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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Nisthilfen für Feinde der Kastanienminiermotte
Mehr Lebensraum für Maisen

„Freiburg packt an“ stellt Baukästen aus Holz

Die Kastanienminiermotte setzt den Rosskastanien der Stadt seit vielen Jahren zu. Die Larven der Falter fressen sich durch die Blätter, die werden Braun, die Bäume werfen sie schon im Sommer ab. Um dem Schädling einzudämmen, wird in Freiburg deshalb der Lebensraum der Maisen gestärkt – die Vögel sind die natürlichen Fressfeinde der Mottenart. Und Bürgerinnen und Bürger können dabei unterstützen.

Im Rahmen von „Freiburg packt an“ werden kostenlose Nisthilfen Bausätze aus Holz angeboten. Die Nistkästen bieten einen neuen Lebensraum. Maisen können in den Nistkästen brüten und finden im Kastanienlaub genügend Nahrung für die Jungvögel in Form von Motten und Larven, die im Laub versteckt sind.

Die Nisthilfen sollten ausschließlich an privaten Kastanienbäumen befestigt werden. Das Anbringen von Holznistkästen an öffentlichen Bäumen kann nur mit Zustimmung von Garten- und Tiefbauamt stattfinden. Es gibt zwei verschiedene Lochgrößen für Kohlmeisen und Blaumeisen. Die Nisthilfen sollen zwischen Oktober und Februar alljährlich geleert und ausgefegt werden, damit die neue Brut im sauberen Nest aufwachsen kann. Es dürfen nur die mitgelieferten Alunägel benutzt werden, um größere Schäden am Baum zu vermeiden.

Die Bausätze mit einer Anleitung und Alunägeln können bei „Freiburg packt an“ bestellt und am Rathaus im Stühlinger nach Terminabsprache abgeholt werden. Die neuen Vogelwohnungen sollten am besten noch im Februar oder Anfang März an den Bäumen hängen.

Im Herbst beginnt dann der zweite Teil des Kamps gegen die Kastanienminiermotte. Ab Oktober kann mit der Laubsammlung gestartet werden, um befallene Blätter zu entfernen. Das Laub kann zusammen mit anderen Blättern in den Säcken von der Abfallwirtschaft- und Stadtreinigung am Straßenrand zur Abholung abgestellt werden. Die Papiersäcke sind in den Recyclinghöfen, im Rathaus und in den Ortsverwaltungen für 50 Cent pro Stück erhältlich.

So kann die Verbreitung der Kastanienminiermotte eingeschränkt werden und die imposanten Bäume die Menschen mit ihren Blüten und Kastanien weiterhin erfreuen.

Bestellung der Nistkästenbausätze beim Garten- und Tiefbauamt, „Freiburg packt an“, Ansprechpartnerin: Monika Borodko-Schmidt, 201-4712 oder fpa@stadt.freiburg.de
 
 

 
Freiburg kauft Wald
Stadt Freiburg kauft Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern 50 ha große Waldfläche „Frohnholz“ ab

Beschluss in der kommenden Gemeinderatssitzung

OB Horn: „Die Möglichkeit zum Ankauf von 500 000m2 Waldfläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Mundenhof und dem neuen Stadtteil Dietenbach ist ein starker Erfolg und von strategischer Bedeutung für uns.“

Am kommenden Dienstag wird die Verwaltung dem Gemeinderat den Ankauf von 50ha Waldfläche zur Entscheidung vorlegen. Es handelt sich um die Fläche Frohnholz zwischen Mundenhof (östlich), Dietenbach (südlich), Autobahn (nördlich) und Zubringer (westlich). Die Fläche gehört der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern, die die Waldfläche für eine vorrangig ökonomische Zielsetzung nutzt. Die Fläche hat einen Wert von 2,5 Millionen Euro. 1,4 Millionen davon wird die Stadt nach Vertragsunterzeichnung bezahlen. Für die Restsumme wird die fürstliche Unternehmensgruppe eine Option für ein Baugrundstück im Stadtteil Dietenbach erhalten, um dort Mietwohnungsbau zu schaffen.

Die Stadt wird die Waldfläche künftig gemeinwohlorientiert pflegen und nutzen. Der Natur- und Artenschutz wird aufgewertet, so dass die Fläche als Ausgleichsmaßnahme zur Dietenbachbebauung dienen kann. Weiterhin werden sowohl für Besucherinnen und Besucher des Mundenhofs als auch für die Menschen aus dem künftigen Stadtteil Erholungs- und Freizeitnutzungen verbessert (zB über bessere Wegebeziehungen).

Das Waldstück kann also durch die Stadt Freiburg in vielfältiger und schonender Weise aufgewertet werden. Das Frohnholz ist Vogelschutzgebiet im Natura-2000-Schutzgebietsnetz. Mit einer sensiblen Besucherlenkung und der Umsetzung einer Waldweide soll ein wichtiger Beitrag zur Verträglichkeit des neuen Stadtteils mit dem Natura-2000-Gebiet geleistet werden. Mit einem Gesamtnutzungskonzept der Waldflächen können der strenge Artenschutz, die Belange des Mundenhofs und die der Waldbesuchenden berücksichtigt werden.

OB Martin Horn: „Mit dem Erwerb der Waldfläche haben wir einen wichtigen Schritt getan, Arten- und Naturschutz mit der schonenden Nutzung durch Besucherinnen und Besucher des Waldes zu verbinden. Mit dieser strategischen Entscheidung stärken wir die Weiterentwicklung des Mundenhofs sowie des neuen Stadtteils Dietenbach.“
 
 

 
Freiburg: Radweg am Dreisamufer wegen Hochwasser gesperrt
Der Dreisamuferradweg ist derzeit wegen Hochwassers gesperrt. Der Pegel erreichte die erste Stufe von 1,13 Metern.

Die Stadtverwaltung kontrolliert neben der Dreisam weitere kritische Punkte an den Bächen in der Stadt, die besonders hochwassergefährdet sind. Wann der Pegel wieder sinken wird, ist derzeit nicht absehbar.
 
 

 
Gericht soll Baumfällungen stoppen
Eilantrag beim VGH Mannheim gegen Fällung von Aue-Bäumen am Dietenbach

Klägerin ist Plan B e.V., eine regional tätige und anerkannte Umweltvereinigung aus Freiburg i. Br.

Im Zuge des Klimawandels scheinen extreme Wetterereignisse wie im Ahrtal immer häufiger aufzutreten. Hierbei handelt es sich um kurzzeitige, gravierende Abweichungen vom durchschnittlichen Wetter in einer Region. Durch die Heftigkeit, mit der sich Starkniederschläge, Überschwemmungen, Stürme, starker Schneefall oder lange Dürre- und Hitzeperioden ereignen, sind sie häufig mit immensen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden und mit großen Belastungen für die Ökosysteme verbunden.

In den vergangenen Jahren häuften sich die Hochwasserkatastrophen. Gefahren während des Hochwassers, bei Wiederaufbauarbeiten, durch zerstörte Infrastruktur oder durch die Flucht der Bevölkerung verursachen Todesfälle, Verletzungen, Krankheiten und psychische Belastungsreaktionen.

Um auf diese Risiken in Zukunft besser vorbereitet zu sein und die Menschen vor Schaden zu schützen, ist es nötig, Bach- und Flussauen mehr Raum zu geben und natürliche Rückhalteflächen zu erhalten. Dies sind Naturschutzmaßnahmen, welche Vorsorge treffen und die präventiv wirken. Den Klimawandel und die Gefahr durch Extremwetterlagen sehen wir bei den städtischen Planungen beim Baugebiet Dietenbach nicht hinreichend berücksichtigt. Das Gebiet liegt in einer seit Jahrhunderten bekannten alten Flutrinne.

„Es darf im Dietenbach kein zweites Ahrtal geben. Wenn mir bewusst gewesen wäre, dass das Gebiet in einer historisch bedingten Flutrinne liegt und dass Extremwetterlagen so schnell zur Realität werden, dann hätte ich beim Bürgerentscheid anders abgestimmt“, so ein Besucher beim Waldspaziergang des NABU im Langmattenwäldchen, der jeden Sonntag dort stattfindet.

„Bei unseren wöchentlichen Waldführungen zum Erhalt der wertvollen Waldflächen hören wir von Teilnehmer*innen immer wieder, dass sie sich beim Bürgerentscheid anders entschieden hätten, wenn sie gewusst hätten, dass sich das Baugebiet in einer eiszeitlichen Flutrinne befindet“ sagt Ralf Schmidt, Vorsitzender von Plan B e.V. aus Freiburg“.

Die Stadt will in Kürze mit den Baumaßnahmen in der Dietenbach-Aue beginnen (Gewässerausbau). Dabei geht es zunächst um eine Baumfällaktion, mit der gesetzlich geschützte Biotope mit Auwald-Bäumen und Mähwiesen im Plangebiet beseitigt werden. Dagegen wurde beim Verwaltungsgerichtshof (VHG) Mannheim ein gerichtliches Eilverfahren eingeleitet, um den Beginn dieser Maßnahmen zu stoppen und um zu verhindern, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden. Klägerin ist Plan B e.V., eine amtlich zugelassene und anerkannte Umweltvereinigung.

Der Gewässerausbau mit dem Bau von 1 km langen Längsdämmen und vielerlei Maßnahmen am Gewässer ist nach Angaben der Stadt wesentliche Voraussetzung für die spätere Bebauung der Dietenbach-Aue. Die über hundert Hektar große Fläche befindet sich als Standort für den vorgesehenen neuen Stadtteil Dietenbach in einem außergewöhnlichen Landschaftsraum, und zwar in einer eiszeitlich geprägten Flutrinne, die aus Risikovorsorgegründen keinesfalls bebaut werden darf. Das spätere Wohngebiet befindet sich auch künftig trotz der städtischerseits vorgesehenen Maßnahmen in einem wasserrechtlichen Hochwasser-Risikogebiet. Dies war der Öffentlichkeit vor dem Bürgerentscheid nicht bekannt.

Mit dem Gewässerausbau werden 800 m² Auwald zerstört, und mit der Bebauung wird die Dietenbach-Aue mit einer Rückhaltefläche für Hochwasserfluten im Umfang von etwa 1 Mio m² beseitigt. Gegen die wasserrechtliche Zulassung, die das städtische Umweltschutzamt dem städtischen Garten- und Tiefbauamt erteilt hat, um die Baumaßnahmen in der Dietenbach-Aue durchzuführen, läuft eine Klage ebenfalls beim VGH Mannheim.

Die Baumfällaktionen sollen nach Angaben der Stadt bereits am Montag, 14. Februar beginnen.
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Eine Berühmtheit vom Mundenhof ist tot
Die Schweizer Wasserbirne, die beim Krippenspiel den Engel verkörperte, musste gefällt werden

Meistens stehen auf dem Mundenhof die Tiere im Mittelpunkt des Interesses. Die Kamelstute Quecke, der Wollschweineber Othello und der Ungarischer Steppenrindbulle Sultan sind oder waren einem größerem Publikum bekannt. Doch auch bei den Pflanzen gibt es Exemplare mit besonderer Bedeutung. Ein Baum hat es 2003 sogar auf die Titelseite des Jahresprogrammes geschafft.

Nun musste sich der Mundenhof von diesem Baum trennen. Die gut hundertjährige Schweizer Wasserbirne am Radweg nach Umkirch, zwischen dem Buntmardergehege und der Sandbahn, war vielen ein Anschauungsobjekt, denn sie verkörperte alle zwei Jahre wieder den Engel beim Krippenspiel. Zuletzt hatten Schadpilze ihre Standfestigkeit aber stark beeinträchtigt. In der Hoffnung, den Baum durch geeignete Maßnahmen noch retten zu können, zog die Mundenhof-Leitung einen Baumsachverständigen zu Rate. Dessen Urteil fiel aber so eindeutig aus, dass die Fällung in der vergangenen Woche umgehend erfolgte. Das gleiche Schicksal ereilte weitere Bäume entlang des Rad- und Hauptweges. Nun kommen dort wieder Schweizer Wasserbirnen, Stieleichen und Linden hin. Dass die neu zu pflanzenden Bäume ein ähnliches Alter erreichen wie die jetzt gefällte Birne, ist angesichts des Klimawandels ein frommer Wunsch.

Die Baumart Schweizer Wasserbirne ist ein Zufallsämling, der 1823 erstmals erwähnt und in der Schweiz und Baden-Württemberg verbreitet ist. Der starkwüchsige Baum gleicht mit Größe und Krone einer Eiche und kann ein Alter von 100 bis 150 Jahren erreichen. In früheren Zeiten waren die Früchte, die im Oktober reifen, ein begehrtes Mostobst, weswegen sie häufig auf Streuobstwiesen zu finden war. Auch zum Dörren eignet sich die Birne gut.

Auf dem Mundenhof haben Schweizer Wasserbirnen eine lange Tradition. Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden sie zu Beginn der Stadtgut-Zeiten entlang wichtiger Wege wie dem Löhliweg oder der Straße zum Mundenhof in langen Reihen gepflanzt. Besonders im Frühjahr bieten die Großbäume mit ihren weißen Blütenwolken ein fantastisches Bild. Leider kommen diese Bäume nun aber nach und nach in ihre kritischen Jahre, fallen um oder müssen gefällt werden. Wo das möglich ist, werden sie als Totholzbäume stehen gelassen, da sie für viele Vögel oder Käfer eine hervorragende Nahrungs- und Lebensgrundlage bieten.
 
 

2021: Gutes Frelo-Jahr
(c) VAG Freiburg
 
2021: Gutes Frelo-Jahr
Das Freiburger Fahrradverleihsystem „Frelo“ war im Jahr 2021 klar auf Wachstumskurs. Die Zahl der Stationen, der Räder und der Nutzungen stieg deutlich und schließlich wurde die Angebotspalette auch noch um die LastenFrelos bereichert.

Im vergangenen Jahr wurden die rotweißen Bikes fast 375.000 Mal ausgeliehen. Im Vergleich zu 2020 ist dies eine Steigerung um rund 75.000 Fahrten oder 25 Prozent. Ausleihstärkster Monat war dabei der Oktober, in dem die Fahrradschlösser genau 46.817Mal klickten.

Am 9. April 2021 wurde das von der Freiburger Verkehrs AG (VAG) gemanagte und von der nextbike GmbH (nextbike) betriebene Verleihangebot um 20 elektrisch unterstützte LastenFrelos erweitert. Diese wurden seither über 4000 Mal gebucht.

Die Zahl der Ausleihstationen ist 2021 von 74 auf 84 angewachsen. Die drei Probestationen in Gundelfingen wurden fest etabliert, die Station in Merzhausen wird in den kommenden Wochen aufgebaut und einige weitere in Kappel, und Günterstal sowie an der Krozinger Straße und der Else-Wagner-Straße befinden sich noch in der Probephase. Parallel zur Anzahl der Stationen ist auch die Menge der zur Verfügung stehenden Räder angewachsen, nämlich von 530 auf 615 Stück.

Bewährt haben sich zudem temporäre Stationen überall dort, wo wegen Bautätigkeiten VAG-Linien unterbrochen waren. Hier dienten die Leihbikes als umweltfreundliche Überbrückungshilfen.

Seit Ende vergangenen Jahres erfolgt die notwendige Umverteilung der Räder zum Teil mit dem Carla Cargo – System per Lastenvelo und wird damit nochmal ein Stück leiser und umweltfreundlicher.

VAG-Frelo-Koordinatorin Luisa Stenmans freut sich schon auf 2022: „Den Wunsch von Gemeinderat und Stadtverwaltung an uns, ein attraktives Fahrradvermietsystem für Freiburg aufzubauen, haben wir vollständig erfüllen können. Und auch im Jahr 2022 werden wir das Angebot sinnvoll ergänzen und erweitern.“
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Buslinie 23: Haltestelle Max-Planck-Institut stadtauswärts aufgehoben
Wegen Asphaltarbeiten in der Tullastraße kann die Haltestelle Max-Planck-Institut stadtauswärts von Montag, 31. Januar, an bis voraussichtlich Mitte April nicht angefahren werden. Die stadtauswärts fahrenden Busse der Linie 23 werden in dieser Zeit über die Zinkmattenstraße und den Stübeweg umgeleitet.
 
 

NABU-Negativpreis Dinosaurier des Jahres 2021: Emden ist überall
Dinosaurier des Jahres (c) NABU/Klemens Karkow
 
NABU-Negativpreis Dinosaurier des Jahres 2021: Emden ist überall
Krüger: In Emden und ganz Deutschland wird Natur zubetoniert - bis 2050 ist eine Fläche in der Größe des Saarlands von Versiegelung bedroht

Berlin/Emden - Mit dem Negativpreis 'Dinosaurier des Jahres' zeichnet der NABU bereits zum 29. Mal die Umweltsauerei des Jahres aus. Preisträger 2021 ist das Baugebiet Conrebbersweg in der Stadt Emden in Niedersachsen. Es wurde von der NABU-Jury stellvertretend für die Naturzerstörung durch Bodenversiegelung in ganz Deutschland ausgewählt. Emden hat eine seit vielen Jahren stagnierende Bevölkerungsentwicklung. Die Einwohnerzahl ist zuletzt knapp unter die Marke von 50.000 gefallen. Für ein großes Baugebiet wird jetzt artenreiches Feucht- und Nassgrünland mit fast flächendeckendem Schutzstatus vernichtet. Auf der Fläche finden sich zahlreiche stark gefährdete Pflanzen- und Vogelarten, darunter Wiesenpieper, Feldschwirl und Kiebitz. Mehr als zwei Drittel des 75 Hektar großen Gebietes sollen versiegelt werden. Es liegt zudem einen Meter unter dem Meeresspiegel. Angesichts der zunehmenden Starkwetterereignisse droht damit nach der Bebauung weiteres Ungemach.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Wer an Emden und die Nordseeküste denkt, hat vermutlich Wind, Natur und plattes Land in saftigem grün vor Augen. Betonpolitik erwartet an dieser Stelle wohl kaum jemand. Jetzt soll ein landesweit bedeutsames Gebiet für den Biotopschutz zugunsten eines großes Baugebietes unwiederbringbar zerstört werden. Der 'Dinosaurier des Jahres 2021' geht deshalb nach Emden an den Conrebbersweg. Wir verleihen ihn stellvertretend für die grassierende Bodenversiegelung in ganz Deutschland. Denn Emden ist überall. In fast jeder Kommune der Bundesrepublik werden aktuell Flächenversiegelungen geplant, rund 50 Hektar sind das bundesweit pro Tag. Diese Entwicklung lässt sich nicht unendlich fortsetzen. Deshalb fordern wir von der Bundesregierung eine stärkere Priorisierung der Flächennutzung und eine Reduktion des Flächenverbrauch auf netto Null bis 2030.“

Die Bundesregierung wollte den Flächenfraß in Deutschland bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag reduzieren. Dieses Ziel wurde dann Anfang des Jahres 2018 um zehn Jahre nach hinten, auf das Jahr 2030 verschoben. Erst im Jahr 2050 wird im Klimaschutzplan der Bundesregierung nun das Ziel eines "netto Null"-Flächenverbrauchs angepeilt. Bis dahin würden, nach diesen Plänen von heute, weitere 250.000 bis 260.000 Hektar an zusätzlicher Fläche versiegelt. Das entspricht umgerechnet mehr als 350.000 Fußballplätzen oder der Größe des Saarlands.

Natur, Landwirtschaft und Bebauung - vielerorts herrscht großer Wettbewerb ums Land. Die Bundesregierung plant in den Ballungsgebieten den Neubau von 400.000 Wohnungen pro Jahr, soviel realisierte die letzte Regierung in der gesamten Legislatur. Dem stehen rund zwei Millionen leerstehende Wohnungen in ländlichen Regionen und eine durch den demographischen Wandel eher sinkende Bevölkerungszahl gegenüber. Das verdeutlicht die hohe Komplexität bei der Flächenversiegelung, bei der soziale Aspekte, die Verfügbarkeit von Arbeit, aber auch Fragen von Infrastruktur und Verkehr zu berücksichtigen sind. Flächen sind daher möglichst nachhaltig und effektiv zu nutzen. Bei der sogenannten Innenverdichtung wird beispielsweise geprüft, welche Flächen sich innerhalb eines Ortes noch für Bebauung, Aufstockung, Umbau oder Verdichtung anbieten. Gleichzeitig ist auf ausreichend unversiegelte Fläche in den Orten zu achten, auf denen beispielsweise Wasser versickern oder verschattende Bepflanzung stehen kann. Baulandmobilisierung in den Außenbereichen von Ortschaften bedeutet hingegen weitere Flächenversiegelung. Zwar werden dabei oft Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen, die den Verlust an Biodiversität kompensieren sollen. Ein qualitativer Ausgleich der zerstörten Flächen wird jedoch nur selten und wenn, dann erst nach vielen Jahren erreicht. Die Ampelkoalition hat das Problem erkannt und im Koalitionsvertrag angekündigt das Baugesetzbuch dahingehend überprüfen zu wollen, unter anderem soll der umstrittene §13b gestrichen werden, der die Außenbebauung vereinfacht. Der NABU regt zusätzlich an, Wachstumsfehlanreize für Ortschaften aufgrund der Hauptansatzfaktoren des Finanzausgleichs auf Landesebene zu reduzieren.

Mit dem „Dinosaurier des Jahres“, eine 2,6 Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich durch besonders rückschrittliches öffentliches Engagement in Sachen Natur- und Umweltschutz hervorgetan haben. Seit 2020 werden nicht mehr Personen, sondern konkrete Projekte als Umweltsauerei des Jahres ausgezeichnet. Preisträger 2020 war das Autobahnprojekt A26 Ost.

Mit mehr als 820.000 Mitgliedern und Fördernden ist der 1899 gegründete NABU der mitgliederstärkste Umweltverband Deutschlands. Der NABU engagiert sich für den Erhalt der Lebensraum- und Artenvielfalt, den Klimaschutz sowie die Nachhaltigkeit der Land-, Wald- und Wasserwirtschaft. Zu den zentralen NABU-Anliegen gehören auch die Vermittlung von Naturerlebnissen und die Förderung naturkundlicher Kenntnisse. Mehr Infos: www.NABU.de/wir-ueber-uns
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