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Klöckners Runder Tisch Insektenschutz
Wir haben kein Erkenntnisdefizit, sondern ein Handlungsdefizit!

Berlin, 14. Januar 2018. Seit fast zwei Jahren wird in Deutschland intensiv ĂŒber den dramatischen Verlust der Insektenfauna diskutiert. Seit knapp einem Jahr gilt das Versprechen der Bundesregierung, rasch und ambitioniert zu handeln, „um die Lebensbedingungen fĂŒr Insekten noch in dieser Legislaturperiode deutlich und nachhaltig zu verbessern“.
AnlĂ€sslich des heutigen „Runden Tischs“ von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Thema Insektenschutz und Landwirtschaft erklĂ€ren die NaturschutzverbĂ€nde BUND, NABU und ihr Dachverband Deutscher Naturschutzring:

„Seit Monaten bleibt die Bundeslandwirtschaftsministerin konkrete VorschlĂ€ge schuldig, wie sie das vom Bundeskabinett in Eckpunkten verabschiedete Aktionsprogramm Insektenschutz unterstĂŒtzen und mit Initiativen in ihrer ZustĂ€ndigkeit ergĂ€nzen will. Als VerbĂ€nde sind wir jederzeit zur UnterstĂŒtzung bereit, wenn klar ist, dass es jetzt nicht mehr um die Frage des „ob“, sondern nur noch um das „wie“ geht. Denn es ist völlig unstrittig, dass eine immer intensivere Landwirtschaft mit hohen EintrĂ€gen von DĂŒnge- und Pflanzenschutzmitteln und ausgerĂ€umten Landschaften den entscheidenden Anteil am Insektenverlust trĂ€gt“, betont DNR-GeneralsekretĂ€r Florian Schöne.

„Das Bundesumweltministerium hat im Oktober umfangreiche MaßnahmenvorschlĂ€ge vorgelegt, mit denen der Insektenschutz noch in dieser Legislaturperiode ernsthaft begonnen werden kann. Diese mĂŒssen die Grundlage fĂŒr jede weitere Diskussion sein. Wir erwarten, dass das Landwirtschaftsministerium unverzĂŒglich konkrete VorschlĂ€ge auf den Tisch legt, wie die in der Landwirtschaft angedachten Maßnahmen umgesetzt werden können,“ ergĂ€nzt Olaf Bandt, GeschĂ€ftsfĂŒhrer des BUND.

Die VerbĂ€nde kritisieren, dass die Einladung zum Runden Tisch sehr kurzfristig erfolgt war und keine BeschlussvorschlĂ€ge beinhaltete. Angesichts der anstehenden Internationalen GrĂŒnen Woche drĂ€nge sich der Eindruck auf, dass es dem Ministerium mehr um Stimmung als um Substanz geht.

„Wir packen gerne mit an, wenn Julia Klöckner zum Kampf gegen das Insektensterben einlĂ€dt. Dazu muss sie aber auch endlich konkret sagen, wie sie dafĂŒr die Agrarpolitik Ă€ndern will", so Leif Miller, BundesgeschĂ€ftsfĂŒhrer des NABU. Die VerbĂ€nde kritisieren zudem, dass sich die Bundesministerin bisher nicht zu den lĂ€ngst vorliegenden VorschlĂ€gen der EU-Kommission fĂŒr die EU-Agrarpolitik 2021-2027 positioniert hat. Eine Debatte ĂŒber die milliardenschweren ĂŒberwiegend umweltschĂ€dlichen Subventionen werde damit unterdrĂŒckt.

- Gemeinsame Pressemitteilung von Deutscher Naturschutzring (DNR), Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) -
 
Eintrag vom: 14.01.2019  




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