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Donnerstag, 2. Mai 2024
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Verschiedenes

 
Deutschland nennt erstmals Empfänger von EU-Agrargeldern
Das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichte am 17. Dezember im Internet erstmalig die Namen einiger Empfänger von EU-Agrarsubventionen. Laut EU sollte dies bereits bis zum 30. September 2008 geschehen, also noch vor Verabschiedung der EU-Agrarreform. „Deutschland hat die Veröffentlichung bewusst hinausgezögert, damit die Verwendung der Gelder nicht im Rahmen der Agrarreform diskutiert wird“, kritisiert Martin Hofstetter, Agrarexperte bei Greenpeace Deutschland. „Das Gros der Empfänger wird in Deutschland weiterhin geheim gehalten.“

„Deutschland ist in Sachen Transparenz Europas Schlusslicht“, sagt Marita Wiggerthale, Agrarexpertin bei Oxfam Deutschland. Jedes Jahr vergibt die EU in Deutschland rund eine Milliarde Euro für die Förderung des Ökolandbaus, Landwirtschaft in benachteiligten Regionen, aber auch für die Investitionen in Rationalisierungsmaßnahmen der Fleisch- und Milchproduktion. „Schon jetzt wird in der EU mehr Milch und Schweinefleisch produziert als verbraucht wird. Diese Überschüsse werden meist zu Dumping-Preisen in die Entwicklungsländer exportiert und zerstören dort die Lebensgrundlagen der einheimischen Bauern“, so Wiggerthale.

„Die Bundesländer müssen die verfügbaren EU-Gelder ab sofort gezielt für Agrar-Umweltprogramme einsetzen“, fordert Reinhild Benning, Agrar-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Gerade vor dem Hintergrund der neugeschaffenen Transparenz ist den deutschen Steuerzahlern nicht zu vermitteln, dass die Bundesländer Steuergelder in solche Sektoren investierten, in denen Überproduktion vorherrscht.“

„Die Gelder für die ländliche Entwicklung können einen erheblichen Beitrag zur Förderung regionaler Wirtschaftsstrukturen und für mehr Nachhaltigkeit leisten. Ob dieses Ziel erreicht wird, lässt sich jedoch ohne eine genauere Aufschlüsselung der Fördermaßnahmen nicht überprüfen“, kritisiert Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Land¬wirtschaft.

Am 30. April kommenden Jahres werden auch die Empfänger von Agrardirektzahlungen und Marktbeihilfen öffentlich gemacht. Matthias Meißner, Agrarexperte beim WWF Deutschland: „Dann werden wir genau erkennen, wo die Profiteure der Agrarpolitik sitzen – und ob diese Betriebe umweltverträglich arbeiten oder trotz hoher Subventionen nicht einmal einen spürbaren Beitrag zum Klima- und Naturschutz leisten."

Die Transparenz-Initiative wird von 36 Organisationen aus den Bereichen Entwicklung, Umwelt, Verbraucherschutz, Demokratie &Transparenz, Tierschutz und bäuerliche Landwirtschaft unterstützt. Sie setzt sich seit mehr als zwei Jahren dafür ein, dass sowohl die Empfänger als auch die Höhe und der Verwendungszweck der vergebenen EU-Agrargelder offengelegt werden.
 
 

 
Fisch in Teufels Küche
WWF-Bericht deckt den zerstörerischen Hintergrund beliebter Fischgerichte auf

Rotbarsch mit Korallenpüree, Kahlschlag-Shrimps, Seezunge mit Schollenmüll, „Die letzten ihrer Art“ oder Armuts-Paella – so müssten typische Fischgerichte benannt werden, wenn man die ökologischen Kosten der Fischerei schon am Namen erkennen wollte. Dies geht aus dem heute veröffentlichten WWF-Bericht „Fisch in Teufels Küche“ hervor. „Viele Fischereien plündern und zerstören die Meere. Unser Bericht zeigt, was auf dem Teller nicht sichtbar ist“, so WWF-Expertin Heike Vesper.

16,4 Kilogramm Fisch genießt jeder Deutsche im Jahr. Doch längst nicht jeder Fisch wird umweltverträglich gefangen. Weltweit gelten mehr als drei Viertel der Bestände als bis an ihre Grenzen ausgebeutet oder überfischt. Der WWF fordert die Verbraucher auf, beim Weihnachtseinkauf bevorzugt Fisch mit dem blauen Ökosiegel des „Marine Stewardship Council“ (MSC) zu kaufen. Über 300 Produkte mit dem MSC-Siegel sind bereits erhältlich.

Verbraucher sollten laut WWF zum Beispiel auf Rotbarsch verzichten, dessen Bestand stark bedroht ist. Beim Fang dieses Tiefseefisches werden zudem Jahrtausende alte Kaltwasserkorallen zerstört. Tonnenschwere Grundschleppnetze zermalmen den wertvollen Lebensraum zu „Korallenpüree“. Der WWF fordert, die Tiefsee-Fischerei komplett einzustellen. Eine schlechte Öko-Bilanz haben auch tropische Shrimps. Für die Zuchtanlagen von „Kahlschlag-Shrimps“ wurden an der südamerikanischen Pazifikküste hunderte Kilometer Mangrovenwälder abgeholzt. Beim Fang auf Jungtiere, mit denen die Aquakultur bestückt wird, gehen pro Krabbe etwa einhundert weitere Fische in die engmaschigen Netze. Keine andere Fischerei produziert mehr Beifang.

Auch in der Nordsee sind die Nebenwirkungen der Fischerei enorm. „Wer Scholle, Seezunge oder Krabben isst, muss sich klar sein, dass in den Netzen ein Vielfaches an anderen Meerestieren verendet“, erläutert WWF-Expertin Vesper. So gehen zum Beispiel pro Kilo Seezunge auf dem Teller bis zu sechs Kilo Babyschollen wie Müll wieder über Bord. Und der arg dezimierte Kabeljaubestand leidet nicht nur unter den seit Jahren zu hohen Fangquoten der EU. Zusätzlich wird fast die Hälfte der Kabeljaumenge, die den Trawlern ins Netz geht, wieder weggeschmissen.

Der Dornhai steht am Rand des Aussterbens. Ein Grund ist der Konsum von Schillerlocken, die aus dem kleinen Hai gewonnen werden. Die Fangmenge in der Nordsee ist aufgrund der massiven Ausbeutung seit Ende 1970er Jahre um 96 Prozent zurückgegangen. Ähnlich dramatische Folgen hat die Plünderung des Europäischen Aals. „Wer heute Aal oder Dornhai kauft, vergreift sich an den letzten ihrer Art“, so Vesper.

85 Prozent des in Deutschland verzehrten Fisches wird importiert. Auf einer „Armuts-Paella“ finden sich typische Importfische wie Tunfisch, Tintenfisch, Sardine oder Makrele. Sie stammen beispielsweise aus westafrikanischen Gewässern, wo die Fangflotten der Industriestaaten die Meere auf Kosten der einheimischen Bevölkerung ausbeuten. „Unser Hunger nach Fisch nimmt den Armen die wichtigste Nahrungsquelle“, kritisiert die WWF-Expertin.

„Wir sind noch weit von einer Lösung der Fischerei- und Umweltkrise in unseren Meeren entfernt“, bilanziert Heike Vesper. Als wichtigste Gründe für die Missstände nennt sie fehlende Kontrollen, zu hohe Fangquoten, zerstörerische Fanggeräte und fehlende Schutzgebiete.

Ende dieser Woche entscheiden die EU-Fischereiminister in Brüssel über die Fangquoten in der Nordsee und im Nordostatlantik. Dabei könnte erstmals beschlossen werden, dass Trawler marktfähigen Fisch aus der Nordsee nicht mehr über Bord werfen dürfen, um sie durch profitablere Fänge zu ersetzen. Das wäre laut WWF ein erster Schritt, um die skandalöse Verschwendung in der Nordsee einzudämmen. Ziel müsse aber ein umfassendes Rückwurf-Verbot für alle EU-Gewässer sein, so die Umweltschützer.
 
 

 
Trinationaler Atomschutzverband (TRAS) reicht Anzeige ein
Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) reicht Anzeige beim Verwaltungsgericht in Strasbourg ein, mit der Forderung, das älteste, sich noch im Betrieb befindliche französische Atomkraftwerk in Fessenheim stillzulegen.

« TRAS » ist ein Zusammenschluss von 62 Gemeinden, von zahlreichen schweizerischen, französischen und deutschen Verbänden sowie Bürgern, die sich gegen die Gefährdung der Bevölkerung durch Atomkraftwerke zur Wehr setzen.

TRAS hat im Juli 2008 eine Anzeige (Beschwerde) beim Premierminister und den Staatsministern für Ökologie, Energie, nachhaltige Entwicklung und Raumplanung eingereicht, mit der Forderung nach Stilllegung des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim, da dieses unzumutbare Risiken birgt.

Diese Anzeige wurde ohne wirkliche Begründung und auch ohne, dass der Verband angehört wurde, abgelehnt. TRAS hat nun entschieden, beim Verwaltungsgericht in Strasbourg gegen diesen negativen Entscheid zu rekurrieren.

Dazu Jürg Stöcklin, Präsident von TRAS: „Unsere Anzeigen wurden abgelehnt und damit wurde der Beweis erbracht, dass die französische Verwaltung keinen Dialog wünscht und auf keinerlei Argumente, die für eine Stillegung von Fessenheim sprechen, eingehen möchte. Schlimmer noch, der Präsident der Atomsicherheitsbehörde, hat bereits jetzt, noch vor der im 2009 stattfindenden 10-Jahresrevision von Fessenheim erklärt, die Betriebsdauer dieses Atomkraftwerks werde verlängert. Die zusammengeschlossenen Gemeinden, Verbände und Bürger haben keine andere Wahl, als vor das Verwaltungsgericht zu gehen und daran zu erinnern, dass beim Betrieb des Atomkraftwerks weder Erdbeben- und Hochwasserrisiken noch die überaus zahlreichen Zwischenfällen berücksichtigt sind, die beweisen, dass die Sicherheitssysteme dieses Atomkraftwerks veraltet und überholt sind.“
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Qualität auf dem Teller?!
Seminar der Umweltakademie am Wentzinger Gymnasium. Schulleiter und andere Entscheidungsträger informieren sich über nachhaltige Schulverpflegung

Freiburg, 09.12.2008 – Manch Jugendlicher greift in der Pause lieber zu Burger, Schokoriegel oder Chips als zu Vollkornbrot und Apfel. Und vielen Kindern wird nicht mal ein Pausenbrot mitgegeben. Was ihnen fehlt, ist jedoch nicht allein eine gesunde Verpflegung, sondern auch das damit zusammenhängende Natur- und Alltagswissen.

Dies war einer von mehreren Beweggründen für das Modellprojekt „Wissenshunger – Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung“ der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Das Projekt zeigt Wege auf, gesunde Ernährung an Schulen mit Themen der Natur- und Umweltbildung zu verknüpfen. Am Wentzinger Gymnasium Freiburg, einem von vier Modellstandorten in Baden-Württemberg, fand nun eine entsprechende Veranstaltung statt. Sie richtete sich speziell an Schulleiter, Mitarbeiter von Kommunen und andere Schulträger, welche gerade vor der Herausforderung stehen, eine adäquate Schulverpflegung einzurichten.

Welche ökologischen und ökonomischen Vorteile bietet eine Mittagsverpflegung durch lokale Gastronomen und mit regionalen Produkten? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Ernährung und Nachhaltigkeit oder zwischen Ernährung und biologischer Vielfalt? – Diesen Fragen widmete sich das Fachseminar der Umweltakademie.

Es ermutigte die Teilnehmer dazu, über rein ökonomische Überlegungen hinaus auch soziale und insbesondere ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Dabei ging es nicht allein um die Belieferung der Schulmensen mit regionalen Erzeugnissen, sondern auch darum, Verknüpfungen herzustellen – zwischen Küche, heimischer Landwirtschaft, Landschaft, Natur und Umwelt – und diese den Schülerinnen und Schülern auf anschauliche Weise zu vermitteln.

„Falsche Ernährung und Bewegungsmangel führen vielfach dazu, dass immer mehr junge Menschen übergewichtig sind. Ein mindestens ebenso großes Problem betrifft die zunehmende Naturentfremdung und die schwindenden Kenntnisse in weiten Bereichen des Natur- und Alltagswissens. Dass man darüber hinaus mit der Wahl seines Essens einen Beitrag zur eigenen Gesundheit und zum Umweltschutz leisten kann, ist nur wenigen bewusst“, berichtete Nicole Welsch von der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg. Ziel des Projektes „Wissenshunger – Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung“ sei es daher, eine Verknüpfung zwischen Küche, heimischer Natur und Landschaft herzustellen. Denn wenn mit regional und saisonal erzeugten Produkten aus umweltschonender Landwirtschaft ein gesundes Mittagessen für die Schüler gekocht werde, würden nicht nur Landwirte und das Lebensmittelhandwerk vor Ort unterstützt, sondern ebenso die Erhaltung der biologischen Vielfalt in der heimischen Kulturlandschaft.

Georg Weiser, Stellvertretender Schulleiter des Wentzinger Gymnasiums Freiburg, zeigte auf, welche Qualitätskriterien für die Verpflegung an den Wentzinger Schulen künftig gelten sollten. Der Verwendung von biologischen Produkten aus der Region komme dabei eine zentrale Rolle zu. Ganz in diesem Sinne verdeutlichte Christian Hiss, Vorstand der Regionalwert AG in Eichstetten am Kaiserstuhl, die Möglichkeiten der Vernetzung von Schulverpflegung und regionaler Landwirtschaft. Seiner Ansicht nach könnten heimische Erzeuger rund um Freiburg noch stärker in die Überlegungen und Planungen zur Schulverpflegung einbezogen werden. Nachhaltige Ernährung sei allerdings nicht allein eine Frage der Wirtschaftlichkeit, so Thomas Weidner, Fachbeirat für Wein bei Slow Food Deutschland. Er wies in seinem Beitrag auf die vielfältigen Verknüpfungen zwischen unserem Essverhalten und dem Schutz der biologischen Vielfalt – der Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten oder auch von Lebensräumen – hin. Anschließend stellte Heide Bergmann, Mitarbeiterin der Ökostation Freiburg, ein lokales Projekt für gesundes Essen an Freiburger Schulen vor, initiiert durch die Stadt Freiburg in Kooperation mit der Ökostation. In zahlreichen Einzelaktivitäten in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren gehe es in erster Linie darum, den Schülerinnen und Schülern die Verbindungen zwischen Essen, Natur und Landschaft aufzuzeigen. Schulen auf dem Weg zu einem bestmöglichen individuellen Verpflegungskonzept zu begleiten, sei indessen Ziel der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg, berichtete Britta Selig, Mitarbeiterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Unter anderem bündle die Vernetzungsstelle unter der Trägerschaft der Sektion Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Informationen aus dem Bereich Schulverpflegung in einem Informationsnetzwerk.

„Eine wirklich nachhaltige Schulverpflegung sollte soziale, ökonomische und ökologische Aspekte gleichermaßen berücksichtigen und möglichst viele Partner miteinander vernetzen“, so Nicole Welsch. Eben diesem Ziel habe sich auch das Modellprojekt „Wissenshunger“ verschrieben.

Hintergrundinformationen zum Modellprojekt:

„Wissenshunger – Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung“

Viele Schüler kennen heute mehr Handyklingeltöne als Vogelstimmen und mehr Automarken als Pflanzenarten. Immer weiter schreitet die Wissenserosion in Sachen Natur- und Alltagswissen voran.

Das Projekt »Wissenshunger – Wege zu einer nachhaltigen Schulverpflegung« wirkt dem in vielfacher Hinsicht entgegen. Modellhaft wird an mehreren Ganztagsschulen in Baden-Württemberg eine nachhaltige Schulverpflegung eingeführt und aufgezeigt, wie Ernährung und Schutz der Biodiversität ebenso zusammen kommen wie Ökologie und Ökonomie: Ortsansässige Gastwirte kochen mit heimischen Erzeugnissen ein leckeres und gesundes Mittagessen für die Schüler. Dabei soll eine regionale Wertschöpfungs- und Verbraucherinformationskette entstehen – von der Landwirtschaft über die Gastronomie bis zu den Schülern als Konsumenten.

Begleitet wird die Zubereitung der Essen von informativen Einheiten zu Nutzpflanzen, Nutztieren, Natur und Landschaft, regionalem Handwerk sowie zum Kochen selbst. Stets geht es bei diesen Aktivitäten darum, die Zusammenhänge zwischen naturverträglichem Anbau von gesunden Nahrungsmitteln, der täglichen Arbeit der Landwirte, dem Boden- und Grundwasserschutz sowie der Erhaltung der Biodiversität und der Bewahrung erlebnisreicher Kulturlandschaften aufzuzeigen.

Am Ende des zweijährigen Projekts wird ein Leitfaden entstehen, in welchem dargestellt wird, wie interessierte Ganztagesschulen diesen nachhaltigen Ansatz Schritt für Schritt in die Praxis umsetzen können.

Im Dialog mit vielen Partnern und Akteuren vor Ort wird das Projekt »Wissenshunger« an verschiedenen Modellschulen in Baden-Württemberg umgesetzt, unter anderem in Oberderdingen, Brackenheim, Freiburg und Tübingen.

Unterstützt wird das Modellprojekt der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und von Slow Food Deutschland e. V. durch die Stiftung NatureLife-International und die Glücksspirale Baden-Württemberg.
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„Der Klima-Knigge – Klima schützen, Energie und Geld sparen“
Vortrag des Beststeller-Autors Rainer Grießhammer im WaldHaus Freiburg

Am Donnerstag, 11. Dezember findet im Rahmen einer
Votragsreihe unter dem Motto „Klimawandel und Nachhaltig-
keit“ um 19 Uhr ein ungewöhnlicher Vortrag im Waldhaus
statt.

Nach seinem Bucherfolg „Der Öko-Knigge“ gibt der Bestsel-
ler-Autor Dr. Rainer Grießhammer in seinem neuen Buch „Der
Klima-Knigge“ eine Übersicht über den Treibhauseffekt und
seine ökologischen und ökonomischen Folgen. Rainer Grieß-
hammer zeigt Handlungsoptionen für die Verbraucher auf,
stellt Mehrkosten und Einsparungen nebeneinander und weist
die entsprechenden CO-Einsparungen aus.

Rainer Grießhammer ist stellvertretender Geschäftsführer des
Ökoinstituts, das europaweit als eine führende, unabhängige
Forschungs- und Beratungseinrichtung für eine nachhaltige
Zukunft gilt. Als Buchautor und Wissenschaftler setzt er sich
für den Erhalt der Umwelt und der natürlichen Lebensgrund-
lagen ein. Mit seiner Vision, eine nachhaltige Entwicklung
global, national und lokal zu gestalten und umzusetzen, sen-
sibilisiert er Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit glei-
chermaßen für die Folgen gesellschaftlichen Handelns.

Der Vortrag „Der Klima-Knigge“ findet im WaldHaus Freiburg,
Wonnhaldestraße 6 statt.

Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer:
89647710 und unter www.waldhaus-freiburg.de
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Keine neuen Atomkraftwerke in der Schweiz zulassen
Stuttgart/Freiburg. Betroffen reagierte Dr. Brigitte Dahlbender, Vorsitzende des BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg auf die Pläne zum massiven Ausbau der Atomenergie in der benachbarten Schweiz. Schon im Juni 2008 reichte der Atomstromkonzern Atel sein Gesuch für ein neues Atomkraftwerk (AKW) in Gösgen bei der Schweizer Bundesregierung ein. Laut «NZZ am Sonntag» wollen nun auch die Atomstromkonzerne Axpo und die Berner BKW ihre Gesuche für zwei neue Atomkraftwerke in dieser Woche abgeben. Diese AKWs sollen direkt neben den bestehenden Anlagen in Mühleberg und dem grenznahen Beznau gebaut werden.

Bereits jetzt ballt sich das atomare Risiko im Grenzgebiet am Hochrhein, auf die sich auch die Suche nach einem atomaren Endlager konzentriert. „Die geplanten Neubauten sind absolut unnötig und erhöhen die Risiken, Probleme und Belastungen, die mit der Nutzung der Kernenergie verbunden sind. Alte und neue AKW machen krank, nicht nur in der direkten Umgebung der Atomanlagen, sondern im ganzen so genannten Brennstoffkreislauf, insbesondere beim Uranabbau. Es ist nicht Verantwortbar weiterhin Atommüll zu produzieren, ohne eine sichere Lagerungsmöglichkeit für den eine Million Jahre strahlenden Abfall zu kennen. Dies zeigt auch die aktuelle Debatte zur Endlagersuche in der Schweiz und in Deutschland" erläutert Dr. Brigitte Dahlbender.

Die Gesuche zum Neubau von AKW werden sicher "gut und geschickt verpackt", meint BUND Regionalgeschäftsführer Axel Mayer aus Freiburg. "Burson Marsteller, eine der größten und teuersten Werbeagenturen der Welt, arbeitet für das Schweizer Nuklearforum. Die Werbeagentur, die heute mit vorgeschobenen Klimaschutzargumenten für den Neubau von AKW wirbt, hat erschreckend effektiv und jahrelang die Bedrohung durch die menschengemachte Klimaveränderung im Auftrag der amerikanischen Öl- und Kohlekonzerne heruntergespielt. Die PR-Abteilungen der Atomkonzerne werden zudem alles tun, damit die technischen Probleme, zeitlichen Verzögerungen und die unglaublichen Preissteigerungen beim Neubau der Atomreaktoren in Frankreich und Finnland nicht zum Thema werden. "

"Es ist erfreulich", sagt Dr. Brigitte Dahlbender, "dass sich mehr und mehr Widerstand in der Schweiz und im schweizer-deutschen Grenzgebiet rührt." Die Stimmberechtigten in Zürich haben vor wenigen Tagen mit 76,4 Prozent Ja-Stimmen-Anteil einem mittelfristigen Ausstieg aus der Atomenergie zugestimmt. Der Widerstand gegen die geplante teure und gefährliche Dinosauriertechnologie muss aus der Schweiz kommen. Der BUND wird diesen Widerstand unterstützen, denn Tschernobyl hat gezeigt, dass die atomare Bedrohung grenzüberschreitend ist.
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Bürger-ÖkoEnergie-Fonds vorgeschlagen
Klimabündnis Freiburg fordert Rückkauf der badenova-Anteile der Thüga AG durch Stadt, weitere Kommunen der Region und Bürger aus Stadt und Region

Die im Klimabündnis Freiburg aktiven Klima- und Umweltschutzvereine und -Gruppen fordern in einem offenen Brief an den Freiburger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon und an die Gemeinderatsfraktionen, dass die badenova-Anteile der Thüga AG von der Stadt, von weiteren Kommunen der Region und von Bürgern, ggf. mit geeigneten Partnern aus der Region rückgekauft werden. Das Klimabündnis sieht darin hervorragende Chancen für die erhöhte Selbstbestimmung der Stadt und Region in Energiefragen, für mehr regionale Kaufkraft und Wertschöpfung, mehr Ertrag für kommunale Zwecke und insbesondere für viel stärkere, schnellere Maßnahmen für Klimaschutz und Energieeinsparung.

Die Klimaschützer fordern, dazu einen Bürger-ÖkoEnergie-Fonds zu bilden, bei dem Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region sich finanziell für den Thüga-Rückkauf engagieren können. Mit der Einrichtung eines Treuhandkontos könnte dieser Prozess zügig gestartet werden. Geschätzt wird, dass in Freiburg von den hier aufzubringenden etwa 200 Millionen Euro, ca. 1000 Euro pro Einwohner im Durchschnitt, ein erheblicher Anteil aus der Bürgerschaft und von badenova-Mitarbeitern mobilisierbar ist, bevorzugt mit Mitspracherecht.

Im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise seien viele Anleger froh, in ein Projekt investieren zu können, dessen Sinnhaftigkeit und Nutzen sie selbst erleben können, so die Klimabündnis-Sprecher Jürgen Wieland und Hannes Linck. „Bis 2050 muß der Treibhausgas-Ausstoß um rund 80% gesenkt werden. Dies erfordert erhebliche Investitionen in Energieeffizienz, in Kraftwärmekopplung und in erneuerbare Energien.“ Diese Investitionen müssten teils von Bürgern und Firmen aufgebracht werden, teils von badenova als Energiedienstleister und natürlich auch von der Stadt Freiburg. Eine Abwanderung von unzufriedenen Kunden, wie sie badenova in den letzten Jahren erlebt habe, könne durch eine real neue Geschäftspolitik zu einer Umkehrung führen: Nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit würden zahlreiche Strom- und Wärmekunden auf einen glaubwürdigen und potenten Anbieter mit nachhaltiger ökologisch-ökonomischer und sozialer Ausrichtung warten.

Als ein Beispiel, wie Bürgerfonds sehr schnell und mit großem Erfolg durchgeführt worden seien, nennt das Klimabündnis den Hertenfonds der Stadtwerke Herten von 2002: In dieser Mittelstadt wurden binnen kürzester Zeit 10 Mio. Euro von Bürgern und Mitarbeitern aufgebracht. 2008 wurde in Herten ein zweiter Bürgerfonds erfolgreich aufgelegt, diesmal für ökologische Zwecke*

* Hinweis: www.hertener-stadtwerke.de/content/hertenfonds.php

Klimabündnis Freiburg, Salzstr. 1 (VCD RV), Zugang Dreherstr., 79098 Freiburg
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Verschenken nicht nur an Weihnachten ... www.verschenkmarkt-freiburg.de
ASF hat ab sofort kostenlosen Online-Verschenkmarkt
eingerichtet

„Das würde ich am liebsten verschenken,“ hat wohl jeder
schon einmal gedacht, wenn Spielsachen, Möbel oder sonsti-
ge Dinge im Wege stehen, für den Sperrmüll aber eigentlich
zu schade sind. Dafür hat die Freiburger Abfallwirtschaft
(ASF) jetzt einen kostenlosen Online-Verschenkmarkt einge-
richtet.

Und so funktioniert’s: Unter www.verschenkmarkt-freiburg.de
können ab Montag, 1. Dezember Angebote und Gesuche ein-
getragen werden. Die Einträge sind kostenlos. Auch ein Foto
des betreffenden Gegenstandes lässt sich hochladen. Zuge-
lassen sind nur Angebote von Objekten, die verschenkt oder
getauscht werden sollen. Sobald der entsprechende Artikel
verschenkt oder gefunden ist, wird der Eintrag vom Kunden
gelöscht.

Wer seine noch brauchbaren Gegenstände im Verschenk-
markt Freiburg anbietet, bereitet nicht nur den Beschenkten
eine Freude, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zur
Abfallvermeidung. Je länger ein Artikel verwendet wird, umso
mehr hat sich der zur Produktion erforderliche Energie- und
Rohstoffeinsatz gelohnt.
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