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Umweltschutz unter einem Dach: Wärmedämmung und Nistplatz für Fassadenbrüter
Mauer- und Alpensegler, Mehlschwalben, Sperlinge, aber
auch Buntspechte sind so genannte Fassadenbrüter und
ausgezeichnete Architekten. Selbst senkrechte Wände und
dortige Spalten werden zum Nestbau genutzt. Waren es
früher noch natürliche Standorte wie Felsvorsprünge und alte
Bäume, haben die Vögel heute vor allem Nistplätze in vom
Menschen geprägten städtischen Lebensräumen wie
Dachvorsprüngen, Mauerritzen oder Loggien.

Wer die Vögel nicht kennt, dem sind sie sicher dennoch
schon aufgefallen, wenn vor allem Mauer- und Alpensegler im
Sommer mit ihren gewagten Flugmanövern lautstark um die
Häuser ziehen.

Ältere Gebäude müssen instandgehalten werden und dazu
gehört auch das Renovieren oder Sanieren von Fassaden.
Von den unterschiedlichsten Fassadenarbeiten ist
wahrscheinlich die Mehlschwalbe am häufigsten betroffen.
Aber auch wenn bei den Renovierungs- und
Dämmungsarbeiten keine Nester aktiv zerstört werden, nimmt
man den Fassadenbrütern doch häufig ihre standorttreuen
Nistplätze.

Wenn eine Hausfassade gedämmt wird, wird normalerweise
jede noch so kleine Öffnung als Wärmeleck erkannt und
abgedichtet; denn mit einer guten Wärmedämmung sparen
Hausbesitzer Kosten und Energie und tragen so aktiv zum
Klimaschutz bei. Beinahe alle profitieren davon, bis auf die
Fassadenbrüter, die gerade auf solche Ritzen und Spalten als
Brutplätze angewiesen sind.

Wenn in den wärmeren Monaten des Jahres das Renovieren
oder Sanieren von Häusern Hochkonjunktur hat, bedeutet das
für viele Fassadenbrüter und auch Fledermäuse
Obdachlosigkeit. Besonders fatal, wenn im nächsten Frühjahr
die standorttreuen Tierarten zu ihren Nestern zurückkehren,
um zu brüten und ihre Jungen aufzuziehen.

Nicht selten aber fühlen sich die Hausbewohnerinnen und
Hausbewohner durch das Gezwitscher und den „Vogeldreck“
gestört und entfernen deshalb die Nester, in denen sich oft
Jungtiere befinden. Mit dem Entfernen der Nester verstößt
man aber gegen das Naturschutzrecht und kann mit einer
Anzeige und Bußgeld rechnen.

Um den Umweltschutz und den Klimaschutz unter ein Dach
zu bekommen, gibt es Abhilfe: Inzwischen existiert ein breites
Angebot an unterschiedlichen Nisthilfen für Vögel und
Fledermäuse. Die Auswahl reicht von dekorativen Elementen
bis zu unsichtbar hinter Isolierung und Putz verschwindenden
Varianten, nahezu alle Abstufungen sind erhältlich.

Alle, die selber tätig werden wollen und praktische Hinweise
und Informationen für Nisthilfen benötigen, können sich direkt
an das städtische Umweltschutzamt unter der
Telefonnummer: 201-6125, Friedhelm Fischer, wenden.
Auch die Umweltverbände BUND und NABU bieten auf ihren
Internetseiten Bauanleitungen für Nisthilfen an.

Das Ansiedeln von Vögeln und Fledermäusen kann nützlich
sein. Die Tiere verspeisen eine Unmenge an Insekten wie
Mücken und Fliegen, die gerade im Sommer gerne die
Hausbewohnerinnen und Hausbewohner plagen oder die sich
als Schädlinge im Garten unbeliebt machen.

Außerdem kann jeder mit einer Nisthilfe ganz bequem
mithelfen, die Artenvielfalt zu erhalten, und sich nebenbei an
den Vögeln und Fledermäusen erfreuen. Dies ermöglicht
auch die einzigartige Chance, die Vögel bei der Balz, der
Aufzucht der Jungen und schließlich deren Flügge werden
von einem Logenplatz aus zu beobachten.
 
Eintrag vom: 13.08.2009  




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