende vergangenen Jahres illegal getöteten Wölfin hat der NABU jetzt 5.000 Euro Belohnung für Hinweise an die Polizei ausgesetzt, die zur Ermittlung des Täters führen. Am 27. November hatte ein Jagdpächter an der Verbindungsstraße zwischen Loburg und Lübars, Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt einen weiblichen Wolf mit einer tödlichen Schussverletzung gefunden.

Der NABU sieht grundsätzlich große Schwierigkeiten bei der Verfolgung in Fällen von Umweltkriminalität. Mit der Auslobung einer Belohnung möchte der NABU die Arbeit der Ermittlungsbehörden unterstützen.

„Bestehende Konflikte zwischen Mensch und Wildtier werden durch das Wolfsmanagement der Bundesländer im Einvernehmen aller betroffenen Interessengruppen getroffen. Wer aber eigenmächtig und dazu noch mit einer Schusswaffe versucht, vollendete Tatsachen zu schaffen, handelt kriminell. Dies ist eine Straftat, die nicht der Konfliktlösung dient, sondern dem Dialog schadet. Der NABU fordert eine konsequente Verfolgung bei Umweltkriminalität. Wir wollen die Ermittlungsarbeit mit dieser Belohnung fördern“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der Wolf wurde Ende November zur Untersuchung ins Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin gebracht. Hier sollen neben der Todesursache auch Informationen über die verwendete Munition sichergestellt werden.

„In Sachsen-Anhalt wurde zuletzt vor sechs Jahren ein illegal geschossener Wolf gefunden. Dieser Fall ereignete sich ebenfalls im Landkreis Jerichower Land“, so Annette Leipelt, NABU-Landesgeschäftsführerin Sachsen-Anhalt. Seit 2000 wurden in Deutschland insgesamt 19 illegal erschossene Wölfe gefunden. Bei weiteren vier Tieren, die an einer natürlichen Todesursache starben, wurden bei der Autopsie ausgeheilte Schussverletzungen entdeckt. Bis heute ist es nur in einem Fall aus dem Jahr 2012 in Hachenburg (Rheinland Pfalz) zu einer rechtskräftigen Verurteilung gekommen. Damals hatte sich der Täter freiwillig gestellt.

„Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Wolf eine streng geschützte Tierart. Seine illegale Tötung kann mit bis zu fünf Jahren Haft und 50.000 Euro Geldstrafe geahndet werden“, so NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

Der NABU ist angesichts der europaweiten Erfahrung und aus 15 Jahren Erfahrungen und Beobachtungen nach Rückkehr der Wölfe in Deutschland der Überzeugung, dass Menschen, Nutztiere und Wölfe als Nachbarn zusammen leben können. Mit seinem Projekt „Willkommen Wolf!“ unterstützt er seit 2005 die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland.
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NABU: Regierungsprogramm für nachhaltigen Konsum zu zaghaft
Guter Ansatz, Durchschlagskraft fehlt/Wunschliste statt wirksamer Plan

Der NABU begrüßt das heute vom Kabinett beschlossene Nationale Programm für Nachhaltigen Konsum, bemängelt jedoch, dass kaum wirksame Maßnahmen enthalten sind. „Die Bundesregierung hat versäumt, messbare Indikatoren, quantifizierbare Ziele und einen fest definierten Zeitrahmen in das Programm aufzunehmen. Das ist notwendig, um nachhaltigen Konsum als ernsthaftes und überprüfbares Politikziel zu etablieren“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

„Das Nationale Programm für Nachhaltigen Konsum liest sich eher wie eine Wunschliste, als ein ernst gemeinter und wirkmächtiger Plan“, so Miller weiter. Der NABU begrüßt, dass das Programm nicht nur vom Bundesumweltministerium auf den Weg gebracht, sondern ressortübergreifend abgestimmt wurde und damit andere, für nachhaltigen Konsum und Verbrauch maßgebliche Bereiche, wie das Landwirtschaftsministerium und das Ministerium für Justiz- und Verbraucherschutz von Anfang an beteiligt waren. Daran ließe sich erkennen, dass nachhaltige Entwicklung auch in Ernährungs-, Landwirtschafts- und Verbraucherfragen von Anfang an mitgedacht werden muss.

Aus Sicht des NABU wäre die Regierung gut beraten gewesen, drei bis vier wirkungsvolle Maßnahmen zu beschließen, deren Umsetzung sie tatsächlich in der Hand hat. Dazu zählt beispielsweise, nachhaltigere öffentliche Beschaffungskriterien zu beschließen, als die bloße Umsetzung der EU-Vergaberichtlinien. „Das derzeitige Vergaberecht hilft insbesondere klammen Kommunen nicht, ihre Aufträge mit mehr ökologischen und sozialen Anforderungen auszustatten. Stattdessen wirkt das Programm nun wie eine Roadshow an guten Ideen, die längst schon aus anderen politischen Programmen und Strategien bekannt sind. Entscheidend ist es 2016 jedoch, tatsächlich darauf Einfluss zu nehmen, unseren ressourcenverschwendenden und klimaschädlichen Lebensstil in Deutschland zu verändern“, so NABU-Expertin für nachhaltigen Konsum, Indra Enterlein.

Angesichts der Kompetenz und des Sachverstands von zivilgesellschaftlichen Organisationen beim Thema nachhaltiger Konsum, habe es den NABU gewundert, dass diese nicht im Vorfeld ebenfalls zu Rate gezogen worden und somit ihre Erfahrungen einbringen konnten.

Hintergrund:
Die Bundesregierung will mit dem Nationalen Programm für Nachhaltigen Konsum den notwendigen Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung Nachhaltigkeit vorantreiben und eine breite gesellschaftliche Diskussion über Lebensstile und Konsumverantwortung anstoßen. Vor allem in den Feldern Mobilität, Ernährung, Wohnen und Haushalt, Arbeit und Büro, Bekleidung sowie Freizeit und Tourismus. Darüber hinaus werden übergreifende Handlungsansätze des nachhaltigen Konsums vorgestellt.
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NABU und Alnatura verleihen Förderpreis an 15 neue Bio-Bauern
430.000 Euro Förderung für Umstellung von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft - Bewerbungen ab März wieder möglich

Der NABU und Alnatura haben erstmals gemeinsam den Förderpreis der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI) verliehen. 15 landwirtschaftliche Betriebe erhalten insgesamt 430.000 Euro – und damit die notwendige finanzielle Unterstützung, um von konventioneller Landwirtschaft auf Öko-Landbau umzustellen. Elf Landwirte nahmen den Preis am heutigen Donnerstag auf der Bio-Lebensmittel-Messe Biofach in Nürnberg entgegen, weitere vier Betriebe bekommen die Auszeichung am 5. Juni 2016 auf dem Umweltfestival in Berlin. Die Betriebe aus sieben Bundesländern haben sich innerhalb des letzten halben Jahres einem in Deutschland anerkannten Ökoanbauverband angeschlossen.

„Die Nachfrage nach ökologisch produzierten Lebensmitteln steigt in Deutschland weiter an. Doch für Landwirte ist die Umstellung auf Ökolandbau mit hohen Investionen verbunden“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Genau diese finanziellen Hürden wollen wir mit dem Förderpreis überwinden."

„Wir freuen uns, wenn künftig mehr Bio-Produkte in Deutschland erzeugt werden und wir damit entsprechend dem Alnatura-Leitmotiv mehr ,Sinnvolles für Mensch und Erde' gestalten können“, ergänzt Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn.

Vom 1.Oktober bis 30. November 2015 konnten sich Landwirte für den Förderpreis der Alnatura Bio-Bauern-Initiative bewerben. Von insgesamt 65 Bewerbungen unterschiedlichster landwirtschaftlicher Sparten wurden nun 15 Betriebe ausgewählt, die aufgrund Ihres Beitrags für die umweltverträgliche Produktion regionaler Bio-Lebensmittel in Deutschland besonders herausgestochen sind.

Neben vielen Bewerbungen aus der Milchviehwirtschaft, gab es auch einige wenig verbreitete Konzepte, wie z.B. den Walnuss- oder Johannisbeeranbau. Auch Marktfrucht-, Getreide- und Legehennenbetriebe waren unter den Preisträgern. Insgesamt konnte mit der Förderung der 15 Landwirtschaftsbetriebe eine Fläche von 2038 Hektar auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt werden. Um solches Engagement auch weiterhin zu unterstützen, wird der Förderpreis ab sofort jährlich vergeben. Die nächste Bewerbungsrunde wird vom 1. März bis 30. Juni 2016 laufen.
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NABU und LBV: Spatz bleibt häufigster Wintervogel
Über 91.000 Menschen machten mit bei der "Stunde der Wintervögel"/Erlenzeisig ist "Shooting Star" des Winters

Der häufigste Wintervogel in Deutschland bleibt der Spatz. Auch bei der sechsten bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ behauptete der Haussperling (Passer domesticus) seinen Spitzenplatz, wie der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), am heutigen Freitag mitteilten. Bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion, die vom 8. bis 10. Januar stattfand, haben bundesweit über 91.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen Ergebnisse aus über 61.000 Gärten übermittelt. In den jeweils einstündigen Beobachtungszeiträumen wurden insgesamt über 2,5 Millionen Vögel gezählt. Pro Zählstelle wurden damit im Schnitt knapp über 41 Vögel erfasst. Im vergangenen Winter beteiligten sich 77.000 Menschen mit Meldungen aus knapp 53.000 Gärten an der Aktion.

Auf den ersten acht Plätzen der häufigsten Wintervögel folgen nach dem Spitzenreiter Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling, Amsel, Grünfink, Buchfink und Elster, was genau dem Durchschnitt der Zählungen vergangener Jahre entspricht. Nur in kalten Wintern mit viel Zuzug von Verwandten aus dem Norden und Osten scheint die Kohlmeise den sehr sesshaften Haussperling bundesweit von Platz eins verdrängen zu können – so geschehen zuletzt im Jahr 2013. „Je mehr Bürger uns Daten über die Vögel vor ihrer Haustür übermitteln, desto genauer wird unser Schnappschuss der winterlichen Vogelwelt in Deutschlands Gärten und Parks“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.

Die große Überraschung des Jahres 2016 liegt auf Platz neun der häufigsten Arten: Der Erlenzeisig ist der „Shooting Star“ des Winters. Im Vergleich zum Vorjahr (Platz 22) wurde der kleine gelbgrüne Finkenvogel fast viermal häufiger gemeldet – mehr als doppelt so viele wie im bisherigen Rekordjahr 2011 erschienen an den Zählplätzen. Die Art konnte deutschlandweit fast in jedem fünften Garten entdeckt werden, bei durchschnittlich 1,28 Vögeln pro Garten. „Grund für diese Zahlen ist eine sogenannte Invasion aus dem Norden. Sie tritt ein, wenn die Zeisige in Skandinavien im Sommer besonders viele Junge aufgezogen haben, für die das Futterangebot dort im Winter nicht ausreicht“, erläutert Lachmann. Bereits ab Juli 2015 hatten Ornithologen verstärkten Zuzug von Erlenzeisigen aus dem Norden beobachtet. Das bestätigen jetzt auch die Ergebnisse der Stunde der Wintervögel. Andere typische Wintergäste wie Bergfinken oder Seidenschwänze, die in manchen Jahren sehr zahlreich auftreten können, machten sich dagegen rar.

Die für Ornithologen und Naturschützer wichtigsten Ergebnisse der Zählung sind jedoch Hinweise auf langfristige Zu- oder Abnahmen bestimmter Vogelarten. „Über Zunahmen freuen wir uns, bei Abnahmen müssen wir möglichst schnell die Ursachen bestimmen, um gegensteuern zu können“, so Lachmann.
Hier bereitet vor allem der Grünfink Sorgen: Seit der ersten Durchführung der Aktion werden von Jahr zu Jahr weniger von diesen für den menschlichen Siedlungsraum typischen Finkenvögeln gesehen. Mit 1,8 Vögeln pro Garten sind es in diesem Winter nur noch etwas mehr als halb so viele wie 2011. Als Grund vermuten die Vogelschützer vor allem das in den vergangenen Jahren vermehrt auftretende „Grünfinkensterben“, hervorgerufen durch eine Infektion mit dem parasitären Einzeller Trichomonas gallinae, der besonders an sommerlichen Futterstellen übertragen wird, an denen viele Vögel zusammenkommen.

Der Kälteeinbruch kurz vor dem Zähltermin im Norden Deutschlands führte außerdem zu einer kleinen Kuriosität: Viele Kraniche, die bis dahin versucht hatten, in Deutschland zu überwintern, machten sich mitten im Winter doch noch auf den Weg in den warmen Südwesten und wurden dabei, obwohl keinesfalls typische Gartenvögel, über vielen Gärten ziehend beobachtet. 7899 Kraniche wurden gemeldet, wobei manche ziehenden Trupps sicherlich mehrfach registriert wurden. Auf der Deutschlandkarte der Wintervögel bilden sich daher ganz deutlich die beiden Hauptflugrouten der Kraniche ab, nämlich von der Ostsee über das Ruhrgebiet und von Berlin bis ins Saarland.

Abgesehen von den vermehrt in Deutschland überwinternden Kranichen konnten trotz des bis zum Zähltermin besonders milden Winters deutschlandweit keine deutlich erhöhten Zahlen von überwinternden Zugvögeln festgestellt werden. Unter den typischen Kurzstreckenziehern, die regelmäßig in Deutschland zu überwintern versuchen, gab es nur leicht erhöhte Zahlen, die durch die größere Teilnehmerzahl erklärt werden können: 1988 Hausrotschwänze gegenüber etwa 1700 in den Vorjahren, 589 Zilpzalpe gegenüber etwa 350 in den Vorjahren und 742 Bachstelzen gegenüber etwa 600 in den Vorjahren.

Eine interessante Tendenz beobachten die Vogelforscher jedoch bei Deutschlands größter Wildtaube, der Ringeltaube. Zwar sind die im Rahmen der Stunde der Wintervögel gemeldeten Zahlen nur unwesentlich angestiegen, dafür aber ist der Anteil der Gärten, aus denen diese Taube gemeldet wurde, über die Jahre signifikant angestiegen: Statt nur in 18 Prozent aller Gärten, findet sie sich nun in fast jedem vierten Garten. Dies deutet darauf hin, dass die Art ihr Winterverbreitungsgebiet in Deutschland derzeit deutlich ausweitet.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt in diesem Jahr der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016. Sein Bestand nimmt deutschlandweit stark ab, er liebt aber winterliche Futterstellen. In der Tat erreichte der Stieglitz in diesem Jahr mit 0,51 Vögeln pro Garten sein bisher bestes Ergebnis. Ob dieses erfreuliche Ergebnis lediglich dem diesjährigen „Promi-Status“ des Vogels zu verdanken ist, oder wirklich eine beginnende Bestandserholung anzeigt, werden die Ergebnisse zukünftiger Zählungen zeigen. Im Jahr des Stieglitz fordern NABU und LBV alle Bürger auf viele ‚bunte Meter‘ aus samenreichen Wildblumen zu schaffen.

Auch bei der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, die jedes Jahr im Mai durchgeführt wird, landet der Haussperling seit vielen Jahren auf Platz eins. Die nächste große Vogelzählung findet am Pfingstwochenende statt (13. bis 15. Mai)
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NABU: Mammut-Projekt Fehmarnbeltquerung bleibt überflüssig
Ausbau des „Jütland-Korridors“ ist bessere Alternative

Anlässlich der Beratung der deutsch-dänischen Verkehrskommission am heutigen Montag in Flensburg fordert der NABU Deutschland und Dänemark erneut auf, die Pläne für das Mammut-Projekt feste Fehmarnbeltquerung endgültig zu begraben. Angesichts ökologischer Risiken und unverhältnismäßiger Gesamtprojektkosten von rund zwölf Milliarden Euro inklusive der Hinterlandanbindungen auf beiden Seiten des Fehmarnbeltes bleibe das Projekt überflüssig. Der NABU setzt sich seit Langem dafür ein, statt der teuren und ökologisch hoch problematischen Fehmarnbeltquerung, den so genannten „Jütland-Korridor“ – die Verbindung von Hamburg über Flensburg und die Storebelt-Brücke – auszubauen. So könnten Kosten gespart und große Schäden für Natur und Umwelt vermieden werden. Beide Routen sind Teile des europäischen Transportnetzes TEN-T.
„Der NABU steht bei Infrastrukturprojekten für das Prinzip Erhalt und Ertüchtigung, und zwar vor allem dann, wenn sich durch kluge Alternativen Neubauten vermeiden lassen. Die europarechtlich zwingend vorgeschriebene Prüfung der möglichen Alternative über Jütland ist jedoch unrechtmäßiger Weise durch den Staatsvertrag ausgehebelt worden. Das werden wir auf jeden Fall angreifen“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die feste Fehmarnbeltquerung verbinde nachweislich zwei Rapsfelder, und für das bislang prognostizierte Verkehrsaufkommen werde in Deutschland in der Regel nicht mal eine Umgehungsstraße gebaut.
Kürzlich hatte ein hochrangiger Mitarbeiter des Vorhabenträgers (die dänische Bau- und Planungsgesellschaft Femern A/S) auf einer Anhörung die Fehmarnbeltquerung als „Ergänzung“ zum Jütland-Korridor bezeichnet.
„Durch den Elbtunnel bei Hamburg fahren täglich 150.000 Fahrzeuge. Mit offiziell erwarteten 10.000 Verkehrsbewegungen wird es am Fehmarnbelt auch in 100 Jahren keinen Bedarf geben, der diese ökologischen Schäden in einem europäisch geschützten, hoch sensiblen Meeresgebiet rechtfertigt. Ergänzungen baut man dann, wenn infrastruktureller Druck herrscht und nicht, weil es politisch gewollt ist“, so Miller weiter. Das sei keine nachhaltige Verkehrspolitik. In einem Schreiben hatte der NABU dem dänischen Transportausschuss kürzlich angeboten, seine Vorbehalte gegen die Fehmarnbeltquerung persönlich vorzutragen.
Für bedeutungslos mit Blick auf das niedrige Verkehrsaufkommen hält der NABU daher auch die gerade veröffentlichte Finanzanalyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young. Darin wird dem Vorhabenträger Femern A/S bescheinigt, dass eine feste Fehmarnbeltquerung angeblich unter den für eine solide Refinanzierung wichtigen 39 Jahren realisiert werden könnte. Der mangelnde Bedarf und die mögliche Alternative über Jütland rechtfertigen aus NABU-Sicht selbst dann das Projekt nicht, wenn sich das Vorhaben – wie in der Analyse behauptet – betriebswirtschaftlich rechnen würde.
„Bei einer ersten Prüfung der Bewertung ist uns darüber hinaus aufgefallen, dass Ernst&Young zum Beispiel bei der Ticketpreisgestaltung und der Konkurrenz der Fährlinie von falschen Voraussetzungen ausgehen. Am Ende ist das Ergebnis einer Analyse eben nur so richtig, wie die zugrunde gelegten Annahmen“, so Malte Siegert, Fehmarnbeltexperte des NABU. Auch deswegen bleibe der NABU von der dänischen Entscheidung unbeeindruckt. Der Erörterungstermin in Kiel vom November 2015 habe verdeutlicht, dass der Vorhabenträger auf viele negative ökologische Auswirkungen keine Antworten hat. Nicht nur deren juristische Klärung werde auf nationaler und europäischer Ebene Zeit in Anspruch nehmen.
Mit Blick auf den kommenden Bundesverkehrswegeplan birgt die Entscheidung nach Auffassung des NABU weiterhin zahlreiche finanzielle Risiken für den nationalen Haushalt. Noch vor dem ersten Spatenstich sind die Baukosten von 900 Millionen auf fast drei Milliarden Euro für die Hinterlandanbindung zwischen Lübeck und Puttgarden auf Fehmarn gestiegen.
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ÖKO-TEST Kindergeschirr
Das Märchen vom Bio-Tellerchen

Es ist ein Tiefschlag für das Image von Bio-Kunststoffen: Ein neuer Test des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST zeigt, dass Bambus-Geschirr nicht ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellt ist, sondern Kunststoffe enthält. Die reguläre Plastikware zeigte sich dagegen ohne auffällige Befunde.

Viele Eltern servieren ihren Kleinkindern die ersten Mahlzeiten auf robustem Plastikgeschirr, das auch mal die ersten Wurf- und Freifallexperimente schadlos übersteht. Meist werden diese Geschirre aus Melaminkunstharz gefertigt. Dessen Produktionsgrundstoffe Melamin und Formaldehyd sind jedoch problematisch: Melamin bildet Kristalle im Urin, die die Nieren lebensbedrohlich schädigen können. Formaldeyhd wird von der EU als krebsverdächtig eingestuft. Im Kunstharz sind diese beiden Stoffe gebunden und damit unbedenklich. Allerdings können sie durchs Braten, Kochen und durch heiße Speisen ins Essen und die Getränke übergehen.

ÖKO-TEST hat 16 Kindergeschirrsets eingekauft und im Labor auf bedenkliche Inhaltsstoffe und Materialtricksereien prüfen lassen. Das Ergebnis überraschte: Während die Kunststoffprodukte kein Melamin oder Formaldehyd absonderten und uneingeschränkt empfohlen werden können, sind die fünf Bambusprodukte aus Sicht des Verbrauchermagazins „nicht verkehrsfähig“. Die Anbieter bewerben sie als ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen wie Bambus und Maismehl hergestellt. Vier vermeintliche Ökogeschirrsets sind so zwar gesundheitlich unbedenklich. Doch in der Laboranalyse zeigte sich, dass die Pflanzenfasern mit Melaminharz verklebt wurden: klare Fälle von Verbrauchertäuschung. Bei einem fünften Bambusgeschirr, das ebenfalls als Ökoware beworben wird, konnte das verwendete Kunstharz nicht eindeutig identifiziert werden. Die Teller und Tassen des Sets sonderten jedoch krebsverdächtiges Formaldehyd in heiße Testflüssigkeit ab - in Mengen über EU-Grenzwert.
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NABU begrüßt Aufbau eines bundesweiten Wolfs-Beratungszentrums
Zentrale Koordinierungsstelle hilft beim länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zum Wolf/Transparenz bei Informationen zur Wolfssituation notwendig

Der NABU begrüßt die Einrichtung eines bundesweiten Wolfs-Beratungszentrums. Die Beratungs- und Dokumentationstelle unter Führung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung soll die zuständigen Landesbehörden rund um den Wolf beraten und bundesweit Daten über das Wildtier sammeln und aufbereiten, wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am heutigen Mittwoch in Berlin bekanntgab. Der NABU hatte sich seit längerem und wiederholt für die Einrichtung eines solchen Kompetenzzentrums zum Wolf ausgesprochen.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Eine zentrale Koordinierungsstelle, die alle Erfahrungen und Daten, die bundesweit im Wolfsmanagement gemacht und erhoben werden, bündelt und auswertet, ist ein wichtiger Schritt für einen fundierten länderübergreifenden Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem Wolf. Wichtig ist dabei Transparenz. Mit der Stelle muss ein flüssiger Trialog zur Wolfssituation zwischen Bundesländern, Bund und Öffentlichkeit gefördert werden.“ Von dem gesammelten Wissen könnten Behörden in Bund und Ländern, Nutztierhalter und die Öffentlichkeit im Umgang mit dem Wildtier profitieren. Ein Beispiel sei der Erfahrungsaustausch und die Erforschung im Bereich von Herdenschutzmaßnahmen. „Es hilft dem Schäfer, wenn er schnell weiß, was er tun kann, und welche konkreten Maßnahmen in seiner Region sinnvoll sind“, so Tschimpke.

Von einem bundesweiten Beratungszentrum erhofft sich der NABU auch ein besseres Datennetz über die Fälle von illegaler Wolfstötung, bei denen die Aufklärungsquote nach wie vor klein und die Dunkelziffer groß ist. Ebenso fehlen noch Daten, wie sich das dichte Straßennetz auf die Populationsentwicklung vom Wolf auswirkt. Aktuell gibt es bundesweit 31 Rudel und acht Wolfspaare in den Ländern Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
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