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Samstag, 18. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Budabike und Fahrradtaxi Freiburg starten Austausch zum Umwelt-Tourismus
Erstmals neue strategische Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Ungarn

Budapest/Freiburg (ft). Pünktlich zum Start in das Jubiläumsjahr zehn Jahre Fahrradtaxi Freiburg haben nun budabike Budapest und Fahrradtaxi Freiburg eine Zusammenarbeit im Umwelt-Tourismus vereinbart. Die bislang einmalige Vereinbarung über Grenzen sieht einen strategischen Austausch vor, um in beiden Ländern noch mehr Menschen für das Thema zu begeistern. Dabei werden konkret gemeinsame Touren vermarktet und ebenso im Marketing neue Wege der Präsentation wie etwa mit www.balaton-radweg.info beschritten. Dazu kommen bei Bedarf gemeinsame Messe-Besuche oder auch ein neues Konzept zur E-Mobilität in Ungarn.

bubabike bietet seit 2009 in Budapest und auf Anfrage in vielen Regionen Ungarns, darunter am Balaton, geführte Touren mit dem Fahrrad in unterschiedlichsten Variationen für Interessenten. Besonders passt da bei budabike auch die Möglichkeit, Angebote für Menschen mit Handicap zu organisieren, da genau diese Zielgruppe bei Fahrradtaxi Freiburg immer mehr in den Focus rückt und somit die Synergien gut genutzt werden können. Mehr Informationen zum Unternehmen budabike und deren Angebote gibt es unter www.budabike.com.

Fahrradtaxi Freiburg bietet seit 2003 verschiedene Touren mit dem Fahrradtaxi an. Dabei können jeweils zwei Personen bequem in einem Taxi befördert werden. Schwerpunkte des Angebotes sind neben Stadtrundfahrten kulinarische Erlebnisfahrten, aber ebenso der Gepäcktransport zu Hotels oder nach dem Einkauf sowie Shuttle-Fahrten bei Veranstaltungen in der Region. Daneben hat das Unternehmen immer mehr seinen Focus auf die Beratung und den Austausch im Umwelt-Tourismus gelegt und vermarktet das Thema Radtourismus im Internet über Grenzen unter anderem unter www.oberrhein-radweg.de oder www.kaiserstuhl-radweg.de. Mehr Informationen zum Unternehmen Fahrradtaxi unter www.fahrradtaxi-freiburg.de.
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Ă–KO-TEST Tattoofarben
Verbotene Stoffe unter der Haut

Seit Jahren schlagen deutsche und EU-Behörden Alarm, weil in Tattoofarben krebserregende und verbotene Stoffe stecken. Doch getan hat sich seither nicht viel, wie ÖKO-TEST zeigt. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte ist laut Laboranalyse nach wie vor randvoll mit gesundheitsschädigenden Substanzen. Fünf farbige und zwei schwarze Farben hätten sogar überhaupt nicht verkauft werden dürfen.

Tattoofarben werden wie Arzneimittel direkt in den Körper unter die Haut gestochen. Funde von Tattoofarben in Lymphknoten deuten schon länger darauf hin, dass die Farben nicht in der Haut bleiben. Eine aktuelle Untersuchung von 20 schwarzen und farbigen Tätowierfarben, die das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST für die aktuelle Januar-Ausgabe durchgeführt hat, zeigt, dass jede dritte Farbe nicht verkauft werden hätte dürfen. In ihnen stecken krebserregende und krebsverdächtige Substanzen.

In gelben und grünen Farben hat das Labor etwa aromatische Amine gefunden. Diese krebserregenden Stoffe sind nach der deutschen Tätowiermittelverordnung verboten. Eine andere Farbe enthielt krebserregende Nitrosamine. Die Substanzen kommen als Verunreinigung mit den Pigmenten in die Tattoofarben, was laut Tätowiermittelverordnung ebenfalls verboten ist. Im Schwarz zweier Marken wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen, und zwar in Gehalten, für die die deutsche Kontrollbehörden einen Verkaufsstopp verhängen würden. Die krebsverdächtigen PAK-Rückstände entstehen bei der Herstellung von Rußschwarz. Ihr Nachweis zeugt von einer schlechten Qualität des eingesetzten Rußpigments. Und die Schadstoffliste ist noch nicht zu Ende: ÖKO-TEST entdeckte zudem krebsverdächtiges Formaldehyd/-abspalter und Konservierungsmittel wie Benzoisothiazolinon, das ein hohes Potenzial besitzt, für eine Kontaktallergie zu sensibilisieren. In sieben Produkten stecken umstrittene halogenorganische Farbstoffe und in zwei Farben das Allergen Nickel.

Das Ă–KO-TEST-Magazin Januar 2013 gibt es seit dem 28. Dezember 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.
 
 

 
Volkszählung im Garten: Bundesweite „Stunde der Wintervögel“ vom 4. bis 6. Janua
Berlin – Am kommenden Wochenende ist es soweit: Vom 4. bis 6. Januar ruft der NABU zum dritten Mal bundesweit alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten und am Futterhäuschen zu zählen. Ziel dieser „Stunde der Wintervögel“ ist es, einen flächendeckenden Überblick zur Entwicklung der Vogelwelt zu erhalten.

Bei der Zählung im vergangenen Jahr notierten 57.000 Teilnehmer rund 1,6 Millionen Vögel. „Dabei fing der letzte Winter noch bescheidener an als der aktuelle“, erinnert sich NABU-Vogelexperte Lars Lachmann. Aufgrund der warmen Witterung hatten sich Rotkehlchen, Buchfink und Kleiber vergleichsweise rar in den Gärten gemacht, da sie in Wald und Feld noch ausreichend Nahrung fanden. „Wir sind gespannt, ob sich 2013 wieder mehr Vögel am Futterhäuschen sehen lassen“, so Lachmann.

Häufigster Wintervogel war im Vorjahr der Haussperling, gefolgt von Kohlmeise und Blaumeise. Insgesamt wurden mehr als 140 verschiedene Arten gemeldet, auf die zehn häufigsten entfielen rund 80 Prozent der Individuen. „Genau auf diese häufigen und allgemein bekannten Vögel kommt es uns mit der Aktion besonders an. Wir wollen herausfinden, wie sich die Allerweltsvögel in unseren Gärten entwickeln“, so Vogelexperte Lachmann.

Ergänzt wird die heimische Vogelwelt von Wintergästen aus Nord- und Osteuropa, zum Beispiel von Bergfinken, Rotdrosseln und Seidenschwänzen. Weitere Arten sind jetzt deutlich häufiger zu beobachten als im Frühling und Sommer, denn Krähen und Dohlen, Schwanzmeisen und Buchfinken erhalten winterlichen Verwandtschaftsbesuch aus Skandinavien und Russland. Eine besondere Qualifikation ist für die Wintervogelzählung nicht nötig, Freude und Interesse an der Vogelwelt reichen für die Teilnahme aus.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplatz aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die sich im Laufe einer Stunde gleichzeitig zeigt. Die Beobachtungen können bis zum 14. Januar unter www.stundederwintervoegel.de gemeldet werden, die Meldungen werden dort live ausgewertet. Zusätzlich ist am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Melde-Hotline 0800-1157-115 geschaltet.
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Alte Apfelsorten: kein SĂĽndenfall
Im Rennen um das beliebteste Obst der Deutschen hat der Apfel die Nase vorn. Eine Untersuchung von ÖKO-TEST im September hat gezeigt, dass die meisten Äpfel erfreulicherweise frei sind von problematischen Rückständen. Allerdings gibt es in den Supermärkten nur eine begrenzte Auswahl. Dabei gibt es leckere Äpfelsorten mit langer Tradition. ÖKO-TEST stellt die wichtigsten vor.


Wie lange Äpfel in Deutschland schon angebaut werden, weiß man nicht – der Beginn der Apfelzucht in Europa verliert sich in grauer Vorzeit. Fest steht aber, dass schon die Kelten Äpfel kannten und die Klöster des Mittelalters die Frucht immer weiter veredelt haben. Seitdem hat der Apfel seine Bedeutung behalten. Mehr noch: Heute ist er sogar das einzige Obst, das in Deutschland in wirtschaftlich wirklich bedeutenden Größenordnungen angebaut wird. Heimische Erdbeeren, Birnen und Zwetschgen mögen in unseren Obstkörben zwar eine gewisse Rolle spielen, beim Apfel kommen aber immerhin noch rund 60 Prozent der Früchte aus den hiesigen Anbaugebieten, so die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft. Der Rest wird importiert - vor allem aus Frankreich, Italien und Übersee.

Echte Sortenvielfalt? Fehlanzeige

Was einem selbst in einem kleinen Supermarkt an Äpfeln angeboten wird, mag zunächst nach großer Vielfalt aussehen. Wer aber nach etwas anderem sucht als nach den gängigen Sorten wie Braeburn, Gala, Fuji oder Jonagold, merkt schnell, dass der erste Blick täuscht. Egal ob man zu Edeka, Aldi oder auch Alnatura geht – es liegen fast immer die gleichen Sorten in den Regalen. Denn nur ein Apfel, der wirtschaftlich angebaut werden kann und so aussieht und schmeckt wie ein Apfel nach Ansicht des Durchschnittsbürgers nun mal zu schmecken hat, bekommt die Chance, in der Obstabteilung zu landen.

Doch Deutschland soll auch in Zukunft ein Apfelland mit Tradition und großer Sortenvielfalt bleiben, finden zumindest Dietmar Donner und Jürgen Luley aus Egelsbach bei Frankfurt. Die beiden Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald haben eine besondere Leidenschaft: seltene Apfelsorten, die teilweise jahrhundertealt sind. "Diese Früchte haben viel mehr verschiedene Geschmacksnuancen als die heute üblichen Äpfel. Einige sind auch süßer und würziger", erklärt Luley. "Zudem sind alte Sorten viel widerstandsfähiger gegen Schädlinge als hochgezüchtete Sorten, bei denen es nur um einen hohen Ertrag geht", sagt er.

Rund um ihren Ort pflegen Donner und Luley alte Streuobstwiesen und haben im vergangenen Jahr zwischen Frankfurt und Darmstadt ein Grundstück erworben, auf dem nun "pomologisches Erbe" erhalten werden soll: Bäume seltener Sorten, die teilweise schon vom Aussterben bedroht sind, haben die Vereinsmitglieder auf das Grundstück gesetzt und es so zur Streuobstwiese gemacht. 15 verschiedene Sorten schlagen hier bereits neue Wurzeln. Und es sollen noch mehr werden. Eine Art Apfelfreilichtmuseum könnte man die Wiese fast nennen. Und hier wird auch Wissen weitergegeben: Im Frühjahr hat Luley interessierten Apfelbaumbesitzern in einem Lehrgang gezeigt, wie man die Bäume beschneidet, damit sie im Herbst viele Früchte tragen. Und der Fachmann weiß auch, was man tun kann, wenn die Bäume doch mal von Schädlingen befallen sein sollten.

Trotz ihrer besonderen Eigenschaften können diese Äpfel im Wettbewerb um die Poleposition im Supermarkt aber nicht mithalten. "Verkaufen kann man die Äpfel nicht", sagt Luley. "Sie passen nicht in das Schema, in das Supermarktäpfel nun mal passen müssen." Viele Früchte würden vielleicht gerade mal als "Handelsklasse III" durchgehen: zu klein, zu ungleichmäßig, zu platt - damit kann man nicht die handelsüblichen Sechserpackungen füllen.

Stattdessen werden die Äpfel aus der Umgebung von Egelsbach weiter verarbeitet zu Gelee, Pralinen und natürlich zu "Ebbelwoi". Mit dem Erlös sollen weitere Streuobstwiesen erhalten werden, die auch wertvolle Biotope sind. Zum Beispiel für den Siebenschläfer, das Maskottchen und Markenzeichen für die vermarkteten Produkte.

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Von wegen "Alte Ă„ppel"

Sollten Ihnen auf einem regionalen Obstmarkt oder in einem Hofladen einmal die folgenden alten Sorten angeboten werden, greifen Sie zu – Sie bekommen etwas Besonderes. Nur eine kleine Auswahl:

• Borsdorfer: Der Borsdorfer gilt als die älteste dokumentierte Sorte in Deutschland. Der aus einem Wildapfel hervorgegangene Apfel wurde im Jahre 1150 erstmals erwähnt und wurde schon durch die Klöster des Mittelalters veredelt und verbreitet. Er zeichnet sich durch sein ausgewogen-würziges Aroma aus.

• Alkmene: Hervorgegangen aus einer Kreuzung von Cox Orange und Geheimrat Oldenburg. Kenner schätzen an der edelaromatischen Sorte das weiße, zarte, süß-säuerliche Fruchtfleisch.

• Gravensteiner: Die Sorte war schon im 17. Jahrhundert bekannt, sein genaues Alter ist aber unbekannt. Die rot geflammten Früchte bestechen durch den Duft und vor allem die Aromenvielfalt, die bisher unübertroffen sein soll.

• Klarapfel: Der Kompottapfel schlechthin. Besonders ältere Menschen, die Apfelkompott von früheren Zeiten kennen, kommen beim Aroma eines Klarapfel-Kompotts ins Schwärmen. Obwohl der Apfel hell ist, ist das Kompott leicht rosafarben.

• Weißer Winter-Calville: Einst der teuerste Apfel der Welt. Wurde zu früheren Zeiten einzeln in Seidenpapier gewickelt und für bis zu drei Reichsmark das Stück als Tafelschmuck an die Höfe verkauft. Heute eine Liebhabersorte, für die auch mal fünf Euro pro Kilo verlangt werden – wenn die Früchte überhaupt verkäuflich sind. Wenn man das Glück hat, sie zu bekommen, erhält man ein an Erdbeeren erinnerndes Aroma, feine Säure und viel Vitamin C.

• Renette: Ein Überbegriff für "wohlschmeckende Äpfel". Es gibt unzählige Arten. Wie wäre es mit der weinsäuerlich-würzigen Grauen Herbstrenette? Trotz der rauen, braunen Schale eignet sie sich gut für Apfelkuchen. Oder die Ananasrenette, die im 19. Jahrhundert gerne im Rheinland angebaut wurde. Sie entwickelt bei Wärme einen an Ananas erinnernden Duft.

• Kaiser Wilhelm: Ein typischer Kelterapfel mit herb-spritzigem Fruchtaroma. Oft verschwindet er in Mischungen mit anderen Äpfeln. Es kann aber auch mal sein, dass Sie einen sortenreinen Kaiser-Wilhelm-Apfelwein bekommen. Für den müssen Sie dann aber schon so viel zahlen wie für eine gute Flasche Wein.

• Geheimrat Oldenburg: Ist eigentlich so, wie ein guter Apfel sein sollte: Locker und saftig, süß und säuerlich zugleich, mit feinem Aroma. Leider recht empfindlich - und darum selten angebaut.

• Cox Orange: Eine alte Sorte - und trotzdem vor 20 Jahren noch ein Stammgast im Supermarktregal. Heute ist er selten geworden: Die Sorte ist zu empfindlich gegen Krankheiten und wurde daher von resistenteren Sorten verdrängt. Das feste Fruchtfleisch ist würzig, saftig, aromatisch und mit feiner Säure.
 
 

 
Gesundheitstees: kleines Kräuterbrevier
Ob Thymian, Brennnessel oder Pfefferminze: Kräuter werden schon seit jeher zu Tees aufgebrüht. Sie sollen bei Nieren- und Blasenschwäche helfen, die Nerven beruhigen, die Atemwege frei machen oder Magen- und Darmprobleme lindern. ÖKO-TEST listet auf, welches Kraut gegen welche Erkrankungen eingesetzt wird.


Gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Dieser Eindruck drängt sich zumindest beim Blick auf Arzneitees auf. Anscheinend wird fast alles zu Tee verarbeitet, was am Wegesrand wächst. Das Sortiment reicht von Arnikablüten über Eichenrinde bis hin zu Wermutkraut, aber auch Klassikern wie Kamille, Brennnessel, Schachtelhalm und Fenchel.

Der heimische Anbau nimmt sich bescheiden aus. In Deutschland werden die Kräuter vor allem in Thüringen, Bayern, Hessen und Niedersachsen kultiviert, auf einer Fläche von gerade einmal rund 10.000 Hektar, das sind nur rund 0,06 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die Masse der Kräuter wird importiert, viele stammen aus Wildsammlungen. Die aber haben einen großen Nachteil: Die Qualität der Rohware kann je nach Standort, Bodenbedingungen und Verarbeitung stark schwanken. Mindestanforderungen legt das Europäische Arzneibuch fest. Dazu zählen die Prüfung auf Identität und Reinheit sowie unter Umständen eine Gehaltsbestimmung relevanter Inhaltsstoffe.

Pfefferminz-, Kamillen- und etliche andere Tees gibt es sowohl in der Apotheke als auch viel billiger im Supermarkt zu kaufen. Gleich sind sie nur scheinbar. Denn die einen sind Arzneimittel, die anderen Genussmittel. Arzneitees müssen die im Arzneibuch vorgegebene Qualität erfüllen. So sollte arzneilicher Kamillentee nur Kamillenblüten, aber kein Kamillenkraut enthalten, arzneilicher Pfefferminztee nur Pfefferminzblätter, aber keine Stengelanteile. "Wenn man die Beutel aufschneidet und vergleicht, sieht man, was die Stunde geschlagen hat", erklärt Dr. Marcela Ullmann vom Komitee Forschung Naturmedizin.

Die Anwendung von Arzneitees erfolgt eher kurmäßig. Den Tee sorgfältig zuzubereiten, ihn dann schluckweise über den Tag zu trinken, kann entspannend wirken und dazu führen, die momentane Malaise viel positiver einzuschätzen. Geruch, Geschmack und die Wärme des heißen Aufgusses tragen ihren Teil zum Wohlbefinden bei. Gerade wenn sich die Beschwerden anbahnen oder bei an sich harmlosen Befindlichkeitsstörungen kann man mit der Einstellung "Abwarten und Tee trinken" zum eigenen Therapeuten werden.

ÖKO-TEST hat in der Oktoberausgabe eine Untersuchung von Gesundheitstees veröffentlicht. Das Verbrauchermagazin wollte wissen, wie es um die Wirksamkeit und Qualität solcher Tees bestellt ist. 23 Blasen- und Nieren-, Magen- und Darm-, Schlaf- und Beruhigungs- sowie Husten- und Bronchialtees wurden im Labor untersucht und zudem eine pharmakologische Begutachtung durchgeführt. Das Resümee: Anscheinend geht es im Arzneipflanzenanbau oft nicht ohne Pestizide. Und leider gibt es kaum Studien, die die Wirksamkeit von Gesundheitstees belegen können. Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der untersuchten Tees werden im Wesentlichen aus der traditionellen Anwendung, ärztlicher Erfahrung und Anwendungsbeobachtungen abgeleitet. Moderne klinische Studien sind Mangelware.

Oft ist jedoch die Bedeutung des Rituals der Teezubereitung nicht zu unterschätzen und die subjektiv empfundene Verbesserung der Befindlichkeit bei leichten Beschwerden ist wichtig.

ÖKO-TEST hat deshalb ein kleines Kräuterbrevier zusammengestellt.

FĂĽr Nieren und Blase
Sinnvolle Anwendung zur UnterstĂĽtzung einer DurchspĂĽlungstherapie bei Harnwegserkrankungen.

• Birke
Woraus: Blätter
Woher: Eurasien, China, Russland
Was ist drin: vor allem Flavonoide und weitere Polyphenole; Triterpensaponine
Wie wirkt’s: fördert Harnbildung und -ausscheidung
Wann: zur DurchspĂĽlung bei bakteriellen und entzĂĽndlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei NierengrieĂź; zur unterstĂĽtzenden Behandlung rheumatischer Beschwerden

• Riesengoldrute
Woraus: oberirdische Pflanzenteile
Woher: ursprĂĽnglich Nordamerika, inzwischen in ganz Europa, Anbau in Osteuropa
Was ist drin: Flavonoide, Triterpensaponine
Wie wirkt’s: fördert Harnbildung und -ausscheidung (diuretische Wirkung)
Wann: zur DurchspĂĽlung bei bakteriellen und entzĂĽndlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und NierengrieĂź; vorbeugende Behandlung bei Harnsteinen und NierengrieĂź

• Schachtelhalm
Woraus: grĂĽne Sprossen
Woher: Ost- und SĂĽdosteuropa, China
Was ist drin: neben Kieselsäure vor allem Flavonoide und Kaffeesäureabkömmlinge
Wie wirkt’s: schwach harntreibend
Wann: u. a. zur DurchspĂĽlung bei bakteriellen und entzĂĽndlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei NierengrieĂź; zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und NierengrieĂź

• Brennnessel
Woraus: Blätter
Woher: Wildvorkommen in Mittel- und Osteuropa
Was ist drin: Flavonoide, Kieselsäure
Wie wirkt’s: harnfördernd und -treibend; entzündungshemmend
Wann: u. a. zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege; als Durchspülung zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß; bei Einnahme und äußerer Anwendung: zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden


FĂĽr die Nerven
Belegt ist die Wirksamkeit von standardisierten alkoholischen Baldriantrockenextrakten; Kombinationen mit Hopfen-, Melissen- und Passionsblumenextrakten sind möglich.

• Melisse
Woraus: Blätter
Woher: Mitteleuropa
Was ist drin: Hydroxyzimtsäureabkömmlinge (Rosmarinsäure), ätherisches Öl, Flavonoide, Triterpene
Wie wirkt’s: beruhigend und gegen Blähungen
Wann: bei nervös bedingten Einschlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden

• Hopfen
Woraus: Hopfenzapfen (die weiblichen Blütenstände)
Woher: vor allem Deutschland
Was ist drin: Bitterstoffe (Humulone, Lupulone), ätherisches Öl (Terpene), Flavonoide
Wie wirkt’s: beruhigend, schlaffördernd
Wann: bei Befindensstörungen wie Unruhe und Angstzustände, Schlafstörungen

• Passionsblume
Woraus: gesamte Pflanze
Woher: beheimatet in tropischen und subtropischen Regionen; Importe aus USA und Indien
Was ist drin: Flavonoide
Wie wirkt’s: beruhigend
Wann: bei nervösen Unruhezuständen

• Lavendel
Woraus: BlĂĽten
Woher: vor allem Mittelmeergebiet
Was ist drin: ätherisches Öl (vorwiegend Monoterpene wie Linalylacetat, Linalool), daneben Gerbstoffe, Flavonoide
Wie wirkt’s: beruhigend: aus der Volksmedizin sind mit Lavendel gefüllte Kräuterkissen als Einschlafmittel bekannt
Wann: innerlich bei Befindensstörungen wie Unruhezustände, Einschlafstörungen; Oberbauchbeschwerden

• Baldrian
Woraus: Wurzel
Woher: Kulturen in Holland, Belgien, Osteuropa, ThĂĽringen, vor allem aber Indien, Mexiko, Polen
Was ist drin: Iridoide (Valepotriate); ätherisches Öl
Wie wirkt’s: beruhigend, fördert die Schlafbereitschaft
Wann: bei Unruhezuständen, nervös bedingte Einschlafstörungen


FĂĽr Magen und Darm
Das Problem bei diesen Tees: Die ätherischen Öle lösen sich kaum im wässrigen Aufguss, anders als in alkoholischen Extrakten, etwa entsprechenden Tinkturen.

• Kamille
Woraus: BlĂĽten
Woher: frĂĽher Wildsammlungen, heute vor allem aus Anbau in Deutschland, Polen, Ungarn, Spanien, Ă„gypten, Argentinien, TĂĽrkei
Was ist drin: ätherisches Öl mit Bisabolol, Chamazulen; Flavonoide; Schleimstoffe
Wie wirkt’s: entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, wundheilungsfördernd
Wann: innerlich bei Magen-Darm-Krämpfen und -Entzündungen; zur Inhalation bei Atemwegsentzündungen; äußerlich bei Haut- und Schleimhautentzündungen; für Bäder bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich

• Anis, Fenchel
Woraus: FrĂĽchte, Samen
Woher: Mittelmeerraum und Vorderer Orient; Indien, China und Argentinien
Was ist drin: ätherisches Öl, vor allem Anethol
Wie wirkt’s: krampflösend, schleimlösend
Wann: innerlich bei leichten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl, Blähungen; innerlich und äußerlich bei Katarrhen der Luftwege

• Pfefferminze
Woraus: Blätter
Woher: Deutschland, Spanien, Balkan, Ukraine, Ungarn, Ă„gypten, Marokko, USA
Was ist drin: ätherisches Öl (Menthol, Menthylacetat, Menthofuran), Rosmarinsäure, Flavonoide
Wie wirkt’s: krampflösend auf die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes; fördert den Gallefluss
Wann: bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden sowie der Gallenblase und -wege

• Salbei
Woraus: Blätter
Woher: vor allem Mittelmeergebiet und SĂĽdosteuropa
Was ist drin: ätherisches Öl (Monoterpene wie Thujon, Campher, Cineol), Sesqui- und Triterpene, Flavonoide
Wie wirkt’s: antimikrobiell, adstringierend und schweißhemmend; bei Magen-Darm-Beschwerden sowie Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
Wann: äußerlich bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut; innerlich bei Magen-Darm-Beschwerden; vermehrter Schweißsekretion


FĂĽr die Atemwege
Auch bei diesen Tees ist unklar, ob sich die ätherischen Öle ausreichend im wässrigen Aufguss lösen, bei den Schleimstoffen ist unklar, ob die Ziehzeit zum Herauslösen ausreicht.

• Spitzwegerich
Woraus: Blätter, Kraut
Woher: Europa
Was ist drin: Iridoidglykoside, Schleimstoffe; Flavonoide
Wie wirkt’s: reizlindernd, adstringierend und antibakteriell
Wann: innerlich bei Katarrhen der Luftwege; entzündliche Veränderungen der Haut, Mund- und Rachenschleimhaut

• Thymian
Woraus: Blätter und Blüten
Woher: Mittel- und SĂĽdeuropa, Deutschland
Was ist drin: ätherisches Öl (Thymol, Carvacrol), Rosmarinsäure, Triterpene
Wie wirkt’s: krampflösend und auswurffördernd auf die Bronchien
Wann: bei Symptomen der Bronchitis und des Keuchhustens, Katarrhe der oberen Luftwege

• Eibisch
Woraus: Blätter, Wurzel
Woher: vor allem Osteuropa
Was ist drin: Schleimstoffe
Wie wirkt’s: lindert Haut- und Schleimhautreizungen
Wann: bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten

• Süßholz
Woraus: Wurzel
Woher: SĂĽdosteuropa, China, Russland
Was ist drin: vor allem Triterpensaponine mit Glycyrrhizin; Flavonoide
Wie wirkt’s: schleimlösend, krampflösend und antientzündlich; auch als Geschmackskorrigenz; ACHTUNG: kann in höheren Dosen über längere Zeit eingenommen zu Bluthochdruck, Wassereinlagerungen und Herzbeschwerden führen
Wann: bei Katarrhen der oberen Luftwege

• Isländisch Moos
Woraus: Thallus (Pflanzenkörper)
Woher: vor allem Wildsammlungen aus den Mittel- und Hochgebirgen Nord-, Mittel- und Osteuropas
Was ist drin: wasserlösliche Polysaccharide; Schleimstoffe
Wie wirkt’s: milde antimikrobielle Effekte
Wann: bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum und damit verbundenem trockenen Reizhusten; Appetitlosigkeit
 
 

 
Stimmt´s oder stimmt´s nicht: alles rund ums Thema Gesundheit
Wer erkältet ist, sollte naschen. Und Schimmel kann Heuschnupfen auslösen. Solche Binsenweisheiten gibt es zuhauf. ÖKO-TEST ist der Frage nachgegangen, welche davon richtig und welche unsinnig sind.


Viel Vitamin C schützt vor Erkältungen
Stimmt nicht. Die meisten Studien konnten keine vorbeugende Wirkung feststellen. Ausnahmen seien Ausdauersportler wie Marathonläufer, aber auch starke Raucher, sagt Dr. Bernhard Watzl von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung. Ihr Bedarf sei höher als die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen 100 Milligramm täglich.

Schimmel kann Heuschnupfen auslösen
Stimmt fast. Im Juli und August blühen nicht nur Gräser und Kräuter, auch der Schimmelpilz Alternaria verstreut seine Sporen. Darauf reagieren zahlreiche Menschen mit juckenden Augen und triefender Nase wie bei einem Heuschnupfen. Der Schimmelpilz wächst im Freien, auf trockenen Pflanzen und Getreidekörnern. Die Symptome tauchen deshalb häufig bei Spaziergängen oder bei der Gartenarbeit auf. Viele Betroffene und auch manche Ärzte tippen fälschlicherweise zunächst auf Pollen als Auslöser. Gegen die Schimmelsporenallergie ist wie bei Heuschnupfen eine Hyposensibilisierung möglich.

Naschen ist gesund
Stimmt für Erkältungen teilweise. Das Lutschen von Bonbons regt den Speichelfluss an und lindert so das Kratzen im Hals. Heilkräuter wie Salbei, Eukalyptus oder Pfefferminze in den Bonbons helfen zusätzlich. Schokolade wiederum enthält Theobromin. Der Kakaobestandteil hilft besser gegen Hustenanfälle als der Arzneiwirkstoff Kodein, stellten britische Forscher fest. Und der Saft der Süßholzwurzel, der sich in Lakritze und in Hustenmitteln findet, löst den Schleim in den Bronchien und fördert das Abhusten.

Am besten hilft bei Erkältungen ein steifer Grog
Stimmt nicht. Alkohol belastet das Immunsystem zusätzlich. Das wärmende Gefühl nach einem Glas Punsch oder Grog ist eine kurzzeitige Täuschung. Die erwünschte Bettschwere stellt sich nur ein, weil Alkohol beruhigend wirkt. Alkohol kann die Wirkung von Medikamenten beeinflussen. Außerdem entzieht er dem Körper Wasser, obwohl dieser gerade bei Erkältungen mehr Flüssigkeit braucht.

Grapefruitkerne wirken gegen EntzĂĽndungen
Stimmt eingeschränkt: Grapefruitkernextrakt wird aus den Kernen und den weißen Fruchtwänden der Grapefruit hergestellt, die beim Saftpressen als Rückstände anfallen. Sie enthalten große Mengen an Flavonoiden. Diese sekundären Pflanzenstoffe haben eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Der Extrakt wird deshalb auch als Mittel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder im Hals angeboten, etwa zum Gurgeln. Ob der Extrakt dabei wirkungsvoller ist als Salbeiblätter, ist offen.

Bei Husten ein Eis löffeln
Stimmt. Es klingt zwar paradox, bei Erkältungen viel Kaltes zu essen, aber ein großes Eis hilft tatsächlich. Die Kälte lässt entzündete Schleimhäute abschwellen und betäubt sie leicht. Milch und Sahne im Eis fördern die Schleimproduktion. Damit ist eine Schüssel Eis ein gutes Mittel bei Reizhusten. Wenns nach den Kindern ginge, gerne dreimal täglich.

Kaffee, Alkohol und Rauchen fördern Osteoporose
Stimmt. Kaffee regt die Urinproduktion an und schwemmt dadurch vermehrt Kalzium aus. Durch ordentlich Milch im Kaffee lässt sich das jedoch wieder ausgleichen. Alkohol in größeren Mengen vernichtet Vitamin D. Außerdem wird zum Abbau Parathormon verbraucht, das die Kalziumaufnahme steuert. Nikotin beschleunigt den Östrogenabbau. Raucherinnen kommen im Schnitt zwei Jahre früher in die Wechseljahre, was ein erhöhtes Osteoporoserisiko bedeutet.

Der RĂĽcken ist der Spiegel der Seele
Stimmt. Dass die Menschen auch an psychischen Problemen schwer tragen, wird in vielen Redewendungen deutlich, die allesamt auf Alltagsbeobachtungen beruhen. Wenn jemand aus Kummer den Kopf hängen lässt oder vom Gram gebeugt ist, zeigt sich das in der Körperhaltung. Angst lässt uns den Kopf einziehen oder sitzt uns im Nacken. Innere Konflikte, Niedergeschlagenheit oder unbewältigter Stress führen oft zu verkrampfter Körperhaltung, Verspannungen der Nacken- oder Rückenmuskulatur und damit zu Rückenschmerz. Wer dagegen mit sich selbst im Reinen ist, geht aufrecht durch das Leben, hält den Kopf hoch und hat Rückgrat bewiesen oder sich nicht verbiegen lassen.

Halskrause schadet mehr als sie nĂĽtzt
Stimmt. Zwar bekommen immer noch zwei Drittel aller Patienten mit einem Schleudertrauma vom Arzt eine Halskrause verpasst. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation ist diese Behandlung jedoch meist überflüssig, häufig sogar schädlich. Der Grund: Beim Schleudertrauma, das zu den häufigsten Verletzungen bei Auffahrunfällen gehört, werden die Halsmuskeln überdehnt. Durch die Ruhigstellung mit der Halskrause entsteht der so genannte Immobilisationsschmerz, der die Bewegungsfähigkeit weiter einschränkt und das Leiden oftmals chronisch werden lässt. Die Experten empfehlen, akuten Schmerz mit Medikamenten und physikalischen Verfahren zu behandeln und frühzeitig mit einer aktiven Therapie zu beginnen.

Die Bandscheibe lässt uns tagsüber schrumpfen
Stimmt. Durch den Druck, der tagsĂĽber auf ihnen lastet, wird FlĂĽssigkeit aus den Bandscheiben gepresst. Sie werden etwas flacher. Bei 24 Bandscheiben macht sich dieser an sich geringe Effekt in der Summe durchaus bemerkbar. Wir sind abends ein bis zwei Zentimeter kleiner als morgens. Ăśber Nacht nehmen die entspannten Bandscheiben wieder Wasser auf.

Franzbranntwein hilft gegen RĂĽckenschmerz
Stimmt. Das Hausmittel besteht aus Alkohol, in dem ätherische Öle gelöst sind, die die Durchblutung fördern. Meist sind Kampfer, Menthol, Eukalyptus, Kiefer und Rosmarin enthalten. Durch die bessere Durchblutung und die massierenden Bewegungen beim Einreiben lockern sich verspannte Muskeln, die häufig die Ursache für Rückenschmerzen sind. Franzbranntwein sollte nicht auf entzündete oder sehr empfindliche Hautpartien aufgetragen werden.

Impfen fördert Allergien
Unentschieden. Zwar schützt eine Impfung vor Kinderkrankheiten. Das würde der Schmuddelkinder-Theorie zufolge Allergien wie Heuschnupfen fördern. Einen Beleg liefert eine schwedische Studie: Demnach bekommen Kinder aus Familien, die aus weltanschaulichen Gründen Impfungen weitgehend ablehnen, seltener Heuschnupfen, Hautausschläge und Asthma. In einer anderen Untersuchung verringerte dagegen eine frühe Impfung gegen Masern, Keuchhusten, Diphtherie und Tetanus das Allergierisiko. Das Aktionsbündnis Allergieprävention rät zu den üblichen empfohlenen Impfungen.
 
 

 
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Notwendige RĂĽckblicke und Ausblicke zum Jahresende

Umweltprobleme, Energiemangel und Klimawandel im Griff?

Das scheidende Jahr 2012 griff einen Rhythmus auf, der bei den Gebieten Umweltschutz und Energie seit 60 Jahren angelegt ist und seit 1972 weltweit seinen Ausdruck findet. Sogar 100 Jahre zurĂĽck, zum Jahr 1912, besteht eine Verbindung mit einer bahnbrechenden Perspektive fĂĽr Energie, Entwicklung und fĂĽr den Klimaschutz:

Zunächst waren es heute fast in Vergessenheit geratene Umweltkatastrophen, die bald nach Ende des 2. Weltkriegs die aufstrebende industrialisierte Welt schockten. Danach wurden auch von der Staatengemeinschaft gemeinsame Lösungen gesucht. Schließlich haben findige Ingenieure für das Doppelproblem Energie und Klimarisiko einen eleganten Ausweg verfügbar gemacht, dessen Wurzeln 1912 mit einem Nobelpreis geehrt worden waren.

1952: Die „große giftige Dunkelheit“

Der „Great London Smog“, auch die „große giftige Dunkelheit“ genannt, führte vom 5.-9. Dezember 1952 zunächst zu 4000, im Gefolge dann zu rund 12000Toten, hauptsächlich bei Kleinkindern und älteren Menschen und bei denen, die schon Atemwegs- und Herzkrankheiten hatten. Was war geschehen? Viel intensiver als sonst hatte sich wetterbedingt eine winterliche Kaltluftglocke gebildet, die über London fast eine Woche lang eingesperrt blieb und zu extremem Nebel führte, immer mehr angereichert mit den giftigen Abgasen aus Hunderttausenden kohlebefeuerten Einzelzimmer-Öfen: Smog als Mischung von Nebel (englisch: fog) und Rauch (smoke). Das öffentliche Leben und der Verkehr brachen praktisch total zusammen. Auch in Gebäuden: Theatervorstellungen konnten mangels Sicht zur Bühne nicht stattfinden. Busse verirrten sich, der Verkehr wurde eingestellt, die Menschen mussten sich an Hauswänden entlang tasten, die Sicht sank teilweise auf nur rund 30 Zentimeter, einen Fuß weit, man konnte teils die eigene Hand am ausgestreckten Arm nicht mehr sehen. Die Luft war eigentlich überhaupt nicht mehr atembar. Schließlich kam dann doch wieder Wind auf. Die Regierung beschwichtige danach. Erst vier Jahre später, 1956, wurde das national das Luftreinhaltegesetz (Clean Air Act) verabschiedet und die Vielzahl der Kohleöfen eingeschränkt

1962: „Stummer Frühling“

1962, 10 Jahre nach Londoner Katastrophe, erschien eines der wichtigsten Bücher zur Umwelt: „Silent Spring“, deutsch „Stummer Frühling“ der US-amerikanischen Biologin Rachel Carson. Das zunächst vor allem in den USA großes Aufsehen erregende Buch widmete sich den stark aufkommenden Bioziden, eigentlich chemische Biokampfstoffe, die in der Landwirtschaft und bei der übrigen Schädlingsbekämpfung in der Natur und zur „Entseuchung“ von Menschen, etwa bei Soldaten, zunehmend eingesetzt wurden. Eine der Hauptgefahren war Schaden für die Vogelwelt. Die Auslöschung etwa des Weißkopfadlers drohte in den USA aufgrund dünnerer Ei-Schalen des Nachwuchses, auch die übrige Vogelwelt erschien gefährdet, daher der Titel „Stummer Frühling“ - ohne Vogelgezwitscher. Rachel Carson Buch führte zum weltweiten Verbot der Chemikalie DDT, ein Chlor-Kohlenwasserstoff, der sich in natürlichen Geweben anreichert. Weitere Folge des Buchs waren die ersten modernen Umweltschutzgesetze in den USA zum 1.1.1970.

1972: „Grenzen des Wachstums“

Diese und weitere Umweltprobleme führten 1972 zum alarmierenden Bericht „Grenzen des Wachstums“ (Limits to Growth) des Club of Rome mit Dennis Meadows als einem der Autoren. Der Club of Rome, eine internationale Wissenschaftlervereinigung, die auch in 2012 weiter besteht, gehört u.a. auch zu den Initiatoren des aktuellen internationalen Projekts Desertec für einen Verbund erneuerbarer Energien zwischen Nordafrika und Europa. Aufgrund des gefährlichen Anstiegs der Umweltbelastung und des Rohstoffverbrauchs sowie des absehbaren weiteren Bevölkerungswachstums suchten die Wissenschaftler nach einem Modell, das die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt, ohne unkontrollierbare Zusammenbrüche zu erzeugen. Denn bei Grundbedürfnissen wie sauberes Wasser, saubere Luft und vielen Rohstoffen sah der Bericht große Probleme der Verknappung bis hin zu „Umweltkriege“ voraus. Kriege um absehbar knappe Rohstoffe ereigneten sich in der Folge auch real, beispielsweise in Nahost mit Erdöl als Hintergrund, obwohl andere Gründe vorgeschoben wurden.

Stockholm 1972: UN-Konferenz zur Umwelt des Menschen

In demselben Jahr 1972 kam auf Initiative vor allem der umweltbesorgten skandinavischen Staaten die Weltgemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen zur UN-Konferenz über die Umwelt des Menschen (UN Conference on Human Environment) zusammen. Entwicklungsländer bestanden dabei, wie die indische Regierungschefin Indira Ghandi es ausdrückte, aber darauf, Armut sei der größte Verschmutzer. Man habe keine Verantwortung für die Umweltprobleme des „Nordens“, sondern wolle sich uneingeschränkt entwickeln.

Immerhin führte „Stockholm“ zur Gründung des UN-Umweltprogramms UNEP mit Sitz in Nairobi, Kenia, und 1987 zum Bericht „Unsere gemeinsame Zukunft“ (Our Common Future) der von der UN eingesetzten Weltkommission für Umwelt und Entwicklung. Dieser Bericht, nach der Vorsitzenden und früheren norwegischen Ministerpräsidentin auch „Brundtland-Report“ genannt, definierte auf moderne Weise den Begriff nachhaltiger Entwicklung. Dieser war bereits 1713 in Deutschland von Hans-Carl von Carlowitz für die Fortwirtschaft geprägt worden. Die BrundtlandKommission formulierte es so: eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der jetzt Lebenden erfüllt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen einzuschränken, deren Bedürfnisse zu befriedigen. Speziell seien die Grundbedürfnisse der Armen wie Nahrung und Wasser vorrangig zu decken. Bei der Umwelt sei zu berücksichtigen, dass bei ihr Grenzen bestehen mit Rücksicht auf gegenwärtige und künftige Bedürfnisse. Hieraus entstand die Idee des Umweltraums, der begrenzten Tragfähigkeit der Erde. Die Ergebnisse der Kommission gelten als diplomatischer Kompromiss und Versuch zur Harmonie zwischen den sich nach damaliger Meinung widersprechenden Zielen Umweltschutz und Entwicklung. Unter Entwicklung wurde allgemein die Entwicklung Richtung moderner Industriestaat mit dauerhaftem, aber angepassten Wirtschaftswachstum verstanden.

1992: UN Konferenz fĂĽr Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro

1992 gipfelte die aufkommende weltweite Zusammenarbeit der Staaten bei der großen UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro, Brasilien, der UN Conference for Environment and Development UNCED’92. Mehrere 10 000 offizielle und inoffizielle Teilnehmer trafen sich bei den Haupt- und Nebenkonferenzen. Die UNCED’92 anerkannte die Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung als Leitprinzip der Staatengemeinschaft, der Weltwirtschaft, der Weltzivilgesellschaft und sowie als Grundprinzip der Rio-Erklärung der Regierungen und der Agenda 21. Die Agenda 21 war als weltweites Handlungsprogramm für alle Lebensbereiche vorgesehen. Industrieländer sollten die Produktion und den Konsum in Richtung Nachhaltigkeit neu ausrichten, Entwicklungsländer die Armut bekämpfen und sich entwickeln. Das 28. Kapitel der Agenda 21 wendet sich an Städte und Gemeinden für die Zusammenarbeit der gesellschaftlichen Gruppen von der Bürgerschaft bis hin zur Industrie vor Ort.

Besonders wichtig erschienen der Weltöffentlichkeit die in Rio beschlossenen weltweiten Rahmenkonventionen zum Schutz des globalen Klimas und zum Erhalt der Artenvielfalt. Der sich abzeichnende Klimawandel war in Jahren unmittelbar vor „Rio“ nachdrücklich in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und Politik gelangt. Auch ein Protokoll zum Schutz der Wälder und eine Erklärung zu Wüsten wurden verabschiedet. In der Folge waren jedoch trotz der optimistischen Stimmung von „Rio“ überwiegend klar unzureichende Erfolge zu verzeichnen, etwa das mangelhafte Kyoto-Protokoll von 1997 zum Klimaschutz, dem überdies etliche wichtige „Klimasünder“-Staaten wie die USA nicht beitraten. Außerdem wirkte die1994 in Marrakesch nach jahrelangen Verhandlungen gegründete Welthandelorganisation WTO mit ihrem Vorrang für Freihandel, Liberalisierung und Globalisierung der Wirtschaft den Absichten von Rio, nämlich Umweltschutz, Soziales und Wirtschaft in Einklang zu bringen, entgegen.

2002: Aktionsplan von Johannesburg-

2002 in Johannesburg, Südafrika, in Nachfolge von „Rio“, erbrachte der UN-Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung WSSD mit rund 20.000 Delegierten aus Regierungen, Wirtschaft, Kommunen und Nichtregierungsorganisationen den Johannesburg-Aktionsplan. Diesem wurden aber keine finanziellen Mittel zugewiesen. Als Hauptergebnis von „Johannesburg“ gelang es dessen ungeachtet, dem Leitbild nachhaltiger Entwicklung durch neue Prioritäten und Umsetzungsprogramme erstmals quantifizierbare, d.h. Mengen-Ziele zuzuweisen. In den Aktionsplan wurden dabei so genannte Millenniumsziele von 2000 aufgenommen, das sind anlässlich der Jahrtausendwende in 2000 von der UN-Vollversammlung verabschiedete Ziele, unter anderem:

- bis 2010 den RĂĽckgang der Artenvielfalt deutlich vermindern,
- bis 2015 die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, um 500 Millionen verringern,
- weltweit fĂĽr alle Kinder Grundschulausbildung erreichen,
- den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sanitärer Grundversorgung halbieren,
- bis 2020 eine Minimierung der gesundheits- und umweltschädlichen Auswirkungen bei der Produktion und dem Gebrauch von Chemikalien erzielen. Hierzu kam einiges in der angestrebten Richtung in Gang, u.a. die 2007 in Kraft getretene Chemikalien-Gesetzgebung REACH der Europäischen Union.

2012: Rio + 20: RĂĽckschritt oder kein Fortschritt oder doch?

2012 schließlich, zwanzig Jahre nach der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro (UNCED 1992), fand im Juni 2012 die UN-Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung (UNCSD Rio+20) statt. Die UNCED 92 hatte trotz der dort beschlossenen Konventionen zum Klimaschutz und zur Biodiversität sowie trotz ihrer Erklärung zu Umwelt und Entwicklung, ihrer Wälder-Prinzipien und ihrem weltweiten Aktionsprogramm Agenda 21 auch bis 2012 die erhofften positiven Wirkungen kaum entfaltet. Die Beschlüsse wurden von mehreren Staaten nicht ratifiziert oder unterlaufen. Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Gewalt auf allen Ebenen, Hunger und Armut, Überfluss und Verschwendung von Ressourcen, Ausgrenzung und Sozialisierung ökonomischer Kosten, Ungleichheit und fehlende Bildungschancen sowie die Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen und die Gefährdung der Biosphäre insgesamt standen und stehen in 2012 weiterhin und unakzeptabel für den Zustand der Welt.

Die Ergebnisse zu den beiden Hauptthemen von „Rio+20“ „Eine grüne Wirtschaft im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung“ und „Das institutionelle Gerüst für eine nachhaltige Entwicklung“ werden unterschiedlich beurteilt. Einerseits bekräftigt die Abschlusserklärung nachhaltiges Wirtschaften und das Modell einer „Green Economy“. Ziele dazu betreffen konkret die Bekämpfung von Armut und Hunger, Klimawandel und Bodenerosion. Auch die Millenniumsziele für das Jahr 2015 seien einzuhalten. Andererseits erklärten Vertreter der Zivilgesellschaft und der Nichtregierungsorganisationen die gesamten Verhandlungen für gescheitert, da verbindliche Abmachungen für die Umsetzung der Ziele ausblieben.

1912 – 2012: Eine bahnbrechende Perspektive tut sich auf für Energie und Klimaschutz

Eine für die Umwelt und Energiezukunft bahnbrechende Erfindung hatte in 2012 ein100-jähriges Jubiläum: der Nobelpreis für den französischen Chemiker Paul Sabatier für dessen Methode, organische, also kohlenstoffhaltige Moleküle mit Wasserstoff zu verbinden. Die naturwissenschaftliche Universität in Toulouse, Frankreich, ist nach ihm benannt. Speziell die „Sabatier-Reaktion“ verbindet Kohlendioxid mit Wasserstoff zu erdgasidentischem Methan CH4.

Genau das eröffnet eine umfassende Revolution für das Wirtschaften mit erneuerbaren Energien: Zum Beispiel aus Wind- und Solarstrom erzeugter Wasserstoff kann mit der Sabatier-Reaktion also erneuerbares Methan erzeugen und daraus auch Produkte der Chemieindustrie sowie mit ähnlichen Reaktionen auch Erdölersatz. Anders gesagt: Kohlendioxid aus industriellen Prozessen oder sogar aus der Luft wird mit Wasserstoff unter Wärmefreisetzung zu Methan verbunden. Das wird in Deutschland nach fast 100-jährigem Dornröschenschlaf 2012 in Demonstrationsanlagen für den Einsatz in der Energiewirtschaft bereits praktisch erprobt, so beim Zentrum für Solar- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg ZSW in Stuttgart und vom Autokonzern Audi am Standort Werlte im Emsland/Niedersachen. Die deutsch-österreichische Firma Solar Fuel nimmt sich des Themas intensiv an. Auch der Stadtwerke-Energiekonzern Thüga will die Methanherstellung nun in Frankfurt auch selber erproben, und die regionale Badenova, Freiburg, ist am Thema ebenfalls eng dran. Der Freiburger Umweltschutzverein ECOtrinova e.V. und das Klimabündnis Freiburg weisen seit 2009 nachdrücklich auf die „neuen“ Chancen hin.

Die Doktorarbeit von Michael Sterner in 2009 an der Universität Kassel und am Fraunhofer Institut für Windenergiesysteme IWES hatte zuvor in Zusammenarbeit mit weiteren Forschern aus Kassel und Stuttgart die Sabatier-Reaktion für die Energiewirtschaft neu durchdacht. Sie kann sich besonders eigenen sich für die Erzeugung von Methangas aus überschüssigem Windkraftstrom, der sonst bei Abregeln der Anlagen bei Starkwind aufgrund von Netzengpässen oder mangels Strombedarf gar nicht erst erzeugt worden wäre. Analog wird man bei künftig überschüssigem Solarstrom an Wochenenden und in den Ferienmonaten vorgehen können.

Zunächst wird hierbei mit der aus dem schulischen Chemieunterricht bekannten Elektrolyse auf technischem Weg Wasserstoff erzeugt, dann dieser mit Kohlendioxid verbunden. Beide, der Wasserstoff und das Methan, eröffnen das Tor zu einer Energieversorgung zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien für Strom, Wärme und Verkehr. Das bestehende Erdgasnetz und dessen riesige Speicher, die allen in Deutschland für mehrere Monate reichen, sind für das erneuerbare Methan uneingeschränkt nutzbar, für einige Prozent Wasserstoff-Beimischung ebenfalls. Der Wasserstoff eignet sich auch direkt zum Einsatz in Brennstoffzellen in Fahrzeugen und in Blockheizkraftwerken bzw. stromerzeugenden Heizungen für Strom und Wärme.

Indem sie mit Hilfe der Sabatier-Reaktion Kohlendioxid binden, können Wind- und Solarstromüberschüsse perspektivisch helfen, den von der Menschheit verursachten zusätzlichen Treibhauseffekt der Erdatmosphäre, d.h. den Klimawandel zu mindern, der vor allem durch Abgase aus der Verbrennung fossiler Energien entsteht. Sogar die geleerten Erdgas- und ErdölLagerstätten könnten zumindest teilweise wiederaufgefüllt werden. Aussichten, die es wert sind, jetzt voll angepackt zu werden.

28.12.2012. Autor und © : Dr. Georg Löser,
Energie- und Umweltbüro Dr. Löser, Weiherweg 4 B, 79194 Gundelfingen
 
 



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