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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Starkes Signal für gesündere und nachhaltigere Ernährung
Statement von vzbv-Vorstand Klaus MĂĽller zu den Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft

Die von der Bundesregierung eingesetzte Zukunftskommission Landwirtschaft hat ihre Empfehlungen für ein nachhaltiges Landwirtschafts- und Ernährungssystem vorgestellt. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), kommentiert:

„Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sind ein starkes Signal an die Politik. Erstmals haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf wirksame Instrumente für ein nachhaltiges und gesundes Ernährungssystem geeinigt. Die Einigung erfolgte einstimmig. Das ist ein Meilenstein.

Die nächste Bundesregierung muss die Empfehlungen mit hoher Priorität umsetzen und dabei nicht nur die Landwirtschaft im Blick haben, sondern auch Verbraucherinnen und Verbraucher überzeugen. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft wird es nur mit ihrer Akzeptanz und Unterstützung geben.

Ein Teil der Lebensmittel wird durch höhere Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit teurer werden. Aber das ist eine gute Investition. Ein „Weiter So“ kostet uns Milliarden und führt zu irreparablen Schäden für Umwelt, Klima und Gesundheit.

Wichtig ist, dass alle Verbraucher die Chance haben müssen, eine gesunde und nachhaltige Ernährung zu bezahlen. Die nächste Bundesregierung muss deshalb mögliche Preissteigerungen finanziell und sozialpolitisch abfedern, gemeinsam mit den Bundesländern eine kostenlose und gesunde Schul- und Kitaverpflegung sicherstellen sowie die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse absenken.

Damit höhere Nachhaltigkeitsanforderungen und höhere Preise nachvollziehbar sind, muss sich die Bundesregierung - wie von der ZKL empfohlen – dringend für die verbindliche Kennzeichnung von Tierwohl, Herkunft und Nachhaltigkeit ebenso wie für einen verbindlichen Nutri-Score auf EU-Ebene einsetzen.“
 
 

Projekt „Wilde Weiden“
Wilde Weide Bahlingen / Foto: pr
 
Projekt „Wilde Weiden“
Beweidungsprojekt in Bahlingen schafft hochwertigen Lebensraum fĂĽr geschĂĽtzte Tier- und Pflanzenarten
Das Projekt sichert der Stadt Freiburg die Entwicklung des neuen Stadtteils Dietenbach

Im vergangenen Jahr haben die Gemeinde Bahlingen am Kaiserstuhl und die Stadt Freiburg die Kooperation „Wilde Weiden Bahlingen“ abgeschlossen. Dabei geht es um die ökologische Aufwertung eines 52 ha großen Geländes im Osten Bahlingens. Auf einer rund 44 ha großen Fläche, die bislang als Grün- und Ackerland genutzt wurde, werden nun ganzjährig robuste Weidetiere gehalten. Bereits Anfang März wurde eine aus Frankreich stammende Rinderrasse (Aubrac-Rinder) auf die Grünflächen gelassen, ab Herbst kommen Pferde dazu – später noch Wasserbüffel. Durch die extensive ganzjährige Beweidung wird strukturarmes Acker- und Grünland zu einer lebensraum- und artenreichen Weidefläche mit verschiedenen Gehölzinseln
aufgewertet.

Auch das vorhandene, aber brachliegende historische System zur Wiesenwässerung, wird in einer geänderten Form wieder aktiviert, so dass auch wieder Lebensräume in und an den Gewässerläufen entstehen können. In einigen Bereichen der Weideflächen werden zudem zusätzliche feuchte Mulden für Vögel, Amphibien und andere Tiere angelegt. Dieses Mosaik an verschiedenen Biotopen bietet Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Die Weidetiere werden von einem Landwirt aus Bahlingen betreut, der die Tiere und Weideflächen täglich kontrolliert. Durch die Einrichtung der Wilden Weide entstehen auf der Fläche auch neue Brutstätten und Nahrungsflächen für geschützte Vogelarten, die vom Bau des neuen Stadtteils Dietenbach betroffen sind. Dazu gehören Baumfalke, Feldlerche, Mäusebussard, Neuntöter, Schwarzmilan und Weißstorch.

Für den neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach werden bis zum Abschluss der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme voraussichtlich bis zu ca. 70 ha Offenland für Kompensationsmaßnahmen benötigt, die den baurechtlichen und auch den artenschutzrechtlichen Ausgleich abdecken. Mit dem Projekt Wilde Weiden wird ein großer Teil des Gesamtbedarfs bei beiden Ausgleichsanforderungen für den neuen Stadtteil Dietenbach umgesetzt. Die Stadt Freiburg kauft der Gemeinde Bahlingen 3,2 Mio Ökopunkte sowie den artenschutzrechtlichen Ausgleich für die sechs oben genannten Vogelarten ab. Darüber hinaus trägt die Stadt Freiburg einen Kostenanteil an der dauerhaften Unterhaltung der Flächen.

Bürgermeister Harald Lotis: „Diese Kooperation ist für Bahlingen und Freiburg enorm wichtig. Damit können wir in Bahlingen über Ausgleichsflächen für unsere eigene bauliche Entwicklung verfügen, erhalten Geld für die Erweiterung unseres Kindergartens und schaffen eine hochwertige ökologische, landwirtschaftlich genutzte Fläche für mehr Biodiversität. Und es gibt nach kurzer Zeit auch schon den ersten Hinweis auf Erfolg: ein seltenes Vogelpaar hat die Fläche bereits angenommen und brütet. Das zeigt, dass man nachhaltige Landwirtschaft und Artenschutz miteinander verbinden kann.“

Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Dieses Projekt leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zur Realisierung des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach. Wir sind Bürgermeister Lotis außerordentlich dankbar, dass er mit dieser Idee auf uns zugekommen ist. Diese Zusammenarbeit ist mit der Kombination von bau- und artenschutzrechtlichem Ausgleich ein Meilenstein in der regionalen Kooperation. Sie zeigt auch, dass es möglich und fachlich sinnvoll ist, artenschutzrechtlichen Ausgleich für Vogelarten im räumlichen Zusammenhang zum Eingriff in der Region umzusetzen. Der Mehrwert ist für beide Partner und die Region groß. Dem Landratsamt Emmendingen danke ich für die Entwicklung und Förderung dieser positiven Idee.“

Hanno Hurth, Landrat des Landkreises Emmendingen, lobt die Zusammenarbeit zwischen Freiburg und Bahlingen und sieht sie als richtungsweisend an: „Es ist ein gutes Signal in die Region, dass im Rahmen von Kooperationen ein Mehrwert für alle Beteiligten geschaffen werden kann. Die Fläche wurde mit viel Bedacht ausgesucht - sie ist ideal im Zuschnitt, da auch die Situation der Landwirte größtmöglich berücksichtigt wurde. Ich danke den Mitarbeitenden im Landratsamt und allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit bei diesem zukunftsweisenden Projekt.“

Das Projekt wird wissenschaftlich durch die Universität Freiburg begleitet. Dabei wird der Einfluss der Weidetiere im Hinblick auf ihren Nutzen für Biodiversität und Ökosystemleistung dokumentiert
 
 

 
Klimawahl2021
Breites BĂĽndnis aus Klima- und Umweltorganisationen ruft zur Diskussion mit den Bundestagskandidierenden auf: Start am Mo, 5.7. um 19 Uhr

Freiburger Initiativen machen in diesem Sommer den Klimawandel sowie die globale Umweltkrise und deren Folgen zum zentralen Wahlkampfthema in Freiburg: Über die kommenden Monate verteilt finden in der Stadt fünf Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen statt, die alle in Verbindung zum Klimawandel und den daraus resultierenden Handlungsnotwendigkeiten stehen. Koordiniert wird das Projekt vom fesa e.V. und der Initiative #wählbar2021. Die erste dieser Veranstaltungen findet bereits am Montag, den 5.7. um 19 Uhr in digitaler Form statt und hat das Motto: „Klimagerechtigkeit: die Justiz hat gesprochen, was macht die Politik?“. Inhaltliche Unterstützung liefert außerdem Ehrengast Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, LL.M., M.A., Jurist, Philosoph und Soziologe, u.a. Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig und Berlin und Initiator der Klimaklage vor dem
Bundesverfassungsgericht.

„Die Bundestagswahl in diesem Jahr ist eine ganz entscheidende für die Gestaltung unserer Zukunft“, sagt Leon Janas von der BUNDjugend Freiburg, einer Organisation, welche sich an dem Bündnis beteiligt. „In den letzten Jahrzenten gab es kaum eine Wahl, die so richtungsweisend war wie die kommende. Wir sehen in dieser Wahl eine letzte Chance, dass Deutschland endlich anfängt eine ernsthafte Klimapolitik zu betreiben, bevor es zu spät ist, und irreversible Kipppunkte in den Kreisläufen unseres Planeten erreicht werden, deren Folgen wir nicht kontrollieren können.“, so Janas. „Deshalb müssen wir mit den Kandidierenden des Wahlkreis Freiburg ins Gespräch kommen, um ihnen die Dringlichkeit dieser Themen vor Augen zu führen und um mit ihnen über konkrete Maßnahmen zu diskutieren. Natürlich ist das Thema viel zu groß, um es nur auf lokaler Ebene anzugehen, es braucht internationale und verbindliche Regeln, aber Klima- und Umweltschutz muss überall in der Politik eine zentrale Rolle spielen“, ergänzt Virginia Sonntag-O`Brien vom Verein CO2-Abgabe e.V.

„Die Folgen des Klimawandels, die auch wir in Deutschland schon in den letzten Hitzesommern gespürt haben, sind global sehr ungleich verteilt, ebenso sind die Länder der Welt in ganz unterschiedlichem Maße verantwortlich dafür. Auch sind kommende Generationen vor allem die leidtragenden, ebenso wie sozial schwächer gestellte Menschen. Diese Ungerechtigkeiten gilt es auszugleichen, und über diese Herausforderungen wollen wir mit den Kandidierenden sprechen“, so Jonas Bauschert vom Eine-Welt-Forum Freiburg.

Am 15. September soll die letzte Veranstaltung der Podiumsreihe, bei der sich alles um das Thema „Mobilität“ drehen wird, als krönender Abschluss im Schlossbergsaal als Präsenzveranstaltung stattfinden.

Anmeldung erforderlich unter: https://waehlbar2021.de/klimawahl2021-freiburg/

Weitere Termine sind: Dienstag, 13.7. (online), Dienstag, 20.7. (online), Dienstag, 7.9. (online) sowie Mittwoch, der 15.9. (Präsenz) im Schlossbergsaal.
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Bewerbung für das MobilSiegel noch bis zum 15.07. möglich
Die VAG vergibt im Namen der Stadt Freiburg gemeinsam mit den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald seit diesem Jahr das MobilSiegel. Das MobilSiegel zeichnet Unternehmen aus, die Maßnahmen ergreifen, um die Mobilität ihrer Mitarbeitenden klimaverträglich zu gestalten. Dieses neue Siegel knüpft an die Arbeit der „AG Umweltfreundlich zum Betrieb“ an, von der das bisherigen Öko-Verkehrs-Siegels verliehen wurde, die aber aus personellen Gründen die Vergabe nicht weiterführen konnte.

Mittlerweile haben sich bereits Unternehmen verschiedenster Branchen für das MobilSiegel beworben. Für eine Auszeichnung in diesem Jahr, können sich Unternehmen noch bis zum 15. Juli bewerben.

Relevant für eine Auszeichnung sind dabei verschiedenste Maßnahmen, um die klimafreundliche Mobilität attraktiv und leicht nutzbar zu machen. Das kann ein aktueller Aushangfahrplan sein oder die Teilnahme an Kampagnen wie dem Stadtradeln. Aber auch die Möglichkeit mobil zu arbeiten und so Verkehr gänzlich zu vermeiden werden berücksichtigt. Daneben zählen Unternehmensziele zur Reduktion verkehrsbedingter CO2-Emmissionen genauso in eine Bewertung mit rein wie sichere Radabstellanlagen oder Fahrräder als Teil der Fuhrparkflotte.

Neben dem Ansporn, umweltverträgliche Mobilität zu fördern, soll das MobilSiegel alle Siegelträger-Unternehmen bei diesem Thema zusammenbringen. Das MobilSiegel hilft dabei Zugang zu einem großen Netzwerk von Unternehmen in der Region zu erhalten und von deren Erfahrungen zu profitieren und sich selbst auch einzubringen.

Die erste Vergabefeier für das Siegel findet im September statt. Interessierte Unternehmen können sich noch bis zum 15.07.2021 bewerben.
Das MobilSiegel soll dazu beitragen, klimafreundliche Mobilität zu fördern und die Verkehrsbelastungen zu verringern.
Bewerbungsadresse:

Bewerbungen für die erste Auszeichnungsrunde mit Vergabefeier im September können noch bis zum 15. Juli geschickt werden an: mobilberatung@vagfr.de
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NABU: EU-Einwegplastikverbot greift zu kurz
Miller: Deutschland braucht eine Mehrweg-Strategie für „To-Go“

Berlin, 1.7.21 – Wattestäbchen und Luftballonstäbe, Einwegbesteck und -teller aus Plastik, Styropor-Getränkebecher und To-Go-Verpackungen aus Styropor sind häufig Strandmüll – ab dem 3. Juli dürfen diese Einwegplastikprodukte deshalb europaweit zwar hergestellt, aber nicht mehr verkauft werden. Auch ein Import in die EU ist verboten. Noch vorhandene Ware darf noch verkauft werden. Bei der Erarbeitung der EU-Richtlinie, mit der die Europäische Kommission das Ende dieser Produkte besiegelt hat, stand insbesondere der Schutz der Meere vor den gefährlichen Auswirkungen der zunehmenden Plastikvermüllung im Fokus.

„An der Ostsee gehören Einwegverpackungen zu den häufigsten Müllfunden. Angesichts des großen Ausmaßes der Strand- und Meeresverschmutzung müsste an den touristisch genutzten Müll-Hot-Spots To-Go-Verpackungen und Einweggeschirr ganz verboten werden“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „So ist bisher kaum etwas wirklich verboten und man kann auch einfach auf andere Einwegprodukte ausweichen, womit gegen die Vermüllung der Natur nichts getan wäre.“

Die Novelle des Verpackungsgesetzes sieht vor, dass in Deutschland Gastronomie und Lieferdienste ab 2023 ihre vor Ort abgefüllten Speisen und Getränke auch in Mehrwegverpackungen anbieten müssen. Die Mehrwegalternative darf dabei nicht teurer sein als die Einwegvariante. Ausgenommen von dieser Pflicht sind Verkaufsstellen mit weniger als fünf Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und weniger als 80 qm Ladenfläche. Der NABU begrüßt zwar das neue Mehrweggebot ab 2023, kann jedoch nicht nachzuvollziehen, dass so viele Verkaufsstellen von der Pflicht ausgenommen sind und fordert, dass die Mehrwegvariante günstiger sein muss als Einweg.

„Gerade in der strandnahen Gastronomie sind es in der Regel kleinere Imbisse, Bäckereien oder Cafés, bei denen Getränke und Speisen für unterwegs gekauft werden. Daher sollten keine Ausnahmen gelten und Mehrweg muss der Standard werden. Höhere Kosten müssen dabei jedoch gerade für kleine Verkaufsstellen abgefedert werden, wie durch eine öffentliche Förderung. Denkbar wäre eine staatliche Abgabe auf umweltschädliches Einweg, die zweckgebunden z.B. bei der in Unterstützung von Mehrweg eingesetzt wird“, so Miller weiter. „Sowohl die EU als auch die Bundesregierung haben es bisher versäumt, Mehrweg als einzig umweltfreundliche Alternative zu Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen zu stärken und eine umfassende Mehrweg-Strategie zu entwickeln.“

Für den NABU sind aktuell als öko oder natürlich beworbene Einwegmaterialen wie Pappe oder bioabbaubare Kunststoffe keine Lösung des Problems. Die Umweltlasten werden damit nur verlagert. Abbaubare Kunststoffe sind in der Regel für eine industrielle Kompostanlage zertifiziert und haben in der Umwelt genauso wenig zu suchen wie konventionelle Kunststoffe. Darüber hinaus ist Pappe in der Herstellung sehr rohstoff- und energieintensiv, ihre Herstellung trägt stark zur Nährstoffbelastung von Gewässern bei. Für die Nass- und Reißfestigkeit werden persistente gesundheits- und umweltgefährdende Chemikalien eingesetzt, die sich in der Natur anreichern.

„Nachdem es die aktuelle Bundesregierung verpasst hat, dem Problem Müll im Meer entschieden entgegen zu treten, muss die neue Bundesregierung nach der Bundestagswahl Mehrweg als neuen Standard für die Gastronomie definieren. Damit können auch Ausweichmanöver auf andere Einwegmaterialien abgewendet werden“, fordert David Pfender, Referent für Meere ohne Plastik. „Eine bloße Umstellung auf Pappgeschirr ist genauso wenig zu wünschen wie auf Einwegteller aus Aluminium. Der NABU setzt sich seit zehn Jahren gegen die Plastikverschmutzung der Meere ein und zeigt mit Projekten wie Mehrweg fürs Meers, dass Mehrweg auch in der Strandgastronomie funktioniert.“
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Frelo jetzt auch in Gundelfingen
Vom 1. Juli an stehen den Einwohnerinnen und Einwohnern von Gundelfingen und Wildtal zunächst drei Probestationen des Fahrradverleihsystems Frelo zur Verfügung. Der Bauausschuss hatte dem zuvor einstimmig zugestimmt. Die beiden Stationen am Bahnhof und am Rathaus werden später auf alle Fälle in fest installierte umgebaut. Bei der Station im Wildtal – in der Talstraße auf dem Gehweg, ungefähr in der Mitte vom unteren Wildtal – soll zunächst die Nutzung getestet werden, dann wird entschieden, ob die Station bestehen bleibt, oder nicht.

„Die Gemeinde Gundelfingen hat sich für Frelo entschieden, da wir mit diesem Angebot die attraktive Verbindung nach Freiburg herstellen und die Zusammenarbeit in der Region stärken. Zudem ermöglichen wir es unseren Pendlerinnen und Pendlern die letzte Meile von der Straßenbahnendhaltestelle oder dem Bahnhof bequem mit dem Fahrrad umweltfreundlich zurücklegen zu können. Die Kooperation mit Frelo ist eingebettet in unser ganzheitliches Klimaschutzkonzept und stellt nicht zuletzt einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen dar,“ erklärt Bürgermeister Raphael Walz die Hintergründe der Entscheidung die eine Motivation sein soll, öfter mal vom Auto auf die umweltfreundlichen Verkehrsmittel umzusteigen.

Es ist nicht die einzige Aktivität, die die Gemeinde Gundelfingen in Sachen nachhaltiger Mobilität in der vergangenen Zeit an den Tag gelegt hat. Gemeinsam mit den Gemeindewerken wurden seit 2018 diverse öffentliche Ladesäulen für E-PKW in der Ortsmitte installiert. Bis Ende 2021 werden sieben öffentliche Ladepunkte in der Ortsmitte verfügbar sein. Darüber hinaus engagiert sich die Gemeinde im Fußverkehr und nimmt an den Fußverkehrs-Checks 2020 des Landes Baden-Württemberg teil.

Die Finanzierung des niedrigen dreistelligen Betrags für die drei Stationen, an denen jeweils Platz für fünf Räder ist, übernimmt die Gemeinde Gundelfingen. Frelo an sich wird gemäß einem Gemeinderatsbeschluss von der Stadt Freiburg getragen. Das Management liegt bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG), die operativen Leistungen sind an die nextbike GmbH vergeben.

„Es freut mich sehr, dass Frelo nach Umkirch jetzt auch den Sprung in unsere nördliche Nachbargemeinde geschafft hat, denn Mobilität muss immer über die Grenzen einzelner Gebietskörperschaften hinweg gedacht werden,“ sagt VAG Vorstand Oliver Benz. Sein Vorstandskollege Stephan Bartosch unterstreicht: „Ich bin mir sicher, dass diese höchst sinnvolle Ergänzung im Netz der Frelo-Stationen sehr gut angenommen werden wird und damit ihren Beitrag zur Verkehrswende leistet.“ Selbstverständlich, so die Vorstände, sind die Station in den Apps VAG mobil, Fahrplan+ sowie nextbike und auf der Webseite von VAG und nextbike sichtbar.
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MÄH…MÄH… - MÄHEN WIE VOR 100 JAHREN!
Ein Sensenworkshop am 2. Juli im Dietenbachpark

Sensenworkshop und Artenvielfalt: Mähen wie in alten Zeiten ohne Strom, Brennstoff und Gestank: Am Freitag, 2. Juli, trifft sich eine Gruppe von interessierten Gärtnerinnen und Gärtner, die im Rahmen eines Jubiläumsworkshops die Kunst des Mähens mit der Sense lernen werden. Der Workshop bietet einen ersten Einstieg in den Umgang mit der Sense als nachhaltiges, umweltfreundliches Mähgerät.

Die Freiwilligen, die sich in urbanen Gärten, als Obstbaum-oder als Wiesenpatinnen und –paten auf öffentlichen Flächen für die Biodiversität und Gemeinschaft engagieren, werden von Bürgermeister Martin Haag herzlich begrüßt. Er bedankt sich für die Bereitschaft der Menschen, die Grünflächen im Rahmen von „Freiburg packt an“ nachhaltig aufzuwerten.

Roland Reminder, staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied aus Seebach, bringt der Gruppe die Grundlage des Sensens am praktischen Beispiel bei. Die von ihm mitgebrachten Sensen werden ausführlich gewetzt und die Bewegungsabläufe geübt. Mit diesen Sensen kann anschließend ein Stück der Langgraswiese bearbeitet werden.

Er informiert zudem über Anlage und Bestand der artenreichen Wiesen sowie Samenmischungen und Wiesenblumen zum Anfassen. Am Ende des Workshops können die Freiwilligen in einem kleinen Sensen- Turnier ihr Können beweisen.

Mähen mit der Sense wie in alten Zeiten geht ohne Strom, Brennstoff und Gestank. Es ist eine umweltfreundliche Alternative zur mechanischen Mahd. Die Sense begleitete die Geschichte der Menschen seit es Ackerbau gab. So wurde auch in den letzten 900 Jahren in Freiburg gesenst und kann auch heute wieder erlernt werden.

Der Workshop ist bereits ausgebucht, Anmeldungen sind nicht mehr möglich!

Weitere Infos zum Stadtjubiläum:
www.2020.freiburg.de.
facebook.com/2020.freiburg
instagram.com/2020_freiburg

Der Jubiläumscontainer auf dem Platz der Alten Synagoge ist Montag bis Samstag von 12 bis 16 Uhr geöffnet
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Freiburg: Klimaziele der Stadt sollen im Herbst neu beraten werden
Stadtverwaltung antwortet auf den zweiten Forderungskatalog von Fridays for Future
Zwischenbericht vorgestellt: alle 125 Forderungen wurden geprĂĽft und bewertet
Wichtige Impulse aus der Zivilgesellschaft, die konkrete Folgen fĂĽr die Stadtpolitik haben

Aktiver Klimaschutz zur Eindämmung der globalen Klimakrise hat in der Stadt Freiburg einen hohen Stellenwert. Mit dem Klimaschutzkonzept wurde 2019 das Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um 60 Prozent (im Vergleich zu 1992) zu reduzieren. Bis 2050 will die Kommune klimaneutral werden. Dafür wurden bereits viele Maßnahmen in die Wege geleitet und umgesetzt, weitere werden folgen.

Die städtischen Klimaschutzvorhaben sind aus Sicht verschiedenerzivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteuren nicht ausreichend.Die Klimaaktivistinnen und Aktivisten von Fridays for Future (FFF) haben der Stadt 2019 und 2020 klimapolitische Forderungskataloge überreicht. Die Stadtverwaltung nimmt diese Forderungen und das Engagement der Freiburgerinnen und Freiburgern sehr ernst. Was auf 2019 folgte, war zunächst ein Dialog von Stadtspitze und FFF. Diese Gespräche gaben der Stadtpolitik wichtige Impulse. So wurden 20 zusätzliche Maßnahmen in das Freiburger Klima- und Artenschutzmanifest aufgenommen, die auf den Forderungen von FFF beruhen. Zwei Beispiele: Eine Forderung war, sich für Geothermie zu engagieren, was inzwischen geschieht. Auch wurde ein Handlungsprogramm zu Mobilität und Klimaschutz gefordert – ein solches haben Stadtverwaltung und Gemeinderat inzwischen ins Leben gerufen und mit einem großen Budget ausgestattet.

Auch der zweite, sehr umfangreiche Forderungskatalog hat eine hohe Priorität für die Stadtverwaltung. Heute wird im Haupt- und Finanzausschuss eine Stellungnahme vorgestellt, bei dem auf die 125 Forderungen eingegangen wird, die im November 2020 von FFF an die Stadt gerichtet wurden. Jede einzelne wurde geprüft und bewertet, dabei waren fast alle Ämter der Stadt einbezogen. Dieser Bericht soll Ende Juni auch im Gemeinderat beraten werden. So wird geprüft, ob 30 weitere Maßnahmen aus dem Bereich Klima- und Artenschutz aufgenommen werden sollen. Dazu gehört etwa ein Konzept, um den Ausbau von Solaranlagen auf den städtischen Gebäuden voranzubringen, mögliche neue Naturschutzgebiete oder eine Infokampagne zur fleischarmen Ernährung.

Das jetzt vorgestellte Papier ist als Zwischenschritt zu lesen. Denn der Klimaschutz ist und bleibt eines der absolut wichtigsten politischen Themen der Stadt. Die Anpassung der Klimaziele auf Bundes- und Landesebene nimmt die Stadt Freiburg zum Anlass, auch ihre Klimaziele erneut zu diskutieren und gegebenenfalls anzupassen. Bereits im Herbst soll darüber beraten werden, wie die Klimaziele der Stadt erneut angepasst werden können, um den Weg zur klimaneutralen Kommune zu beschleunigen.
 
 



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