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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

Gemeindevollzugsdienst mit dem Rad auf Streife
(c) Patrick Seeger / Stadt Freiburg.
 
Gemeindevollzugsdienst mit dem Rad auf Streife
Amt für öffentliche Ordnung hat zwei Pedelecs angeschafft Bereits 1300 Kilometer erradelt

Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) der Stadt Freiburg setzt seit Mitte August auch auf eine Fahrradstaffel: Das Amt für öffentliche Ordnung hat dafür zwei Pedelecs angeschafft, mit denen die Mitarbeitenden täglich Streife fahren.

In den ersten sechs Wochen wurden mit den Diensträdern fast 1300 Kilometer auf Freiburgs Straßen „erradelt“. Der Einsatz von Fahrrädern bietet viele Vorteile. Mittlere Strecken lassen sich schnell zurücklegen und Baustellen und Straßensperren können einfacher umfahren werden. „Dass die Rad-Streife so wendiger und effizienter im gesamten Stadtgebiet kontrollieren kann, ist ein Gewinn für die Sicherheit im ruhenden Verkehr“, so Bürgermeister Stefan Breiter.

Der Gemeindevollzugsdienst setzt die Rad-Streife vor allem ein, um die Einhaltung der Halte- und Parkregeln zu kontrollieren. Außerdem kümmert sich die Fahrradstaffel um die Überwachung von Radwegen.

Dass der GVD nun auch mit Fahrrädern unterwegs ist, kommt gut an: Die Reaktionen auf die Mitarbeitenden auf der Straße sind zum großen Teil positiv.
 
 

 
Freiburg für vorbildliche Nutzung von Recyclingpapier geehrt
Neuer Papieratlas: Immer mehr Kommunen setzen auf den Blauen Engel

Berlin, 12. Oktober 2023: Die Stadt Freiburg erhält eine Sonderehrung als „Mehrfachsieger“ für ihr vorbildliches Engagement bei der Verwendung von Blauer-Engel-Papier. Seit 13 Jahren bringt Freiburg Bestleistungen im Papieratlas-Städtewettbewerb der Initiative Pro Recyclingpapier. In diesem Jahr beteiligten sich insgesamt 96 Groß- und Mittelstädte mit einer durchschnittlichen Recyclingpapierquote von 89 Prozent. Weitere „Mehrfachsieger“ sind die Städte Essen, Bonn, Siegen, Solingen, Erlangen und Nürnberg.

Freiburg leistet mit der konsequenten Nutzung von Recyclingpapier mit dem Blauen Engel einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Das bestätigt die aktualisierte Ökobilanz für grafische Papiere des Umweltbundesamtes. Im Vergleich zu Frischfaserpapier bewirkte die Stadt demnach in den vergangenen 13 Jahren eine Einsparung von über 87 Millionen Litern Wasser und mehr als 19 Millionen Kilowattstunden Energie.

Der Papieratlas dokumentiert seit 2008 jährlich den Papierverbrauch und die Recyclingpapierquoten in deutschen Städten, seit 2016 auch in Hochschulen und seit 2018 in Landkreisen. Kooperationspartner sind das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Landkreistag sowie der Deutsche Hochschulverband. In diesem Jahr erreicht der Papieratlas mit erstmals 230 Kommunen und Hochschulen eine neue Rekordbeteiligung.

Alle Ergebnisse stehen unter www.papieratlas.de zum Download zur Verfügung.
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Gericht soll Baumfällungen stoppen
Eilantrag beim Verwaltungsgericht Freiburg gegen Fällung von Teilen des wertvollen Langmattenwäldchens für den Bau einer Gashochdruckleitung im Bereich des geplanten Stadtteil Dietenbach

Antragstellerin ist NABU (Naturschutzbund Deutschland), Gruppe Freiburg e.V., eine regional tätige und anerkannte Umweltvereinigung aus Freiburg i. Br

Die Stadt Freiburg und Terranet BW wollen in Kürze mit den Baumaßnahmen im Langmattenwäldchen (Gashochdruckleitung) beginnen. Das Regierungspräsidium hat am 31. August 2023 genehmigt, dass die Firma Terranet BW zur Verlegung der Ferngasleitung im Dietenbachgelände im Auftrag der Stadt Freiburg eine 25 Meter breite und etwa 120 Meter lange Schneise in das Langmattenwäldchen (DietenbachWald) schlagen darf. Zu dieser Genehmigung hat das Regierungspräsidium den Sofortvollzug angeordnet. Der NABU und auch andere Umweltvereinigungen wurden in diesem Verfahren nicht beteiligt und erst auf wiederholte Nachfrage über den Inhalt der getroffenen Entscheidung informiert.

Das Langmattenwäldchen beherbergt nach den Untersuchungen der Stadt Freiburg viele, teilweise hochgradig gefährdete und geschützte Arten. Der Wald ist deshalb „aus naturschutzfachlicher Sicht sehr wertvoll und hat eine hohe Schutzwürdigkeit“ – so das Gutachten im Auftrag der Stadt. Durch die Gesamtplanung für den neuen Stadtteil Dieterbach würden Waldflächen im Umfang von mindestens 4,4 ha zerstört. Insbesondere im Bereich des Langmattenwäldchens wären Lebensraumverluste von besonders geschützten Arten unvermeidlich. Zusätzlich würden die Klimaschutzfunktionen des bestehenden Waldes stark beeinträchtigt. Durch Waldflächenverluste und dadurch neu zu entwickelnde Waldränder würden die Flächen mit einem geschlossenen Altholzbestand, der für die Ausbildung eines Waldinnenklima essentiell ist, erheblich reduziert. Dies hätte gegenüber dem reinen Flächenverlust überproportional negative Folgen. Dieser Funktionsverlust des Waldes hinsichtlich Arten- und Klimaschutz würde zusätzlich zur Beeinträchtigung der Erholungsfunktion führen.

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Stadtverwaltung wartet vor Durchführung von Baumfällarbeiten für die Verlegung der Erdgashochruckleitung gerichtliche Entscheidung ab

Die Stadtverwaltung plant in Abstimmung mit der Firma Terranets BW die Verlegung der durch das Gebiet für den neuen Stadtteil Dietenbach verlaufenden Erdgashochdruckleitung. Hierfür müssen 3000 m² Baumbestand im Langmattenwäldchen gerodet werden, die vom Regierungspräsidium Freiburg genehmigt wurden. Im Zuge eines Eilantrags des NABU beim Verwaltungsgericht Freiburg hat dieses darum gebeten, mit der Umsetzung der Genehmigung bis zum Abschluss der gerichtlichen Entscheidung zu warten.

In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Freiburg und der Firma Terranets BW GmbH wird der Wunsch respektiert. Die vom Verwaltungsgericht in Aussicht gestellte schnelle Entscheidung über den Eilantrag wird für alle Beteiligten Rechtsklarheit schaffen, ob die vom NABU streitig gestellte befristete Waldumwandlungsgenehmigung vollzogen werden kann.

Die Verlegung der Erdgashochdruckleitung aus der Mundenhofer Straße heraus ist nötig, um dort Raum für die Trinkwasserversorgungsleitung für Dietenbach, eine Grundwasser-Förderleitung zur Wärmeerzeugung und eine Fernwärmeleitung, welche die Netze des neuen Stadtteils Dietenbach sowie von Weingarten und Rieselfeld verknüpft, zu schaffen.

Hierfür sollen knapp 3000 m² Baumbestand im Langmattenwald gerodet werden, um die überregionale Erdgashochdruckleitung, von der aus auch Freiburg versorgt wird, aus dem zukünftigen Baugebiet heraus auf eine Trasse zu verlegen, die entlang der Tel-Aviv-Yafo-Allee verläuft, dann nördlich am bestehenden SVO-Sportplatz vorbeiführt, um anschließend parallel zur Stadtbahntrasse Rieselfeld-Dietenbach den Bollerstaudenweg zu erreichen.

In der Mundenhofer Straße werden im Laufe des kommenden Jahres dann die neuen Leitungen für die Grundwasserförderung und Fernwärme verlegt, mit denen auch ein Beitrag zur Decarbonisierung bislang nur erdgasbefeuerter Wärmenetze geleistet wird.

Der mit der Verlegung der Erdgashochdruckleitung verbundene Eingriff in den Waldbestand wird auf das planerisch erforderliche Minimum beschränkt. Umweltschonendere Alternativen, mit denen die städtischen Planungsziele wie ein frühzeitiger ÖPNV-Anschluss des neuen Stadtteils oder wie eine angemessene Versorgung der Stadtteile Dietenbach und Rieselfeld mit Sportflächen realisiert werden können, bestehen nicht.

Die anstehenden Baumfällarbeiten werden unter strengen ökologischen Kontrollen durchgeführt, um sicherzustellen, dass verschiedene schützenswerte Tierarten nicht gefährdet werden.

Die Bauarbeiten finden unter der Regie der Firma Terranets BW GmbH statt, die die überregionale Versorgungsleitung betreibt.

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ECOtrinova e.V. widerspricht der Stadt

Die Erdgas-Hochdruckleitung Dietenbach/Freiburg i.Br. ist ohne Waldrodung verlegbar.
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Öl & Gas: 4000 Milliarden Dollar Gewinne & Übergewinne
Beginnen wir mit einer schwierigen Aufgabe. Stellen Sie sich eine Milliarde Dollar vor. Eine Milliarde sind tausend Millionen. Denken Sie an eine Milliarde Kügelchen mit einem Durchmesser von einem Millimeter. Aneinandergereiht würden die Kügelchen eine Kette von einer Milliarde Millimeter oder 1000 Kilometer ergeben, etwas länger als die Entfernung von München nach Rom.
Und jetzt wird's noch schwieriger. Stellen Sie sich eine Summe von 4000 Milliarden Dollar vor, also 4000 mal tausend Millionen. Wie groß wäre die Empörung in Deutschland, wenn sich die Menschen etwas unter 4000 Milliarden Dollar vorstellen könnten ...

"Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass 2022 knapp 2000 Milliarden US-Dollar an Übergewinnen aus der Öl- und Gasförderung ­anfallen."
Ich hatte den Satz auf der Seite des Schweizer Infosperbers gelesen und konnte mir nicht vorstellen, dass der Satz und die angegebene Summe stimmen könnten und begann zu recherchieren. Bei den Qualitätsmedien fand ich im Netz erschreckenderweise keine Informationen zu den unvorstellbaren 2000 Milliarden. Warum sind diese Übergewinne beinahe kein Thema in den seriösen Medien?

Zweitausend Milliarden Gewinn und zusätzlich zweitausend Milliarden Übergewinn!
Bei der Originalquelle, der International Energy Agency (IEA), wurde ich fündig: Global oil and gas sector income is set to jump to $4 trillion in 2022, more than twice its five-year average, with the bulk of it going to major oil and gas exporting states.” Und zwei der vier Trillionen US-Dollar sind Übergewinne, schreibt die IEA.
4 Trillionen (Englisch) entsprechen 4 Billionen (Deutsch). Eine Billion steht im deutschsprachigen Sprachgebrauch für die Zahl 1000 Milliarden.

Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass 2022 knapp 4000 Milliarden US-Dollar an Gewinnen und davon 2000 Milliarden US-Dollar Übergewinne aus der weltweiten Öl- und Gasförderung ­anfallen. Dazu kommen noch die globalen Profite der Kohle- und Atom-Konzerne. UNO-Generalsekretär António Guterres warf den Energiefirmen eine «groteske Gier» vor und sagte, es sei «unmoralisch, dass die Öl- und Gaskonzerne auf dem Rücken der ärmsten Menschen und Gemeinschaften Rekordgewinne aus der Energiekrise ziehen, und das zu massiven Kosten für das Klima».

Nochmal: Stellen Sie sich 4000 mal tausend Millionen Dollar Gewinne aus dem Öl- und Gasgeschäft vor.
Stellen Sie sich vor, welche politische und publizistische Macht mit solchen Summen in Verbindung steht. Die Kohle-, Öl- und Gasmultis sind verantwortlich für die Klimakatastrophe und die Gierflation. Sie mögen keine Solaranlagen und Windräder in privater Hand und auch Wärmepumpen schmälern ihre Gewinne. Sie mögen keine Steuern für Konzerne und Milliardäre und erst recht keine Übergewinnsteuern.
Eines von vielen Beispielen für ihren verheerenden Einfluss auf die Politik und die öffentliche Meinung ist der durch Erdöl reich gewordene amerikanische Multimilliardär Charles Koch. Er und sein verstorbener Bruder steckten viele Millionen Dollar in mehr als 30 konservative, rechts-libertäre Denkfabriken und Stiftungen und in die Organisationen der Energiewendegegner und Klimawandelleugner. Eine Vielzahl von Lobbygruppen, PR-Agenturen und Vorfeldorganisationen der fossilen Konzerne nehmen direkt und indirekt massiven Einfluss auf die Politik und die öffentlichen Debatten, auch in Deutschland. Sie tragen gerade den amerikanischen Kulturkampf nach Europa. Sie lieben den nützlichen Kampfbegriff "Technologieoffenheit" und die "Wir erlauben Konzernen & Milliardären immer alles-Parteien" und lassen ökologische und gemeinwohlorientierte Parteien als "Verbotsparteien" bekämpfen. Es ist einer ihrer größten PR-Erfolge, dass sich der gut organisierte öffentliche Zorn nicht gegen die Profiteure der Übergewinne richtet, sondern gegen Umweltaktive, Klimaschützer und GRÜNE.

Bei allem öffentlichen Streit um Demokratie, Inflation, Klimawandel, "Verbotsparteien", Technologieoffenheit, um Armut und Reichtum, Übergewinnsteuern, um den vorgeschlagenen "Shell-Ressortleiter" für die Klimapolitik der EU Herrn Wopke Hoekstra, um Wärmepumpen, Windräder und Solaranlagen sollten die 4000 Milliarden US-Dollar an Gewinnen der Öl- und Gasindustrie stets mitbedacht werden.
Warum folgen viele unserer Medien bei diesen Themen nicht mehr der Spur des Geldes?

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Der Autor ist 50 Jahren in der Umweltbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg
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Genusswandern auf dem Brotweg Yach
Frisches Brot aus dem Holzofen (c) TMBW / Düpper
 
Genusswandern auf dem Brotweg Yach
Zwischen dicht bewaldeten Bergen im südlichen Schwarzwald erstreckt sich das Yach-Tal, wo bis heute uralte Backtradition gepflegt wird. Der gut zwölf Kilometer lange „Brotweg“ passiert einige Bauernhöfe, die in familiärer Atmosphäre Vesperplatten mit Schinkenspeck und Bibeleskäs zum hausgemachten Holzofenbrot servieren. Dazu gibts Apfel- oder Beerenmost. Besonders lohnt sich ein Stopp am jeweiligen Backtag, wenn das Brot frisch vom Ofen auf den Tisch kommt.
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ECOtrinova e.V. widerspricht der Stadt
Die Erdgas-Hochdruckleitung Dietenbach/Freiburg i.Br. ist ohne Waldrodung verlegbar.

Die Erdgas-Hochdruckleitung Dietenbach muss nicht wie die Stadt erklärt durch den geplanten Schulcampus und das Langmattenwäldchen führen, wo es höchst ärgerliche Rodungen geben würde. Sie kann ohne entgegenstehende Probleme nach Osten weitergeführt werden und bei einer bestehenden Straßenzufahrt, etwa der Johanna-Kohlundstr., nach Norden ins Dietenbach-Gebiet schwenken und auch dort so zur Tel-Aviv-Yafo-Allee geführt werden, dass auch dort keine Waldverluste entstehen. Die Mundenhoferstr. selber, d.h. ihr Straßenbelag bleibt dann außer durch die dortige Querung unbeeinträchtigt. Die neu hinzukommenden Strom- und Wärmeleitungen können längs der Mundenhoferstr. im Landwassergraben oder an dessen Rädern vergraben oder z.B. in Höhe des Geländeniveaus mit Schutzumhüllung im Graben aufgeständert oder an Trägern aufgehängt werden. Das wären auch die voraussichtlich kostengünstigsten Varianten, wenn verlegt werden soll. Dies teilte der gemeinnützige Verein ECOtrinova e.V. jetzt dem OB Horn und dem Umwelt- und Baudezernat mit.

Die Stadt und das Unternehmen der Erdgasleitung müssen auch beachten, dass es sich mindestens beim Langmattenwäldchen aufgrund seiner hohen Wertigkeit um ein faktisches Vogelschutzgebiet handelt, das bei Vögeln und Habitat, also hier Wald, direkt unter dem Schutz der EU-Vogelschutzrichtlinie steht. Der ist stärker als bei einem eingerichteten Vogelschutzgebiet und macht das Wäldchen entsprechend der Rechtsprechung praktisch unantastbar. Die Richter in Mannheim und Leipzig haben diese Frage ausgeklammert mit dem Argument, etwa die Stadtbahn müsse ja nicht durchs Wäldchen hindurch, sondern könne auf einer anderen Trasse geführt werden. So wäre es auch mit der Erdgasleitung.
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Streit um die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald
(c) mitwelt.org
 
Streit um die Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald
Säger, Jäger & CDU gegen Natur & Naturschutz

Alle Parteien in Baden-Württemberg lieben im Wahlkampf Natur, Nationalparks und bedrohte Arten. Doch manche Parteien mögen Nationalparks in Afrika und Südamerika einfach mehr als solche in ihrer Heimat. Und die bedrohten Arten sollten schon möglichst weit von Baden-Württemberg und seinen Sägewerken entfernt bedroht sein.

Nach unglaublichen, gut organisierten Konflikten wurde am 1. Januar 2014 im Schwarzwald der erste Nationalpark in Baden-Württemberg gegründet. Die FDP und fast die gesamte CDU (mit einer einzigen Ausnahme!) stimmten im Landtag gegen Natur und Nationalpark. Ähnlich wie beim Streit um die ersten Nationalparks in den USA oder bei aktuellen Nationalparkkonflikten in Amazonien wurde der Park von ökonomischen Nutzungsinteressen, von Sägern und Jägern massiv bekämpft.

Der winzige, zweigeteilte Nationalpark (100,62 km²) liegt am Hauptkamm des Nordschwarzwalds überwiegend zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Tal der Murg. Er besteht aus zwei etwa 3,5 Kilometer voneinander getrennten Einzelbereichen am Ruhestein (7.615 Hektar) und Hoher Ochsenkopf/Plättig (2.447 Hektar). Die Verbindung dieser beiden Teile ist unbedingt erforderlich. Zu kleinen Nationalparks droht die Verrummelung durch Besuchermassen.

- Der Nationalpark soll um 2900 Hektar erweitert werden
- Der Flächenverbrauch in Baden-Württemberg liegt aktuell bei 1 673  Hektar jährlich.
- Der Flächenverbrauch in Deutschland liegt bei 55 Hektar pro Tag.
- Die Erweiterungsfläche des Nationalparks Schwarzwald entspricht der Fläche, die in Deutschland in 53 Tagen zugebaut wird.
- Wir leben in einer Zeit massiver menschengemachter Artenausrottung. Täglich rotten wir gerade bis zu 150 Arten aus!

Doch erneut kämpfen Säger, Jäger, CDU und FDP gegen die notwendige Erweiterung des putzigen, kleinen Nationalparks. Und wie es sich heutzutage gehört, werden gerne vorgeschobene "scheingrüne" Argumente genutzt, um die ökonomischen Interessen mit Greenwash zu bemänteln. Am erfolgreichsten sind Kampagnen aber immer, wenn Lobbyisten der örtlichen Bevölkerung erfolgreich einreden, ihnen würde etwas weggenommen.

- Die Haltung der FDP wird in folgendem Zitat von Dr. Hans-Ulrich Rülke deutlich: „Das Land hat nun wirklich andere Sorgen als die Frage, ob ein kropfunnötiger Nationalpark noch einen Hektar größer wird oder nicht."
- Naturschutz ist für die "wertebewahrende" CDU und insbesondere für Landwirtschaftsminister Hauk immer nur ein Thema für die kurzen Wochen des Wahlkampfes. Der Begriff konservativ kommt doch eigentlich vom lateinischen conservare „erhalten, bewahren“ oder auch „etwas in seinem Zusammenhang erhalten“.

In einer Zeit massiven Flächenverbrauchs und zunehmender Artenausrottung sind Nationalparks ein winziges Trostpflaster für die geschundene Natur. Nicht mehr und nicht weniger. Wir brauchen sie hier bei uns.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Der Autor ist seit 50 Jahren in der Umwelt- und Naturschutzbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg.
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Online-Fragebogen und Verkehrsbeobachtungen
Forschung für mehr Sicherheit im Radverkehr:
Teilnehmende für Studie gesucht

Die Stadt soll sicherer werden für Radfahrende: Zu diesem Thema kooperiert die Verwaltung mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt). Mit dem Forschungsprojekt „Sicheres Radfahren in einem gemeinsam genutzten Straßenraum“ untersucht sie dabei verschiedene Radverkehrsmaßnahmen in Freiburg. Dabei geht es um objektiv messbare Parameter der Verkehrssicherheit, aber auch um das subjektive Sicherheitsgefühl. Dafür sind die Forschenden nun wieder auf die Teilnahme der Freiburgerinnen und Freiburger angewiesen.

An der Ochsenbrücke sowie in der Kirchzartener und Zähringer Straße stehen Untersuchungen an. Dabei wird die Verkehrssicherheit durch Videoverkehrsbeobachtungen, wie beispielsweise Überholabstände oder Geschwindigkeiten, ermittelt. Außerdem befragt das Büro DTV Verkehrsconsult die Freiburgerinnen und Freiburger im Auftrag der BASt zu ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl. Interessierte können den Fragebogen zu konkreten Straßenabschnitten online unter https://rad-freiburg.sicherheitsscreening.de/ ausfüllen. Das dauert fünf bis acht Minuten. Die Befragungen richten sich nicht nur an alle, die mit dem Rad unterwegs sind, sondern auch an Fußgänger, Fußgängerinnen und Autofahrende.

In den vergangenen zwei Jahren gab es bereits mehrere Erhebungen. So wurde beispielsweise die Umgestaltung des Greiffeneggrings wissenschaftlich begleitet. Dort wurde die rechte Auto-Spur zu einem breiten Radfahrstreifen umgewidmet, die vor der Kreuzung mit der B31 in einen gemeinsam mit dem Kfz-Rechtsabbiegeverkehr genutzten Fahrstreifen mündet. Außerdem haben die Forschenden die neue Aufteilung der Verkehrsflächen am Friedrichring evaluiert. Dort wurde aus zwei Kfz-Spuren eine überbreite Kfz-Spur – so gab es mehr Platz für den anliegenden Radfahrstreifen. Erste Erkenntnisse deuten nun darauf hin, dass beide Maßnahmen die objektive und subjektive Verkehrssicherheit positiv beeinflussen.
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