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Freitag, 19. April 2024
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Verschiedenes

Testlauf von zwei Jahren
(c) Daniel Jäger
 
Testlauf von zwei Jahren
Freiburg, 4. April. Seit heute gibt es eine öffentliche ökologische Toilette im Eschholzpark

Drei weitere folgen demnächst in Landwasser, im Dietenbachpark und im Vauban.

Wo viel Trubel herrscht, braucht es auch stille Örtchen. Bisher gibt es in der Innenstadt sieben öffentliche Toilettenanlagen und außerhalb davon sieben weitere. Das ist schon recht ordentlich, in manchen Stadtbezirken aber nicht genug. Deshalb hat das städtische Gebäudemanagement (GMF) vier barrierefreie ökologische Toiletten angemietet, die demnächst an vier Standorten aufgestellt werden: im Eschholzpark in der Nähe des roten Schlauchs, im Dietenbachpark (Lina-Hähnle-Weg), beim Moosweiher in Landwasser und im Vauban.

Den Anfang macht aber die ökologische Toilette im Eschholzpark, die heute in der Nähe des roten Schlauchs aufgestellt wurde. Die übrigen drei Standorte kommen im Laufe des Aprils und im Juni zum Zuge.

Die insgesamt vier Toiletten werden testweise für einen Zeitraum von zwei Jahren aufgestellt. Der Betrieb erfolgt durch die Herstellerfirma, mit der das GMF einen Reinigungs- und Wartungsvertrag abgeschlossen hat. Nach dem Testlauf wird die Stadtverwaltung die Erfahrungen auswerten.

Bei den ökologischen Toiletten handelt es sich um Trockentoiletten, die für den Spülvorgang kein Wasser benötigen. „Gespült“ wird mit Sägespänen. Die Toiletten sind barrierefrei ausgestattet und unisex. Eine 200-Watt-Solaranlage mit Speicher produziert täglich den erforderlichen Strom. Das Wasser für den Betrieb des Waschbeckens wird über eine Regenwassersammelanlage auf dem Dach der Toilette gewonnen. Flüssigkeiten werden automatisch von Feststoffen getrennt. Dadurch ist das System geruchlos. Mit einem Schlauchfahrzeug werden die Flüssigstoffe aufgesaugt und in die örtliche Kläranlage gebracht. Nach Angaben des Anbieters erfolgt der Transport der Feststoffe alle ein bis zwei Monate. Zusammen mit anderen Feststoffen aus Baden-Württemberg werden sie nach Brandenburg transportiert. Dort steht die deutschlandweit einzige Anlage, um zu testen ob sich die Feststoffe als Düngemittel eignen.

Für den Testlauf mit den vier ökologischen Toiletten investiert die Stadt rund 210.000 Euro pro Jahr für Miete und Bewirtschaftung.
 
 

Angriffslustiges Mäusebussardpärchen auf dem Mundenhof
(c) Daniel Jäger
 
Angriffslustiges Mäusebussardpärchen auf dem Mundenhof
Warnschilder weisen auf Gefahr hin, Besuchende sollen den Bereich um das Bussardrevier meiden

Vorsicht angriffslustiger Mäusebussard: Auf dem Mundenhof brütet zurzeit ein wildlebendes Mäusebussardpärchen. Die werdenden Eltern verteidigen ihr Revier mit rabiaten Mitteln: In den letzten Tagen kam es zu Flugattacken auf Mitarbeitende und Besuchende.

Während der Brut- und Aufzuchtszeit reagieren Mäusebussarde mitunter aggressiver als sonst, auch Menschen erscheinen als mögliche Gefahr für den Nachwuchs. Attacken gegenüber Menschen sind zwar selten, kommen aber vor. Auf dem Mundenhof wurden entsprechende Warnschilder aufgestellt, Besuchende sollen den gekennzeichneten Bereich meiden.

Falls es dennoch zu einem Angriff kommen sollte, rät der Mundenhof den Betroffenen, sich ruhig zu verhalten und den Kopf- und Schulterbereich zu schützen. In der Regel handelt es sich um Scheinattacken: Die Bussarde greifen von hinten an und nehmen den höchsten Punkt ins Visier, also Kopf und Schulter. Dabei sind keine ernsthaften Verletzungen zu befürchten. Kleinere Wunden durch Mäusebussardkrallen sollten die Betroffenen jedoch versorgen lassen.

Mäusebussarde stehen unter strengem gesetzlichem Schutz und dürfen daher nicht gestört werden. Besonders die Brut- und Aufzuchtzeit ist eine sensible Zeit. Sie dauert von Anfang April bis Ende Juli.
 
 

 
Informationstafeln runderneuert
In neuem Glanz: Tafeln des Naturerlebnispfads Naturschutzgebiet Freiburger Rieselfeld erneuert und ergänzt

Das städtische Umweltschutzamt hat die Informationstafeln entlang des Naturerlebnispfades im Naturschutzgebiet (NSG) Freiburger Rieselfeld runderneuert und inhaltlich um neue Themenschilder ergänzt. Viele der Tafeln wurden im Lauf der Jahre unleserlich oder hatten veraltete Informationen.

So informieren beispielsweise neue und große Tafeln über bodenbrütende Vögel im Rieselfeld oder die seit einigen Jahren im Bereich des Löhliteichs weidenden Wasserbüffel. Zusätzlich hat das Umweltschutzamt neue Wegweiser angebracht, damit Besucherinnen und Besucher des Naturerlebnispfades den Weg besser finden können.

Aus Verkehrssicherheitsgründen musste – in Zusammenarbeit mit dem Forstamt – der alte Meditationsplatz verlegt werden, damit die dortige alte Eiche als wertvolles Habitat für Vögel, Fledermäuse und Totholzinsekten erhalten werden kann. Nachdem alle Informationstafeln an Ort und Stelle montiert wurden, stehen sie jetzt wieder für die Besucherinnen und Besucher des Rieselfeldes zur Verfügung – in neuem Glanz mit allerlei Wissenswertem zum NSG Freiburger Rieselfeld.
 
 

 
Oster-Appell des Umweltschutzamtes
Wer ein Schutzgebiet besucht, sollte die Natur respektieren

Der Frühling hat begonnen, es grünt und blüht – Spaziergänge und Sport im Freien sind für viele Menschen jetzt besonders verlockend. Insbesondere an den Ostertagen wird deshalb die Natur gesucht. Menschen genießen sie, finden Erholung und haben Zeit für Naturbeobachtungen: die Blüte der Buschwindröschen im Mooswald, die Obstbaumblüte am Schönberg, Nahrungssuche der zurückgekehrten Weißstörche im Rieselfeld.

Darum weist das Umweltschutzamt nun darauf hin, dass die Vogelbrutzeit begonnen hat, und bittet um umsichtiges, respektvolles Verhalten bei Aufenthalten in der Natur. Dies gilt besonders in den ausgewiesenen Naturschutzgebieten, wie im Rieselfeld, Humbrühl-Rohrmatten und dem neu ausgewiesenen Naturschutzgebiet Schangen-Dierloch in Freiburg-Hochdorf, aber auch in den Landschaftsschutz- und Natura 2000-Gebieten wie zum Beispiel am Schönberg und am Schloßberg-Hirzberg.

Das Amt appelliert an die Menschen, die Vorgaben der Schutzgebietsverordnung einzuhalten und diese hochwertigen Naturgebiete und ihre Tiere und Pflanzen nicht zu beeinträchtigen. Wer Schutzgebiete besucht, soll auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und sich an Sperrungen halten, die Lebensstätten aller Tier- und Pflanzenarten – insbesondere von brütenden Vögeln – nicht stören, Hunde an der Leine führen, keine Pflanzen mitnehmen und auf das Lagern, Picknicken oder Sonnenbaden auf Freiflächen verzichten.

Nur so können umfangreiche Pflegemaßnahmen der Landschaft zur Erhaltung von artenreichen Lebensräumen auch wirken. Zum Beispiel ist im Naturschutzgebiet Rieselfeld ein regelmäßiger Schnitt von Brombeerhecken notwendig, um artenreichen Krautsäumen und Altgrasstreifen Platz zu machen. So können viele Vogelarten in den vorhandenen Hecken und Strauchgruppen brüten und finden in den artenreichen Krautsäumen mehr Nahrung. Um diese offenen Grünlandflächen zu erhalten müssen im Winter hin und wieder größere Gehölze aus Feldhecken entnommen werden. Nur so kann den gefährdeten Wiesenbrütern eine Brut überhaupt ermöglicht werden.

Wenn all das gelingt, können alle Menschen weiterhin draußen Erholung finden und die wunderschöne Freiburger Natur wird langfristig erhalten.
 
 

Kurz & Knapp: Argumente gegen neue AKW
(c) mitwelt.org
 
Kurz & Knapp: Argumente gegen neue AKW
Weltweit und auch in Deutschland wird gerade von Lobbygruppen, Medien und Parteien für den Bau von neuen "Mini-AKW" geworben.

Die politisch Verantwortlichen für Klimakatastrophe, Weltvermüllung, Artenausrottung, Atommüllproduktion und die Verbreitung von Atomwaffen setzten immer verzweifelter auf einen unkritischen Technikoptimismus. Mit Atomkraft, Gentechnik und Geoengineering wollen sie die Probleme lösen, die sie selber geschaffen und zu verantworten haben.

Was bei der Atomkraft gerne verschwiegen wird:

- Auch Mini-AKW sind gefährlich
- In einem Klein-AKW von 50 MW Leistung entsteht jährlich die kurz- und langlebige Radioaktivität von 50 Hiroshima-Bomben
- Ein Mini-Akw "produziert" im Normalbetrieb Atommüll, der eine Million Jahre gelagert werden muss
- Viele der neuen Reaktorkonzepte sind unausgereift
- Der "Atommüll fressende Superreaktor" ist eine jahrzehntealte, unerfüllte Versprechung der Atomlobby
- Der Strom aus Mini-AKW ist wesentlich teurer als Strom aus Sonne und Wind. (Das erste Großprojekt in den USA ist an den Kosten gescheitert)
- Der Export und weltweite Bau von Kleinstreaktoren würde dazu führen, dass immer mehr Länder, Diktaturen und Autokraten in den Besitz von Atomkraftwaffen gelangen. Das wäre ein globales Selbstmordprogramm.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
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Grün statt grau: Pocketgärten werten die Komturstraße auf
Patenschaften machen Pilotprojekt möglich

Freiburg. Bänke und Pflanztröge stehen in der Komturstraße dort, wo sich einst Autos und Straßenbahn den Raum teilten. Das Garten- und Tiefbauamt (GuT) hat auf Anregung von Anwohnenden sogenannte Pocketgärten angelegt, kleine „Taschengärten“ anstelle von Beton und Asphalt. Nun wurde das temporäre Pilotprojekt eingeweiht.

Die Pocketgärten mit ihren Bänken und Tischen zwischen den Pflanztrögen laden zum Ausruhen und zu nachbarschaftlichen Treffen ein. Weil bis 2022 hier noch die Straßenbahn Richtung Hornusstraße fuhr, ist die Straße breiter als üblich. Um die freiwerdende Fläche nicht dem Durchgangsverkehr zu überlassen, hat das GuT nun Bäume gepflanzt und neben den Pocketgärten auch Grünflächen und zusätzliche Parkplätze angelegt. Es ist eine Übergangslösung: In einigen Jahren wird die Straße endgültig umgebaut. Bis dahin soll das Pilotprojekt Erkenntnisse für weitere potentielle Standorte liefern.

Wer sich um einen Trog kümmern und Blumen oder Gemüse anpflanzen möchte, kann sich über fpa@stadt.freiburg.de bei „Freiburg packt an“ melden. Hier werden die Patenschaften vergeben. Für die zwölf Patinnen und Paten, die bereits mitanpacken, gab es bei der Eröffnung kostenloses Pflanzmaterial. Sie und alle, die mit Baumpatenschaften, urbanen Gärten und anderen beispielhaften Aktionen zur Artenvielfalt in der Stadt beitragen, sind Teil des Programms „Freiburg packt an“, das es bereits seit 20 Jahren gibt. Unzählige Menschen haben sich seither auf öffentlichen Flächen für die Stadtökologie engagiert.
 
 

Barrierefreier Umbau der Haltestelle „Munzinger Straße“ abgeschlossen
(c) VAG
 
Barrierefreier Umbau der Haltestelle „Munzinger Straße“ abgeschlossen
Nach knapp fünf Monate Bauzeit wurden die umfangreichen Umbauarbeiten an der Haltestelle „Munzinger Straße“ jetzt abgeschlossen. Entstanden sind drei neue und barrierefrei erreichbare Bussteige, die mit Fahrgastunterständen ausgestattet und durch ein Blindenleitsystem miteinander verknüpft sind. Auch sieben neue Bäume zieren nun die Endhaltestelle. Nach den Schienenerneuerungen im Sommer 2023 und mit dem barrierefreien Umbau ist diese wichtige End- und Umsteigehaltestelle jetzt eine der modernsten ihrer Art im Streckennetz der Freiburger Verkehrs AG (VAG).

Welcher Aufwand für die Arbeiten betrieben werden musste, wird deutlich, wenn man die Baumassen betrachtet: Mit 200 Tonnen Altasphalt, 300 Tonnen Schottertragschicht, 250 Quadratmeter neuem Pflaster, 120 Meter neue Bordsteine, 360 Blindenleitplatten und 510 Meter Kabelleerrohre wurde einiges bewegt.

Haltestelle „Munzinger Straße“ wird zur Mobilstation

Mit dem Umbau sind die Pläne für die Endhaltestelle jedoch noch nicht abgeschlossen. Sie wird künftig als Pilotprojekt zu einer von drei geplanten sogenannten Mobilstationen. An solchen Knotenpunkten werden viele verschiedene Mobilitätsangebote miteinander vernetzt: Kundinnen und Kunden können zwischen Verkehrsmitteln wie Bus, Straßenbahn, Frelo, Carsharing oder E-Scooter wechseln oder Park-&-Ride-Angebote nutzen. Der Kiosk sowie Sitzgelegenheiten ergänzen die Infrastruktur.
Ein Baustein dieses Konzeptes ist auch, dass Teile der bisherigen P&R-Parkplätze auf der nun freiwerdenden Baustelleneinrichtungsfläche zu einer Radabstellanlage umfunktioniert werden.

Weiter geht es auch mit den Arbeiten der Infrastruktur für die E-Busse. Nachdem am 15. März ein zusätzlicher Trafo in die vorhandene Station eingebaut worden ist, werden die Arbeiten an der Ladetechnik im April fortgesetzt. Die drei Ladepunkte mit einer Leistung von je 300 Kilowatt sollen dann im Mai in den Betrieb gehen.
 
 

Eine gute Lösung für alle
Visualisierung: Querschnitt Kartäuser/Wallstraße – nachher (c) Link3D, Merzh.
 
Eine gute Lösung für alle
Deutlich mehr Platz für Rad- und Fußverkehr und kaum Einschränkungen für den Autoverkehr

Planungen für den Umbau des östlichen Innenstadtrings

An kaum einer anderen Stelle hat das frühere Ziel einer autogerechten Stadt so sichtbare Spuren hinterlassen wie am Schlossbergring. Mit hohem Aufwand entstand dort Ende der 1960er Jahre eine vierspurige Autoschneise – ohne an den Rad- und Fußverkehr zu denken. Das soll sich jetzt ändern. Die Strecke zwischen Schwabentorbrücke und Europaplatz wird in Zukunft komfortabler und sicherer für alle, die zu Fuß oder mit dem Radunterwegs sind.

Bürgermeister Martin Haag betont: „Ich freue mich, dass wir hier eine Lösung gefunden haben, die allen Anforderungen gerecht wird: In Zukunft gibt es deutlich mehr Platz und mehr Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr. Doch auch wer mit dem Auto unterwegs ist, kommt flüssig um die Innenstadt herum und erreicht die Parkhäuser. Ich bedanke mich bei dem Fuß- und Radentscheid für den Impuls, dass wir uns diese Stelle genauer anschauen müssen. Das war ein wertvoller Beitrag für den Freiburger Verkehr der Zukunft.“

Den Anfang hat die Stadtverwaltung bereits vor zwei Jahren gemacht: Nicht zuletzt aufgrund der Forderungen aus dem Bürgerbegehren zum Fuß- und Radentscheid hat das Garten- und Tiefbauamt – zunächst provisorisch – eine Fahrspur des östlichen Schlossbergrings für den Radverkehr umgewidmet. Der vorherige, sehr schmale Radweg entlang der Stützmauer zum Schlossberg ist seitdem ein Fußweg. Diese Lösung brachte deutlich mehr Komfort und Sicherheit für den Fuß- und Radverkehr, auch der Autoverkehr lief von Beginn an flüssig. Die befürchteten Rückstaus bis auf die B31 blieben bis auf wenige Ausnahmen aus. Das hat inzwischen auch ein externes Gutachten bestätigt. Daher bleibt an dieser Stelle auch in Zukunft alles so wie es sich in den vergangenen Jahren bewährt hat.

Um herauszufinden, wie flüssiger und sicherer Verkehr für alle Verkehrsteilnehmenden auch auf der restlichen Strecke gelingt, hat das Garten- und Tiefbauamt eine detaillierte Untersuchung mit genauer Simulation der Verkehrsabläufe beim Karlsruher Büro Inovaplan in Auftrag gegeben. Als Planungsziele hat die Stadtverwaltung Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr sowie die Verkehrssicherheit, die Berücksichtigung der Standards für den geplanten Radschnellweg sowie die allgemeinverträgliche Abwicklung aller vorhandenen Verkehrsströme vorgegeben. Seit vergangenem Dezember liegt das Gutachten aus Karlsruhe vor.

Gegenstand der Untersuchung waren mehrere Planungsideen. Überzeugt hat letztendlich nur eine Variante. Diese ist nach Einschätzung der Karlsruher Fachleute und auch des städtischen Garten- und Tiefbauamts am besten geeignet, die Situation für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, deutlich zu verbessern und gleichzeitig auch den zukünftigen Autoverkehr so zu berücksichtigen, dass keine schwerwiegenden Auswirkungen auf die Stadtbahn, den B31-Tunnel oder das angrenzende Verkehrsnetz zu erwarten sind. Dies war den verantwortlichen Verkehrsplanenden neben der Verkehrssicherheit wichtig: Neben einer Verbesserung für den Fuß- und Radverkehr will man auch zukünftig einen reibungslosen ÖPNV-Betrieb sowie die Kfz-Erschließung der Innenstadt weiter sicherstellen.

Kernstück dieser favorisierten Variante ist die Verringerung der zwei getrennten Autospuren auf eine einzelne, sogenannte „überbreite“ Fahrspur, die von zwei Autos parallel genutzt werden kann. Diese Lösung findet sich bereits heute an vielen Stellen in Freiburg (z.B. auf dem nördlichen Innenstadtring zwischen Fahnenberg- und Europaplatz) und hat sich bewährt. Auf Höhe der Einmündung von Kartäuser- und Wallstraße (beim Café Atlantik) werden die Stadtbahngleise zudem in eine von Autos mitnutzbare Fahrspur umgewandelt. Damit gelingt es mit dieser Variante fast durchgängig, die gewünschten Breiten für die Radspuren zu ermöglichen, ohne dass es zu einer starken Behinderung des Autoverkehrs mit langen Rückstaus kommt.

Abschnitt Süd

Die größten Veränderungen gibt es zwischen Schwabentorplatz und Schwabentorbrücke. Am Schwabentorring ist Platz besonders rar, weil hier zusätzlich auch die Stadtbahn unterwegs ist – bislang auf einem separaten Gleiskörper. Damit jedoch für den Autoverkehr nach der Umgestaltung zwei Spuren bleiben und in Zukunft auch Menschen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, sicher vorankommen, soll an dieser Stelle ein „dynamischer Gleiskörper“ entstehen. Das heißt: Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen teilen sich dann eine Fahrspur. So stehen dem Kfz-Verkehr ähnlich wie heute zwei Fahrstreifen zur Verfügung. Durch diese Regelung wird auch dieser Unfallbrennpunkt zwischen Stadtbahn und in die Wallstraße linksabbiegendem Autoverkehr beseitigt. Um die Gleise umzuwidmen, wird ein Rechtsverfahren nötig werden, das in den nächsten Monaten vorbereitet werden soll. Ein weiterer großer Unterschied zum Status quo sind die breiten Fuß- und Radwege – beide zusammen über fünfeinhalb Meter breit statt heute jeweils knapp 1,50 Meter. Im Übergang zum Schlossbergring wird dann aus zwei eins – etwa so wie heute schon. Auch auf der Schwabentorbrücke stehen den Fahrrädern künftig fast drei Meter breite Spuren zur Verfügung; hier fällt eine Autospur ersatzlos weg, ebenso wie eine Abbiegespur aus der Schillerstraße Richtung Innenstadt. Von Osten kommend bleibt es bei den beiden Abbiegespuren in den Schwabentorring, sodass hier kein aufwendiger Umbau erforderlich ist und Rückstaus in den Tunnel vermieden werden können.

Am Greiffeneggring war die Situation für den Radverkehr in der Vergangenheit gefährlich. Deswegen hat das Garten- und Tiefbauamt schon vor einigen Jahren eine Kfz-Spur in eine breite Radfahrspur umgewandelt. Diese Lösung hat sich bewährt und wird beibehalten.

Abschnitt Mitte

Auf der Ostseite des Schlossbergrings bleibt es im Wesentlichen bei der heutigen Verkehrsführung mit jeweils einem Fahrstreifen für den Pkw- und Radverkehr sowie einem separaten Fußweg. Auch die Zufahrt zur Schlossberggarage bleibt erhalten. Auf der Westseite, also zur Altstadt hin, wird der Kfz-Verkehr künftig auf einer überbreiten Fahrspur geführt. Vorteil auch hier: Mehr Platz für alle, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren und kaum Einschränkungen für den Autoverkehr. Dieser wird in der Regel auch nach dem Umbau fast so fließen wie heute schon.

Abschnitt Nord

Im Leopoldring zwischen Europa- und Karlsplatz wird die bewährte Verkehrsführung aus dem Abschnitt westlich der des Europlatzes fortgesetzt: Auch hier gibt es in beiden Fahrtrichtungen einen überbreiten Fahrstreifen, der in der Regel das Nebeneinander von zwei Pkws erlaubt – Lkws brauchen aber die ganze Breite des Fahrstreifens. Dies klappt gut, weil der Anteil an breiteren Fahrzeugen hier nicht so groß ist. Gleichzeitig schafft diese Lösung genügend Platz für einen Radstreifen, der fast durchgängig deutlich breiter als zwei Meter ist. Östlich des Karlsplatzes ist die Situation seit dem Umbau dort vor einigen Jahren bereits recht radfahrerfreundlich – die Erasmusstraße bietet als ausgewiesene Fahrradstraße eine gute Radverkehrsbindung. In diesem Abschnitt können daher die heute vorhandenen zwei getrennten Kfz-Fahrspuren Richtung Osten bis zur Einmündung der Hermannstraße erhalten bleiben. In Fahrtrichtung Westen werden jedoch zwei Fahrspuren zu einem überbreiten Fahrstreifen, um mehr Platz für den Radverkehr zu schaffen. Der Radfahrstreifen wird hier drei Meter breit.

Die Umgestaltungen lassen sich in mehreren, voneinander unabhängigen Bauabschnitten realisieren. Noch gibt es aber keine konkrete Ausführungsplanung und damit weder einen Zeit- noch einen Kostenplan. Nicht zuletzt um die verschiedenen Planungsideen vergleichen zu können, enthält das Gutachten dennoch eine grobe Kostenprognose, die auf Erfahrungswerten vergleichbarer Projekte, vereinfachten Kostenannahmen über die umzubauenden Flächen einschließlich einer Risikopauschale basiert. Das mit Abstand beste Kosten-Nutzen-Verhältnis verspricht die Variante, die auch verkehrlich am meisten überzeugt: Sie soll daher in den kommenden Jahren und abhängig von der Haushaltslage Schritt für Schritt Realität werden.

Infos zu allen drei untersuchten Varianten und den jeweiligen Vor- und Nachteilen sowie Grafiken und ein Video gibt es online unter www.freiburg.de/schlossbergring. Auch das vollständige Gutachten
steht dort zum Download bereit.
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