Über 30 Freiwillige sind mit dem Bergwaldprojekt zwei Wochen lang am Schauinsland im Einsatz
Großer Pflanztag am Samstag, 4. Oktober, mit 120 Teilnehmenden
Das Bergwaldprojekt ist wieder da. Von Sonntag, 28. September, bis Samstag, 11. Oktober, engagieren sich insgesamt über 30 Freiwillige aus ganz Deutschland in zwei Projektwochen erneut im Stadtwald für den Wald und die Artenvielfalt. Ihre Aufgaben dabei: Pflanzung, Einzelschutz, Bachverbau und Steigbau.
Parallel zu diesen Projektwochen, aber personell davon entkoppelt, organisiert das Bergwaldprojekt in Kooperation mit dem Forstamt am Samstag, 4. Oktober, einen großen Pflanztag mit 120 Teilnehmenden in Freiburg. Auch dieser Einsatz findet im Revier Schauinsland statt. Auch hier geht es, neben dem tatkräftigen Anpacken, darum, die Freiwilligen für die Bedrohungen unserer natürlichen Lebensgrundlagen und einen achtsamen Umgang mit den Ressourcen zu sensibilisieren.
Seit 2001 läuft die Kooperation zwischen dem Bergwaldprojekt und dem Freiburger Forstamt. In diesem Jahr werden die Freiwilligen unter Anleitung von Lennart Mastall vom Bergwaldprojekt Weißtannen pflanzen und sie vor Wildverbiss schützen. Der Charakterbaum des Schwarzwalds gilt in höheren Lagen hinsichtlich der Klimakrise als resilient, weil er dank des ausgeprägten Pfahlwurzelsystems Wasser auch noch in tiefen Bodenschichten erreichen und dadurch Trockenperioden überstehen kann. Darüber hinaus ist die Weißtanne bei Stürmen besonders standfest. In schneereichen Wintern dienen die frischen Zweige und Zapfen der Weißtanne dem Auerwild, aber auch vielen anderen Tierarten zudem als Futterquelle. Außerdem verbauen die Teilnehmenden im Bergwald einen Bach im Holzkastenverfahren, um die Bodenerosion durch Starkregenereignisse zu verringern. Zu guter Letzt werden die Wege und Natursteinmauern in den sogenannten Metz’schen Gärten im Forstrevier Roßkopf in Stand gesetzt.
Philipp Schell, Leiter des Forstreviers Schauinsland, erklärt: „Wald ist nicht nur Rohstofflieferant, Freizeitstätte und Arbeitsplatz, sondern auch und vor allem Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.“ Übergeordnetes Ziel der aktuellen Arbeiten ist für Schell daher, einen möglichst artenreichen und klimastabilen Wald der Zukunft zu schaffen.
Mit den aktuellen Vorhaben setzt das Bergwaldprojekt seine vor über zwei Jahrzehnten begonnenen Arbeitseinsätze mit Freiwilligen am Schauinsland fort. Projektleiter Lennart Mastall sagt: „Die Teilnehmenden lernen bei ihrer gemeinsamen Arbeit nicht nur die enorme Bedeutung von Wäldern u. a. für Klima und Biodiversität kennen. Sie entwickeln auch neue Beziehungen zur Natur. Die Erfahrung der Selbstwirksamkeit motiviert oftmals dazu, den eigenen Alltag naturverträglicher und damit zukunftsfähiger zu gestalten. Das trägt zur dringend nötigen sozial-ökologischen Transformation bei.“
Die Einsatzwochen werden von Bildungsarbeit begleitet und dadurch in einen größeren Umwelt- und Nachhaltigkeitszusammenhang gesetzt. In jeder Bergwaldprojekt-Woche ist zudem eine Exkursion vorgesehen, auf der die vielfältigen Aspekte des Ökosystems vor Ort näher beleuchtet und seine Bedeutung und Bedrohung verständlich gemacht werden. Das konkrete Beispiel hilft dabei, die globalen ökologischen Krisen zu veranschaulichen.
Untergebracht werden die Helferinnen und Helfer für die Wochen in einer Hütte des Forstamtes im Bergwald. Köchinnen des Bergwaldprojekts kümmern sich um die vegetarische, biologische, möglichst regionale und saisonale Verpflegung der Ehrenamtlichen.
Hintergrund: Das Bergwaldprojekt
Der Verein Bergwaldprojekt organisiert seit 35 Jahren Freiwilligeneinsätze in Wald, Moor und Offenlandschaften. Dieses Jahr bringt der Verein mit seinen Einsatzwochen in ganz Deutschland mehr als 5.000 Freiwillige in die Natur. Dazu finden 190 Projektwochen an 100 Standorten in allen deutschen Regionen statt. Ziele der Arbeitseinsätze sind, die Biodiversität und die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer Lebensgrundlagen bewusst zu machen und die Gesellschaft zu einem naturverträglichen, sozial gerechten Umgang mit den begrenzten Ressourcen zu bewegen. Mehr Infos online. |