| Feuerwehr weist auf Lebensgefahr hin, wenn Eisflächen nicht freigegeben sind 
 Im Stadtgebiet darf nur der Waldsee betreten werden
 
 Diesmal ist gerade noch gut gegangen: Eine dramatische
 Rettungsaktion hat am Donnerstag, 9. Februar, um
 17.31 Uhr einem Schlittschuhläufer auf dem Flückingersee im
 Freiburger Seepark das Leben gerettet. Der Mann war relativ
 mittig auf dem See, der an dieser Stelle mindestens 15 Meter tief
 ist, eingebrochen. Nur durch den glücklichen Umstand, dass die
 Besatzung des Freiburger Rettungshubschraubers „Christoph 54“
 trotz eintretender Dämmerung noch verfügbar war, konnte er
 innerhalb weniger Minuten aus dem eiskalten Wasser befreit
 werden, kurz vor dem Eintreffen der Berufsfeuerwehr.
 
 Der Pilot steuerte den Hubschrauber dabei wenige Zentimeter
 über die Wasseroberfläche, so dass der Notarzt und ein Hospitant
 den Mann Person über die offene Seitentüre des Helikopters
 fassen konnten. Am Ufer wurde er umgehend vom Rettungsdienst
 behandelt. Nachdem sichergestellt war, dass er alleine auf dem
 Eis gewesen war, rückte die mit 12 Mann und vier Fahrzeugen
 angetretene Berufsfeuerwehr wieder ein. Noch vor wenigen Tagen
 hätte zu diesem Zeitpunkt (17.31 Uhr) bereits abendliche
 Dunkelheit geherrscht und eine Rettung erschwert.
 
 Die Feuerwehr Freiburg und das städtische Garten- und Tiefbauamt
 (GuT) weisen erneut darauf hin, dass alle Gewässer im Stadtgebiet
 durch Schilder gesperrt und gekennzeichnet sind. Selbst bei
 anhaltendem Winterfrost erreichen wenige Seen eine ausreichend
 tragende Eisdecke. Sie werden nach eingehender Prüfung
 freigegeben. Auf gesperrten Eisflächen besteht dagegen absolute
 Lebensgefahr. Sie dürfen nicht betreten werden!
 
 Im Freiburger Stadtgebiet kann das GuT nur den Waldsee für
 Schlittschuhläufer freigeben. Das gilt seit dem vergangenen
 Wochenende, als das Eis die erforderliche Dicke von 13 Zentimetern
 erreicht hatte. Mitarbeiter des GuT ermitteln hier in Frostperioden
 durch Bohrungen täglich, auch am Wochenende, die Eisdicke. Der
 Waldsee stellt aber einen Sonderfall dar: Er ist künstlich angelegt
 und max. 1,50 Meter tief (auf der Restaurantseite).
 
 Ganz anders ist die Lage beim Flückigersee, dem Dietenbachsee in
 Weingarten und dem Moosweiher in Landwasser. Bei Seen dieser
 Größe und Wassertiefe ist selbst die Eiskontrolle zu gefährlich. Zwar
 friert die Oberfläche großflächig zu, aber niemand kann ermitteln, wo
 – etwa durch Unterwasserströmungen und Grundwassereintrag – der
 nicht-tragfähige Bereich beginnt. Das GuT warnt davor, auf solchen
 Seen von der Dicke der Eisschicht im Randbereich darauf schließen
 zu wollen, wie weit man sich in Richtung Seemitte vorwagen „kann“.
 
 Nicht zum Einsatz kam gestern der Pontonschlitten, den die
 Freiburger Feuerwehr im Sommer 2009 beschafft hatte und gestern
 in Bereitschaft hielt. Mit diesem Eisrettungsgerät, das aus zwei
 Plastikkörpern von jeweils zwei Metern Länge besteht, können
 Rettungskräfte auf dem Eis zu verunfallten Personen vordringen. Im
 Winter 2009/10 war dieser Schlitten dreimal im Einsatz, zur Premiere
 musste er gleich einen Hund vom Eis holen.
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